Deutscher Schauspieler; spielte als Schüler Bert Brechts zunächst Theater in Ost-Berlin, wirkte dann u.a. an Theatern wie Thalia in Hamburg, Die Komödie in München. Seit 1956 drehte er Filme bei der DEFA und 1959 nach seiner Flucht in der Bundesrepublik, wobei Der längste Tag (1962) sein prominentester Film war. In verschiedenen Vorabendserien war er zu sehen, u.a. in Die Männer vom K3, Ein Bayer auf Rügen und Forsthaus Falkenau.
Deutsche Schauspielerin; kam mit ihrer Mutter auf der Flucht vor der nachrückenden Sowjetarmee in den letzten Kriegswochen aus Ostpreußen nach Innsbruck. 1948 arbeitete sie als Haushaltshilfe in Rom und als Assistentin im Schnittstudio in den römischen Filmstudios Cinecittà. Als ihr Luis Trenker 1949 in seinem in Italien gedrehten Film Duell in der Bergen eine Rolle anbot und weitere Filme mit ihr in die italienischen Kino kamen, wurde sie dort als “La Bionda Marianna” sehr schnell bekannt. 1952 entstand ihr erster Film in Deutschland (Ferien vom Ich), aber erst 1956 kam mit dem Heimatfilm Die Fischerin vom Bodensee ihr Durchbruch in Deutschland. Ihre bevorzugten Filmpartner waren Rudolf Prack und Gerhard Riedmann, sie spielte aber auch u.a. mit Freddy Quinn (*1931) und Rudolf Lenz in dem Film Heimatlos (1958) und mit Hans-Joachim Kulenkampff. Anfang der 1960er Jahre endete die Heimatfilmwelle; es folgten nur noch einige wirtschaftlich wenig erfolgreiche Filme, bevor sie sich 1964 - nach der Geburt ihres Sohnes - aus dem Geschäft endgültig zurückzog.
Filme u.a.: Flucht in die Dolomiten (1956), Von der Liebe besiegt (beide 1956), Die Prinzessin von St. Wolfgang (1957), Wetterleuchten um Maria (1957), Die Lindenwirtin vom Donaustrand (alle drei 1957), Bei der blonden Kathrein (1959), Waldrausch, Wilde Wasser (beide 1962).
Paul Klinger eigentl. Paul Karl Heinrich Klinksik
Deutscher Schauspieler; entwickelte schon früh eine Neigung zum Theater: bereits im Schultheater des Helmoltz-Gymnasium in Essen-Rüttenscheid, an dem er sein Abitur ablegte, trat er zusammen mit seinem Schulfreund Helmut Käutner auf. Er studierte jedoch auf Wunsch seines Vaters, eines Bauingenieurs, zunächst an der Technische Hochschule in München Architektur. Käutner jedoch überredete ihn, Theaterwissenschaften zu studieren, wobei Klinger neben dem Studium als Statist am Otto-Falckenberg-Schauspielhaus arbeitete. Nach einem ersten Engagement an der Bayerischen Landesbühne wirkte er ab 1929 u.a. an Theatern in Koblenz, Oldenburg und Breslau, bis Heinz Hilpert ihn als “jugendlichen Helden” an das Deutsche Theater nach Berlin verpflichtete. Bis 1948 spielte er an verschiedenen Berliner Bühnen. Sein Filmdebüt hatte er 1933 in dem Streifen Du sollst nicht begehren. In den 1950er Jahren ist er durch die beim Publikum sehr beliebte Immenhof-Kinofilme (1955-57) in der Rolle des Jochen von Roth an der Seite der beiden jugendlichen Darsteller Heidi Brühl und Angelika Meissner (*1940) und Matthias Fuchs in Erscheinung getreten. Insgesamt wirkte er in über 70 Filmen mit, zuzüglich vieler Fernsehfilme wie z.B. in dem Sechsteiler des WDR Tim Frazer oder der ZDF-Kriminalserie Kommissar Brahm. In den 1950er und 1960er Jahren lieh er seine Stimme als Synchronsprecher u.a. Charlton Heston, Jean Marais, Jean Gabin, Cary Grant, Stewart Granger und William Holden.
Filme u.a.: Fridericus (1936), Kriminalkommissar Eyck (1940), Alarm (1941), Die goldene Stadt (1942), Zirkus Renz (1943), Ehe im Schatten (1947), Am Brunnen vor dem Tore (1952), Wenn der weiße Flieder wieder blüht, Pünktchen und Anton (beide 1953), Rosen-Resli, Das fliegende Klassenzimmer (beide 1954), Suchkind 312 (1955).
