Deutscher Film- und Theaterschauspieler; nach mittlerer Reife auf dem Gymnasium in Hamburg-Eimsbüttel und einer Apothekerlehre besuchte er die Pharmazieschule, nahm während des Studiums in München nebenbei Schauspielunterricht und trat als Statist am Schauspielhaus auf. Ein erstes Engagement erfolgte 1908 am Stadttheater in Passau, gefolgt von Engagements an verschiedenen Provinztheatern. Ab 1912 spielte er am Stadttheater Düsseldorf und von 1914 bis 1947 am Staatstheater Dresden; er spielte jedoch auch in Berlin am Theater am Schiffbauerdamm und Deutschen Theater unter Max Reinhardt und Heinz Hilpert. Erste Stummfilmrollen übernahm er 1920. Einem breiteren Publikum wurde er als Darsteller skurriler Sonderlinge bekannt. Seine einzige Hauptrolle in einer Filmproduktion war die des Schneider Wibbel (1939) in dem gleichnamigen Film. Da Ponto stets kundtat, was er dachte, bekam er Probleme mit der NSDAP-Reichsfilmkammer. Nach Gründung der DDR verließ er Dresden und ließ sich in Stuttgart nieder und spielte am Württembergische Staatstheater.
Filme u.a.: Weib im Dschungel (1931), Liebe, Tod und Teufel (1934), Der Hund von Baskerville (1936), Kleider machen Leute (1940), Die Feuerzangenbowle (1944), Sauerbruch - Das war mein Leben (1954), Himmel ohne Sterne (1955), Robinson darf nicht sterben (1956).
Auszeichnungen u.a.: Großes Bundesverdienstkreuz (1954), Filmband in Silber (1956).
Zarah Leander eigentl. Sara Stina Hedberg
Schwedische Filmschauspielerin, nachdem sie bereits im Alter von vier Jahren Klavierunterricht erhalten hatte, trat sie mit sechs Jahren öffentlich als Pianistin auf, arbeitete nach Verlassen des Gymnasiums zunächst als Verlagssekretärin, trat mit dem Schauspieler Nils Leander, den sie 1926 heiratete und von dem sie sich jedoch bald wieder scheiden ließ, in ihrer Heimatstadt in Operetten auf, spielte bis 1935 in diversen Lustspielen und Operetten in Schweden. 1932 heiratete sie den Journalisten Vidar Forsell, ließ sich aber auch von diesem scheiden. Durch die Mitwirkung an der Ralph-Benatzky-Operette im Jahre 1936 in Wien, begann ihre Karriere in Deutschland und Österreich. Der erste Film, in dem sie mitwirkte, war der Leinwandstreifen Premiere (1937), den die UFA produzierte, bei der sie 1936 den Vertrag unterzeichnet hatte. Sie entwickelte sich schnell zu einem Star und zu einem Publikumsliebling. die UFA gestand ihr viel Freiheit bei der Auswahl der Drehbücher zu und zahlte einen großen Teil ihrer Gage in schwedischen Kronen aus Alle ihre Filme, die zwischen 1937 und 1943 entstanden, entwickelten sich zu großen Kinoerfolgen, und Zarah Leander, deren Lieder ebenfalls sehr erfolgreich waren, stieg zum höchstbezahlten weiblichen Filmstar; so setzte Joseph Goebbels alles daran, sie auch nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges, in Deutschland zu halten. Zarah Leander hatte bereits ihre Kinder zu Beginn des Krieges in ihr auf der schwedischen Halbinsel Lönö zuvor bereits erworbenes Guthaus gebracht, wohin sie auch zwischenzeitlich immer wieder gereist war. Nach einem Gespräch mit Josef Goebbels im Jahre 1943, der ihr u.a. anbot, sie zur Staatsschauspielerin zu ernennen, wenn sie mit ihren Kindern in Deutschland bliebe und die deutsche Staatsbürgerschaft annähme. sie lehnte ab, verließ das Land und kehrte noch im selben Jahr nach Drehende ihres letzten Films nach Schweden zurück. Dort wurde sie jedoch auch - wie in Deutschland und in Österreich - mit Auftrittsverbot belegt (in “Großdeutschland” wurden ihre Filme aber weiterhin öffentlich gezeigt). Erst 1949 kehrte sie auf die Bühne zurück, zunächst auf Gesangstourneen durch Europa und Südamerika, drehte dann Filme im Deutschland, wo sie unvergessen geblieben war, und trat im Fernsehen und Musicals auf. 1958 trat sie erstmals wieder am Wiener Raimundtheater auf die Bühne: Die letzte Hauptrolle spielte Zarah Leander in dem Musical Wodka für die Königin. 1975 kehrte sie noch einmal an jenes Theater zurück, an dem vor fast vierzig Jahre ihren großen Durchbruch erlebte - mit dem Musical Das Lächeln einer Sommernacht. Ab September 1978 folgte ein Gastspiel am Folkteatern in Stockholm.
