Jack Kerouac eigentl. Jean Louis Lebris de Kerouac

 

US-amerikanischer Schriftsteller; neben Allen Ginsberg und William S. Burroughs gilt er als einer der bekanntesten Autoren der sogenannten Beatgeneration. Sein Roman On The Road (1958, dt. Unterwegs), der ihm zum Durchbruch verhalf und zugleich der Höhepunkt seines literarischen Schaffens war, beschreibt den Bruch mit der seiner Meinung nach erstarrten Wohlstandsgesellschaft. Seine späteren Werke sind zudem vom Zen-Buddhismus beeinflußt (The Dharma Bums, 1959, dt. Gammler, Zen und hohe Berge), Engel, Kif und neue Länder, 1960). Er starb zerstört von exzessivem Alkohol- und Drogenmißbrauch.

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Henry Wadsworth Longfellow

 

US-amerikanischer Dichter; einer Putitanerfamilie entstammend; Longfellow, der zwischen 1825 und 1829 und nochmals von 1831 bis 1835 die Länder Europas bereiste und u.a. das Deutsche, Niederländische, Schwedische und Finnische erlernte. Zurück in seiner Heimat, war von 1836 bis 1854 Professor für moderne Sprachen u.a. an der Harvard University. Seine stimmungsvollen Gedichte und Balladen sind von englischen (Alfred Lord Tennyson) und insbesondere von den Dichtern der deutschen Romantik wie Ludwig Uhland und den Werken Goethes beeinflußt. Auch durch seine Übertragungen z.B. der Werke Dante Alighieris, vermittelte er europäische Kultur in die Vereinigten Staaten. Longfellow schrieb das idyllische Epos Evangeline (1847) und das Indianerepos Das Lied von Hiawatha (1855) und das ion den Vereinigten Staaten sehr populäre Gedicht Paul Revere's Ride.

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Lowell (Massachusett), Edson Cemetery

Laurence Sterne

 

Englischer Schriftsteller; der dem Landadel entstammende Sterne verlor seinen Vater, einen Offizier, bereits im Alter von 18 Jahren und kam in die Obhut seines Onkels. Er studierte Theologie in Cambridge verbrachte ab 1741 die folgenden 21 Jahre als Pfarrer und Domherr in Yorkshire. 1759 veröffentlichte er die Kirchensatire A Political Romance; bereits ein Jahr später erschien der erste Band der Sammlung The Sermons of Mr. Yorick (7 Bde., dt. Yoricks Predigten). 1760 ließ sich Sterne, der an Tuberkulose erkrankt war, in London nieder. Nach einem Blutsturz hielt er sich zur Wiederherstellung der Gesundheit von 1762 bis 1764 mit seiner Frau und der Tochter in Toulouse und unternahm 1765 alleine eine längere Reise durch Frankreich und Italien, über die er den Bericht A Sentimental Journey Through France and Italy (1768, dt. Yoricks empfindsame Reise durch Frankreich und Italien) verfaßte. Am bekanntesten ist bis heute sein Roman The Life and Opinions of Tristram Shandy, Gentleman (9 Bde., 1759-67, dt. Leben und Ansichten von Tristram Shandy, Gentleman), eine fiktive Autobiographie. Sterne starb an Tuberkulose. Kurz nach seiner Beisetzung auf dem St. George’s Kirchhof (Hanover Square), entwendeten Grabräuber seinen Leichnam und verkauften ihn an Anatomen in Cambridge. Erkannt von einem, dem Sterne bekannt war, wurde der Leichnam heimlich erneut beigesetzt. Als der Friedhof 1960 renoviert wurde, wurde der Schädel, als einziges vom Skelett noch identifizierbar, dem Grab entnommen und 1969 schließlich in Coxwold, wo er einst gewirkt hatte, auf dem dortigen St. Michael’s Kirchhof beigesetzt.