Schweizer Schauspieler; Sohn eines Chemielaboranten; arbeitete nach einer Ausbildung am Lehrerseminar Küsnacht. bis 1918 als Landschullehrer, dann Privatlehrer, bevor er seine Theaterkarriere 1919 am Schauspielhaus in Zürich begann. Sein Leinwanddebüt erfolgte 1921 als “Landenberg” in dem Film Die Entstehung der Eidgenossenschaft/Wilhelm Tell. 1926 ging er nach Berlin, kam 1928 an die Volksbühne und war im Kino zunächst nur in kleinen Rollen zu sehen u.a. in Menschen am Sonntag (1929), Das Flötenkonzert von Sanssouci (1930) oder Fritz Langs M - Eine Stadt sucht einen Mörder (1931). Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten kehrte er Deutschland den Rücken zu und arbeitete künftig an Schweizer Produktionen mit u.a. in Füsilier Wipf (1938) oder Wachtmeister Studer (1939). Nach dem Krieg trat er fast nur noch in Filmen auf; insgesamt wirkte er in über 120 Filmen mit.
Filme u.a.: Berlin - Alexanderplatz (1931), Das Testament des Dr. Mabuse (1933), Die mißbrauchten Liebesbriefe (1940), Gilberte de Courgenay (1941), Landammann Stauffacher (1941), Steinbruch (1942), Marie-Louise (1944), Matto regiert (1947), Swiss Tour (1949), Kleines Zelt und große Liebe (1956), Wilde Wasser (1662), Der Talisman (1968), Der verhinderte Seitensprung (1970), Immer die verflixten Weiber (1970), Im Sunnegrund (1974).
Zürich-Witikon, Friedhof
Zürich, Friedhof Enzenbühl
Starnberg am Starnberger See OT Söcking, Gemeindefriedhof
München-Obermenzing, Friedhof
Walter John Matthau eigentl. Walter Matuschanskavasky (?)
US-amerikanischer Filmschauspieler; der Sohn russischer Einwanderer wuchs in der Lower East Side New Yorks auf. Nach Absolvierung der High School wurde er Soldat und nahm zwischen 1943 und 1945 bei Luftwaffeneinheiten am Zweiten Weltkrieg teil. Nach dem Krieg nahm er bei Erwin Piscator, der 1939 in die USA emigriert war, Schauspielunterricht. Zugleich mit seinem ersten Bühnenerfolg am Broadway (Will Success Spoil Rock Hunter?), wurde er 1955 auch für den Film entdeckt und spielte unter der Regie Burt Lancasters in The Kentuckian (Der Mann aus Kentucky). Er wirkte zunächst in zahlreichen sogenannten B-Movies, bevor er 1966 in The Fortune Cookie (Der Glückspilz) zusammen mit Jack Lemmon ein populäres Komödien-Duo bildete. Unter dem ebenfalls aus Europa stammenden Regisseur Billy Wilder entstand wenig später (1968) die erfolgreiche Kommödie The Odd Couple (Ein seltsames Paar).
Matthau war in erster Ehe von 1948 bis 1958 mit Grace Geraldine Johnson verheiratet und heiratete nach deren Tod 1959 Carol Marcus, die zuvor zweimal mit dem Schriftsteller William Saroyan verheiratet gewesen war.
Filme u.a.: Fail Safe (1964, dt. Angriffsziel Moskau), Hello Dolly (1968), Cactus Flower (1969,dt. Die Kaktusblüte), Kotch (1971, dt. Opa kann’s nicht lassen), California Suite (1978, dt. Das verrückte California-Hotel), Buddy Buddy (1981), Grumpy Old Men (Neuverfilmung 1993, dt. Ein verrücktes Paar), The Sunshine Boys (1995, dt. Der dritte Frühling), Tango gefällig? (1997), The Odd Couple II (1998, dt. Immer noch ein seltsames Paar).
