Bilder: Matthias Bauer (08/2003)

München, Friedhof am Perlacher Forst

Cicero eigentl. Elyesa Bazna

 

Spion albanischer Herkunft; war zunächst Kammerdiener des jugoslawischen, dann des türkischen Botschafters sowie eines deutschen Botschaftsrats, der ihn allerdings entließ, als dieser Bazna beim Lesen seiner Post überraschte. 1942 wurde er in Ankara Kammerdiener des britischen Botschafters Sir Hugh Knatchbull Hugessen und begann ab Herbst 1943 geheime britische Militärdokumente zu fotographieren, die er dem damaligen deutschen Botschafter in der Türkei, die damals noch neutral war, Franz von Papen, für einen Gegenwert von 20.000 Pfund Sterling anbot. Mißtrauisch wegen des hochsensiblen Inhalts der Papiere, glaubte man in Berlin zunächst an einen Trick der britischen Abwehr. Insbesondere mißtrauten die Deutschen Informationen über die geplante Landung der Alliierten in der Normandie, zumal die Unterlagen, die Cicero, so sein Deckname als Spion, vorlegte, wenig substantiell zu sein schienen, so daß sie nicht ausreichend ausgewertet wurden. Ein Großteil der 300.000 Pfund, die Elyesa Bazna für seine Spionagetätigkeit erhielt, war Falschgeld. Im März 1944 verließ er seinen Posten als Kammerdiener, als er seine bevorstehende Enttarnung kommen sah; der britische Geheimdienst war bereits durch einen Mitarbeiter in der deutschen Botschaft in Ankara von der undichten Stelle in der Botschaft informiert. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs versuchte Bazna die Bundesrepublik wegen der gefälschten Geldscheine zu verklagen, scheiterte aber mit diesem Versuch.

Sein Leben war Inhalt des Filmes Five Fingers (1951, dt. Der Fall Cicero), in dem James Mason die Hauptrolle übernahm.

Autobiographie: Ich war Cicero (1962).

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Bild: Hanns-Eckard Sternberg (11/2008)

Milo Barus eigentl. Emil Bahr

 

Kraftsportler; Sohn eines Fabrikhilfsarbeiters und späteren Angestellten der österreichischen Staatsbahnen. Ursprünglich eher von schwächlicher Konstitution, erlernte er ab 1920 den Beruf eines Müllers und entwickelte sich zu einem starken jungen Mann, der z.B. in der Lage war, die schweren Mühlsteine ohne Hilfe auszuwechseln. In dieser Zeit trat er erstmals öffentlich mit spektakulären Kraftakten auf. Bald wechselte er in das Profischaugeschäft: Er hob Pferde an, warf Stiere zu Boden oder hielt nur mit den Zähnen einen vollbesetzten Omnibus an. In Paris wurde er 1930 bei einem Wettbewerb zwischen über 40 Athleten zum “Stärksten Mann der Welt und Weltmeister im Lastentragen” gekürt. Auch aus Wettbewerben in London (1931), Kalkutta (1932), Kairo (1934), Buenos Aires (1935 und in New York (1936) ging er jedesmal als Sieger hervor. Seine Karriere wurde durch seine Verhaftung wegen angeblichen Landesverrats im Jahre 1937 beendet. Die Nazis hielten den als Antifaschisten verurteilten Bahr bis 1941 im Zuchthaus Berlin-Moabit in Haft. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde er 1946 aus der Tschechoslowakei vertrieben, ließ sich zunächst in Bayern nieder, ging dann aber in die damalige Sowjetische Besatzungszone (SBZ, die spätere DDR). Dort führte er ab 1953 zusammen mit seiner Frau Martha im thüringischen Stadtroda die Gastwirtschaft Bräustüb’l. Zehn Jahre später beendete ein Herzinfarkt seine aktive Laufbahn endgültig. Da es DDR-Bürgern nach Erreichen des 70. Lebensjahres erlaubt war, im Rahmen einer sog. Familienzusammenführung in den Westen Deutschlands zu übersiedeln, ließ er sich 1973 in Mühldorf am Inn in Bayern nieder.