In dritter Ehe war sie mit dem Jazzpianisten Arne Hülphers verheiratet.
Filme u.a.: Der Blaufuchs (1938), Zu neuen Ufern (1937), La Habanera (1937), Heimat (1938), Es war eine rauschende Ballnacht (1939), Der Weg ins Freie (1941), Die große Liebe (1942), Damals (1943), Cuba Cabana (1952), Ave Maria (1953)
Östra Husby (Östergötlands län), Häradshammars kyrkogård
Emil Jannings eigentl. Theodor Friedrich Emil Janenz
Film- und Theaterschauspieler, der Sohn eines deutschamerikanischen Kaufmanns aus St. Louis und einer Schweizerin verließ das Gymnasium in Görlitz bereits in der OIII.; nach einem Intermezzo als Schiffsjunge versuchte er sich als Volontär am Staatstheater, wurde jedoch als untalentiert abgelehnt, spielte daraufhin zwischen 1901 und 1908 an verschiedenen Wanderbühnen, danach u.a. in Königsberg, Stettin, Bonn und Darmstadt. Werner Kraus holte Jannings schließlich 1915 nach Berlin. Er zeichnete sich durch starke Ausdruckskraft aus, so daß er bald internationalen Ruhm erlangte und 1927 in Hollywood in fünf Filmen mitwirkte. Für seine Mitwirkung in The Last Command (1928) erhielt Jannings den ersten Oscar für besondere Leistungen als Darsteller. Wegen der Schwierigkeiten mit dem deutschen Idiom nach Einführung des Tonfilms kehrte er 1929 nach Deutschland zurück, wo er unter der Regie von Josef von Sternberg Der Blaue Engel mit Marlene Dietrich und Hans Albers drehte. In dem von den Nationalsozialisten initierten, englandfeindlichen Film Ohm Krüger (1941) spielte er die Hauitrolle. Insgesamt wirkte er in dreizehn Filmen mit. 1936 wurde er in den Aufsichtsrat der Tobis-Filmgesellschaft berufen, deren Leiter er 1938 wurde. Während viele bedeutende Filmschaffende Deutschland verließen, arrangierte er sich während des Dritten Reichs mit dem Propagandaministerium unter Joseph Goebbels und der Führung der NSDAP und zählte zu Hitlers Lieblingsschauspielern. Jannings war verheiratet mit Hanna Ralph, Ursula Höflich und Auguste "Gussy" Holl. Unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde er seitens der Alliierten mit lebenslangem Auftrittsverbot belegt.
mit Henny Porten (Dreharbeiten zu Anna Boleyn) und Friedrich Ebert
Filme u.a.: Der letzte Mann (1924), Der zerbrochene Krug (1937), Altes Herz wird wieder jung (1943).