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Truman Capote eigentl. Truman Streckfus Persons

 1948 Carl Van Vechten Collection

US-amerikanischer Schriftsteller; schilderte in Kurzgeschichten und Romanen mit stilistischer Brillanz Leiden, Einsamkeit und Phantasien von Jugendlichen und Außenseitern, so inThe Grass Harp (dt. 1951, Die Grasharfe) oder Breakfast at Tiffany’s (dt. 1958, Frühstück bei Tiffany), letzterer 1961 erfolgreich mit Audrey Hepburn verfilmt. In Cold Blood (1965, dt. Kaltblütig), als Vorabdruck in der Zeitschrift The New Yorker erschienen, ist die dokumentarische Rekonstruktion eines Mordfalles im in Mittleren Westen der USA liegenden Städtchen Holcomb, wo 1959 die vierköpfige Familie Clutter brutal ermordet wurde (Capote hatte engen Kontakt zu den einsitzenden Mördern gesucht). Das Buch wurde 1966 zu einem Bestseller und löste eine Medienlawine und steigerte seinen Bekanntheitsgrad. aus. Zuvor war er bereits bei den Reichen und Schönen aus- und eingegangen; jetzt revanchierte er sich mit einer Einladung der 500 berühmtesten und reichsten Persönlichkeiten der USA in das vornehmste Hotel Manhattans, das Plaza Hotel, zur legendären Black and White Ball, einem Maskenballl. Nachdem er acht Jahre lang keine Prosa veröffentlicht hatte, erschien 1975 das erste Kapitel seines schon länger angekündigten, groß angelegten Sittenpamphlets Answered Prayers (Erhörte Gebete) im Esquire-Magazin., das mit seiner Billigung Auszügen des geplanten Schlüsselromans publizierte, in dem er persönlichste Geheimnisse von Personen aus High Society preisgab, mit denen er verkehrte. Das führte u.a. dazu, daß sich die Millionärswitwe Ann Woodward das Leben nahm, deren außerehelichen Beziehung er publik gemacht hatte. alle Persönlichkeiten, zu denen er teilweise sehr enge Kontakt hatte, zogen sich von ihm zurück - und Capote unterlag einer gesellschaftlicher Ächtung, versank in Depressionen, feierte Partys im Studio 54 in New York City und nahm Drogen. Schließlich starb er nach jahrelangem Drogen- und Alkoholkonsum als körperliches Wrack.

Werke u.a.: Other Voices, Other Rooms (1948, dt. Andere Stimmen, andere Räume), Musik für Chamäleons (Erzählungen, 1980), Eine Weihnacht (Memoiren, 1983).

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Cambridge (Massachusetts), Mount Auburn Cemetery

Else Lasker-Schüler

 

Deutsche Schriftstellerin; von 1894 bis 1899 mit dem Arzt Berthold Lasker, dem älterer Bruder des Schachweltmeisters Emanuel Laske, und von 1901 bis 1911 mit dem Musiker Herwarth Walden (*1878, †1941) verheiratet; emigrierte 1933 aufgrund ihrer jüdischen Abstammung in die Schweiz, erhielt dort jedoch Arbeitsverbot. Von Zürich aus unternahm sie zwei Reisen nach Palästina (1934 und 1937). Als sie 1939 zum dritten Mal nach Palästina reiste, konnte sie wegen des inzwischen begonnenen Krieges nicht wieder in die Schweiz zurückkehren, sondern mußte in Jerusalem, wo sie sich niederließ, mittellos leben; dort verliebte sie sich noch einmal: in den 30 Jahre jüngeren, aus Berlin stammenden Ernst Simon. Lasker-Schüler gilt als Vorläuferin, Repräsentantin und Überwinderin des literarischen Expressionismus.

Werke u.a.: Styx (1902), Die Wupper (1909), Hebräischen Balladen (1913), Der Prinz von Theben (1914), Mein blaues Klavier (1943).

Auszeichnungen u.a.: Kleist-Preis (1932).