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Weißenborn (Thüringen)

Hinweis: Beigesetzt wurde Milo Barus urspr. in Mühldorf am Inn.

Carl Heinrich Stülpner eigentl. Stilpner

Sächsischer Volksheld; achtes Kind einer in großer Armut lebenden Tagelöhner- und Landarbeiterfamilie. Da die Familie ihren Ernährer verloren hatte, mußte sich der junge Stülpner an Vaters Stelle um die Familie kümmern und den Lebensunterhalt für sie verdienen. 1780 wurde er freiwillig kursächsischer Soldat, hatte sich auf acht Jahre verpflichtet. Nach einer Schlägerei mit einem Jägerburschen 1785 wurde er in Chemnitz inhaftiert; auf einem Marsch gelang es ihm zu entfliehen und desertierte, indem er nicht zu seiner Truppe zurückkehrte. Ständig auf der Flucht floh er in die böhmischen Berge und kehrte erst nach langer Wanderschaft in die Heimat zurück, lebte seitdem als Wilddieb ("Robin Hood des Erzgebirges") in den erzgebirgischen Grenzwäldern und war von 1794 bis 1800 Anführer einer legendären Wildschützenschar. Bei den Einheimischen erfreute er sich großer Sympathien, da er sich für die Unterdrückten und Hilfesuchenden einsetzte. 1793 nahm er am Koalitionskrieg gegen Frankreich teil, desertierten nach einer Verwundung, kehrte 1794 erneut in seine Heimat zurück und führte in den folgenden Jahren erneut ein Leben als Wildschütz. Sein Verhalten gegenüber den Unterdrückern des Volkes machte ihn gänzlich zu einem Volkshelden. Seiner erneuten Verhaftung konnte nur mit Hilfe seiner Unterstützer entgehen. Im Jahre 1800 schloß sich erneut dem Chemnitzter Regiment an, dem er bis 1813 angehörte. Im gleichen Jahr wurde er durch Generalpardon begnadigt; danach lebte er u.a. in Böhmen. Seine beiden letzen Lebensjahre verbrachte er krank und halb erblindet.

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Großolbersdorf (Erzgebirgskreis, Sachsen)

Bild: Jens P. Huhn

Gerhard Konzelmann

 

Deutscher Journalist; Konzelmann, dessen ursprünglicher Wunsch es war, Komponist zu werden, studierte bis 1957 Geschichte und Literaturwissenschaft in Tübingen und Besançon, brach das Studium jedoch ab, nachdem er 1956 beim Fernsehen zu arbeiten begann. 1964 wurde er Mitglied der Programmdirektion der Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland (ARD), 1968 Korrespondent der ARD in Arabien. Ab 1974 war er Leiter der Dokumentarischen Abteilung des Süddeutschen Rundfunks. Konzelmann, der mit zahlreichen Sachbüchern an die Öffentlichkeit trat, geriet Anfang der 1990er Jahre in die Kritik, als man ihm vorwarf, er habe sich für seine Publikationen fremder Arbeiten bedient. Nach seiner Pensionierung betätigte er sich als Komponist; so wurde 2004 seine Oper Die Legende von der schönen Lau nach Eduard Mörikes Die Historie von der schönen Lau (1855).

Sachbücher u.a.: Die islamische Herausforderung (1980), Der unheilige Krieg. Krisenherde im Nahen Osten (1985), König Davids Erbe. 3000 Jahre Jerusalem (1996), Insch’Allah. Der Kampf um Glaube und Öl (2003).