US-amerikanischer Filmkomiker; verbrachte seine Jugend bei seiner Mutter, die sich nach dem frühen Tode ihres Mannes, eines Rechtsanwalts, in Milledgeville (Georgia) niederließ und dort ein Hotel betrieb. Von 1910 bis 1912 arbeitete er als Geschäftsführer und Filmvorführer im örtlichen Palace Theater, verließ dann die Stadt, zog nach Jacksonville (Florida), wo sich noch junge Kinoindustrie etablierte, und 1913 weiter nach Atlanta, wo er seine erste Frau, die Pianistin Madelyn Saloshin heiratete. die er dort kennengelernt hatte. Mit ihr kehrte er im Folgejahr nach Jacksonville zurück und wurde Mitglied der Filmgesellschaft Lubin Motion Pictures, bei der er bereits in Slapstick-Komödien mitwirkte; sein erster Film war Outwitting Dad. Der Filmproduzent und -regisseur Hal Roach brachte ihn Ende 1926 mit Stan Laurel zusammen. Bis dahin hatte Hardy, dessen Spitzname “Babe” wae, bereits in ca. 270 Kurzfilmen mitgewirkt, von denen allerdings nur wenige erhalten sind. Mit Laurel zusammen bildete er das Paar “Laurel and Hardy” (in Deutschland nach dem Krieg als “Dick und Doof” bekannt). Sie schafften auch problemlos den Übergang vom Stumm- zum Tonfilm, obwohl Versuche, ihre Charaktere auch in anderen Sprachen z.B. in deutscher Sprache darzustellen, scheiterten. Wegen zunehmender Differenzen zwischen Stan Laurel und seinem Regisseur und Produzenten Hal Roach wurde der Vertrag mit Universal 1940 nicht mehr verlängert. Da auch andere Firmen nicht mehr interessiert waren, gab es lediglich 1950 noch einen Film (Atoll K), der jedoch “floppte”. Insgesamt gesehen waren die nach dem Zweiten Weltkrieg entstandenen Filme schwächer, was dem Nimbus der Beiden als hervorragende Komödianten jedoch nicht schadete. Nach mehreren Schlaganfällen erlitt Hardy 1956 einen weiteren, der ihn fast vollständig lähmte, so daß er nicht mehr gehen, aber auch kaum noch essen konnte.
Westwood (CA), Village Memorial Park
North Hollywood (CA), Valhalla Memorial Park
Grabplatte
Gartenlaube (1883)
Deutscher Schauspieler und Dramatiker; Sohn des Schauspielers Eduard Devrient; debütierte im Alter von 18 Jahren am Hoftheater Karlsruhe. Später folgten Engagements an den Bühnen Stuttgarts, Berlins und Leipzigs., bis er schließlich 1863 nach Karlsruhe zurückkehrte und dort ein Jahrzehnt dem Ensemble des Hoftheaters angehörte. Dann ging er an das Hoftheater nach Weimar, wo er später auch als Regisseur tätig wurde. Dort brachte er 1876 erstmals seine von ihm in den Rahmen der mittelalterlichen, dreiteiligen gebrachten Mysterienbühne gebrachten Inszenierung von Johann Wolfgang von Goethes Faust I und Faust II mit so großem Erfolg auf die Bühne, daß diese Inszenierungen über viele Jahre hinweg wiederholt werden konnten, da sie immer wieder das Interesse des Publikums fanden. 1876 wurde er zum Oberregisseur des Hoftheaters in Mannheim ernannt, ging aber bereits im Folgejahr als Theaterleiter an das Stadttheater von Frankfurt am Main, wo Emil Claar ihm 1879 nachfolgte, nachdem Devrient sich gezwungen sah, wegen eines Konfliktes mit dem Aufsichtsrat der neuen Theater-Actien-Gesellschaft die Stellung niederzulegen. 1881 ließ er sich in Jena nieder, war aber nach einigen weiteren Stationen ab 1884 als Regisseur und Schauspieler am Oldenburger Hoftheater tätig, bevor er 1889 die Leitung des königlichen Schauspiels in Berlin übernahm. Aber auch hier geriet er bald in Schwierigkeiten, da er sich der Aufgabe als nicht gewachsen erwies. Er kehrte daher wieder nach Jena zurück, wo er sein Volksschauspiel Gustav Adolf am 25.6.1891 zur Aufführung brachte. In Jena hatte er bereits im Jahre 1888 die Aufführung eines Luther-Spieles erfolgreich angeregt, und er hatte dort einen Luther-Festspiel-Verein“ ins Leben gerufen, wofür er von der Universität Jena zum Doctor honoris causa ernannt worden war und die Ehrenbürgerschaft erhalten hatte. In seinen letzten Jahre trat er immer wieder als Leiter und Hauptdarsteller seiner beiden Volksschauspiele auf diversen Bühnen auf. Seine letzte Station war Stettin, wo er plötzlich infolge eines Krampfes seinem Herzleiden erlag.
