Willi Forst eigentl. Wilhelm Anton Froß
Österreichischer Film- und Theaterschauspieler und Regisseur; der Sohn eines Porzellanmalers trat zunächst als Laienschauspieler auf, bevor er ohne jegliche schauspielerische Ausbildung 1919 ein erstes Engagement in Teschen (Schlesien) erhielt und sich weiter im Raum Böhmen und Mähren an mehreren Provinzbühnen durch das gesamte Bühnenrepertoire spielte. 1925 war er bereits Operetten- und Revuedarsteller im Berliner Metropol-Theater, spielte am Carl-Theater in Wien, in Berlin am Theater des Westens und wieder in Wien am Apollo-Theater. Anfang der 1920er Jahre bekam Forst seine erste Rolle in einem Stummfilm; sein erster Tonfilm Atlantik (1929) machte ihn einem breiteren Publikum insbesondere durch sein Lied Es wird ein Wein sein, das er auf dem sinkenden Schiff sang, bekannt. Für mehrere Filme führte er Regie: Leise flehen meine Lieder (1933), Maskerade (1934), Mazurka (1935), Allotria (1936).
Filme u.a.: Wien, Du Stadt meiner Träume (1957), Ein Tango für Dich (1939), Der Herr auf Bestellung (1930), Das Lied ist aus (1930), Die Drei von der Tankstelle (1930), Zwei Herzen im 3/4 Takt (1930).
Luxemburger Film- und Theaterschauspieler; Sohn eines Chemikers; besuchte nach dem Abitur die Schauspielschule in Köln, war bis 1934 an den dortigen Städtischen Bühnen engagiert, kam nach einem einjährigen Aufenthalt in Frankfurt am Main 1936 nach Berlin an die Volksbühne, spielte auch am Theater in der Saarlandstraße und am Schiller-Theater. 1935 verpflichtete die UFA ihn für Filme und erhielt seine erste Filmrolle 1935 in dem Historienspielfilm Das Mädchen Johanna, die von Angela Salloker verkörpert wurde, und Gustaf Gründgens als: König Karl VII. von Frankreich. Bis 1945 wirkte er in 34 Filmen mit - oftmals in der Rolle zwielichtiger Charaktere. 1939 wurde er zum Staatsschauspieler ernannt. In den 1930er Jahren wirkte Deltgen auch bei den Frankfurter Römerberg Festspielen mit. Nach dem Krieg spielte er in Berlin an den Städtischen Bühnen und der Komödie, beim Film u.a. in Fritz Langs Der Tiger von Echnapur (beide 1959) sowie Das indische Grabmal und kurz vor seinem Tod in der Fernsehserie Heidi. Außerdem war er Gastdarsteller in einigen TV-Kriminalserien.
René Deltgen geriet in der Zeit des Nationalsozialismus in seiner Heimat Luxemburg in Verruf, da er nach der Annexion des Landes u.a. für den Eintritt der jungen Luxemburger in die Hitlerjugend geworben hatte. Nach dem Ende des Krieges wurde ihm die Staatsbürgerschaft entzogen (er erhielt sie 1952 zurück) und er wurde wegen Landesverrats zu einer Geldstrafe und zwei Jahren Gefängnis verurteilt, von denen er allerdings nur einen Teil absitzen mußte
Filme u.a.: Das Mädchen Johanna (1935), Einer zuviel an Bord (1935), Kautschuk (1938), Dr. Crippen an Bord (1942), Wen die Götter lieben (1942), Nachtwache (1949), Weg ohne Umkehr (1953), Der letzte Sommer (1954), Hotel Adlon (1955), Der Hexer (1964), Angeklagt nach § 218 (1966),
Köln, Friedhof Melaten
Maria Magdalene “Marlene” Dietrich
US-amerikanische Filmschauspielerin und Chansonsängerin deutscher Herkunft; jüngere von zwei Töchtern des Polizeioffiziers Louis Erich Otto Dietrich und dessen Ehefrau Wilhelmine Elisabeth Josephine, née Felsing, die nach dem Tode (1908) ihres Mannes 1914 den Offizier Eduard von Losch heiratete, der 1916 an der Ostfront einer Kriegsverletzung erlag. In Weimar, wohin sie Anfang Oktober 1920 gezogen war, bekam sie von dem Schweizer Violinisten Robert Reitz als Privatschülerin eine Ausbildung zur Konzertgeigerin (Geigen- und Klavierunterricht