Christophine Reinwald née Elisabeta Christophina Friederika Schiller
Ältere Schwester Friedrich von Schillers, der sich bei seinem Aufenthalt im thüringischen Bauerbach im Jahre 1783 mit dem Bibliothekar Reinwald aus Meiningen anfreundete und ihm zusammenarbeitete. Dieser heiratete später Schillers Schwester Christophine. Christophine nahm stets Anteil am Leben ihres Bruders. So berichtet Karoline von Wolzogen z. B. über ein seinerzeit nicht veröffentlichtes Manuskript, das sie einsehen konnte, in dem Christophine schon unmittelbar nach dem Tod des Bruders einsetzenden, erfundenen Geschichten über seinen Charakter als Kind entgegenzuwirken trachtete.
Deutscher Gelehrter; studierte von 1791 bis 1996 Philologie an den Universitäten von Jena und Göttingen und promovierte 1798 in Jena. Von 1805 bis 1810 arbeitete er als Hauslehrer der Kinder der Familie Wilhelm von Humboldts in Rom. 1811 wurde er zum ordentlichen Mitglied der Akademie der Altertümer auf dem Kapitol in Rom ernannt, folgte aber 1812 einer Berufung als Gründer und Direktor des Fridericianums in Hildburghausen und zum Schulrat bei der Landesregierung. 1817 wirkte er in London bei der Übersetzung der Herkulaneischen Schriften mit. 1833 entdeckte Sickler in der Nähe von Hildburghausen auf einer Sandsteinplatte Spuren eines Chirotheriums, eines Vorläufers der Dinosaurier, der vor 240 Millionen Jahren in Mitteleuropa lebte. Sickler, der auch ein Gymnasialmuseum einrichtete, kann als einer der seltenen Universalgelehrten bezeichnet werden, da er sich mit allen Bereichen der Wissenschaften auseinandersetzte.
Meiningen (Thüringen)
Deutscher Heimatforscher; verbrachte die größte Zeit seines Lebens mit der Erforschung der Grabstätten im Raum Berlin. Die Ergebnisse seiner umfangreichen Recherchen erschienen in mehreren Bänden unter dem Titel Verzeichnis der Grabstätten bekannter und berühmter Persönlichkeiten in Groß-Berlin, Potsdam und Umgebung im Selbstverlag
Deutscher Jounalist; nach einem Volontariat bei einer Berliner Zeitung und einem Fortbildungskurs zum Thema "Parlamentarische Demokratie" war er Nachrichtenredakteur beim British Broadcasting System (BBC) in London und berichtet 1954 anläßlich der Feierlichkeiten zum 80. Geburtstag Winston Churchills, die auch von deutschen Fernsehen ausgestrahlt wurden. 1955 wechselte er zum Nordwestdeutscher Rundfunk (NWDR) nach Köln, wo er u.a. das Regionalmagazin "Hier und Heute" moderierte. Seit 1964 beim Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF), moderierte er dort ab 1969 die Nachrichtensendung “heute” und war seit 1973 Sportchef des ZDF. Für die “Tagesthemen” der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Rundfunkanstalten (ARD) wurde er 1987 verpflichtet. Am 9. November 1989 eröffnete er die Tagesthemen der ARD mit dem Satz: ”Im Umgang mit Superlativen ist Vorsicht geboten... sie nutzen sich leicht ab. Aber heute abend darf man einen riskieren; dieser 9. November ist ein historischer Tag: Die DDR hat mitgeteilt, daß ihre Grenzen ab sofort für jedermann geöffnet sind. Die Tore in der Mauer stehen weit offen!“ Nach seinem Tode wurde ihm zu Ehren der Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis für Fernsehjournalismus geschaffen, mit dem Fernsehjournalisten für herausragende Arbeit ausgezeichnet werden. Friedrichs Nachfolger bei den “Tagesthemen” wurde am 1.7.1991 Ulrich Wickert.