St. Wolfgang (A), Ortsfriedhof
Deutscher Film- und Theaterschauspieler; Sohn eines Kaufmanns; nach dem Besuch des Gymnasiums und einer kaufmännischen Ausbildung war er ab 1896 Korrespondent bei der Firma Hergersberg & Co. in Berlin tätig, wobei er parallel dazu eine Schauspielschule in Berlin besuchte. Er gab seinen Beruf auf und zog zunächst als Wanderschauspieler durchs Land, bis er schließlich eine Anstellung beim Stadttheater in Görlitz bekam, gefolgt von einem Engagement von 1898 bis 1908 am Königlichen Schauspielhaus in Dresden und anschließend am Lessingtheater in Berlin. Am Ersten Weltkrieg nahm er als Kriegsfreiwilliger im Range eines Leutnants teil. Von 1917 bis 1919 spielte er am Deutschen Theater in Berlin. Seine erste Rolle beim Film war die in dem Stummfilm Der Richter (1917). Berühmtheit erlangte er, als er von Paul Wegener für eine Stummfilmrolle in einem 2-teiligen Fridericus-Rex-Film gewonnen werden konnte, obwohl er von 17 zwischen 1933 und 1945 gedrehten Filmen nur in vier Filmen Friedrich den Großen verkörperte. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges spielte er wieder in Theatern. Seine letzte Filmrolle war die in dem Streifen Rosenresli (1950) an der Seite von Christine Kaufmann.
Filme u.a.: Das Flötenkonzert von Sanssouci (1930), Die Tänzerin von Sanssouci (1932), Fridericus (1937), Der alte Fritz (1942), Sauerbruch – Das war mein Leben (1954).
Berlin-Wedding, Sophienfriedhof III
Porträt aus opyrightgründen leider nicht verfügbar |
Deutscher Film- und Theaterschauspieler; jüngstes von elf Kindern eines Maurers; er erlernte zunächst den Beruf des Goldschmieds an der Elberfelder Kunstgewerbeschule; von 1916 bis zu seiner Verwundung 1917 war Balser Kriegsteilnehmer. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges arbeitete er in seinem erlernten Beruf, nahm aber parallel dazu auch Schauspielunterricht und übernahm kleinere Rollen an den Vereinigten Theatern von Elberfeld-Barmen. 1919 debütierte er am Stadttheater Elberfeld als Odoardo in Gotthold Ephraim Lessings Trauerspiel Emilia Galotti, bevor er 1923 an das Basler Stadttheater engagiert wurde. Im Folgejahr wechselte er an das Düsseldorfer Stadttheater und glänzte dort in der Titelrolle Goethes Faust. Louise Dumont verpflichtete ihn an das Düsseldorfer Schauspielhaus. Darüber hinaus absolvierte er Gastspiele am Deutschen Theater Berlin sowie bei der Volksbühne Berlin, in Köln, Darmstadt und Heidelberg. 1921 bis 1928 wirkte er an den Münchner Kammerspielen, ab 1928 am Wiener Burgtheater sowie später bei den Salzburger Festspielen. 1933 wechselte er nach Berlin, wo er dem Ensemble der Volksbühne und ab 1935 des Deutschen Theaters angehörte. Seinen ersten Film drehte er 1935 in Prag (Jana, das Mädchen aus dem Böhmerwald), den zweiten 1938: Die Frau am Scheideweg. Berühmt wurde er als Darsteller des Professor Sauerbruch in dem gleichnamigen Film. Von 1945 bis zu seinem Tode spielte er am Burgtheater, verkörperte zahlreiche Heldenrollen, etwa den Danton in Georg Büchners Dantons Tod, König Philipp II. in Friedrich Schillers Don Carlos sowie die Titelrollen in Shakespeares Othello und Goethes Faust. Ab seinem 77. Lebensjahr konnte er seinen Text nicht mehr behalten, mußte seine letzten Lebensjahre im Rollstuhl verbringen. Verheiratet seit 1950 mit der Schauspielerin Erni Bauer.
