Bild: Werner Farwick

Freiburg im Breisgau, Hauptfriedhof

Arnold Fanck

 

 

Deutscher Filmregisseur und -autor; studierte Geologie und arbeitete als Skilehrer. Begründer der Freiburger Kameraschule, erweiterte den Ski- und Bergsteigerfilm zur eigenen Gattung des Naturspielfilms (u.a. Die weiße Hölle vom Piz Palü, 1929; Der weiße Rausch, 1931). 1921 hatte er Luis Trenker zunächst als Bergführer, dann als Hauptdarsteller für den Film Berg des Schicksals engagiert. (Quelle: Brockhaus AG)

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Trude Herr

 Bild: Herbert Greite

 

Deutsche Schauspielerin, Schlagersängerin und Theaterdirektorin; Tochter eines Lokomotivführers; war Statistin an der Aachener Wanderbühne, bevor sie zunächst kleinere Rollen im Millowitsch-Theater übernahm; gründete ohne viel Erfolg 1949 ein Theater in Köln, arbeitete als Bardame und trat im Kölner Karneval auf. Dort wurde sie schließlich entdeckt und in das Kabarett Tingel-Tangel nach Berlin verpflichtet. Mit dem Schlager Ich will keine Schokolade, ich will lieber einen Mann gelang ihr der Durchbruch. In mehr als 30 Filmen wirkte sie mit und trat in Fernsehsendungen auf. Ende der 1960er Jahre gab sie ihre Karriere aus gesundheitlichen Gründen zunächst auf. Im September 1977 eröffnete sie dann aber in Köln in der Severinstraße ihr Volkstheater im Vringsveedel, das als Alternative zum Millowitsch-Theater dienen sollte und für das sie eine Reihe von Stücken schrieb. Der Spielplan dauerte jedoch trotz hoher Besucherauslastung nur bis Ende Dezember; die restliche Zeit war das Theater anderweitig vermietet oder stand leer. Im September 1986 säh sie sich schließlich gezwungen, ihr Experiment zu beenden. Zwischen Oktober 1986 und Januar 1987 nahm sie das Album Ich sage, was ich meine mit internationalen Hits auf, die sie mit deutschen Texten versah. Das Lied Niemals geht man so ganz, das sie mit Wolfgang Niedecken von BAP und Tommy Engel von den Bläck Fööss interpretierte, erreichte im August 1987 Platz 20 in den deutschen Charts. Im Juli 1987 zog sie sich - gesundheitlich starBild: Balham Bongosk angeschlagen - auf die in der Südsee gelegenen Fidschi-Inseln zurück, von wo sie im Januar 1991 nach Köln zurückkehrte, um bereits einen Monat später nach Lauris, einem kleinen Dorf bei Aix-en-Provence in Südfrankreich, zu übersiedeln.

Gedenktafel vor ihrem ehemaligen Theater in der Kölner Severinstraße  

Claus Spahn, Fernseh-Redakteur des WDR, Moderator und Produzent, hat ihr in seiner Sendereihe Funny Girls, die Dirk Bach moderierte, ein Denkmal gesetzt.

Film- und Fernsehproduktionen u.a.: Alle Tage ist kein Sonntag (1959), Der Teufel hat gut lachen (1960), Der letzte Fußgänger (1960), Unsere tollen Tanten (1961), 1962: Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett (1962), Freddy und das Lied der Prärie (1964), Heubodengeflüster (1967) Schöne Bescherung (1983).

Schlager u.a.: Morgens bin ich immer müde, Tschitschibum, Weil ich so sexy bin, Mama, er ist schon wieder hier

Auszeichnungen u.a.: Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (1988).

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Köln, Nordfriedhof

Dorothea Wieck

     Bild

Deutsche Filmschauspielerin; Tochter eines Großkaufmanns; debütierte 1924 am Wiener Josefstadt-Theater und 1926 in dem Film Die kleine Inge und ihre drei Väter; sie trat in einigen Stummfilmen auf; ihren Durchbruch aber hatte sie 1931 inMädchen in Uniform. Zwischen 1931 und 1935 übernahm sie einige Rollen in Hollywood, so in dem Film Miss Fane's Baby Is Stolen (1934), geriet dann jedoch durch eine Intrige in Spionageverdacht und mußte daher das Land verlassen. Da sie sich nach ihrer Rückkehr aus den USA von den Nazis nicht in eine Opferrolle drängen lassen wollte und sich auch nicht vereinnahmen ließ, hielt man sie bei der Ufa von den großen Rollen fern, und ab 1942 wurde sie sogar kaltgestellt. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges spielte sie vorzugsweise Theater, erschien auch dann auf der Leinwand nur noch in Nebenrollen. Anfang der 1960er Jahre zog sie sich fast gänzlich aus dem Filmgeschäft zurück.

