Bilder: Julia & Keld

Alexander Alexandrowitsch Blok [russ. Александр Александрович Блок]

         pinxit K.A.Somow 

Russischer Schriftsteller; der Sohn eines Juraprofessors veröffentlichte einen ersten Gedichtzyklus in der Zeitschrift Nowij Putj (Neuer Weg) noch bevor er 1906 an der Universität Sankt Petersburg ein Studium der Philologie und Rechtswissenschaften abschloß. Seine frühen Werke standen noch unter dem Einfluß der Romantischen Literatur sowie der Philosophie Wladimir Solowjows, so noch seine Liebeserlebnisse in dem frühen Werk Stichi o prekrachnoi dame (1898-1904, dt. Verse von der schönen Dame). Der von Rußland verlorene Krieg mit Japan (Russisch-Japanischer Krieg, 1904-05) und die anschließend fehlgeschlagene Revolution trafen ihn tief. Seiner Enttäuschung hierüber gab er in dem lyrischen Drama Neznakomka (erschienen 1907, Uraufführung 1913, dt. Die Unbekannte) Ausdruck. Nach annähernd zwei Jahren schöpferischen Stillstands entstanden zwischen 1916 und 1918 die Gedichte Dwenadzatj (dt. Zwölf) und Skifi (Skythen). Blok, der die Oktoberrevolution begrüßte und eng mit Maxim Gorki und dem Volkskommissar für Erziehung und Aufklärung Anatoli Wassiljewitsch Lunatscharski (*1875, †1933) zusammenarbeitete, war nach der Revolution zunächst selbst Mitglied des Volkskommissariats, wandte sich jedoch desillusioniert von ihr ab. Blok gilt heute als der bedeutendste Vertreter des Russischen Symbolismus.

Werke u.a.: Die Schaubude (1905).

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Sankt Petersburg, Wolkowo-Friedhof

Johannes Schlaf

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Deutscher Schriftsteller; der Sohn eines kaufmännischen Angestellten; 1884 immatrikulierte er sich an der Universität von Halle (Saale) und begann ein Studium der Altphilologie und Germanistik, hörte aber auch theologische und philosophische Vorlesungen. Bereits 1885 wechselte er nach Berlin. Dort trat Schlaf, der kurz zuvor bereits erste Werke veröffentlicht hatte, 1886 dem literarischen Verein Durch bei, einem Zusammenschluß junger naturalistischer Autoren, dem u.a. Gerhart Hauptmann, Wilhelm Bölsche und Arno Holz. Mit letzterem bewohnte er ab 1887 das leerstehende Sommerhaus eines Bekannten in Niederschönhausen, um dort gemeinsam unter dem Pseudonym Bjarne Peter Holmsen im Sinne eines von Theodor Fontane als äußerst innovativ gelobten “konsequenten Naturalismus” zu arbeiten. Er gab jetzt sein Studium auf und wandte sich ganz der literarischen Arbeit zu. 1892 veröffentlichten Schlaf und Holz, mit dem er sich Anfang des 20. Jahrhunderts entzweite, ein gemeinsames Werk, den Sammelband Neue Gleise. Seine beiden 1892 publizierten Werke, das als Musterwerk des Naturalismus geltende Drama Meister Oelze und sein “Dingsda”Büchlein, eine Erzählung voller detaillierter Naturbeschreibungen und “ein aus sich selbst gewordenes Stück Leben und Seele”, das 1912 die dritte Auflage erlebte, begründeten seine Bekanntheit. Allerdings erlitt Schlaf im Januar des Folgejahres Nervenzusammenbruch, mußte in die Charité und später in ein Sanatorium eingeliefert werden, dessen Kosten dank des Einsatzes von Richard Dehmel aufgebracht werden konnten. Erst ab 1896 besserte sich Schlafs Zustand, und 1897 konnte er das Sanatorium verlassen. Schriftstellerisch wandte er sich um die Jahrhundertwende vom “Konsequenten Naturalismus” ab und einem lyrisch bewegten Impressionismus zu. Schlaf schrieb Romane mystischen Allgefühls und entwickelte naturphilosophische Spekulationen. Als Übersetzer trug er maßgeblich zur Verbreitung der Werke Walt Whitmans, Émile Verhaeren und Émile Zola im deutschsprachigen Raum bei.

