Helene “Heli” Finkenzeller

   Bild

 

Deutsche Schauspielerin; nahm Schauspielunterricht bei Otto Falckenberg und hatte ihr Bühnendebüt an den Münchner Kammerspielen sowie ihr Filmdebüt 1935 in dem Streifen Ehestreik. Ihre größten Filmerfolge hatte sie neben Heinz Rühmann in Wolfgang Liebeneiners Der Mustergatte (1937), in Géza von Bolvárys Operette Opernball (1939), in Volker von Collandes Das Bad auf der Tenne (1942), aber vor allen Dingen in Kurt Hoffmanns Kohlhiesels Töchter (1943). Nach dem Krieg konnte sie ihre Karriere – allerdings in Nebenrollen – u.a. in Filmproduktionen wie Briefträger Müller (1953), Emil und die Detektive (1954), Verführung Minderjähriger (1960), Die Gegenprobe (1965) fortsetzen. Gegen Ende der 1960er Jahre wurden ihre Film- und TV-Auftritte jedoch seltener. 1976 spielte sie in Rainer Werner Fassbinders Satansbraten. Sie ist die Mutter der Schauspielerin Gaby Dohm (*1943).

Filme u.a.: Gleisdreieck (1936), Mein Sohn, der Herr Minister (1937), Scheidungsreise (1938), Es begann um Mitternacht (1951), Briefträger Müller (1953), Suchkind 312 (1955), Am Sonntag will mein Süßer mit mir segeln gehn (1961).

Zurück zur Personenliste            

München, Waldfriedhof (Alter Teil)

Friedrich Domin

 

Deutscher Film- und Theaterschauspieler; Sohn eines Gärtners; begann zunächst ein Studium der Architektur am Bauhaus bei Walter Gropius Architektur, entschied sich aber 1921 für den Schauspielerberuf, wirkte anfangs als Bühnenschauspieler, bevor er 1939 sein Debüt beim Film in Das Lied der Wüste gab. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war er ein beliebter Darsteller von Nebenrollen. Zu seinen bekanntesten Filmen in den 1950er Jahren gehören Meines Vaters Pferde (1953), Der Raub der Sabinerinnen (1954), Sauerbruch - Das war mein Leben (54) und Ludwig II. (1955).

Filme u.a.: Alarmstufe V (1941), Komödianten (1941), Der unendliche Weg (1943), Das Bekenntnis der Ina Kahr (1954), Lola Montez (1956), Die Trapp-Familie (1956), Der Hauptmann von Köpenick (1956), Königin Luise (1957), Die ideale Frau (1959), Das schwarze Schaf (1960), Liebling der Götter (1960).

Zurück zur Personenliste

München, Bogenhausener Friedhof

Rudolf Fernau eigentl. Andreas Rolf Neuberger

 

Deutscher Film- und Theaterschauspieler; Sohn eines Bauern; erhielt zunächst eine musikalischen Ausbildung zum Geigenspieler und Pianist, schlug aber die Laufbahn eines Schauspielers ein, als er seine Liebe zur Schauspielerei während seiner Tätigkeit als Statist am Münchner Hoftheater entdeckte. Ab 1916 stand er auf Theaterbühnen in Regensburg, Nürnberg und Berlin und wurde in den 1920er Jahren zu einem gefragten Theaterschauspieler. 1936 gab er sein Filmdebüt in dem Streifen Verräter. Seine Darstellung eines kaltblütigen Mörders in Im Namen des Volkes (1938) prägte ihn auf die Rolle zwielichtiger Charaktere. Bis zum Kriegsende agierte er u.a. in den Filmen Auf Wiedersehen, Franziska! (1941), Kameraden (1941) und schließlich Dr. Crippen an Bord (1942). Es folgten Der Verteidiger hat das Wort (1944) und Die Affäre Roedern. 1949 nahm er seine Karriere wieder auf; er spielte zunächst wieder Theater, bekam dann aber im gleichen Jahr wieder Angebote vom Film, u.a. für Mordprozess Dr. Jordan (1949), Gestehen Sie, Dr. Corda! (1958) und Buddenbrooks (1959). In den 1960er Jahren wirkte er in einigen Edgar-Wallace- und Dr. Mabuse-Filmen mit, kehrte in den 1970er Jahren jedoch wieder ans Theater zurück und spielte in Stücken von William Shakespeare und Johann Nepomuk Nestroy. Ganz aber zog er sich aus dem Filmgeschäft nicht zurück; so war Fernau in der Verfilmung des Simmel-Romans Bis zur bitteren Neige (1975) unter der Regie von Gerd Oswald und in der Fallada-Verfilmung Jeder stirbt für sich allein (1975) unter der Regie von Alfred Vohrer sowie in einigen Fernsehproduktionen zu sehen.