hatte sie schon früh erhalten). Sie mußte ihr Geigenstudium jedoch wegen einer Sehnenscheidenentzündung aufgeben, absolvierte stattdessen eine Ausbildung bei Max Reinhardt und war seit Beginn der 1920er Jahre als Bühnen- und Filmschauspielerin tätig. Am 17.5.1923 heiratete sie den deutschen Aufnahmeleiter Rudolf Sieber. Im selben Jahr hatte sie auch ihren ersten Auftritt in einem in Kassel gedrehten Film, eine winzigen Rolle in dem Stummfilm Der kleine Napoleon über Jérôme Bonaparte als König des Königreiches Westphalen, als welcher er von 1807 bis 1813 von seinem älteren Bruder Napoléon eingesetzt war. Ihr lebenslanges Image eines blonden Vamps verdankte sie dem US-amerikanischen, aus Österreich gebürtigen Regisseur Josef von Sternberg, der sie als Lola für die Verfilmung des Romans von Heinrich Mann Der blaue Engel (1930) verpflichtete. Mit ihm drehte sie auch später zahlreiche Filme, arbeitete aber auch für Regisseure wie Ernst Lubitsch und George Marshall (*1891, †1975). Berühmt wurde u.a. ihr Chanson Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt. Aus Protest gegen das Naziregime emigrierte sie in die Vereinigten Staaten und erlangte 1939 die amerikanische Staatsbürgerschaft. Während des Zweiten Weltkrieges war sie als musikalische US-Truppenbetreuerin tätig. Nach Kriegsende gelang es ihr besonders in den Vereinigten Staaten, an ihre Vorkriegspopularität anzuknüpfen, so spielte sie u.a. in Billy Wilders Komödie Eine auswärtige Affäre (1947), in Hitchcocks Die rote Lola (1950) und in Stanley Cramers Das Urteil vom Nürnberg (1961) mit großem Erfolg. Nach und nach zog sie sich aus dem Filmgeschäft zurück und konzentrierte sich mehr auf eine Karriere als Chansonette. So trat sie 1953 und 1954 in Bühnenshows in Las Vegas und in London auf und bereiste bis zu ihrem 75. Lebensjahr als Gesangskünstlerin die ganze Welt, gab u.a. Konzerte in Polen, in Rußland und in Israel. Auf einer Europatournee kehrte sie 1960 nach Deutschland und Berlin zurück. Ihr Verhältnis zu Deutschland und dem eines Teils des deutschen Publikums zur Dietrich allerdings war nicht ohne Belastung: In ihrer Heimat hatten einige sie als “Vaterlandsverräterin” tituliert. Ihrerseits äußerte sie jedoch in einem Interview des schwedischen Fernsehens, daß ihr Publikum in Deutschland fantastisch sei. Die Ressentiments seitens des Publikums änderten sich erst mit ihrem Tode. 1978 wurde der letzte Film mit ihr produziert: In Schöner Gigolo, armer Gigolo spielte sie an der Seite des Rockstars David Bowie. Nachdem sie sich dauerhaft in Paris niedergelassen hatte, zog sie sich in ihren letzten Jahren auch mehr und mehr ins Privatleben zurück. Selbst in einer von Maximilian Schell gedrehten Hommage an die Dietrich, weigerte sie sich, sich abbilden zu lassen; lediglich ihre Stimme war zu hören. Allerdings publizierte sie 1979 ihren Memoirenband Nehmt nur mein Leben, der mit leicht abgewandelten Inhalt unter dem Titel Ich bin, Gott sei Dank, Berlinerin 1987 erneut auf den Markt kam. Als offizielle Todesursache wurde ein Versagen von Herz- und Nieren angeben; es gibt jedoch die Vermutung, sie habe sich nach einem zweiten Schlaganfall mit einer Überdosis Schlaftabletten das Leben genommen.
mit Emil Jannings und Hans Albers
Filme u.a.: Marokko (1930), Shanghai-Expreß (1932), Die blonde Venus (1932), Die scharlachrote Kaiserin (1934), Der Teufel ist eine Frau (1935), Sehnsucht (1936), Engel (1937), Der große Bluff (1939), Das Haus der sieben Sünden (1940), Engel der Gejagten (1951), Zeugin der Anklage (1957), Im Zeichen des Bösen (1957).