Was den Ersten Weltkrieg anbelangte, so sah er ihn wie die meisten seiner wilhelmischen Zeitgenossen als von den Feinden Deutschlands provoziert an. Außerdem sei der Krieg ein Rassenkrieg, bei dem sich die stärkere Rasse durchsetze und damit die schwächere verdränge. Schlaf, der sich ab 1925 zunehmend mit astronomischen Forschungen, wobei er eine eigene geozentrisch ausgerichtete Kosmogonie entwickelte, und sich mit religiös-mystischen Fragen befaßte, näherte sich schließlich den Anschauungen des Nationalsozialismus. 1933 war Schlaf einer von 88 Schriftstellern, die das “Gelöbnis treuester Gefolgschaft” für Hitler unterschrieben. 1937 kehrte er nach Querfurt zurück, wo er an den folgen eines Schlaganfalls verstarb,

Werke u.a.: Papa Hamlet (1889, gemeinsam mit Holz), Die Familie Selicke (1890, gemeinsam mit Holz), Stille Welten. Neue Stimmungen aus Dingsda (1899), Das Dritte Reich (1900), Peter Boies Freite (1903), Der Kleine (1904), Der Prinz (1908), Aufstieg (1911), Neues aus Dingsda (1933), Vom höchsten Wesen (1935).

Autobiographie: Aus meinem Leben (erschienen 1941).

Inschrift: Wir sind nur der eine wahre Leib des Einen.

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Querfurt (Sachsen-Anhalt)

Bilder: Thomas Haas (06/2007)

Wolfgang Arthur Reinhold Koeppen

 

Deutscher Schriftsteller, Dramaturg und Feuilletonredakteur; der Sohn eines Dozenten der Augenheilkunde studierte nach einer abgebrochenen Buchhändlerlehre in Hamburg Germanistik, Theaterwissenschaft und Philosophie und arbeitete danach als Gelegenheitsarbeiter u.a. als Schiffskoch, Platzanweiser und Eiszubereiter in St. Pauli und als Volontär des Greifswalder Stadttheaters. Nach 1926 wirkte er für ein Jahr als Dramaturg und Regieassistent in Würzburg, bevor er 1927 nach Berlin übersiedelte und in Kontakt zum Kreis um den Regisseur Erwin Piscator kam. Dort schrieb er zwischen 1931 und 1933 über 200  Kritiken, Essays, Prosabetrachtungen und Reportagen für Herbert Iherings Feuilleton des Börsenkuriers. Nach der Machtergreifung Hitlers verließ er 1934 Deutschland, ging ins “freiwillige Exil” nach Holland und machte in Den Haag die Bekanntschaft der Geschwister Klaus und Erika Mann. Trotz großer Bedenken zog es ihn 1938 wieder nach Berlin, wo er einige Drehbücher für die Bavaria-Filmgesellschaft verfaßte, mußte sich allerdings dann am Starnberger See verstecken, um dem Wehrdienst zu entgehen. Dort überlebte er über ein halbes Jahr lang in einem Kartoffelkeller (darüber schrieb er unter dem Pseudonym Jakob Littner Aufzeichnungen aus einem Erdloch (1992). Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ließ sich Koeppen schließlich in München nieder und unternahm zahlreiche Reisen, so durch Rußland, die Vereinigten Staaten und Frankreich, deren Erfahrung er in seinen Werke Amerikafahrt (1959) und Reisen nach Frankreich (1961) verarbeitete.

Werke u.a.: Eine unglückliche Liebe (1934), Tauben im Gras (1951), Das Treibhaus (1953), Der Tod in Rom (1954), Morgenrot (1987).

Auszeichnungen u.a.: Georg-Büchner-Preis (1962).

