Udo Lattek

 

 

Deutscher Fußballspieler und -trainer; einer Landwirtsfamilie entstammend; war im Laufe seiner Karriere Trainer ab 1965 zunächst beim DFB, dann ab 1970 bei Bayern München, bis 1979 bei Borussia Mönchengladbach, von 1981 bis 1983 beim FC Barcelona, anschließend bis 1987 wieder bei Bayern München, danach war er Sportdirektor beim 1. FC Köln; von 1992 bis 1993 arbeitete er wieder als Trainer beim FC Schalke 04, wo er bereits während der Winterpause entlassen wurde, so daß er beschloß sich vom Fußball zurückzuziehen. Im Jahre 2000 kehrte er bei Borussia Dortmund überraschend noch einmal kurz auf die Trainerbank zurück. Nach Beendigung der Karriere schrieb er als Kolumnist für die Tageszeitung Die Welt und den kicker und kommentierte eine Zeitlang für einen TV-Privatsender Sportereignisse. Nach einem Schlaganfall im Jahre 2010 ereilte ihn die Parkinsonkrankheit. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er - an den Rollstuhl gefesselt - in einem Pflegeheim.

Alleine Bayern München, Borussia Mönchengladbach und den FC Barcelona führte Udo Lattek zu insgesamt 14 Titeln, er gewann alle drei Europapokale und achtmal die Deutsche Meisterschaft. Mit seinen Erfolgen gilt Udo Lattek als Legende unter deutschen Fußballtrainern.

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Köln-Weiden, Neuer Friedhof

Anton ”Toni Turek

 

Deutscher Fußballspieler und -Torwart: erlernte das Bäckerhandwerk, spielte zu jener Zeit bereits beim Duisburger SC 1900 und ab 1938 TuS Duisburg 48/99. Gleich zu Beginn des Zweiten Weltkrieg am 1.9.1939 wurde er zum Kriegsdienst herangezogen. An der Ostfront erlitt er eine schwere Kopfverletzung durch einen Granatsplitter. Nach der Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft war er Torwart u a. 1946/47 beim damaligen Süd-Oberligisten (Vorläufer der 1. Bundesliga) Eintracht Frankfurt und danach beim TSG Ulm 1846, bevor er 1950 zu Fortuna Düsseldorf wechselte. Bis 1955 bestritt er in der Oberliga West, der damaligen höchsten Spielklasse, 133 Partien. Erst im Alter von 31 Jahren erhielt er einen Stammplatz in der Deutschen Nationalelf und stand beim ersten Nachkriegsländerspiel der deutschen Nationalmannschaft am 22.11.1950 im Tor. Insgesamt bestritt er in seiner Fußballkarriere zwischen 1950 und 1954 zwanzig Länderspiele für die Bundesrepublik Deutschland. 1954 wurde er in der in der Schweiz ausgetragenen Fußballweltmeisterschaft mit den deutschen Team Weltmeister mit einem 3:2 Ergebnis gegen die favorisierte ungarische Mannschaft. Wie seine Kameraden erhielt er  damals 1.000 DM (ca. 500 EUR) als Siegprämie. Toni Turek beendete seine Karriere 1956 bei Borussia Mönchengladbach. Nach seiner aktiven Karriere wirkte Toni Turek u.a. als Trainer bei der Fortuna, Ratingen 04 und dem FC Büttgen. Wie alle damaligen Fußball-(National)spieler hatte Turek neben seinem Engagement im Fußball stets auch seine berufliche Tätigkeit. Am 1.5.1959 wurde er zum Abteilungsleiter der Registratur bei der Rheinischen Bahngesellschaft ernannt. Dort arbeitete Turek, bis er am 30. April 1977 in den Ruhestand ging. Firmen und Privatleute stifteten in Düsseldorf ein ihm gewidmetes Bronzedenkmal, das ihn - an einen Torpfosten gelehnt - in Lebensgröße zeigt.

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Mettmann (Reg.-Bez: Düsseldorf), Friedhof Lindenheide

Bilder: Harry Busch (02/2015)

Josef Manger

 

 

Deutscher Gewichtheber; war von Haus aus Steuerbeamter und arbeitete auch in diesem Beruf, da die Olympiateilnehmer damals alle Amateure war. Später war er als selbständiger Kaufmann tätig. Er trat bereits als junger Mann dem SC Roland Bamberg bei, betätigte sich zunächst als Ringer, wechselte dann aber zum Gewichtheben. 1934 belegte er bei den deutschen Meisterschaften in dieser Disziplin in Nürnberg im Fünfkampf mit 512,5 kg den sechsten Platz. Im selben Jahr wechselte er nach Freising, wo er unter der Leitung des Olympiasiegers Rudolf Ismayr (*1908, †1998) von 1932 trainierte und so reüssierte, daß ihn der Deutsche Athletik-Sportverband (DASV) noch im selben Jahr zu den Europameisterschaften in Genua entsandte, wo er den zweiten Platz im Schwergewicht belegte. Bei den XI. Olympischen Spielen im Jahre 1936 in Berlin errang er in der Kategorie Superschwergewicht die Goldmedaille. 1937 und 1938 wurde Manger, der bis 1942 blieb Manger ungeschlagen blieb, Weltmeister und 1935 Europameister im Schwergewicht. Manger stellte insgesamt 14 Weltrekorde und 18 deutsche Rekorde auf. So schaffte er auch mit 435 kg im olympischen Dreikampf seine beste Leistung. Durch den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde seine internationale Karriere beendet, da keine Weltmeisterschaften mehr stattfanden. Nach dem Ende des Krieges trat er als Gewichtheber kaum noch in Erscheinung.