Die Inschrift stammt aus dem Gedicht Abschied vom Leben von Theodor Körner.
Berlin, Friedhof a.d. Stubenrauchstraße
Hans-Joachim “Kuli” Kulenkampff
Bild: Herbert Greite
Deutscher Film- und Theaterschauspieler sowie Fernsehmoderator; der Sohn eines Bremer Kaufmanns machte nach dem Abitur eine Schauspielausbildung am Deutschen Theater in Berlin. 1941 wurde der ausgewiesene Pazifist zur Wehrmacht eingezogen und an der Ostfront eingesetzt, wo er sich 1943 in Rußland nach Erfrierungen mehrere Zehen amputierte. Nach der Entlassung aus britischer Kriegsgefangenschaft spielte er ab 1946 an vielen Bühnen des deutschsprachigen Raums, u.a. am Theater im Zoo, einem Privattheater auf dem Gelände des Frankfurter Zoologischen Gartens, unter dessen Direktor Fritz Rémond. 1949 verpflichtete ihn Radio Frankfurt, der spätere Hessische Rundfunk (hr), der zu seinem “Heimatsender” wurde. Hier moderierte er die täglich von Montag bis Sonnabend ab 6.30 Uhr morgens ausgestrahlte Sendung Der Frankfurter Wecker, die stets mit dem sog. Frankfurter Weckermarsch “Guten Morgen, Guten Morgen, singe ich nur für Dich leise in Dein Ohr..." eingeleitet wurde. Die Sendung wurde im Sommer live aus hessischen Städten übertragen, wobei auch dort Willy Berking mit seinem Orchester für die Musik sorgte (die Idee zur dieser Sendung hatte der Programmdirektor des Hessischen Rundfunks Hans-Otto Grünefeldt von einer Reise aus den USA mitgebracht; ansonsten waren die meisten der Sendungen Kulenkampffs Ideen Grünefeldts und des Bühnenbildner Rudi Küfners). 1953 hatte er seine erste Fernsehsendung, die vom hr produzierte Sendung Wer gegen wen? In der ebenfalls vom hr unter der Regie von Ekkehard Böhmer produzierten Karnevalsendung Karusell mit zahlreichen prominenten Künstlern und Künstlerinnen, u.a. mit der Sopranistin Margit Schramm, stellte er seine parodistische Fähigkeit unter Beweis, indem er Willy Millowitsch, v.a. aber den Wirt der erfolgreichen Sendung Zum Blauen Bock Otto Höpfner als dessen “Nachfolger” in launiger Weise parodierte (tatsächlich gab Höpfner die erfolgreichen Sendung Ende des Folgejahres an Heinz Schenk ab). Von 1964 bis 1968 und erneut mit großem Erfolg von 1979 bis 1987 moderierte er insgesamt 82 Mal die Fernsehquizsendung Einer wird gewinnen (EWG), die unter der Regie von Böhmer alternierend aus der Rhein-Main-Halle in Wiesbaden und aus Hannover übertragen wurde. Auch während seiner Fernseharbeit trat Kulenkampff immer wieder im Fritz-Rémond-Theater, dem ehemaligen Theater im Zoo, auf und wirkte außerdem ab Mitte der 1950er Jahre auch in zahlreichen Kinofilmen mit. Annähernd 2.000 Mal war er in der ARD-Fernsehsendung Nachtgedanken von 1985 bis 1990 zu sehen, in der er vor dem Sendeschluß der ARD aus Werken verschiedener Autoren rezitierte. 1993 moderierte er die von Wim Thoelke übernommenen ZDF-Produktion Der Große Preis, mußte sie jedoch nach nur sechs Ausstrahlungen an Carolin Reiber (*1940) übergeben, die sie nur noch bis Ende des Jahres, als sie wegen mangelnden Zuschauerinteresses abgesetzt wurde, moderierte. Kuli kam 1997 noch einmal mit einer Bildungsshow (Zwischen gestern und heute) über die Dritten Programmen der ARD auf die Bildschirme zurück; die Sendung wurde jedoch ebenfalls bald eingestellt. Im März 1998 zog sich der begeisterte Hobbysegler Kulenkampff, der über Jahrzehnte hinweg der Showmaster der Nation gewesen war, ins Privatleben zurück.