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München, Nordfriedhof

Bild: Wolfgang Prokosch (06/2007)

Wincenty Pol

 

Polnischer Schriftsteller, Geograph und Ethnograph; der Sohn eines deutschen Vaters und einer französischstämmigen Mutter studierte an der philosophischen Fakultät der Universität von Lwów (Lemberg) und wurde 1830 Professor für deutsche Sprache und Literatur in Wilno (heute Vilnius). Seine akademische Karriere mußte er allerdings aufgeben, als in Polen 1830 der sog. Novemberaufstand – auch Kadettenaufstand genannt - gegen die russische Vorherrschaft stattfand, an dem er als Offizier teilnahm und verwundet wurde. Nach dem Zusammenbruch der Erhebung emigrierte er nach Galizien. 1840 ließ er sich in Maryipole bei Biecz nieder und distanzierte sich zunehmend von den illegalen konspirativen Aktivitäten; so nahm er auch nicht mehr am Krakauer Aufstand von 1846 teil, sondern setzte sich auf legale Weise für soziale Programme ein. In 1849 wurde er Professor für Geographie an der Jagiellonen-Universität in Krakau und unternahm Exkursionen u.a. in die Tatra. Schon seit seiner Jugend hatte er sich für die Geographie interessiert und die Werke Alexander Humboldts, mit dem er befreundet war, gelesen. Sein Debüt als Dichter hatte er mit seinem Pieśni Janusza (1833), einer Sammlung von 51 Gedichten. 1853 mußte er, der Mitglied verschiedener wissenschaftlicher Gesellschaften war (u.a. denen in Königsberg, Leipzig, Lwów und Prag), die Universität wegen Illoyalität gegenüber der Autoritäten verlassen. Die zunehmende Verschlechterung seiner Sehkraft führte 1868 schließlich zum vollständigen Verlust seines Augenlichts.

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Krakau, OT Kasimierz, Paulinerkirche

Wolfgang Hilbig

 

Deutscher Schriftsteller; Hilbig, dessen Vater im Zweiten Weltkrieg gefallen war, wuchs bei seinem Großvater, einem Bergmann, auf. Er arbeitete u.a. als Schlosser und Heizer und leistete seinen Wehrdienst bei der NVA, der Nationalen Volksarmee der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) ab. Im Literaturbetrieb der DDR war er ein Außenseiter und auch Repressalien ausgesetzt, so daß seine Werke nicht gedruckt wurden. 1985 verließ er die DDR schließlich und ließ sich in der Bundesrepublik Deutschland in Nürnberg als freier Schriftsteller nieder. In seinen Gedichten und Prosawerken verarbeitete er seine Reflexionen über die eigene proletarische Herkunft und sein Unbehagen an der Gegenwart. In seinem bekanntesten Werk, dem Roman Ich (1993), schrieb er über einen Lyriker, der als Spitzel für die Stasi arbeitet. Neben seinen Romanen verfaßte Hilbig u.a. Lyrik und Erzählungen.

Werke u.a.: Abwesenheit (1979), Unterm Neumond (1982), Alte Abdeckerei (1991), Grünes grünes Grab (1993), Die Arbeit an den Öfen (1994), Das Provisorium (2000), Bilder vom Erzählen (2001), Der Schlaf der Gerechten (2003).

Auszeichnungen u.a.: Brüder-Grimm-Preis (1983), Förderpreis der Akademie der Künste Berlin (1985), Ingeborg-Bachmann-Preis (1989), Bremer Literaturpreis (1994), Fontane-Preis (1997), Georg-Büchner-Preis (2002).

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Berlin, Friedhof Dorotheenstädt. u. Friedrichswerdersche Gemeinde

Alexander Alexandrowitsch Sinowjew [russ. Александр Александрович Зиновьев]