Zurück zur Personenliste

Bilder: Matthias Bauer

München-Haidhausen

Bilder: Matthias Bauer

Hans Wolfgang Otto Neuss

 Bild: Herbert Greite

Deutscher Schauspieler und Kabarettist; der Sohn eines Fleischermeisters begann eine Lehre als Fleischer, brach diese jedoch im Alter von 15 Jahren ab, ging nach Berlin, um Clown zu werden, wurde aufgegriffen und in eine Anstalt für verwahrloste Jugendliche eingewiesen. Im Zweiten Weltkrieg war er Soldat an der Ostfront und erlitt mehrere Verwundungen, wurde mit dem EK1 ausgezeichnet. Als er aber wieder an die Front entlassen werden sollte, schoß er sich den Zeigefinger der linken Hand ab, um in das Lazarett zurückzukommen; später desertierte er nach Dänemark. Dort gestaltete er im Internierungslager “Bunte Abende”. Nach dem Kriege tingelte Neuss zunächst über das Land; 1949 lernte er Wolfgang Müller kennen, der bereits 1947 nach Berlin gekommen war, und arbeitete mit ihm zusammen. 1950 wurden beide für das Kabarett Die Bonbonniere engagiert; im selben Jahr hatte er seine erste Filmrolle in dem Spielfilm Wer fuhr den grauen Ford,. Neuss und Müller bildeten das Duo (“Die zwei Wolfgangs”) und wurden bundesweit bekannt durch die Mitwirkung an dem Film Das Wirtshaus im Spessart (1958). Besonders bekannt wurde Neuss durch seine politisch engagierten Solokabarettabende (Das jüngste Gerücht, 1963 ff.); insbesondere kämpfte er gegen die Verdrängung der “braunen” Vergangenheit durch seine Landsleute an; so auch als Produzent und Darsteller des FilmsWir Kellerkinder (1960) oder zuvor als Schauspieler inWir Wunderkinder (1958). Als sich 1964 der Vietnamkrieg mit intensiverer US-amerikanischer Beteiligung anbahnte, provozierte er die Berliner Behörden, indem er eine eigene Zeitung - typographisch aufgemacht wie das ostdeutsche Neues Deutschland - unter dem Namen Neuss Deutschland Organ des Zentralkomiker-Teams der satirischen Einheitspartei Deutschlands (Eine Zeitung zum Tauschen) heraus, in der er die Politik kritisierte (er wurde daraufhin in West-Berlin mit Anzeigenverbot belegt und durfte nicht mehr nach Ost-Berlin einreisen). 1966 bekannte er sich dann auch offen zur Außerparlamentarischen Opposition (APO). Stets unangepaßt und kritisch galt er auch als Guru der Marihuanaraucher, und da er auch in der Öffentlichkeit rauchte, wurde Neuss, der später zeitweise von der Fürsorge lebte, mehrmals wegen Drogenbesitzes verurteilt. Spektakulär war auch sein Auftritt im Dezember 1983 in einer NDR-Talkshow zusammen mit dem späteren Bundespräsidenten Richard von Weizäcker, während der er dem Moderator Wolfgang Menge die Gesprächsführung quasi aus der Hand nahm.

