Deutscher Filmproduzent, Intendant, Rundfunkpublizist; Sohn eines Gutsverwalters; besuchte das humanistische Gymnasium in Königsberg in der Neumark, wo er 1937 die Reifeprüfung ablegte, bevor er Rechtswissenschaften an der Universität Berlin sowie Politik- und Auslandswissenschaften an der Hochschule für Politik studierte und 1943 das erste juristische Staatsexamen ablegte. Danach arbeitete er 1944 als Referendar am Gericht in Salzburg arbeitete. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wandte er sich der Filmwirtschaft zu. 1945 verfaßte er eine Denkschrift über den Aufbau einer neuen Filmproduktion und gründete im September 1946 gemeinsam mit seinem Studienfreund Rolf Thiele die Filmaufbau GmbH Göttingen.
Er produzierte mehr als 30 Spielfilme, darunter 1949 unter dem Titel Liebe 47 den Film Draußen vor der Tür nach Wolfgang Borcherts gleichnamigen Drama über den Kriegsheimkehrer Beckmann, dem es nach dreijähriger Kriegsgefangenschaft nicht gelingt, sich wieder in das Zivilleben einzugliedern, 1949 Nachtwache unter der Regie von Harald Braun, 1958 Wir Wunderkinder von Kurt Hoffmann oder die Filme Königliche Hoheit (1953), Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull (1957) Buddenbroooks (1959) nach Romanen von Thomas Mann.
In den 1960er und 1970er Jahren gewann Abich erheblichen Einfluß auf die Entwicklung des Deutschen Fernsehens. 1960 ging Abich als Berater zu Radio Bremen, 1961 wurde er dort Programmdirektor, 1962 stellvertretender Intendant und 1968 Intendant. Von 1973 bis 1978 war er Programmdirektor des Ersten Deutschen Fernsehens.(ARD), wo er die noch heute gültige Programmstruktur entwarf und die Tagesthemen einführte.
Film- und Fernsehproduktionen u.a.: Es kommt ein Tag (1950),
Auszeichnungen u.a.: Deutscher Filmpreis (Ehrenpreis)
Bollschweil (Ldkrs. Breisgau-Hochschwarzwald)
Deutscher Schauspieler;
Franz verkörperte vor allem Charaktere aus dem Arbeitermilieu
Deutscher Theater- und Filmschauspieler; begann seine Karriere bereits im Alter von 11 Jahren am Schweriner Staatstheater, bevor er ab 1957 die Staatliche Schauspielschule Berlin besuchte. Nach dem Studium kehrte er nach Schwerin zurück und spielte dort am Theater. Danach folgten ab 1963 Engagements an verschiedenen Spielorten, so am Theater in Meiningen, Halle an der Saale und Neustrelitz, wo er auch Stücke inszenierte. In ganz Deutschland wurde er durch seine Rolle in dem Spielfilm Wolke 9 (2008) von Andreas Dresen, in dem er einen älteren Mann darstellte, dessen auch nicht mehr junge Frau ihn wegen eines noch älteren Mannes verließ, bekannt. Immer wieder nahm er Gastrollen in der der seit 1971 im Deutschen Fernsehfunk als Gegenstück zum westdeutschen Tatort produzierten DDR-Kriminalserie Polizeiruf 110 an.
Rehberg spielte lange am Schweriner Staatstheater, zuletzt 2005 in der Rolle des Königs Lear von William Shakespeare.