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Coxwold (North Yorkshire), St. Michael’s Church

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Mark Twain eigentl. Samuel Langhorne Clemens

        1871        

    

US-amerikanischer Schriftsteller; wuchs in ärmlichen Verhältnissen in Hannibal (Missouri) am Mississippi auf, arbeitete schon früh als Setzerlehrling bei der Zeitung Missouri Courier, dann ab 1855 als Lotse auf dem Mississippi. Nach kurzer Teilnahme am Sezessionskrieg betätigte er sich als Goldgräber in Nevada und wirkte als Journalist am dortigen Blatt Virginia City Territorial Enterprise mit. Seit den 1860er Jahren schrieb er unter dem Pseudonym ”Mark Twain” (das Pseudonym, das er seit 1863 verwendete, geht auf die Lotsen auf den Mississippidampfern zurück, die mit dem Ausruf ”mark twain” verkündeten, daß das Wasser voraus mindestens ”zwei Faden tief” sei). 1865 errang er erstmals Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit mit seiner Geschichte von Jim Smiley and His Jumping Frog und konnte seinen Lebensunterhalt fortan als Autor und durch Vorträge bestreiten. Twain unternahm zwei mehrmonatige Auslandsreisen. 1867 bereiste er Europa und den Nahen Osten. Die für einen Amerikaner oftmals überraschenden Erfahrungen und Eindrücke hielt er in seinem Reisebuch The Innocents Abroad (dt. Die Arglosen im Ausland) fest. 1878 brach er zu einer weiteren Europareise auf, die ihn durch Deutschland, die Schweiz und Italien führte. Die Eindrücke von dieser Reise veröffentlichte er 1880 unter dem Titel A Tramp Abroad (1880, dt. Bummel durch Europa). In dem Buch befindet sich u.a. eine Passage zur deutschen Sprache, die er vergeblich sich bemüht hatte, zu erlernen. In dem Aufsatz The Awful German Language (dt. Die schreckliche deutsche Sprache) beschreibt er die Fallstricke der Grammatik des Deutschen, angefangen mit den drei Artikeln bis zu der merkwürdigen Erscheinung immer wieder erfolgter Trennung von zusammengesetzten Verben. Allerdings übersetzte er Heinrich Hoffmanns Struwwelpeter unter den Titel Slovenly Peter ins Englische.

See this frowsy "cratur"
Pah! it's Struwwelpeter
On his fingers rusty,
On his two-head musty,
Scissors seldom come;
Lets his talons grow a year
Do any loathe him? Some!
They hail him "Modern satyr -
Disgusting Struwwelpeter.

Ausgabe Harper & Brothers Publishers no_copyright

1891 brach er zu einer weiteren Vortragsreise nach Europa auf. Auf der Reise, die bis 1899 andauerte, nahm er für neun Monate Quartier in Berlin, das ihm gut gefiel, so daß er später seine beiden Töchter dorthin zum Studium schickte. Besonders beeindruckten Twain auf dieser Reise Heidelberg und seine Umgebung; außerdem besuchte er Wien, wo er von Kaiser Franz Joseph I. zu einer Audienz eingeladen wurde.

Ab 1871 lebte er an der Ostküste in Hartford (Connecticut), wo er seine bekanntesten Werke Roughing It (1871, dt. Durch dick und dünn), The Adventures of Tom Sawyer (1876, dt. Tom Sawyers Abenteuer), Life on the Mississippi (1883, dt. Leben auf dem Mississippi) und The Adventures of Huckleberry Finn (1884, dt. Die Abenteuer des Huckleberry Finn) schrieb. Nahe eines finanziellen Ruins geriet er, als er seine Beteiligung an einer Druckerei und einem Verlagshaus einbüßte, die er 1869 erworben hatte. Er sah sich gezwungen, dem endgültigen Ruin durch Vortragsreisen, die er weltweit durchführte, vorzubeugen. Weitere Schicksalsschläge ereilten ihn durch den frühen Tod seiner Frau Olivia und mehrerer seiner Kinder. Als er starb, war er ein gefeierte Schriftsteller, der sich in das Gedächtnis nicht nur seiner amerikanischen Landsleute eingegraben hatte.