Verheiratet war sie von 1932 bis 1935 mit dem Journalisten Ernst von der Decken.

Filme u.a.: Gräfin Mariza (1932), Teilnehmer antwortet nicht (1932), Trenck (1932), Der Student von Prag (1935), Die gelbe Flagge (1937), Herz der Welt (1952), Ein Mann auf dem Drahtseil (193), Das Fräulein von Scuderi, Roman einer Siebzehnjährigen (beide 1955), Anastasia - Die letzte Zarentochter (1956), Zeit zu leben und Zeit zu sterben (1958), Menschen im Hotel (1959).

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Berlin, Charlottenburg-Wilmersdorf, Friedhof Heerstr.

Heidemarie Hatheyer

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Deutsche Schauspielerin österreichischer Herkunft; bevor die 1937 an die Münchner Kammerspiele und 1942 an das Berliner Staatstheater kam, spielte sie Kabarett in Wien. Ihr Filmdebüt hatte sie 1937 in dem Film Der Berg ruft von Luis Trenker. 1941 spielte sie in dem Wolfgang Liebeneiner Leinwandstreifen Ich klage an, den die Nationalsozialisten als Plädoyer für ihre Euthanasie-Gesetzgebung lancierten. Ihren größten Erfolg als Filmschauspielerin hatte sie zuvor in Die Geierwally (1940). Nach Ende des Zweiten Weltkrieges war sie am Staatsschauspiel und an der Kleinen Komödie in München, später am Schillertheater in Berlin engagiert und spielte bei Gustaf Gründgens in Düsseldorf und am Thalia-Theater in Hamburg. Sie verkörperte u.a. Rose Bernd, Frau John, Mutter Wolffen (in Dramen von Gerhart Hauptmann) und die heilige Johanna (von George Bernhard Shaw).

Filme u.a.: Der große Schatten (1942), Die Ratten (1955), Tierarzt Dr. Vlimmen (1956), Martha Jellneck (1988).

Auszeichnungen u.a.: Filmband in Gold (1984).

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Zürich, Friedhof Enzenbühl

Bilder: Matthias Bauer (2002)

Emma Minna Hilde Hildebrand

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Deutsche Schauspielerin; Tochter eines Monteurs; schon im Alter von acht Jahren wurde sie Mitglied des Balletts am Hoftheater Hannover und 1913 in das Ballett-Ensemble des Residenztheaters aufgenommen. Ihr Theaterdebüt hatte sie nach einer Schauspielausbildung 1914 und spielte zunächst weiterhin am Theater, bevor sie noch in der Stummfilmzeit zum Film kam. Der Durchbruch kam jedoch erst mit dem Tonfilm, als sie neben ihrem Talent und ihrer klassischen Schönheit ihre Stimme zu Geltung bringen konnte. Sie wurde in den 1930er und 1940er Jahren zur vielbeschäftigten Schauspielerin, die im Jahresrhythmus Kinoerfolge ablieferte: Viktor und Viktoria (1933), Die englische Heirat (1934), Barcarole (1935), Amphitryon (1935), Fräulein Veronika (1936), Tanz auf dem Vulkan (1938) und Bel Ami (1939). Nach dem Krieg konnte sie allerdings nicht mehr an die Erfolge der Vergangenheit anschließend; sie trat nur noch vereinzelt in Filmen oder einer TV-Serie auf.

Filme u.a.: Die Scheidungs-Ehe (1920), Es bleibt in der Familie (1922), Der Trödler von Amsterdam (1925), Rasputins Liebesabenteuer (1928), Frau nach Maß (1940), Jenny und der Herr im Frack (1941), Große Freiheit Nr. 7 (1944), Die Drei von der Tankstelle (1955), Die Fastnachtsbeichte (1960).