Den Zorn des WDR handelte er sich am 15.1.1962 ein, als er kurz vor der Ausstrahlung des letzten Teils des 6-teiligen Fernsehkrimis Das Halstuch in einer in der Berliner Zeitung Der Abend geschalteten Anzeige ein streng gehütetes Geheimnis ausplauderte: Den Namen des Mörders. Sein Ziel war es, die Leute weg vom Fernsehapparat in seinen neuesten Film, Genosse Münchhausen, der gerade angelaufen war, zu locken.

Filme u.a.: Pension Schöller (1952), Die Spur führt nach Berlin (1952) , Der Onkel aus Amerika (1953), Auf der Reeperbahn nachts um halb eins (1954), Des Teufels General (1955), Himmel ohne Sterne (1955), Charleys Tante (1956), Rosen für den Staatsanwalt (1959), Nick Knattertons Abenteuer (1959), Die Tote von Beverly Hills (1964), Der schwarze Freitag (1966), Chapeau claque (1974).

Zurück zur Personenliste

Berlin, Waldfriedhof, Potsdamer Chaussee

Bild: Michael (04/2007)
Bild: Matthias Bauer
Bild: Matthias Bauer (05/2007)
Bild: Josef Aschenbrenner (07/2005)
Bild: Martina Schulz

Curt Goetz

Porträt aus Copyrightgründen leider nicht verfügbar

 

 

 

Deutscher Schauspieler und Schriftsteller Schweizer Abstammung; Sohn eines Kaufmanns; nach dem Todes des Vaters (1890) zog seine Mutter mit ihm nach Halle (Saale), wo sie eine Privatklinik leitete. Nach dem Abitur nahm er Schauspielunterricht in Berlin und hatte sein Bühnendebüt am Rostocker Stadttheater im Jahre 1907 und spielte von 1909 bis 1911 am “Intimen Theater“ in Nürnberg, bevor er 1911 nach Berlin ging und Engagements am Kleinen Theater, Lessingtheater und Deutschen Künstlertheater erhielt. Hier begann er mit dem Schreiben von Boulevardstücken und wirkte bereits in einigen Stummfilmproduktionen mit. Als 1939 der Zweite Weltkrieg begann, befand er sich in den Vereinigten Staaten. In Hollywood, bei der MGM unter Vertrag, arbeitete Goetz an diversen Drehbüchern mit. Nach dem Erfolg des Films Two-Faced Woman (1941, dt. Die Frau mit den zwei Gesichtern), in dem Greta Garbo die Hauptrolle spielte, wurde ihm ein Fünf-Jahres-Vertrag angeboten, den er jedoch ablehnte, sich eine Hühnerfarm in Van Nuys kaufte und begann zusammen mit seiner zweiten Frau Valérie von Martens, die ihn in die Staaten begleitet hatte, Hühner zu züchten. Und er verfaßte u.a. die Erzählung Tatjana und den Roman Die Tote von Beverly Hills sowie eine Neufassung des Stücks Hokuspokus, Gesellschaftskomödien mit geistreich-witzigen Dialogen, die zum Teil unter seiner Regie verfilmt wurden, wobei er die Hauptrolle meist selber spielte und die weibliche Hauptrolle seine Frau Valérie, mit der er seit 1923 verheiratet war; zuvor war er in erster Ehe von 1912 bis 1917 mit der Schauspielerin Erna Nitter verheiratet. Ab 1945 lebte er in der Schweiz, ab Ende der 1950er Jahre in Schaan in Liechtenstein.

Filme u.a.: Dr. med. Hiob Prätorius (1934), Das Haus in Montevideo (1953).

Inschrift:

        Ich habe mit dem Leben mich
        gefreut, gestritten und geplagt,
        und was ich ungefähr zu sagen hatte,
        das hab’ ich ungefähr gesagt.