Film- und Fernsehproduktionen u.a.:
Berlin, Friedhof der Dorotheenstädtischen und Friedrichswerderschen Gemeinden
Schwerin, Alter Friedhof
Deutscher Theater- und Filmschauspieler, Hörspiel- und Synchronsprecher; Sohn eines Sanitätsrates; besuchte das Realgymnasium, wurde nach dem Abitur gegen Ende des Ersten Weltkriegs Fähnrich zur See bei der kaiserlichen Marine und schloß sich nach dem Waffenstillstand einem Freikorps im Baltikum an. Anschließend absolvierte er eine landwirtschaftliche Lehre, wurde Inspektor für landwirtschaftliche Betriebe in Ostpreußen und Schleswig-Holstein und arbeitete nach einer kaufmännischen Lehre als Stahlkaufmann in Hamburg. Nach einer Schauspielausbildung bei Carl Zistig 1924/25 debütierte er an den Hamburger Kammerspielen, wo er bis 1935 beschäftig war, bevor er zum Bayerischen Staatsschauspiel nach München wechselte und dort bis 1942 Mitglied war. Zum Film kam Fürbringer 1936 (1933 hatte er bereits in dem Dokumentarfilm Wasser hat Balken mitgewirkt) Bekannt wurde er in den späten 1930er Jahren u.a. durch seine Mitwirkung in den Spielfilmen Truxa (1936) mit La Jana, Volksfeind (1937) mit Heinrich George, dem Revuefilm Es leuchten die Sterne (1938) - wieder mit La Jana - und an der Seite von Hans Albers in Wasser für Caninoga (1939). 1943 verkörperte er Joseph Bruce Ismay, den Eigner der White Star Line, in dem Film Titanic. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gelang ihm die Fortsetzung seiner Karriere; so wirkte er in einigen der populären Edgar-Wallace-Filmen in der Rolle des Sir Archibald Morton, des Chefs von Scotland Yard, mit, die sich zu Kassenschlagern entwickelten: .Der Frosch mit der Maske (1959), Der rote Kreis (1960) und Die Bande des Schreckens (1960). Auch in dem auf den Kriminalromanen von Francis Durbridge basierenden Verfilmungen wirkte er mit, so 1963 in einem sogenannten “Straßenfeger”, dem sechsteiligen Fernsehspiel Tim Frazer, und 1968 als Sprecher in dem ZDF-Abenteuervierteiler Tom Sawyers und Huckleberry Finns Abenteuer.
In den 1970er und 1980er Jahren trat Fürbringer, der zwischen 1954 und 1959 zum Ensemblemitglied der Städtischen Bühnen Frankfurt gehörte und auch an anderen Bühnen wie der Kleinen Komödie München, an den Münchner Kammerspielen, spielte und an der Berliner Komödie Gastspiele gab, zunehmend auch in Fernsehproduktionen auf, insgesamt waren es an die 150 Auftritte. Viel beschäftigt war er in Serien wie Derrick, Monaco Franze und anspruchsvollen Fernsehadaptionen wie Wallenstein und Martin Luther. Daneben lieh er seine Stimme so bekannten Schauspielenr wie James Stewart, Melvyn Douglas, Rex Harrison, Henry Fonda und zeitweise auch Gregory Peck.
Ernst Fritz Fürbringer war aber auch bereits seit Ende der 1940er Jahre als Hörspielsprecher bei verschiedenen deutschen Sendern tätig. Außerdem war er kurzzeitig Lehrer an der Münchner Otto-Falckenberg-Schule.
Film- und Fernsehproduktionen u.a. Der Feuerteufel (1939), Das Fräulein von Barnhelm (1940), Carl Peters (1941), Venus vor Gericht (1941), Alarmstufe V (1941), Kameraden (1941), Wiener Blut (1942), Andreas Schlüter (1942), Der unendliche Weg (1943), Zwei Menschen (1952), Es geschah am 20. Juli (1955), Robinson soll nicht sterben (1957), Nachts, wenn der Teufel kam (1957), Frau Warrens Gewerbe (1960), Sie liebten sich einen Sommer (1972).
München, Waldfriedhof, Neuer Teil 421 (anonym)
Bild: Udo Grimberg (12/2012)
Deutscher Schauspieler und Entertainer; Sohn eines Boxers und einer Prostituierten; hatte im Alter von 10 Jahren seine erste kleine Rolle als Schauspieler in der Fernsehserie Hallo, hier ist Jochen. Bekannt wurde Herren durch die Rolle des Oliver “Olli” Klatt in der Fernsehserie Lindenstraße. der ARD, die er von 1992 bis 2007 in 170 Folgen verkörperte. In dieser Zeit wirkte Herren auch in Sönke Wortmanns Der bewegte Mann (1994) mit sowie in Kutluğ Atamans Lola und Bilidikid (1999), in dem Fernsehfilm Herzrasen (2001), in Kahlschlag (1993) sowie in zahlreichen TV-Serien als Gastschauspieler, u.a. in Ein Bayer auf Rügen, ein Fall für zwei, Tatort, SOKO Köln oder Hausmeister Krause – Ordnung muss sein.
Er wirkte in Realityshows wie Promi Big Brother mit, die der private Fernsehsender Sat.1 seit September 2013 produziert; zuvor hatte er 2004 in der auf dem Privatsender RTL ausgestrahlten Serie Ich bin ein Star – Holt mich hier raus! (vulgo Dschungelcamp ) teilgenommen und den dritten Platz belegt Außerdem sang er Schlager und sorgte als Partysänger auf Mallorca für Stimmung.