1938

Russischer Schriftsteller und Dissident; der Sohn eines Anstreichers und einer Kleinbäuerin lebte ab 1933 in Moskau, wo er im Jahr 1939 ein Studium an der Philosophischen Fakultät der Lomonossow-Universität begann, jedoch noch im gleichen Jahr relegiert wurde, da er sich gegen den Stalinkult wendete. Aus der KGB-Haft konnte er entfliehen und schlug sich mit verschiedenen Tätigkeiten durch. Schließlich wurde er Soldat der Roten Armee, einerseits um dem Zugriff durch den KGB, dem sowjetischen Geheimdienst zu entgehen, aber auch um nicht verhungern zu müssen, und wurde im Großen Vaterländischen Kriege (Zweiten Weltkrieg) dekoriert. In der Zeit von 1946 bis 1954 schloß er seine Studien an der Moskauer Universität ab. Anschließend arbeitete er bis 1976 an der Akademie der Wissenschaften als Professor. Dort war er jedoch zunehmend Anfeindungen seitens seiner Kollegen ausgesetzt, die Lehrtätigkeit wurde ihm untersagt sowie die Veröffentlichung weiterer Publikationen. 1976 wurde sein Roman Зияющие высоты (dt. Gähnende Höhen), der das Sowjetsystem kritisiert, im Westen veröffentlicht. Unmittelbar anschließend wurde Sinowjew der Akademie der Wissenschaft verwiesen und ging aller Orden und Auszeichnungen verlustig. 1978 mußte er schließlich seine Heimat verlassen und ging mit seiner Familie nach München, wo er bis zu seiner Rückkehr nach Rußland im Jahre 1999 lebte. Sinowjew blieb Zeit seines Lebens ein Querdenker: noch von Deutschland aus ging er mit Gorbatschows Perestroika scharf ins Gericht und unterstütze 1996 den Kommunisten Gennadi Sjuganow (*1944) und dessen Partei in seinem Wahlkampf gegen Boris Jelzin.

Werke u.a.: Homo sovieticus (1978), Lichte Zukunft (1983), Katastroika: Gorbatschows Potemkinsche Dörfer (1988).

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Bild: Anton Nossik (2007)

Moskau, Friedhof am Neujungfrauenkloster

Bilder: Josef Aschenbrenner (08/2008)
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Heinz Werner Höber

 

 

Deutscher Schriftsteller; arbeitete nach dem Abitur bei verschiedenen Zeitungs- bzw. Zeitschriftenverlagen,u.a. auch für den Bastei-Verlag in Bergisch-Gladbach, für den er in den 1960er Jahren die Figur des Jerry Cotton entwickelte, der in den Straßen von New York das Verbrechen bekämpft. Seine Romane kamen dann als Heftroman in Fortsetzung unter dem Titel G-man Jerry Cotton erfolgreich auf den Markt. 250 Folgen erschienen mit einer Gesamtauflage von über 700 Millionen Exemplaren; damit gehört die Serie zu den erfolgreichsten Kultfiguren weltweit. Neben den zahlreichen Jerry Cotton-Heften verfaßte er auch Western- und Liebesromane für die Heftproduktion. Wegen der unzureichenden Honorars und gerichtlicher Auseinandersetzungen kam es schließlich zur Trennung zwischen Höber und dem Verlage. 1990 wurde Heinz Werner Höber für seinen Roman Nun komm ich als Richter mit dem wichtigsten deutschspachigen Krimipreis, dem Friedrich-Glauser-Preis ausgezeichnet.

In den 1960er Jahren wurde der Stoff mit dem US-amerikanischen Schauspieler George Nader als Jerry Cotton und Heinz Weiss: als Phil Decker, seinem Freund, sowie Richard Münch als Mr John Huigh, Chef der beiden, in acht Episoden in die Kinos gebracht. Eine Neuauflage als Kinofilm gab es dann noch einmal 2010 mit Christian Tramitz in der Hauptrolle, sowie Christiane Paul und Moritz Bleibtreu.

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Bilder: Heiko Bockstiegel (05/2005)

Berlin, Städt. Waldfriedhof Zehlendorf

Ignazio Silone eigentl. Secondino Tranquilli

 

 

Italienischer Schriftsteller; Sohn eines Kleinbauern und einer Weberin; wuchs in einfachen bäuerlichen Verhälnissen auf. 1917 schloß er sich der Sozialistischen Jugend Italiens an, deren Sekretär er dann wurde. 1921 war er neben Antonio Gramsci, Palmiro Togliatti u.a. einer der Gründer der Partito Comunista Italiano (PCI), der Kommunistischen Partei Italiens; 1930 floh er vor den Verfolgungen durch die Faschisten in die Schweiz, lebte zunächst in Luzern, später in Basel. Dort verstärkte auch seine Skepsis in Bezug auf die Ausrichtung der Partei durch Stalin. Bereits Ende der 1920 Jahre hatte er als Vertreter der italienischen Kommunisten bei der Komintern an Tagungen teilgenommen, den Aufstieg Stalins und dessen Machenschaften beobachten können. 1931 trat er aus der Partei aus. 1944 kehrte er in seine Heimat zurück und engagierte sichjetzt für die Sozialisten, indem er u.a. Herausgeber der linksgerichteten politischen Zeitschriften Avanti! und Europa socialista war.