Zurück zur Personenliste

Valérie von Martens eigentl. Pajér Edle von Mayersperg

 

Deutsch-österreichische Schauspielerin; Tochter des k.u.k. Admirals Rudolf Pajér Edler von Mayersperg; bevor sie 1921 in Im Banne der Kralle ihr Debüt beim Film hatte, hatte sie Theater gespielt. Nach einem weiteren Film, Der Taugenichts (1922), wandte sie sich für Jahre wieder dem Theater zu; erst 1937 folgte der nächste Film. Verheiratet war sie seit 1923 mit Curt Goetz, mit dem sie in dessen Stücken immer wieder auf der Bühne und im Film zu sehen war.

Filme u.a.: Napoléon ist an allem schuld (1938), Frauenarzt Dr. Prätorius (1950), Das Haus in Montevideo" (1951), Hokuspokus (1953).

Zurück zur Personenliste                 

Berlin, Charlottenburg-Wilmersdorf, Friedhof Heerstr.

Hinweis: Da Wolfgang Neuss keine eigene Grabstätte hatte, wurde er nach Rücksprache mit der Familie seines Freundes Wolfgang Müllers in dessen Grab beigesetzt.

Wilhelm “WillDohm

 

 

Deutscher Schauspieler; Vater der Schauspielerin Gaby Dohm (*1943); war zunächst als Bankangestellter in Dresden tätig, nahm während dieser Zeit bereits privaten Schauspielunterricht beim damaligen Schauspieldirektor Georg Kiesau. Es folgten Bühnenstationen in Dresden und in München an den Kammerspielen. Erstmals vor die filmkamera trat er 1928, noch im selben Jahr drehte er unter der Regie von Karl Grunes in einer Nebenrolle in dem Stummfilm Waterloo. Es folgten weitere Filme, darunter 1932 die Filme Peter Voss, der Millionendieb und Kreuzer Emden. gefolgt 1933 von dem nach dem Erfolgsroman von Bernhard Kellermann gedrehten Film Der Tunnel. 1936 war er in dem Drama Tanz auf dem Vulkan (1938) neben Gustaf Gründgens zu sehen. Insgesamt drehte er im Laufe seiner Karriere über 50 Filme. Aber er arbeitete auch für den Hörfunk und als Synchronsprecher

Verheiratet war Will Dohm mit Heli Finkenzeller.

Filme u.a.: Allotria (1936), Nanu, Sie kennen Korff noch nicht? (1938), Opernball (1939), Kora Terry (1940), Der Gasmann (1941), Altes Herz wird wieder jung (1943), Großstadtmelodie (1943), Der Fall Molander (1945), Die Fledermaus (1946).

Zurück zur Personenliste                   

Bilder: Peter Müller (03/2015)

München, Waldfriedhof (Alter Teil)

Raoul Retzer eigentl. Raoul Richard Karl Pollitzer

 

 

Österreichischer Schauspieler; spielte, nachdem er bereits als 5-Jähriger erstmals auf der Bühne stand, spielte am Burgtheater und am Volkstheater in Wien. 1926 wirkte er dann erstmals auch in dem auf einer Operette von Franz Lehár basierendem Film mit Der Rastelbinder mit. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, in dem er als Soldat an der Front eingesetzt war, setzte er 1947 seineLaufbahn als Schauspiele fort, wobei er zunächst bei Revuebühnen und Kabaretts wie dem Simpl auftrat. Ab 1952 war Retzer in zahlreichen Spiel- und Fernsehfilmen in Nebenrollen zu sehen. Hauptsächlich verkörperte er darin Personen aus dem einfachen Volk. In die Schlagzeilen der Boulevardpresse geriet er, als er 1962 während der Dreharbeiten zu dem Film Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett während eines Festessens - offenbar aus Eifersucht - auf Harald Juhnke einschlug.

Raoul verstarb im Alter von nur 55 Jahren völlig verarmt, so daß Franz Antel, unter dessen Regie er oftmals gedreht hatte, unter Kollegen für die Begleichung der Kosten von Retzers Beisetzung Geld sammelte.