Berlin, Friedhof Grunewald-Forst
Pierre de Frédy Baron de Coubertin
Französischer Pädagoge und Historiker; einer alteingesessenen französischen Adelsfamilie entstammend, sollte er eigentlich die Offizierslaufbahn einschlagen, studierte aber an der Sorbonne in Paris Kunst, Philologie und Rechtswissenschaften und wandte sich nach Abschluß des Studiums der Pädagogik zu. Beeindruckt von der Wiederentdeckung der Tempel- und Sportanlagen des antiken Olympia im Jahre 1766 und den 1875 unter deutscher Leitung begonnenen Ausgrabungen, faßte er den Entschluß, den olympischen Gedanken wiederzubeleben, rief dazu 1892 in einer Rede in der Sorbonne auf und gründete schließlich 1894 das Internationale Olympische Komitee (IOK), dessen erster Präsident der Grieche Demetrius Vikelas war, während Coubertin zunächst als Generalsekretär amtierte; er war anschließend bis 1925 dessen Präsident. Bereits zwei Jahre nach der IOK-Gründung wurden seine Bemühungen von Erfolg gekrönt: am 6.4.1896 eröffnete der griechischen König Georg I. in Athen die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit im Panathinaikon-Stadion (auch Kallimarmaron-Stadion genannt), das 1895 eigens für dieses Ereignis von Grund auf erneuert wurde. Coubertin, der fast sein gesamtes privates Geld in seine Idee gesteckt hatte, hinterließ seiner Familie nur noch ein geringes Vermögen. Bei den Olympischen Spielen 1912 in Stockholm gewann Coubertin unter dem Pseudonym “Georges Hohrod und Martin Eschbach“ mit seinem Werk Ode an den Sport in der Disziplin Literatur - eine von drei weiteren prämierten Disziplinen (Baukunst, Malerei, Musik) - eine Goldmedaille.
Titelblatt des Berichts zu den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit in Athen mit dem Titel “Olympische Spiele”
Inschrift: Ici repose le coeur du Baron de Pierre Coubertin
Olympia (auf dem Gelände der Akademie (IOA)
Hinweis: In Olympia ist nur sein Herz beigesetzt. Der Corpus befindet sich auf dem Cimetière du Bois-de-Vaux in Lausanne (s.u.)
Katharina (Katia) Mann née Katharina Pringsheim
Frau des Schriftstellers Thomas Mann; jüngstes Kind und einzige Tochter des aus Niederschlesien stammenden, vermögenden jüdischen Mathematikers und Kunstmäzens Alfred Pringsheim (*1850, †1941); aus der am 11.2.1905 in München geschlossenen Verbindung gingen sechs Kinder hervor: Erika, Klaus, Golo, Monika, Elisabeth und Michael. In seinem Roman Königliche Hoheit (1909) setzte ihr Mann ihr ein Denkmal in der Figur der Imma Spoelmann.
Lausanne, Cimetière du Bois-de-Vaux
Maria Anna Walburga Ignatia Mozart gen. Nannerl
Tochter von Anna Maria, née Pertl, und Leopold Mozart; ältere Schwester Wolfgang Amadeus Mozarts;
Salzburg, St. Peter Friedhof, im Eingangsbereich zu den Katakomben
Betty von Rothschild, Baronne de Rothschild
pinxit Jean Auguste Dominique Ingres
Salonnière, Kunstmäzenin und Philanthropin; Tochter von Salomon Mayer von Rothschild (*1774, †1855) und Caroline Stern (*1782, †1854), Tochter des Weinhändlers Samuel Hayum Stern (*1760, †1819) und Schwester von Jacob Samuel Heyum Stern (*1780, †1833), der später das Bankhaus Jacob S.H. Stern in Frankfurt am Main begründete. Ihre Ausbildung erfuhr sie in Wien.
Am 11. Juli 1824 heiratete sie im Alter von 19 Jahren Jakob Mayer Rothschild ( bzw. James de Rothschild), ihren Onkel; aus der Ehe gingen fünf Kinder hervor.
Um Politik und Geschäfte kümmerte sie sich nicht; aber sie war in Paris für ihren Salon und ihr Mäzenatentum bekannt; sie führte ein großes Haus, gab zahllose Soirées und Bälle in ihrem Pariser Stadtpalais in der Rue Laffitte im 9. Arrondissement von Paris, aber auch in dem zwischen 1855 und 1859 von ihrem Mann erbauten Schloß Ferrières.
Zu ihren Gästen Gäste ihres Salons gehörten Heinrich Heine, Honoré de Balzac, Gioacchino Rossini und die Brüder Goncourt. Ab den 1850er Jahren verbrachten sie und James Zeit im Château de Ferrières außerhalb von Paris, das James bei Joseph Paxton in Auftrag gegeben hatte. Dort wurden häufig spektakuläre Unterhaltungsveranstaltungen organisiert, darunter der Chor der Pariser Oper unter der Leitung von Rossini.
Als Ludwig XVIII. sich weigerte, Betty bei Hofe zu empfangen, weil sie nicht christlichen Glaubens war, verweigerte Rothschild fortan jegliche geschäftliche Aktivitäten mit dem König. Dagegen unterstützte er König Louis-Philippe, mit dessen Frau Marie-Améliesie befreundet war, nachdem dieser nach dem Juli-Revolution 1830 an die Macht kam, indem er Kredite in beträchtlichem Umfang zur Verfügung stellte, um das neue System zu stabilisieren.
Paris, Cimetière du Père Lachaise
Omnibus salutem!