Willy Maria Birgel eigentl. Wilhelm Maria Birgel
Bild: K. Nerger (1966)
Deutscher Film- und Theaterschauspieler; erlernte auf Wunsch seines Vaters den Beruf eines Goldschmiedes, begann danach aber eine Laufbahn als Schauspieler, die durch den Ersten Weltkrieg zunächst unterbrochen wurde. Nach dem Krieg war er von 1924 bis 1934 Mitglied des Nationaltheaters Mannheim. Dort entwickelte er sich zum Charakterdarsteller (u.a. als Hamlet und Mephisto). Seine Filmkarriere begann er erst als 43-Jähriger 1934 mit Ein Mann will nach Deutschland, drehte dann alleine im Jahre 1935 sechs Filme, darunterDas Mädchen Johanna. Wegen seiner umstrittenen Rolle in dem Leinwandstreifen ...Reitet für Deutschland (1941) war Willy Birgel, der sich nach Steinebach am Wörthsee zurückgezogen hatte, nach Ende des Krieges einem zeitweiligen Auftrittsverbot unterworfen. Anfang 1947 wurde das Verbot aufgehoben, er durfte wieder auftreten, begann im März mit Dreharbeiten zu dem Film Zwischen gestern und heute mit Hildegard Knef und Sibylle Schmitz und konnte rasch wieder an seine alten Erfolge anknüpfen; in den 1950er Jahren wurde er sogar zu einem der meistbeschäftigen Filmschauspieler in der Bundesrepublik. Er spielte aber auch noch Theater, so z.B. 1959 am Züricher Schauspielhaus. Ab Mitte der 1960er Jahren arbeitete er überwiegend für das Fernsehen.
Filme u.a.: Fürst Woronzeff (1934), Barcarole (1935), Schlußakkord (1936), Fanny Elßler, Zu neuen Ufern (beide 1937), Du gehörst zu mir (1943), Wenn die Abendglocken läuten (1951), Heidi (1952), Rittmeister Wronski (1954), Romanze in Venedig (1962), Schonzeit für Füchse (1965).
Köln, Friedhof Melaten
Willy (Wilhelm) Egon Fritz Fritsch
Deutscher Film- und Theaterschauspieler; der Sohn eines Bergwerkdirektors arbeitete zunächst bei Siemens und machte sein Technikum. Danach besuchte er die Max-Reinhardt-Schule in Berlin und debütierte am dortigen Deutschen Theater. 1920 erhielt er einen Vertrag von der UFA und drehte an der Seite von Heinz Rühmann, Lilian Harvey und Oskar Karlweis seinen ersten Tonfilm, Die Drei von der Tankstelle (1930), der ihn populär machte. In den 1930er Jahren wurden er und seine Partnerin Lilian Harvey zu dem Liebespaar des deutschen Films; nach dem Kriege konnte Fritsch seine Filmkarriere fortsetzen, wechselte jedoch von Liebhaber- zu Vaterrollen. Bis 1945 wirkte er in insgesamt 48 Tonfilmen mit.
Seit 1937 war er mit der Tänzerin Dinah Grace (*1918, †1963) verheiratet. Aus dieser Ehe ging u.a. der gemeinsame Sohn Thomas Fritsch (*1944, † 2021) hervor.
Filme u.a.: Der Prinz und die Tänzerin (1926), Frau im Mond (1928), Spione (1928), Ein Walzertraum (1929), Melodie des Herzens (1929), Der Kongreß tanzt (1931), Die Geliebte (1939), Frauen sind doch bessere Diplomaten (1941), Wiener Blut (1942), Junge Adler (1944), Grün ist die Heide (1951), Wenn der weiße Flieder wieder blüht (1953).
Hamburg, Friedhof Ohlsdorf
Wien, Friedhof Neustift am Walde
Hinweis: umgebettet von Stuttgart-Degerloch, Waldfriedhof. Im März 2007 wurde Ponto erneut umgebettet, diesmal nach Dresden-Tolkewitz. Die Hamburger Grabstätte wurde aufgelöst.