Werke u.a.: Prinz und Bettelknabe (1881), Ein Yankee am Hofe des König Artus (1889), Querkopf Wilson (1894).

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Westwood (CA), Village Memorial Park

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Ryonosuke Akutagawa  [jap. 芥川 龍之介]

Japanischer Dichter und Schriftsteller; der Sohn eines Milchmannes wurde, da seine Mutter kurz nach seiner Geburt erkrankte, von seinem Onkel adoptiert. Bereits während seines Studiums der englischen Literatur an der Kaiserlichen Universität (1912-16) in Tokio veröffentlichte er erste Texte. Bevor er für die Zeitung Osaka Mainichi Artikel zu schreiben begann, verdiente er seinen Lebensunterhalt als Englischlehrer. Gesundheitlich stark angeschlagen, nahm er sich das Leben mit einer Überdosis Veronal. Zwei seiner Novellen (Rashomon [1915] und Im Dickicht [1921]) wurden 1954 von Akira Kurosawa verfilmt.

Zweiter von links

 

 

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Elmira (NY), Woodlawn Cemetery

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Karl Stieler

Deutscher Schriftsteller und Jurist; der Sohn des Malers Joseph Karl Stieler arbeitete nach der Beendigung seines rechtswissenschaftlichen Studiums in München und Heidelberg und anschließender Promotion nur kurzzeitig als Rechtsanwalt. Seinen Lebensunterhalt verdiente er sich, indem er über seine ausgedehnte Reisen durch Europa Artikel veröffentlichte. In München, wo er sich später dauerhaft niederließ, machte er u.a. die Bekanntschaft von Paul Heyse und Emanuel Geibel, wurde Mitglied der Münchner Künstlervereinigung Das Krokodil und schrieb für die in München herausgegebenen Fliegenden Blätter, für die u.a. auch Wilhelm Busch, Franz Graf von Pocci und Carl Spitzweg fliegendeblaetterarbeiteten. Ab 1882 war er Archivassessor am Bayerischen Reichsarchiv in München.

 

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Hinweis: Der Grabstein befindet sich vermutlich nicht mehr an der urspr. Stelle des Grabes, da in der Zeit, in der das Gebiet des Ölbergs zu Jordanien gehörte, Grabsteine als Material für den Häuserbau verwendet wurden. Auch das Grabmal von Else Lasker-Schüler sollte offenbar auch für diesen Zweck eingesetzt werden; als sich der Transport des schweren Steins als zu problematisch erwies, ist der Versuch, nachdem er umgestürzt worden war, jedoch abgebrochen worden. Er wurde erst wieder auf Veranlassung und Kosten von Jürgen Serke und des Fotografen Wilfried Bauer wieder aufgerichtet (www.exil-archiv.de/html/schlagwoerter/else_begegnet.htm).

Jerusalem, Ölbergfriedhof (Mount of Olives)

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Tokio, Zoshigaya Friedhof

Hinweis: Dieser Gedenkstein steht vor der Tokyo-Ryogoku-Grundschule und beinhaltet eine Textpassage aus seinem Werk Toshishunn. Sein Grab befindet sich auf dem Zoshigaya Friedhof.

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Tegernsee

Dieter Kühn

 

 

Deutscher Schriftsteller; kam mit seinen Eltern nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, in dem sie vor den Bombenangriffen auf die Domstadt nach Herrsching am Ammersee geflohen waren, nach Düren, wo er 1955 das Abitur ablegte, um anschließend Germanistik und Anglistik an den Universitäten in Freiburg im Breisgau, München und Bonn zu studieren, bevor er in den Vereinigten Staaten ein Jahr lang als Assistent am Haverford College tätig war. 1964 promovierte er mit einer Arbeit über Robert Musils Roman Der Mann ohne Eigenschaften. 1970 erschien sein Prosadebüt  N, eine Romanbiographie über Napoléon. Im Wintersemester 1992/933 hielt Kühn, der Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland war. an der Frankfurter Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurter Poetik-Vorlesungen, die dort seit dem Wintersemister 1959/60 stattfinden.