1988 hatte es eine große Aufregung insbesondere auf Seiten der CDU gegeben: Kuli, dessen Sympathien bekanntermaßen bei der Sozialdemokratie lagen, hatte als Gast in der NDR-Talkshow am 15. Januar den damaligen CDU-Generalsekretär Heiner Geißler als einen Hetzer "schlimmer als Goebbels" beschimpft, wofür er sich später entschuldigte.
Zu Beginn seiner Karriere wohnte Kulenkampff mit seiner Frau Gertraud “Traudl” Schwarz (*1922, †2001), die er 1946 geheiratet hatte, und seinen beiden Kindern Merle (*1949) und Till (gen. Burli, *1953, †1957) in einer Wohnung an der Ecke Mörfelder Landstraße/Stresemannallee im Frankfurter Stadtteil Sachsenhausen. Nach dem tragischen Unfalltod seines Sohnes zog die Familie nach mehreren Zwischenstationen schließlich nach Seeham im Salzburger Land. Ein weiterer Sohn Kulenkampffs ist der 1959 geborene Arzt und Radiologe Kai-Joachim.
Filme u.a.: Bonjour Katrin (1956), Immer die Radfahrer (1958), Kein Mann zum Heiraten (1959), Sooo nicht, meine Herren! (1960), Drei Männer in einem Boot (1961), Dr. med. Fabian (1969), Donauschiff (1988).
Klaus Kinski eigentl. Nikolaus Günther Karl Nakszynski
Porträt aus Copyrightgründen leider nicht verfügbar |
Deutscher Film- und Theaterschauspieler; der Sohn eines Apothekers und einer Krankenschwester kam mit seinen Eltern und seinen drei älteren Geschwistern 1930 nach Berlin. 1944, als knapp 18-Jähriger, wurde er zu einer Fallschirmjägereinheit eingezogen, geriet wenig später in englische Gefangenschaft, kam in ein Lager für Kriegsgefangene in England, das sog. Camp 186, und trat dort erstmals auf einer provisorischen Theaterbühne auf. In den später 1940er Jahren spielte Kinski, der keinerlei Schauspielausbildung genossen hatte, erste Rollen an Theatern in Tübingen und Baden-Baden. Seine eigentliche Karriere begann, als ihn Boleslav Barlog 1953 aus der Provinz nach Berlin holte. Neben seiner Theaterarbeit begeisterte er als “Ein-Mann-Wanderbühne“ das Publikum mit seinen Rezitationsabenden, wenn er aus Werken François Villons, Arthur Rimbaud, Charles Baudelaires oder Friedrich Nietzsches u.a. vortrug. Eine breiten Publikum aber wurde Kinski aufgrund seiner Filmarbeit bekannt. In den 1960er Jahren wirkte er in zahlreichen Edgar-Wallace-Filmen - mancher Kinobesucher wird sich an manche Szenen erinnern, in denen Kinski tot aus einem Kleiderschrank fiel - mit, in italienischen Filmproduktionen und später in Filmen von Werner Herzog, u.a. Nosferatu – Phantom der Nacht (1978).