Seine sozial- und gesellschaftskritischen Romane, die überwiegend in den Abruzzen spielen, plädieren für Menschlichkeit ohne ideologische Bindungen: Außerdem verfaßte er das Theaterstück Ed egli si nascose (1945, dt. Und er verbarg sich) und autobiografische Texte, darunter Uscita di sicurezza (1965, dt. Notausgang).

Werke u.a.: Fontamara (1933), Pane e vino (1936, dt. Brot und Wein (1936), Una manciata di more (1952, dt. Eine Handvoll Brombeeren), Il segreto di Luca (1956, dt. Das Geheimnis des Luca). 

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Bild: Inviaggiocommons (08/2007) Wikipedia.org
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Pescina, Cimitero

Walter Savage Landor

 

Englischer Schriftsteller; ältester Sohn eines Arztes und dessen zweiter Frau Elizabeth, Erbin eine beträchtlichen Vermögens. Er verließ sowohl die Rugby School als auch das Trinity College in Oxford wegen unüberbrückbarer Unstimmigkeiten mit den jeweiligen Direktoren vorzeitig; insbesondere in Oxford hatte er rebellisches Verhalten an den Tag gelegt, sich unangemessen gekleidet und mit Ideen der Französischen Revolution sympathisiert, was ihm den Spitznamen “verrückter Jakobiner” einbrachte. 1795 veröffentlichte er erste Gedichte in englischer und lateinischer Sprache. Obwohl er selber diese Gedichte lediglich als “Lehrlingsstücke” bezeichnete, war Swinburne voll des Lobes: “No poet at the age of twenty ever had more vigour of style and fluency of verse; nor perhaps has any ever shown such masterly command of epigram and satire, made vivid and vital by the purest enthusiasm and most generous indignation."1; Friedrich Nietzsche wird ihn später als einen von nur vier “Meistern der Prosa“ im 19. Jahrhundert rühmen.

Landor führte über Jahre hinweg in unstetes Leben, wobei er allerdings viel Zeit in London verbrachte; aber erst als sein Vater 1805 starb und er in den Genuß finanzieller Unabhängigkeit geriet, ließ er sich in Bath nieder. Landor pflegte Freundschaften zu bedeutenden Literaten vor allem der romantischen Schule, darunter Robert Southey, Samuel Taylor Coleridge und Charles Lamb. Sein erstes dichterisches Epos mit dem Tietel Gebir - in Blankversen abgefaßt - erschien 1798. Weiterhin schrieb er kürzere lyrische Dichtungen wie Rose Aylmer (1806). Als Prosaschriftsteller orientierte sich Landor an der romantischen Bewegung und verwendete klassische Formen, wie es in seinen Imaginary Conversations of Literary Men and Statesmen (5 Bde., 1824-1853, dt., Erdichtete Gespräche); das aus etwa 150 fiktiven Dialogen bedeutender historischer und zeitgenössischer Persönlichkeiten zu philosophischen, literarischen und politischen Themen, machten ihn berühmt. Seine Gedichte und Prosawerke verfaßte Landor zum Teil auch in lateinischer und italienischer Sprache.

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1 Kein Dichter im Alter von zwanzig hatte je mehr Kraft an Stil und Sprachbeherrschung der Verse, noch beherrschte wohl niemand je derart meisterhaft Epigramme und Satire, erzeugte Lebendigkeit und Vitalitär durch reinste Begeisterung und großzügigste Empörung.

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Bild: sailko (07/2008) Wikipedia.org
Bild: sailko (07/2008) Wikipedia.org
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Florenz, Cimitero Accatolico

Bilder: Robert Dittel (09/2014)
Schriftsteller XCII

Omnibus salutem!