Filme u.a.: Ein tolles Früchtchen (1953), Die süßesten Früchte (1954), An der schönen blauen Donau (1955), Der Kongreß tanzt (1955), Kaiserball (1956), Gräfin Mariza (1958), Im weißen Rößl (1960), Der Musterknabe (1963), Die Wirtin von der Lahn (1967), Wer zuletzt lacht, lacht am besten (1970), Außer Rand und Band am Wolfgangsee (1972), Wenn Mädchen zum Manöver blasen (1974)

Zurück zur Personenliste                   

Wien, Hütteldorfer Friedhof

Bilder: Heinz Knisch (08/2011)

Konrad Dreher

dreher_konrad_bdpinxit Wilhelm Trübner (1908)  no_copyright

 

Deutscher Film- und Theaterschauspieler; Gesangskomiker; Sohn eines Schreiners; wandte sich nach einer Ausbildung zum Kaufmann der Schauspielerei zu und hatte zahlreiche Engagements u.a. an Bühnen in Augsburg, Frankfurt am Main und Köln, sowie 1881 am Ring-Theater in Wien. Schließlich kam er an das Gärtnerplatztheater in München, dem er zehn Jahre angehörte und dort als Darsteller von Volkstücken in bayerischer Mundart bekannt wurde. 1891 gründete Dreher gemeinsam mit seinem Freund und Kollegen Xaver Terofal, der in Schliersee das Hotel Seehaus erworben hatte, das Schlierseer Bauerntheater, das 1892 seine Premiere Mit der Truppe von Laienschauspielern des Bauerntheaters unternahm Dreher viel umjubelte Gastspielreisen, u.a. nach Österreich, nach Rußland, in die Schweiz sowie 1895/96 in die USA, wo er sich großer Beliebtheit erfreute, insbesondere bei den deutschen Auswanderer. Später, in den Jahren 1909 und 1912 gab er dort auch Solo-Vorstellungen. Er spielte aber auch immer wieder am Gärtnerplatztheater, wo 1907 in der Erstaufführung der Operette Der fidele Bauer von Leo Fall die Titelrolle verkörperte. Seit Mite der 1910er bis Anfang der 1920er Jahre wirkte er auch in eingen Stummfilmen mit.

Zurück zur Personenliste                   

Bilder: Heiko Bockstiegel (07/2004)

Schliersee, Friedhof a.d. Sixtuskirche

Heinrich Hein Köllisch

 ~1880 no_copyright

 

Deutscher Humorist und Liedtexter; Sohn eines Schuhmachers und Herstellers einer Schuhwichse; erlernte das Schlosserhandwerk und ging nach Abschluß der Lehre auf Wanderschaft durch Süddeutschland und die Schweiz. Nach dem Tode seines Vaters kam er nach Hamburg zurück, um dessen Manufaktur weiterzuführen. Dort trug er in seiner Stammkneipe von Zeit zu Zeit plattdeutsche Lieder vor, als er dem Inhaber einer Vergnügungsstätte auf St. Pauli auffiel, der ihn in seinem Etablissement als Humorist auftreten ließ. Sein erstes Engagement bekam er am 1. Mai 1892 im Lokal Im siebten Himmel am Spielbudenplatz für eine monatliche Gage von 300 Mark. 1894 eröffnete Köllisch sein eigenes Theater am Spielbudenplatz zunächst unter dem Namen Hein Köllischs Universum, später nannte er es in Köllischs Lachbühne um. Dort trat er - angetan mit Frack und Zylinderhut - allabendlich selber auf der Bühne auf, wobei er selbstverfaßte Texte zu Wiener Melodien vortrug. Aber er verfaßte auch plattdeutsche Parodien, witzige Alltagserzählungen in Liedform und Theaterstücke. Zu seinen mehr als 150 Couplets gehörten Lieder, witzige Alltagserzählungen in Liedform, wie De Loreley, De Orgel kummt, De Reis no Helgoland oder De Pingsttour.

Hein Köllisch starb im Alter von nur 43 Jahren während einer Erholungsreise nach Italien in Rom an einer Lungenentzündung.