Klaus Kinski war das enfant terrible des deutschen Films, galt als sensibel und jähzornig zugleich, war kurzzeitig in psychiatrischer Behandlung und unternahm 1955 zwei Selbsttötungsversuche. Berühmt-berüchtigt geworden ist sein Auftritt in der NDR-Talkshow im Jahre 1985, als er die Moderatorin Alida Gundlach (*1943) immer wieder nach ihrer Unterwäsche fragte, und seine laustarke Auseinandersetzung mit Werner Herzog (*1942) vor laufenden Kameras, während der Dreharbeiten zu dem Film Fitzcarraldo (1982).
Kinski ist der Vater des aus der Ehe mit dem aus Vietnam gebürtigen Model Minhoï Geneviève Loanic stammenden Nikolai (*1976), sowie der Halbschwestern Pola (*1952) aus seiner ersten Ehe mit Gislint Kühlbeck und Nastassja Kinski (*1961) aus der zweiten Ehe mit Ruth Brigitte Tocki. Pola Kinski machte 2013 bekannt, daß sie als Kind und Heranwachsende jahrelang von ihrem Vater bedenkenlos mißbraucht worden sei.
Filme u.a.: Ludwig II. (1954), Kinder, Mütter und ein General (1955), A Time to Love and a Time to Die (1958, dt. Zeit zu leben und Zeit zu sterben), Doktor Schiwago (1965), Il grande silenzio/Le grand silence (1968, dt. Leichen pflastern seinen Weg), Nachts, wenn Dracula erwacht (1969), Aguirre, der Zorn Gottes (1972), Fitzgeraldo (1981) mit Claudia Cardinale, The Little Drummer Girl (1984, dt. Die Libelle), Kommando Leopard (1985).
Erinnerungstafel an seinem Geburtshaus in Zoppt
Molln OT Ramsau (OÖ), Friedhof der Wallfahrtskirche Frauenstein
Wien, Friedhof Neustift am Walde
San Francisco Bay, Asche verstreut
Asche verstreut in der Provence (Frankreich)
Schweizer Film- und Theaterschauspieler; Sohn eines Buchhalters; ließ sich in Wien am Max-Reinhardt-Seminar zum Schauspieler ausbilden. Nach bestandener Prüfung wurde er am Deutschen Volkstheater in Wien engagiert. Der Film- und Bühnenstar, den die Deutschen jeweils für einen Deutschen und die Amerikaner für einen Amerikaner hielten, spielte insgesamt in rund 120 Filmen (erstmals 1938 in dem Schweizer Spielfilm Füsilier Wipf, einem Schlüsselfilm der “Geistigen Landesverteidigung”) mit, häufig auch bei internationalen Produktionen, und verkörperte zahllose Bühnenrollen. In der deutschen Erstaufführung des Musicals My Fair Lady im Theater des Westens in Berlin und war in dieser Rolle in Wien, München und Berlin insgesamt 2.000 Mal zu sehen.
Paul Hubschmid galt als der schönste Mann des deutschsprachigen Nachkriegsfilms. Verheiratet war Hubschmid u.a. mit Eva Renzi von 1967 bis 1980.
Filme u.a.: Die missbrauchten Liebesbriefe (1940), The Beast from 20,000 Fathoms (1953), La morte viene dallo spazio (1958), Maske in Blau (1953) mit Marika Rökk, Der Tiger von Eschnapur (1959) von Fritz Lang, Die Züricher Verlobung (1957) mit Liselotte Pulver und Bernhard Wicki, Funeral in Berlin (1966). Playgirl - Berlin ist eine Sünde wert (1966), Wie ein Blitz (1970).
Deutscher Schauspieler; besuchte von 1930 bis 1932 die Schauspielschule am städtischen Theaters von Leipzi und hatte anschließend sein erstes Engagement am Stadttheater von Liegnitz, bevor er im Folgejahr nach Berlin ging und dort bis zur kriegsbedingten Schließung aller Theater im Deutschen Reich an den Preußischen Staatstheatern spielte. Ab 1940 wirkte Tarrach auch in Spielfilmen mit, u.a. auch in einer Nebenrolle in dem nationalsozialistischen Hetzfilm Jüd Süß. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges spielte er drei Jahre am Hebbel-Theater (seit 2013 Hebbel am Ufer), anschließend bis 1950 am Renaissance-Theater und schließlich danach an den von Boleslaw Barlog geführten Bühnen Schillertheater und Schloßparktheater. Außerdem wirkte er auch wieder in Filmen mit, zunächst bei der DEFA in der DDR, dann ab 1950 auch in der Bundesrepublik produzierten Filmen. Zudem übernahm er Sprechrollen in vom NWDR produzierten Hörspielen.