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Stuttgart, Pragfriedhof

Tamara Bunke eigentl. Haydée Tamara Bunke Bider

Argentinische Revolutionärin deutscher Abstammung; ihre Eltern, Lehrer, die 1935 nach Südamerika ausgewandert waren, kehrten 1952 in die DDR zurück, wo Tamara in Stalinstadt (heute Eisenhüttenstadt), 1956 das Abitur an der Oberschule Clara Zetkin machte und 1957 in Berlin Pionierleiterin der Freien Deutschen Jugend (FDJ) war. 1958 schrieb sie sich am Romanistischen Institut der in Ostberkin gelegenen Humboldt-Universität ein und wurde zugleich Mitglied der Sozialistischen Einheitspartei Deutschland (SED) der DDR. Sie gründete mit anderen Studenten eine lateinamerikanische Gruppe, informierte über die DDR und regte kulturelle Aktivitäten an. Beeindruckt von den Nachrichten, die sie über die Ereignisse kubanische Revolution vernimmt, und v.a. als sie Che Guevara, damals Direktor der kubanischen Nationalbank, als Dolmetscherin anläßlich eines Treffens mit lateinamerikanischer Studenten in Leipzig kennenlernte, faßte sie den Entschluß, nach Kuba zu gehen, wo sie im Mai 1961 eintraf. Von Oktober 1961 bis Ende 1963 war sie als Dolmetscherin im Bildungsministerium tätig, 1962 begann sie außerdem ein Journalistikstudium an der Universität in Havanna. Im Folgejahr begann Bunke, die den Decknamen Tanja erhielt, ihre Tätigkeit für den kubanischen Geheimdienst; es folgten Einsätze in Europa und südamerikanischen Ländern. Später gehörte Bunke, die als Tania la Guerrillera bekannt wurde, der Guerilla-Truppe um Che Guevara in Bolivien an.

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Santa Clara, Kuba

Hinweis: Erst im Dezember 1998 wurden die sterblichen Überreste Tamara Bunkes in Santa Clara beigesetzt. Zuvor war sie in Vallegrande am Rio Grande bestattet worden.

Bild: Hop-Frog (06/2006) flickr.com/photos/hop-frog/687393181/
Bilder: Steffi Eckold (08/2008)

Auguste Charlotte Gräfin von Kielmansegge née von Schönberg

Deutsche Geliebte Napoléons; Tochter des sächsischen Hausmarschalls Peter August von Schönberg (der Sage nach aber eines jungen Italieners, des Marchese d´Agdolo, der lange auf der Festung Königstein im Elbsandsteingebirge gefangen war); war in erster Ehe mit Graf Rochus August von Lynar verheiratet, in zweiter Ehe mit Graf Ferdinand Hans Ludolph von Kielmannsegge. Nach der Trennung von ihm im Jahre 1809 lebte sie am französischen Hof, bevor sie 1813 nach Sachsen zurückkehrte, wo sie nach der Völkerschlacht bei Leipzig verhaftet und auf ihre Lausitzer Güter verbannt wurde. Kurz vor Napoléons Tode auf St. Helena im Jahre 1821 sei sie, so heißt es, nach Paris gereist und dort in eine Verschwörung verwickelt gewesen sein. Die französische Polizei deckte diese jedoch auf und setzte sie zunächst gefangen, um sie dann des Landes zu verweisen. 1822 konvertierte sie zum Katholizismus. Ab 1833 lebte sie in Dresden im Palais Marcolini, ab 1840 in einem heute nicht mehr vorhandenen Wasserschlößchen nahe bei Reisewitzens an der Weißeritz im Plauenschen Grund, wo sie sich mit Literatur, Naturgeschichte und dem Sammeln von Kunstgegenständen sowie mit “geheimen Wissenschaften” wie der Wahrsagerei vermittels eines “Erdspiegels" beschäftigte. Seinerzeit in Dresden umlaufenden Gerüchten zufolge habe sie ihren Ehemann Rochus August von Lynar aus Liebe zu Napoléon in Lichtenwalde mit frischem Kirschkuchen vergiftet und sei von einem Femegericht dazu verurteilt worden, ständig eine Kette und einen Strick um den Hals zu tragen. Tatsächlich handelte es sich bei dem von ihr getragenen schwarzen Halsband um ein Geschenk Napoléons. Mit ihm soll sie, immer wenn dieser in Dresden weilte, ein intimes Verhältnis gepflegt haben. Aus dieser Beziehung soll 1814 eine Knabe, der “Dresdner Findling", der spätere Lohndiener namens Julius Wilhelm Wolf Graf, hervorgegangen sein, der sich den Namen Napoleon Bonaparte zuilegte und eine Broschüre über seine angebliche Abstammung herausgab. Dieser soll 1866 in der Elbe den Tod gesucht haben, weil ihn seine angebliche Mutter nicht anerkannte und ihn von der Erbschaft ausschloß. Befreundet mit der Witwe Robert Blums, spielte sie in der Zeit der Revolution von 1848 eine undurchsichtige Rolle.