Zurück zur Personenliste                   

Bilder: Claus Harmsen (stones & art, 11/2015)

Hamburg, Friedhof Ohlsdorf

Carl Johan Stegger Sørensen

 

 

Dänischer Schauspieler; nachdem er vaterlos aufgewachsen war, starb auch noch seine Mutter, als er 10 Jahre alt war, so daß er sich früh gezwungen sah, für den Lebensunterhalt selbst zu sorgen indem er die verschiedensten Arbeiten übernahm, so als Fabrikarbeiter, Obsthändler, Chauffeur oder Gärtner. 1944 beschloß er Schauspieler zu werden und meldete sich erfolgreich an der Schauspielschule des Aarhus Teater an. Nach seinem Abschluß stand er dort noch fünf Jahre auf der Bühne. Ab 1951 arbeitete er an verschiedenen Theatern in Kopenhagen, bevor er 1954 einen Festvertrag beim Volkstheater erhielt. Sein Leinwanddebüt gab Stegger, der das C seine Vornahmen gegen ein K vertauschte, bereits 1950 in dem FilmSmedestræde. 1955 übernahm er die Titelrolle in der Familienfilmreihe Far til fire (1955-57), dt. Vater von vieren), nachdem der bisherige Hauptdarsteller die Rolle krankheitsbedingt nicht mehr hatte weiterführen können. Die Rolle machte ihn bekannt, ebenso wird er in seiner Rolle als Konsul Holm in der TV-Serie Matador und durch die Nebenrolle in Olsen-banden (dt. Olsenbande), z.B. als Schrotthändler Madsen in der Episode Die Olsenbande fährt nach Jütland (1971) in Erinnerung bleiben. Insgesamt wirkte Karl Steggen im Laufe seiner langen Filmkarriere in 157 Filmen mit, abgesehen von seinen zahllosen Auftritten in Fernsehproduktionen; damit gehört Stegger zu den meistbeschäftigten dänischen Schauspielern.

Für seinen Auftritt in Ballade på Christianshavn (1971, dt. Krach in Christianhvn) wurde er mit dem höchsten dänischen FilmpreisBodil als Bester Nebendarsteller ausgezeichnet.

Zurück zur Personenliste                   

Bilder: Finn Halling Larsen (09/2015)

Frederiksberg, Søndermark Kirkegård

Preben Kaas

 

 

Dänischer Schauspieler, Komiker und Drehbuchautor; Sohn eines Kapellmeisters; trat bereits als Kind in kleineren Rollen im Theater, im Radio und beim Film auf, und als junger Mann war er als Betreuer in Jugendklubs tätig. 1955 gewann er einen Amateur-Wettbewerb, kam zu Nordisk Film, wo er eine Ausbildung zum Cutter absolvierte und dann dort als Regieassistent arbeitete. Zwischen 1965 und 1967 war er Leiter des ABC-Theaters in Kopenhagen; daneben wurde er als Darsteller in Revuen bekannt, vor allem auch als als Direktor der Cirkusrevy. und des Merkur Teatret.

In Deutschland wurde Kaas vor allem durch zwei der Olsenbande-Filme bekannt, in denen er den Dynamit-Harry, Bennys ewig betrunkenem Bruder und Sprengstoff-Experten, verkörperte. Für seine Darstellung in dem Film Die Olsenbande in der Klemme bekam er 1970 den dänischen Filmpreis Bodil als bester männlicher Nebendarsteller; 1973 spielte er den Dynamit-Harry erneut in Die Olsenbande läuft Amok. Weiterhin war er im Film Die Olsenbande fährt nach Jütland von 1971 als Betterøv, der stumme Gehilfe des Schrotthändlers Mads Madsen, zu sehen.

Am 27. März 1981 fand man Kaas ertrunken in den Kalkbrænderihavnen (einem Teil des Nordhafens von Kopenhagen. Das mein seine Schuhe und seinen Regenmantel bei einer Brücke abgelegt fand, nahm man an, er habe den Freitod gesucht.

Zurück zur Personenliste                   

Bilder: Finn Halling Larsen (09/2015)

Frederiksberg, Søndermark Kirkegård

Theater / TV / Film / Show XLIII

Omnibus salutem!