Auszeichnungen u.a.: Filmband in Gold (1964).

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Berlin, Charlottenburg-Wilmersdorf, Friedhof Heerstr.

Bild: Nicole & Roland Rauch (02/2006)
Bilder: Matthias Bauer (10/2006)

Harry (auch Henry) R. Sokal

 

 

Rumänischer Filmproduzent; war Bankangestellter und Kaufmann und beteiligte sich an der Finanzierung verschiedener Filmprojekte, darunter 1925 an dem Stummfilm Die freudlose Gasse. mit Werner Krauß und Greta Garbo in den Hauptrollen. In Berlin gründete er dann wenig später die Produktionsfirma H. R. Sokal-Film GmbH. Einer seiner ersten Filme war 1926 ein Remake des bereits 1913 mit Paul Wegener in der Rolle des Studenten Balduins realisierten Stummfilms Der Student von Prag. Mit dem Skilehrer und gelernten Geologen Arnold Fanck, der Ski- und Bergsteigerfilm zur eigenen Gattung entwickelte, produzierte er mehrere richtungweisende Filme des Genres, und er produzierte Leni Riefenstahls Regiedebüt Das blaue Licht. Nach der “Machtergreifung” durch die Nationalsozialisten emigrierte er 1933 nach England und übernahm dort 1936 die Produktionsleitung für den Film Dusty Ermine, bevor er 1937 nach Frankreich kam und dort mit seiner Firma das Schneelustspiel Aber mein Hans, der kann's produzierte. Schließlich emigrierte er 1941 in die Vereinigten Staaten, ohne dort jedoch erfolgreich zu sein. 1949 kehrte er schließlich nach Deutschland zurück, wo er in München die Henry Sokal-Film gründete und als ersten Film unter dem Titel Föhn die Neuverfilmung eines seiner erfolgreichsten Films, Die weiße Hölle vom Piz Palü, den er - ebenfalls mit Fanck als Kameramann - 1929 gedreht hatte, produzierte, in dem Gustav Diessl und Leni Reifenstahl als Schauspielerin die Hauptrollen gespielt hatten. 1952 führte er in der Wintersportkomödie Karneval in Weiß selbst Regie. 1958 kam dann der nach einer Komödie von George Berhard Shaw gedrehte Film Helden mit O.W. Fischer in die bundesdeutschen Lichtspieltheater. Bis zu seinem Tod arbeitete er mit den Münchner Bavaria Filmstudios in Grünwald zusammen und produzierte dort u.a. die humoristische Fernsehserie Nonstop Nonsens mit Dieter Hallervorden.

Verheiratet war Sokal mit der Schauspielerin Charlotte Kerr.

Auszeichnungen u.a.: Filmband in Gold (1972)

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Bild: Heiko Bockstiegel (04/2013)

Grünwald, Waldfriedhof

Peter Fitz

 

 

Deutscher Theater- und Filmschauspieler und Synchronsprecher; Vater der TV- und Filmdarsteller Florian und Hendrikje Fitz; machte in den 1950er Jahren eine Schauspielausbildung an der Schauspielschule des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg. In den 1960er Jahren folgten u.a. Engagements an das Schauspielhaus in Frankfurt am Main, nach Mainz und Osnabrück. 1970 engagierte ihn der Regisseur Peter Stein an das Ensemble der Berliner Schaubühne am Halleschen Ufer; dort sah man ihn u.a. in der Trilogie des Wiedersehens von Botho Strauß oder der legendärer Inszenierung der Bakchen des Euripides. 1981 spielte er an der Seite von Bernhard Minetti, der den Faust verkörperte, dessen Gegenspieler Mephisto in Goethes Faust an der Freien Volksbühne Berlin. Berühmt aber wurde er durch das Kino und das Fernsehen. In Louis Malles preisgekröntem Filmdrama Auf Wiedersehen, Kinder war er in der Rolle des Gestapo-Führer Müller zu sehen. Für die Darstellung der Hauptrolle in Hans-Christoph Blumenbergs dokumentarischem Spielfilm Beim nächsten Kuss knall ich ihn nieder! (1996) wurde er für den Deutschen Filmpreis nominiert. In der vom ZDF produzierten TV-Serie Donna Leon lernten ihn das Publikum als den adligen Schwiegervater des Commissario Brunetti kennen, und in dem Fernseh-Zweiteiler Contergan des WDR aus dem Jahre 2007 spielte er die Rolle des Dr. Kessler. Außerdem hatte er immer wieder einmal Auftritte in den Fernseh-Kriminalserien Polizeiruf 110 und Tatort. Zweimal wurde Peter Fitz von der Zeitschrift Theater heute zum Schauspieler des Jahres gewählt.