Jena, Nordfriedhof
in der Rolle des Zarewitsch
Deutscher Schauspieler; Sohn des Schauspielers Carl August Devrient und dessen zweiter Frau, der Sängerin Johanna Block; Großneffe von Ludwig Devrient; eigentlich sollte er Philologe werden, studierte aber nach dem Abschluß des Gymnasiums Gesang und Schauspiel am Konservatorium Berlin und gab sein Debüt im Jahr 1878 in Dresden am Hoftheater als Bertrand in Friedrich Schillers Die Jungfrau von Orleans. Anschließend ging er auf ausgedehnte Tourneen durch Deutschland. 1881 kam er nach Wien und an das Ringtheater. Nachdem das Theater am 8. Dezember 1881 nach einer Gasexplosion in einem Feuerinferno, das über 300 Menschen das Leben kostete, niedergebrannt war, wurde er 1882 Ensemble-Mitglied des Burgtheaters, wurde dort 1910 Mitglied auf Lebenszeit und 1922 Ehrenmitglied. Devrient, der seinerzeit als einer der herausragenden deutschsprachigen Schauspieler galt, spielte viele große Charakterrollen, so z.B. den römischen Diktator Julius Caesar in William Shakespeares gleichnamiger Tragödie oder als Petruchio in dessen Komödie Der Widerspenstigen Zähmung, den Wallenstein in Schillers gleichlautenden Drama oder den Mephisto aus Goethes Faust I. 1920 wurde er Oberregisseur an Theater und war in der ersten Helte der 1920er Jahre auch als Filmschauspieler tätig.
Verheiratet war Max Devrient mit Babette, née Maasch die aus Hannover stammende Schauspielerin war von 1889 bis 1932 ebenfalls Ensemble-Mitglied des Burgtheaters.
Filme u.a.: Die Geheimnisse von London. Die Tragödie eines Kindes (1920), Die Spur im Dunkeln (1921), Wege des Schreckens (1921), Das Geld auf der Strasse (1922), Die Totenhand (1922), Versunkene Welten (1922), Zirkus Brown (1924).
Wien, Zentralfriedhof
Österreichischer Schauspieler; Sohn eines Altphilologen; studierte an der Wiener Kunstgewerbeschule zunächst Bildhauerei und Malerei, hatte 1916 einige Auftritte auf Wiener Bühnen als Schauspieler aufzutreten, als er im Ersten Weltkrieg zur k.u.k. Gebirgstruppe eingezogen wurde. Nach seiner Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft beschloß er, sich dem Theater zuzuwenden, begann eine Ausbildung zum Bühnenbildner, die er jedoch bald zugunsten eine Schauspielausbildung abbrach. 1919 schloß er sich einer Wanderbühne an und kam 1921 bei der Neuen Wiener Bühne in ein erstes festes Engagement. Mitte der 1920er Jahre ging Diessl dann nach Berlin, wo er unter anderem in den Filmen Abwege (1928) an der Seite von Brigitte Helm und der Wedekind-Verfilmung Die Büchse der Pandora (1928/29) mit Louise Brooks in der Hauptrolle des Regisseurs Georg Wilhelm Pabst mitwirkte. Anschließend stand er für Fjodor Ozeps deutsch-sowjetische Koproduktion Der lebende Leichnam, eine Produktion der proletarischen Berliner Prometheus Film, vor der Kamera. Der erste Tonfilm, in dem Diessl mitwirkte, war 1930 Pabsts Antikriegsfilm Westfront 1918. Es folgten in den 1930er Jahren und bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges zahlreiche filme, darunter Das Testament des Dr. Mabuse (1933), SOS Eisberg (1933), Moskau – Shanghai (1936), Der Tiger von Eschnapur und Das indische Grabmal (beide 1938), oder Der Stern von Rio (1940). In Veit Harlans “Durchhaltefilm” Kolberg (1944), der am 12. Jahrestag der nationalsozialistischen “Machtergreifung”, dem 30. Januar 1945, gleichzeitig in Berlin und in der umkämpften Atlantikfestung La Rochelle aufgeführt wurde, verkörperte er Ferdinand von Schill. 1948 entstand sein einziger Nachkriegsfilm, Der Prozeß (1948). Gustav Diessl starb an den Folgen mehrerer Schlaganfälle.
Diessl war seit 1938 mit der Opernsängerin Maria Cebotari verheiratet, die er während der Dreharbeiten zu dem Film Starke Herzen kennengelernt hatte, noch verheiratet war, sich dann aber seinetwegen scheiden ließ.
Filme u.a.: Die Ehe (1929), Mutterliebe (1929), Hans in allen Gassen (1930), Teilnehmer antwortet nicht (1932)
Wien, Döblinger Friedhof
Omnibus salutem!