Berlin, Waldfriedhof, Potsdamer Chaussee
Hans Terofal eigentl. Hans Seitz
Deutscher Schauspieler; Sohn des Filmregisseurs Franz Seitz sen. und der Schauspielerin Anni Terofal, der Tochter von Xaver Terofal, dem Gründer des Schlierseer Bauerntheaters; Bruder des Filmproduzenten und -regisseurs Hans Seitz jun.; 1941, kurz bevor er zur Wehrmacht eingezogen wurde, stand er erstmals für den Film Die Erbin vom Rosenhof vor der Filmkamera. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam er herzkrank aus dem Feld zurück, konnte aber seine Arbeit als Darsteller ab 1951 zunächst in Heimatfilmen fortsetzen. In dem unter der Regie seines Bruders Franz Seitz jun. produzierten Spielfilm Ein Mädchen aus Paris (1954) wirkte er dann erstmals als dessen Aufnahmeleiter mit, und in dem nach der Novelle Die Angst von Stefan Zweig in Deutschland gedrehten Rossellini-Film Angst (1954) mit Ingrid Bergmann und Mathias Wieman in den Hauptrollen war er ebenfalls als Aufnahmeleiter tätig, ebenso in G W. Pabsts Kinoerfolg Es geschah am 20. Juli (1954), der Bernhard Wicki als Filmschauspieler bekannt machte. Neben seiner Tätigkeit als Aufnahme- und später auch als Produktionsleiter spielte er aber auch immer wieder in Filmen mit, wobei er meistens als Trottel in Erscheinung trat. Bekannt geworden ist sein Gesicht v.a. durch seine Rolle als tollpatschiger Schulpedell Bloch in der siebenteiligen Filmreihe Die Lümmel von der ersten Bank.(1968-72) oder als trottligen Familienfreund Luitbert in dem Heinz-Erhardt-Film Das kann doch unsren Willi nicht erschüttern (1970). Anfang der 1970er Jahre war er als Darsteller in einigen der seinerzeit sehr erfolgreichen Erotikfilme zu sehen.
Hans Terofal, der neben seiner Herzerkrankung auch mit Asthma zu kämpfen hatte und alkoholkrank war, fiel im März 1976 ins Koma, aus dem er nicht mehr erwachte.
Filme u.a.:
als Schauspieler: Die Martinsklause (1951), Manöverball (1956), Almenrausch und Edelweiß (1957), Die grünen Teufel von Monte Cassino (1958), Lausbubengeschichten (1964), Dr. med. Fabian - Lachen ist die beste Medizin (1969), Hurra, die Schule brennt (1969), Frau Wirtins tolle Töchterlein (1972), Wenn Mädchen zum Manöver blasen (1974). Auf der Alm da gibt's koa Sünd (1974).
Schliersee, Friedhof a.d. Sixtuskirche
Deutscher Theater- und Fernsehschauspieler; nach einer Gesangs- und Schauspielausbildung hatte er sein erstes Engagement 1946 in Neustadt in Holstein. Danach kehrte er in seine Heimatstadt zurück und spielte am dortigen St.-Pauli-Theater, bevor ihn Hans Mahler 1954 an das Ohnsorg-Theater engagierte, das jener als Nachfolger Dr. Richard Ohnsorgs ab 1947 leitete. Dort wurde Grabbe durch die zahlreichen Fernseh-Übertragungen des NDR aus dem Theater ab 1954 bundesweit bekannt. 1958 war er dann erstmals in einer der Episoden von Jürgen Rolands erfolgreichen TV-Serie Stahlnetz zu sehen und spielte anschließend immer wieder kleine Rollen in sogenannten Vorabend-Fernsehserien wie in Hafenpolizei, Hafenkrankenhaus oder Polizeifunk ruft. Ab 1962 war er in der NDR-Unterhaltungssendung Haifischbar gemeinsam mit Hilde Sicks, mit der er auch im Ohnsorg-Theater auftrat, Gastgeber und stellte aus Funk, Film und Fernsehen bekannte Personen vor, so z.B. Lale Andersen, Freddy Quinn (*1931) und Ralf Bendix (*1924, †2014), aber auch seine “Kollegen” vom Ohnsorg-Theater, die Schauspieler Henry Vahl, Otto Lüthje und Heidi Kabel war in der Haifischbar zu Gast. Eine weitere seiner Tätigkeiten war die eines Sprechers in niederdeutschen Hörspielproduktionen.