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Berlin, Waldfriedhof, Potsdamer Chaussee

Irina Doris Schade

 

 

Deutscher Schauspielerin; Tochter des Ingenieurs und Direktors der Junkers Luftverkehr AG, Eugen Herbert Schade; wuchs in der Sowjetunion und in Japan auf. Von 1942 bis 1944 nahm sie Schauspielunterricht am Alten Theater Leipzig und hatte ihr Debüt im Jahre 1946 als Luise in Schillers Kabale und Liebe an den Städtischen Bühnen Osnabrück. Später stand sie auf Bühnen in Nürnberg (1949 bis 1954), den Städtischen Bühnen in Frankfurt am Main (1954 bis 1961), in Darmstadt, Köln, Mannheim, Stuttgart und seit 1962 an den Münchner Kammerspielen, mit einer fünfjährigen Unterbrechung am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg. Sie war auch immer wieder im Fernsehen zu sehen, so in Episoden der Krimiserien Der Kommissar (1974), Der Alte (1982), Derrick (1987, 1993, 1994) oder Die Männer vom K3 (1999). 1981 hatte sie ihre erste Rolle in dem Kinofilm Die bleierne Zeit von Margarethe von Trotta, gefolgt von Heller Wahn (1982), Rosa Luxemburg (1985), in dem sie Clara Zetkin verkörperte, und dann wieder 2003 in von Trottas Rosenstraße. Bekannt wurde sie auch als Darstellerin der Oma Slättberg in den nach der Jugendbuchreihe von Cornelia Funke realisierten Kinderfilmen Die Wilden Hühner (2006), Die Wilden Hühner und die Liebe (2007) und Die Wilden Hühner und das Leben (2009).

Filme u.a.: Klaus Fuchs – Geschichte eines Atomverrats (1965), Sag’s dem Weihnachtsmann (1969), Vor Sonnenuntergang (1970), Der Biberpelz (1975), Wenn ich mich fürchte (1984), Die Denunziantin (1993), Jenseits der Stille (1996), Rosenstraße (2003).

Auszeichnungen u.a.: Gertrud-Eysoldt-Ring (1986)

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Bilder: Klaus Ernst (03/2013)

München, Nordfriedhof

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Bilder: Hans-Christian Seidel (04/2014)

Hendrikje Fitz

Bild: Udo Grimberg

 

Deutsche Schauspielerin; Tochter des Schauspielers Peter Fitz und Schwester des Schauspielers Florian Fitz; begann im Alter von 20 Jahren ihre Karriere an der Freien Volksbühne Berlin. Sie absolvierte eine freie Schauspiel- und Gesangsausbildung. Es folgten Engagements an verschiedenen deutschen Theatern darunter zwischen 1990 und 1994 am Mittelsächsischen Theater in Freiberg oder anschließend bis 1996 am Theater Vorpommern in Greifswald; später spielte sie am Tourneetheater Neue Schaubühne (1998), am Theater an der Kö in Düsseldorf, am Theater am Dom in Köln und im Winterhuder Fährhaus in Hamburg (2012). Bekannt aber wurde sie ab 1998 durch ihre Rolle der Pia Heilmann in der vom MDR produzierten Arztserie In aller Freundschaft. Aufgrund einer schweren Erkrankung war sie letztmalig in der Folge 725 zu sehen, die Anfang 2016 gedreht und am 26.4.2016 ausgestrahlt wurde.

Gike wurde sie von ihren Freunden genannt.

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Berlin, Waldfriedhof Zehlendorf, Potsdamer Chaussee

Bilder: Klaus Meinert (04/2017)
Theater / TV / Film / Show LXIII

Omnibus salutem!