Hamburg-Nienstedten, Friedhof
Dresden-Tolkewitz, Urnenhain
Stuttgart-Degerloch, Waldfriedhof
Horst “Martin” Karl Heinrich Flossmann
Österreichischer Schauspieler, Kabarettist und Theaterautor; studierte Rechtswissenschaften an der Universität Wien, promovierte 1960 zum Dr.jur. und war zunächst als Jurist tätig, bevor er .Schauspielunterricht bei Vera Balser-Eberle nahm und in musikalischen Lustspielen auftrat. 1965 gründete er das Wanderkabarett Der bunte Wagen und tourte mit der Truppe durch Österreich, Deutschland und die Schweiz. Schließlich bezog er mit dem Ensemble ein festes Quartier, ein Kellertheater in der Wiener Auerspergstraße. Dort trat er als Schauspieler auf, war aber zugleich als Produzent und, als Conferencier tätig. Ab 1970 war Flossmann auch im Fernsehen u.a in der ORF-Produktion Cabaret, Cabaret zu sehen.
1974 übernahm er als Teilinhaber und künstlerischer Leiter das nach dem Tode des früheren Prinzipals Karl Farkas im Jahre 1971 in der Krise steckende Kabarett Simpl, und inszenierte mit einem neuen Ensemble, dem Louis Strasser, Tamara Stadnikow, Kurt Sobotka und später auch Edith Leyrer angehörten, ganz der Tradition des Simpl verpflichtete, musikalische Revuen. Später verkaufte er das Simpl an seinen Geschäftsführer Albert Schmidleitner und ging nach Berlin, wo er am Friedrichstadtpalast tätig war, kehrte jedoch bereits nach kurzer Zeit Berlin den Rücken zu und ging nach Österreich zurück. Anfang März 1996 inszenierte er am Stadttheater Baden Emmerich Kálmáns Operette Die Faschingsfee, die er komplett überarbeitet hatte und in der er (u.a neben Louis Strasser und Franz Suhrada) den Herzog Ottokar gab.
Seine letzten Jahre verbrachte Martin Flossmann zurückgezogen in Niederösterreich.
Wien, Grinzinger Friedhof
Österreichischer Schauspieler; Sohn eines SS-Obersturmführer; rückte, nachdem er das Gymnasium abgebrochen hatte, mit 17 Jahren zur deutschen Wehrmacht ein, geriet in US-amerikanische Gefangenschaft und konnte erst nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs nach Österreich zurückkehren. 1945 arbeitete er zunächst in einem britischen Militärkrankenhaus als Dolmetscher, begann danach eine Schauspielausbildung am Kärntner Landeskonservatorium und wechselte später nach Wien, wo er erstmal im Alter von 28 Jahren am Stadttheater Baden auf der Bühne stand. Zuerst trat er in Operetten und Kellertheatern auf. 1959 wurde er dann Mitglied des Ensembles des Burgtheaters, wo er in Schillers erstem Teil von Wallenstein-Trilogie Wallensteins Lager debütierte. Bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1997 war er im Burgtheater in über 150 Rollen zu sehen. Seine bekannteste Rolle dort war die des Professors Schuster in Thomas Bernhards Drama Heldenplatz, für dessen Darstellung er 1990 mit der Josef-Kainz-Medaille ausgezeichnet wurde. Neben seiner Tätigkeit am Burgtheater war Grasser bei den Salzburger Festspielen aktiv, sowie in Melk und in Forchtenstein. Zudem arbeitete Grasser, der 1986 zum Kammerschauspieler ernannt wurde, für das Fernsehen und das Radio als Hörspielsprecher und auch als Synchronsprecher in ausländischen Filmen, z.B. 1986 für Luc Bondys Verfilmung von der Tragikomödie Das weite Land von Arthur Schnitzler wo er Michel Piccoli seine Stimme lieh. Aber er wirkte auch in einer Anzahl von Fernseh- und Spielfilmen mit. Vereinzelt hatte er Gastauftritte in Fernsehkrimis wie Der Alte oder Der Kommissar.