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Bilder: Hans Schmid (02/2015)

Starnberg, Waldfriedhof

William “BillJeffrey

 

 

US-amerikanischer Fußballtrainer schottischer Herkunft; begann bereits sehr früh mit dem Fußballspiel, mußte das aktive Spielen jedoch wegen einer Verletzung aufgeben. 1926 wurde er Trainer der Nittany Lions, der Mannschaft der Penn State, mit der er insgesamt zehn College-Meisterschaften der USA (pre-National College Athletics Association) in den Jahren 1926, 1929, 1933, 1936, 1937, 1938, 1939, 1940, und 1949 mit einer Gesamtbilanz von 154-24-29 zum Erfolg führen konnte. Wegen dieser hervorragenden und erfolgreichen Arbeit als Trainer des US-College-Fußballs wurde er 1950 als Trainer der US-Mannschaft für die FIFA-Weltmeisterschaft in Brasilien berufen Zwar schied die Mannschaft nach der Vorrunde aus, überraschte jedoch durch ihren 1:0-Sieg in der WM bei dem Zusammentreffen in Belo Horizonte über die englische Mannschaft. 1951 wurde Jeffrey in die US-National Soccer Hall of Fame aufgenommen.

Bill Jeffrey war Gründungsmitglied der National Soccer Coaches Association of America (NSCAA) und wurde 1948 zu deren Präsident gewählt. Außerdem ist er Namensgeber der jährlich für hervorragende Leistungen oder Errungenschaften im College-Fußball von der NSCAA vergebenen “Bill Jeffrey Award”. 1972 wurde das Penn State Soccer Stadium (Fußballstadion) an der Penn State vor einer Kulisse von 5.000 Zuschauern ihm zu Ehren in "Jeffrey-Field" umbenannt.

Jeffrey Field-Fußballstadion in State College (Pennsylvania) Bild: Ken Gilbert

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Bilder: Ken Gilbert (09/2010)

State College (Centre County, Pennsylvania), Memorial Cemetery

Manfred ManniWagner

Bild: Hans Schmid

 

Deutscher Fußballspieler; spielte zunächst beim Sendlinger Verein FC Neuhofen, bevor er 1958 zum TSV 1860 wechselte, bei dem er bis zu seinem Karriereende bleiben sollte. In der ersten Saison der Fußball-Bundesliga 1963/64 bestritt der ”Treue Manni” alle 30 Rundenspiele. Mit der Mannschaft der “Löwen” gewann er den DFB-Pokal und die Deutsche Fußballmeisterschaft. Mit insgesamt 364 Pflichtspieleinsätzen ist er Rekordspieler des TSV 1860. Später managte er über Jahrzehnte die Traditionsmannschaft des TSV 1860, ehe er diese Aufgabe im Alter von 70 Jahren an einen Jüngeren weitergab.

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Bild: Hans Schmid (02/2015)

Germering, Friedhof St. Martin

Josef “Seppe” Hügi

 

 

Schweizer Fußballspieler; begann in Alter von 12 Jahren in der Jugendabteilung des FC Basel mit dem Fußballspiel. Seinen sportlichen Durchbruch erlebte er in dem Jahr nach der Fußball-Weltmeisterschaft 1950 in Brasilien. In der Runde 1950/51 gelangen ihm in 26 Einsätzen 21 Tore. Als Mitglied der Fußball-Nationalmannschaft, in die er 1951 aufgenommen wurde, brachte er es in den Jahren 1951 bis 1961 auf 34 Einsätze mit 23 Toren

Nach dem Ende seiner aktiven Zeit als Spieler war er noch als Trainer tätig.

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Detlev Lauscher

 

 