Hamburg OT Alt-Rahlstedt, Ev. Friedhof
Jean-Eugène Robert-Houdin eigentl Jean Eugène Robert
Französischer Zauberkünstler und Automatenkonstrukteur; Sohn eines angesehenen Uhrmachers; interessierte sich bereits früh für die Mechanik und bastelte in der Werkstatt des Vaters, der jedoch bestimmte, daß .Jean -Eugène Rechte studieren sollte. So studierte dieser in der Zeit zwischen 1816 und 1823 zunächst Recht, gefolgt von études de lettres (Literatur), am collège d’Orléans und war anschließend eine Zeitlang bei einem Notar tätig. Im September 1825 informierte er seinen Vater, daß er diese Tätigkeit aufgegeben habe; da dieser inzwischen sein Geschäft aufgegebe hatte, brachte er seinen Sohn als Uhrmacher bei einem Cousin in Blois unter, wo er bis 1828 als Uhrmacher tätig war, bevor er seine Tour durch Frankreich bei dem Uhrmacher Noriet in Tours aufnahm.
Auf dieser Tour lernte er Torrini kennen, einen mysteriösen Gaukler, der sein Leben gerettet und ihn in die Kunst des Verschwindenlassens eingeführt hätte. (Diese Episode, über die er in seinen fiktionalisierten Memoiren berichtet, ist wahrscheinlich eine erfundene Geschichte). Erkrankt, brach er seine “Tour de France” nach sechs Monaten ab und ließ sich in Paris nieder.. 1830 wurde er Uhrmacherkommissar bei seinem zukünftigen Schwiegervater Jacques Houdin, einem Uhrmacher, der jedoch die Sitzungen der damaligen Zauberkünstler genau verfolgte. Am 8.7.1830 heiratete er Cécile Eglantine Houdin und nannte sich fortan Jean-Eugène Robert-Houdin, 1845 eröffnete er in der rue de Valois (N° 11) in Paris das ZaubertheatersThéâtre Robert-Houdin., das er 1854 an den Boulevard des Italiens (N° 8) verlegte, und begeisterte das Pariser Publikum bei seinen Soirées Fantastique mit eleganten Kunststücken, optischen Illusionen und Mentalmagie, wobei er sich und ie agierenden Personen in eleganten, dem Stil. der Zeit entsprechenden eleganten Kleidung präsentierte, die insbesondere sein intellektuelles Publikum ansprach. Obwohl nur elf Jahre als Zauberkünstler tätig, prägte Robert-Houdin das Erscheinungsbild der Zauberkünstler über mehrere Generationen hinweg - u.a fügte Harry Houdini, seinem Familennamen - leicht verändert - denjenigen Houdins hinzu
Er pflegte aber auch seine andere Leidenschaft, die Mechanik, So konstruierte er mehrere Uhren mit raffiniert versteckten Mechanismen, z.B. eine Uhr, deren Zeiger sich aufgrund der Verlagerung des Schwerpunkts bewegt. Außerdem konstruierte er eine Reihe von Unterhaltungsautomaten wie einen mechanischen Vogel, einen am Trapez schwingenden Akrobaten und eine singende Büste.
Robert-Houdin ist der erste - zumindest namentlich bekannte - Autor eines Buchs über das Falschspiel, das sofort in mehrere Sprachen übersetzt wurde. Seine Autobiographie, gespickt mit frei erfundenen Ereignissen wurde ebenso in viele Sprachen übersetzt.