Dieter Kühn, der seit 1965 als freier Schriftsteller lebte, schuf ein vielseitiges Werk, u.a. Erzählungen, Essays, Hörspiele, Übertragungen aus dem Mittelhochdeutschen); erfolgreich war er v.a. mit umfangreichen Prosawerken, die er, ausgehend von historischer Personen, deren Lebensgeschichten, mit Fiktion und Phantasie verknüpfte.

1994 fertigte der WDR-Produzent Dr. Claus Spahn unter dem Titel Dieter Kühn - kein Zimmer mit Seeblick ein Portait über und mit dem Schriftsteller an.

Werke u.a.: Ausflüge mit dem Fesselballon (1971), Festspiel für Rothäute (1974), Stanislaw der Schweiger (1975), Ich Wolkenstein (1977), Und der Sultan von Oman (1979), Kammer des schwarzen Lichts (1984), Der König von Grönland (1984), Der Parzival des Wolfram von Eschenbach (1986), Neidhart aus dem Reuental (1988), Beethoven und der schwarze Geiger (1990), Die Minute des Segelfalters (1992), Das Heu, die Frau, das Messer (1993), Clara Schumann, Klavier. Ein Lebensbuch (1996), Frau Merian. Eine Lebensgeschichte (2002).

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Köln, Friedhof Melaten

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Bild: Americasroof (03/2013) wikipedia.en
Bild: Americasroof (03/2013) wikipedia.en

 Southampton (New York) Crooked Pond im Long Pond Greenbelt

Hinweis: Die Asche Truman Capote wurde von Freunde in einen kleinen, zwischen Bridgehampton und Sag Harbor im Staate New York gelegenen Teich verstreut, nachdem seine Asche mit derjenigen seines langjährigen Freundes Jack Dunphy, der 1994 verstarb, vermischt worden war. Dort hatten beide seit vielen Jahren Häuser besessen. In Westwood war seine Asche “zwischengelagert” worden.

Alfred Kolleritsch

 

 

Österreicherischer Schriftsteller: Sohn des Forstverwalters der Herrschaft Brunnsee, Alfred Gottfried Kolleritsch, sowie der Postangestellten Lukretia, née Semlitsch; älterer Bruder des steirischen Musikwissenschaftlers Otto Kolleritsch; studierte an der Universität Graz Germanistik, Anglistik, Philosophie und später auch Geschichte und arbeitete nach erfolgter Lehramtsprüfung für Geschichte, Philosophie und Germanistik in Jahre 1955 als Lehrer am Akademischen Gymnasium in Graz. 1964 promovierte er zum Dr. phil. mit einer Arbeit über Martin Heidegger.

Gründungsmitglied und von 1968 bis 1995 Präsident der um 1960 im ehemaligen Stadtpark-Café gegründeten Grazer Künstlervereinigung “Forum Stadtpark” und war besonders als Herausgeber der Literaturzeitschrift manuskripte und Förderer junger Talente bedeutend.

Kolleritsch, dessen erstes Gedicht Es ist zu spät 1958 veröffentlich wurde, gestaltete in seinen Gedichten und in seinem erzählerischen Werken die Suche nach individuellen Freiräumen und geistigen Modellen zum Verständnis der Welt.

1973 zählte Kolleritsch mit anderen österreichischen Schriftstellern wie Friederike Mayröcker, Ernst Jandl und Gustav Ernst zu den Gründungsmitgliedern der Grazer Autorenversammlung, die den Gegenpol zum Österreichischen P.E.N.-Club bildet.