Deutscher Fußballspieler; wurde1971 vom Trainer Gyula Lóránt beim Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig erstmals in der Fußball-Bundesliga eingesetzt und erzielte in der 88. Minute das Tor zum 2:0-Endstand. Insgesamt bestritt er in fünf Jahren Bundesliga 80 Spiele, bei denen er 10 Tore schoß. In seinen Einsätzen im UEFA-Cup traf er auf die Mannschaften von Bohemians Dublin, Tottenham Hotspur, Dinamo Bukarest, FC Amsterdam und 1974/75 im Halbfinale auf den Rivalen Borussia Mönchengladbach. Als die "Geißbock-Elf" 1973 im DFB-Pokal das Finale am 23. Juni gegen Mönchengladbach mit 1:2 Toren verlor, hatte Lauscher zuvor in den Begegnungen gegen SC Fortuna Köln und Eintracht Braunschweig mitgewirkt. Seinen letzten Bundesligaeinsatz erlebte der Angreifer am 10. April 1976, als er von dem damaligen Trainer Georg Stollenwerk in der 70. Minute für Matthias Brücken beim 3:2-Sieg bei Rot-Weiss Essen eingewechselt wurde. Im Sommer 1976 wechselte er zum FC Basel, wo er unter Trainer Helmut Benthaus ein erfolgreicher Torschütze war. Mit Basel gewann Lauscher 1977 und 1980 zwei Mal die Meisterschaft. Der trickreiche und wieselflinke Angreifer erzielte in insgesamt 209 NLA-Partien 68 Tore. Er spielte von 1981 bis 1984 beim FC Luzern und 1985 beendete er beim Grasshopper Club Zürich seine Laufbahn.

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Bilder: Josef Zindel (07/2014)
Bild: Josef Zindel (07/2014)

Basel OT Riehen, Hörnli-Friedhof

Xaver Unsinn

 

 

Deutscher Eishockeyspieler und -trainer; war 1964 bei den XVIII. Olympischen Spielen in Tokio und später von 1975 bis 1977 und von 1982 bis 1990 Eishockey-Bundestrainer. Er wurde in die IIHF Hall of Fame und die Hockey Hall of Fame Deutschland aufgenommen.

 

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Bilder: Jürgen Wolf (03/2015)

Füssen, Waldfriedhof

Eugène Criqui

 

Französischer Boxer (Federgewicht); arbeitete, bevor er 1910 Profi-Boxer wurde, in seinem erlernten Beruf eines Rohrschlossers; 1912 gewann er erstmals den französichen Titel im Fliegengewicht. Seine Karriere wurde unterbrochen, als 1914 der Erste Weltkrieg ausbrach und er zum Militär eingezogen wurde. Als er auf Wche vor Verdun war, wurde ihmim März 1915 durch die Kugel eines Scharfschützen sein Kinn zerschmettert. Es wurde mittels des Knochens einer Ziege, verstärkt durch Silberdraht, durch einen Chirurgen rekonstruiert; später wurde das Implantat durch eine Metallplatte ersetzt, was ihm später den Spitznamen “Mâchoire de fer” einbrachte. Nach dem Ende des Krieges nahm er seinen Boxsport wieder auf und gewann 1921 den französischen Titel im Federgewicht, gefolgt im Folgejahr von einem Sieg im Federgewicht bei der Meisterschaft der European Boxing Union. Am 2.6.1923 besiegte er Johnny Kilbane in New York durch einen KO-Sieg in der sechsten Runde und wurde Weltmeister. Aufgrund eines Bestandteils des Vertrages mußte er jedoch innerhalb von sechzig Tagen gegen Johnny Dundee antreten. Der Kampf fand am 26.7.1923 stand, wobei er von seinem Gegner viermal zu Boden geschickte und schließlich in der fünfzehnten Runde besiegt wurde. Bei seinem nächsten Kampf gegen den Belgier Henry Hebrans im Vélodrome d'Hiver in Paris, den er nach Punkten gewann, brach er sich eine Hand. aufgrund dieser Verletzung boxte er nur noch sehr selten und hing das Boxen, nachdem er 1928 noch einmal einen Sieg errungen hatte, an den Nagel. Eugène Criqui starb erblindet in einem Pflegeheim im Jahr. 2005 wurde er in die International Boxing Hall of Fame aufgenommen – als zweiter französicher Boxer.

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Bilder: Herbert HErterich (03/2015)

Pantin, Cimetière parisien de Pantin

Kurt Helbig

 

 

Deutscher Gewichtheber; wuchs in Plauen auf; der gelernte Fleischer begann bereits als Jugendlicher mit dem Boxen, Rasenkraftsport und Gewichtheben, verlegte sich aber bald ganz auf das Gewichtheben. Er errang 1928 bei den IX. Olympischen Sommerspielen 1928 in Amsterdam die Goldmedaille in der Disziplin des Leichtgewichts. In der wirtschaftlich schwieigen Lage Ende der 1920er Jahre in der Weimarer Republik wurde dem Arbeitslosen Helbig, die 100 Richsmark, die er vom Stadtrat der Stadt Plauen erhalten hatte, mit der Arbeitslosenunterstützung wieder abgezogen. An den Olympischen Spielen 1932 in Los Angeles konnte er nicht teilnehmen, da er die Reisekosten dort hin nicht aufbringen konnte; Helbig beendete daraufhin enttäuscht und verärgert seine sportliche Laufbahn. Heute steht seine Grabstätte unter Denkmalschutz.

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Bild: N8eule78 (07/2013), Wikipedia.de
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Plauen (Vogtlandkreis), Friedhof I

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Bilder: Werner Farwick (11/2015)

Basel OT Riehen, Hörnli-Friedhof

Sportler XV

Omnibus salutem!