Filme u.a.: Jedermann (1961), Bis zur bitteren Neige (1975), Lemminge (1979), Das Dorf an der Grenze (1982), Die Erben (1982), Mutters Courage (1995).
Auszeichnungen u.a.: Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst (1976), Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold (1993),
Wien, Grinzinger Friedhof
Mireille Darc eigentl. Mireille Aigroz
Französische Schauspielerin; Tochter eines Gärtners und einer Lebensmittelverkäuferin; absolvierte die Kunsthochschule von Toulon mit Auszeichnung und einem Empfehlungsschreiben .Nachdem sie 1959 nach Paris gezogen war, änderte sie ihren Namen unter Bezug auf die französische Nationalheldin Jeanne d'Arc.in Mireille Darc In der französischen Hauptstadt arbeitete sie zunächst u.a. als Mannequin, bevor sie für einige Fernsehrollen engagiert wurde, dann für das Kino entdeckt wurde und ihr Debüt 1960 in dem Spielfilm Les distractions (dt. Riskanter Zeitvertreib) an der Seite von Jean-Paul Belmondo (*1933, †2021) hatte. In der Folge entstanden Filme u.a. mit Louis de Funès und Jean Gabin. Ihren Durchbruch hatte Mireille Darc mit dem Psychothriller Galia (1966, dt. Liebe zu dritt). 1972 spielte sie in Yves Roberts Agentenparodie Le Grand Blond avec une chaussure noire (dt. Der große Blonde mit dem schwarzen Schuh), sowie in dessen Filmkomödie Le Retour du Grand Blond (1974, dt. Der große Blonde kehrt zurück) an der Seite von Pierre Richard (*1934) in dem die blonde Schauspielerin durch ihr bis tief in den Rücken ausgeschnittenes schwarzes Kleid von Guy Laroche Furore machte. Diese Rollen manifestierten ihren Ruf als Sexsymbol der 1970er Jahre. Mit Alain Delon (*1935, †2024), den sie 1968 kennengelernt hatte, hatte sie bereits die Filme Madly, (1969) Jeff (1969) gedreht; jetzt folgten weitere Filme mit ihm: Borsalino (1970), Borsalino & Co (1974), Les seins de glace (1974, dt. Eiskalt wie das Schweigen), L'Homme pressé (1977, dt. Der Antiquitätenjäger) und Mort d'un pourri (1977, dt. Der Fall Serrano). In den 1980er Jahren wurden Mireille Darcs Leinwandauftritte seltener; außerdem hatte sie einen Autounfall, bei dem sie schwer verletzt wurde, so daß sie sich einer Herzoperation unterziehen mußte, und sie trennte sich nach 15 Jahren von Alain Delon (*1935). Sie kehrte dem Film den Rücken, kehrte aber in den 1990er Jahren zum Fernsehen zurück und erzielte einen großen Erfolg mit der Familiensaga Les Coeurs brulés (1992), zudem war sie in der 6-teiligen, von 2003 bis 2004 Co-Produktion zwischen France 2 und ZDF entstandenen Polizei-Fernsehserie Frank Riva zu sehen, wieder an der Seite von Alain Delon, der für die Titelrolle besetzt war. Insgesamt wirkte Mireille Darc in mehr als 70 Film- und Fernsehproduktionen mit.
Im Jahr 2006 ernannte Jacques Chirac Mireille Darc zur Ritterin der französischen Ehrenlegion.
Filme u.a.: Les veinards (1963, dt. Fünf Glückspilze), Monsieur (1964), La Chasse à l’homme (dt. Jagd auf Männer), Du rififi à Paname (1966, dt. Rififi in Paris), Weekend (1967).
Paris, cimetière de Montparnasse
Omnibus salutem!