Werke u.a.: Die Pfirsichtöter (1972), Die grüne Seite (1974), Einübung in das Vermeidbare (1978), Absturz ins Glück (1983); Augenlust (1986), Allemann (1989), Der letzte Österreicher (1995), Die Summe der Tage ( 2001).

Auszeichnungen u.a.: Petrarca-Preis (1978), Georg-Trakl-Preis für Lyrik (1987), Staatspreis für Kulturpublizistik (1994).

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Bilder: Heinz Knisch (04/2023)

Graz, Stadtfriedhof St. Peter

Käthe Recheis

 

 

Österreichische Kinder- und Jugendbuchautorin; jüngstes von vier Kindern des Arztes Dr. Hans Recheis ; kam 1929 mit ihren Eltern nach Hörsching, wo ihr Vater die Stelle des Gemeindearztes antrat. Dort besuchte sie zunächst von 1934 bis 1938 Volksschule, dann bis 1947 das Gymnasium in Linz. Nach der Matura (Abitur) arbeitete sie bis 1953 als Redaktionssekretärin beim Veritas-Verlag in Linz. Danach war Recheis Sekretärin im österreichischen Büro des International Catholic Migration Committee (ICMC), Genf, zuerst in Linz, dann in Salzburg. Von 1956 bis 1960 leitete sie das österreichische Büro der International Catholic Migration Commission in Genf.

Bereits 1954 hatte der österreichische Schriftsteller und Theaterkritiker.Hans Weigel in der von ihm publizierten Anthologiereihe Stimmen der Gegenwart eine Geschichte von Käthe Recheis veröffentlicht, für die sie den Jugendliteraturpreis einer Zeitschrift bekam. 1961 erschien ihr erstes Kinderbuch Kleiner Adler und Silberstern im Verlag Herder, Wien. Seit 1961 war sie freiberufliche Schriftstellerin und lebte abwechselnd in Wien und in Hörsching/O.Ö.

Käthe Reicheis unternahm zahlreiche Reisen nach Nord- und Südamerika und engagierte sich stark für die Belange der indigenen Bevölkerung; außerdem gründete sie gemeinsam mit einem ihrer Brüder, dem Arzt Romed Recheis, den Verein zur Unterstützung von Indianerschulen.

Bis 2004 veröffentlichte sie als Autorin und Übersetzerin 61 eigene Bücher, darunter zahlreiche Kinderbücher; außerdem publizierte sie 13 Titel mit indianischen Originaltexten und war auch als Heraugeberin tätig.

Werke u.a.: Der kleine Biber und seine Freunde (1963), Das Blockhaus am Minnewana (1966), Fallensteller am Bibersee (1972), König Arthur und die Ritter der Tafelrunde (1974), Kleiner Adler (1975), Die Gespensterburg (1984), Der kleine Fuchs (1989), echs Eulen und sechs Mäuse (1991), Wölfchen Schlaukopf (1997), Wie das Eichhörnchen zu seinen Streifen kam (1999), Fabeln aus aller Welt (2007), Die schönsten Tiergeschichten (2007), Der kleine Schäferhund (2010),

Auszeichnungen u.a.: Adalbert-Stifter-Preis (2007), Österreichischer Staatspreis für Kinder- und Jugendliteratur (1961, 1962, 1964, 1967, 1971, 1974/75, 1976, 1979, 1980, 1992), Jugendbuchpreis der Stadt Wien (1964, 1972, 1973, 1976, 1983, 1987), Kinderbuchpreis der Stadt Wien (1968, 1971, 1976, 1979), Katholischer Jugendbuchpreis Deutschland (1987), Kulturpreis des Landes Oberösterreich (1988), Zilveren Griffel, Amsterdam (1991), Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst (2000).

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Bilder: Heinz Knisch

Hörsching (Bez. Linz-Land), Friedhof, Alter Teil

Schriftsteller LXXVI

Omnibus salutem!