Inschrift: Herr, gieb ihr die ewige Ruhe, und das ewige Licht leuchte ihr. R.I.P. Amen

Literatur: Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen. Band 2, S. 164-168.

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Dresden, Alter (Innerer) katholischer Friedhof

Simon Wiesenthal

 

 

Österreichisch-jüdischer Holocaust-Überlebender; Sohn eines Zuckergroßhändlers, kam nach dem Tode seines Vater im Jahre 1915, der sich nach einem Einfall von Kosaken in die Heimatgemeine als Reservist der k.u.k. Armee angeschlossen hatte, mit seiner Mutter und dem jüngeren Bruder nach Wien, wo er zunächst die Volksschule besuchte. Nachdem sich die Besatzer aus Galizien zurückgezogen hatten, kehrte die Mutter mit ihren Söhnen nach Butschath zurück. Nach dem Abitur in Lemberg (heute Lwiw, Ukraine) studierte er in Prag an der Deutschen Technischen Hochschule Architektur, wechselte aber bereits nach einem Semester an die dortige Tschechische Technische Hochschule. 1932 kehrte er nach Lemberg zurück, wo er an der dortigen Technischen Universität sein Diplom errang. 1936, jetzt Angestellter in einem Lemberger Architekturbüro, heiratete er Cyla Müller, die er bereits als Gymnasiast kennengelernt hatte. Als Truppen der Roten Armee nach der Unterzeichnung des Deutsch-Sowjetischen Nichtangriffspakte, des sog. Stalin-Hitler-Paktes, die Stadt 1941 besetzten, verlor er seine Anstellung und mußte als Arbeiter in einer ortsansässigen Matratzenfabrik arbeiten. Als die deutsche Wehrmacht nach dem Überfall auf die Sowjetunion die von der Roten Armee besetzten Gebiete Polens eroberte, darunter auch die Stadt Lemberg, gelang es Wiesenthal, der im Juli verhaftet worden war, zu fliehen. Im Oktober jedoch wurden er und seine Frau von der SS entdeckt und in das Konzentrationslager Janowska transportiert. Er wurde zu Zwangsarbeiten beim Bau der sog. Ostbahn eingesetzt, während es seiner Frau gelang, unterzutauchen. Nachdem ihm 1943 wiederum die Flucht gelungen war und er sich jüdischen Partisanengruppen angeschlossen hatte, wurde er erneut verhaftet. Als sich die Rote Armee dem Lager KZ Plaszow näherte, wurde das Lager evakuiert, die Insassen in einem Gewaltmarsch schließlich in das österreichische Mauthausen überführt, das dann am 5. Mai 1945 von US-amerikanischen Truppen befreit wurde. Mit einer 91 Namen von SS-Personal enthaltenen Liste, die er unmittelbar nach seiner Befreiung an den Kommandeur des dortigen US-Militärlagers überreichte, begann Wiesenthal seine Tätigkeit, die ihn bis zu seinem Tode beschäftigte und die er zunächst von seinem privaten Büro zur Ausforschung von NS-Verbrechern in Linz durchführte, wo er die Jüdische Historische Dokumentation etablierte. 1961 übersiedelte er nach Wien, wo er das Dokumentationszentrum des Bundes Jüdischer Verfolgter des Naziregimes gründete. Zu den bekanntesten Tätern, die Wiesenthal aufspürte, gehören Adolf Eichmann, Leiter des für die Deportation und Vertreibung der Juden zuständigen Referats des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA), Karl Siberbauer, der 1944 die damals 15-jährige Anne Frank in Amsterdam verhaftet hatte, Franz Stangl, Lagerkommandant der Vernichtungslager Sobibor und Treblinka, Klaus Barbie, Gestapo-Chef von Lyon, gen. “Schlächter von Lyon”, bzw. Franz Murer, SS-Offizier, gen. ”Schlächter von Vilnius“. Wiesenthal stieß aber auch immer wieder bei seinen Ermittlungen auf Widerstand, da sich die Nachkriegsgesellschaften insbesondere in Deutschland und in Österreich nur ungerne mit ihrer NS-Vergangenheit auseinandersetzen wollten. So geriet Wiesenthal 1975 geriet Wiesenthal mit dem damaligen österreichischen Bundeskanzler Bruno Kreisky in einen Disput um die SS-Vergangenheit eines FPÖ-Vorsitzenden, der als Kreisky-Peter-Wiesenthal-Affäre bekannt wurde: Kreisky hatte Wiesenthal im Rahmen dieser Ermittlung vorgeworfen, mit der Gestapo kollaboriert zu haben; ein Gerichtsbeschluß verurteilte Kreisky zu einem Bußgeld für seine Unterstellungen. Als der Jüdische Weltkongress (WJC) sich 1986 für eine Untersuchung der Vergangenheit des damaligen österreichischen Präsidentschaftskandidaten Kurt Waldheim, der beschuldigt wurde, er habe in seiner Biographie seine Tätigkeit im Dritten Reich geschönt und verharmlosend dargestellt; sei ganz im Gegenteil in Kriegsverbrechen verwickelt gewesen, einsetzte und ihn auf eine “Watch List” setzte, nahm Wiesenthal gegenüber Waldheim eine differenziertere Haltung ein und forderte stattdessen eine Historikerkommission, die zu dem Schluß kam, Waldheim trage keine persönliche Schuld an Kriegsverbrechen, allerdings sei ihm Mitwisserschaft von Deportationen anzulasten. 2003 zog sich Wiesenthal in den Ruhestand zurück. 1989 wurde Wiesenthals Leben unter der Regie von Brian Gibson unter dem Titel Murderers Among Us: The Simon Wiesenthal Story (dt. Recht, nicht Rache) mit Ben Kingsley in der Rolle Simon Wiesenthal verfilmt.