Blois (Dép.Loir-et-Cher), cimetière
Harry Houdini eigentl. Erich Weisz
US-amerikanischer Entfesselungs- und Zauberkünstler österreichisch-ungarischer Herkunft; der Sohn des Rabbiners Mayer Samuel Weisz, der mit seiner Familie 1878 in die Vereinigten Staaten einwanderte, sich in New York niederließ und den Familiennamen in Weiss änderte. Im Alter von 17 Jahren begann Weiss, den schon als Jugendlichen allerlei Tricks, so z.B Kartentricks, begeisterten, als Zauberer aufzutreten, und er nahm als Hommage an sein großes Vorbild, den französischen Magier Jean-Eugène Robert-Houdin, seinen Künstlernamen an. Zusammen mit seinem Bruder Theo und später auch der deutschstämmigen Beatrice “Bess” Rahner, die er 1893 heiratete, als Assistentin, trat er in Vorstellungen auf Jahrmärkten und in Zirkusunternehmen überall im Lande auf, ohne jedoch ein festes Engagement zu bekommen. Aufmerksamkeit erregte seine Fähigkeit, sich aus Fesselungen jeder Art zu befreien. Aufgrund dieses Interesse beschloß Houdini 1899 schließlich, sich auf die Entfesselungskunst zu konzentrieren und erfand immer spektakulärere Aktionen; so befreite er sich aus Behältnissen unter Wasser, aus Handschellen und Ketten. 1902 forderte er den deutschen Entfesselungskünstler Kleppini zu einem Handschellen-Duell heraus. Da dieser sicher war, den Entfesselungstrick Houdinis enttarnen zu können, da er sich durch einen Spion den Code für die Öffnung der Handschellen, die Houdini zu verwenden pflegte, besorgt hatte, stimmte er zu, scheiterte jedoch an der Findigkeit des Herausforderers. Houdini entwickelte sich zu einem der bekanntesten Illusionisten seiner Zeit, reiste mit großem Erfolg durch zahlreiche Länder Europas und tourte mit seiner aufsehenerregenden Show nach seiner Rückkehr in die Vereinigten Staaten durch das Land. So war er der erste, der einen lebenden Elefanten auf der Bühne vor den Augen des Publikums verschwinden ließ. Seine Tricks waren so spektakulär und unerklärbar, daß ihm sogar übersinnliche psychische Fähigkeiten zugesprochen wurde. Ab 1920 setzte er seine Fähigkeiten auch für die Polizei ein, indem er u.a. betrügerische spiritistische Medien und Trickbetrüger, die in den Vereinigten staaten in immer größerem Umfang ihr Unwesen trieben, entlarvte. Er nahm verschiedentlich in Verkleidung an solchen spiritistischen Sitzungen teil. Dabei machte er sich nicht nur die gesamte Branche zum Feind, sondern auch die bekannte Geisterbeschwörerin. “Margery” Mina Crandon (*1888, †1941) und überwarf sich mit seinem Freund Arthur Conan Doyle, der gehofft hatte, mit ihrer Hilfe in Kontakt zu seinem im Ersten Weltkrieg gefallenen Sohn treten zu können. Houdine setzte seinen Kampf gegen die Machenschaften der Spiritisten quasi nach seinen Tode noch fort, indem er mit seiner Frau Rosabell eine Vereinbarung traf, der zufolge sie sich jeweils zu Halloween zu einer Séance mit verschiedenen Spiritisten in ihrem Haus treffen sollte Sollte sie innerhalb von zehn Jahren das vereinbarte Codewort “Rosabell, believe” nicht von ihm hören, sei bewiesen, daß ein Kontakt zu einer jenseitigen Welt - zumindest - nicht hergestellt werden könne, und sie könne die jährliche Geisterbeschwörung aufgeben. Es kam, wie Harry Houdini vermutet hatte: Ein Kontakt kam nicht zustande!
Ridgewood (NY), Machpelah Cemetery
Omnibus salutem!