Auszeichnungen u.a.: Knight Commander of the Order of the British Empire (2004), Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (2005)

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Bilder: David Shay. (02/2011) Wikipedia.en
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Herzlia-Pitach (Israel), Friedhof

Henriette “Henni” Sophie Forchhammer

~ 1915             no_copyright

 

Dänische Sprachlehrerin und Feministin; Tochter eines Philologen; Enkelin des Mineraloge und Geologe Johan Georg Forchhammer; war im Jahr 1899 Mitbegründerin des Danske Kvinders Nationalråd (Dänischer Frauennationalrat) und von Beginn in dessen Vorstand; von 1913 bis 1931 war sie dessen Präsidentin. Im Jahre 1915 gehörte sie zu den Begründern der Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit und war von 1914 bis 1930 Vizepräsidentin des Internationalen Frauenrats. Von 1920 bis 1937 war sie Mitglied der dänischen Delegation bem Völkerbund in Genf. Im Jahr 1932 wurde sie mit der Verdienstmedaille in Gold augezeichnet.

Henni Forchheimer war es u.a. zu verdanken, daß 1915 die Frauen Dänemarks die volle politische Staatsbürgerschaft mit entspr. Wahlrecht erhielten.

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Bilder: Finn Larsen (07/2014)

Næstved (Sjælland), Herlufsholms Kirkegård

Bilder: Matthias Bauer (03/2013)
Bilder: Parsival von Pallandt  (10/2016)

Dresden, Alter (Innerer) katholischer Friedhof

Grabstätte vor der Renovierung

Sonstige LXXII

Omnibus salutem!