2008 und 2010 wurde Herren mehrmals wegen Verkehrs- und anderen Delikten verurteilt. Zwei Tage vor seinem Tod hatte Herren einen “Foodtruck” für Reibekuchen in Frechen eröffnet, der jedoch nach nur zwei Wochen in der Nacht vom 1. zum 2.5 2021 in Flammen aufging und komplett ausbrannte, wobei die Staatsanwaltschaft Köln von vorsätzlicher Brandstiftung ausging und gegen Unbekannt ermittelte.
Willi Herren wurde tot in seiner Wohnung in Köln-Mülheim aufgefunden.
Köln, Friedhof Melaten
Österreichischer Filmregisseur; Sohn eines Majors der Polizei; studierte Kunstgeschichte, Psychologie und Malerei in Wien und hatte seine erste Ausstellung unter Albert Paris Gütersloh. Von 1968 bis 1970 hielt er sich in New York City auf, um dort als Volontär bei einer Fernsehstation zu arbeiten. In dieser Zeit realisierte er einige Schmal- und Videofilme, bevor er - wieder in der Heimat - 1972 seinen ersten Kinofilm - einen Thriller - unter dem Titel Die Situation mit der britische Schauspielerin Rita Tushingham (*1942) und weitere Fernsehfilme drehte. Bekannt wurde Patzak vor allem durch die satirische Kriminalfilm-Reihe Kottan ermittelt, deren Folgen um den Wiener Polizeimajor Adolf Kottan er in den Jahren 1976 bis 1983 für den ORF produzierte. 1978 entstand mit Peter Vogel und Gila von Weitershausen (*1944) in den Hauptrollen die Filmadaption von Martin Walsers Das Einhorn, an dessen Drehbuch der Autor mitarbeitete. Eine seiner bedeutenden Arbeiten war der 1979 entstandene Film Kassbach - eine Auseinandersetzung mit dem Rassismus, dem Faschismus und der Gewalt im kleinbürgerlichen Milieu. Für seinen 1996 nach Vicki Baums (*1888, †1960) Roman Hotel Shanghai entstandenen Film Shanghai 1937 wurde er in Moskau mit dem Preis der russischen Filmschaffenden ausgezeichnet.
Patzak, der ab 1993 Regie an der Filmakademie Wien unterrichtete, widmete sich neben seinem Filmarbeiten ab 1961 immer wieder auch der Malerei; so nahm er mit seinen Werken regelmäßig an Ausstellungen in der Schweiz und in New York City teil.
Film- und Fernsehproduktionen u.a.: Die letzte Runde (1983), Joker (1987), Killing Blue (1988), Gavre Princip – Himmel unter Steinen (1990), Brennendes Herz (1995), Gefangen im Jemen (1999), Verliebte Diebe (2003), Kottan ermittelt: Rien ne va plus (2010).
Wien, Zentalfriedhof
Alfred Franz Maria “Bio” Biolek
Deutscher Fernsehmoderator, Entertainer und Kochbuchautor; jüngster von drei Brüdern des Rechtsanwalts Joseph Biolek, Mitglied der Sudetendeutschen Partei (SdP) und zweiter Bürgermeister Freistadts, und dessen Frau Hedwig née Lerch, einer Klosterschülerin und Laienschauspielerin; die Familie wurde 1944 nach Einmarsch der Roten Armee in die Tschechoslowakei aus dem Land vertrieben, während sein Vater und dessen ältester Sohn festgenommen wurden; in einem angestrengten Gerichtsverfahren wurde der Vater jedoch freigesprochen. 1946 kam die Familie nach Waiblingen, in das 1945 von US-amerikanischen Militärregierung gegründete Württemberg-Baden, das 1952 im neugeschaffenen Land Baden-Württemberg aufging, wo der Vater weiterhin als Rechtsanwalt tätig wurde.
Als Schüler des Waiblinger Staufer-Gymnasium verbrachte Biolek das Schuljahr 1951/52 als Austauschschüler des American Field Service (AFS) in den Vereinigten Staaten. Nachdem er 1954 das Abitur abgelegt hatte, studierte er Jura in Freiburg im Breisgau, München und Wien. Im fünften Semester gründete er mit einigen Kommilitonen das Studenten-Kabarett Das trojanische Pferdchen. 1958 absolvierte er das erste juristische Staatsexamen mit Prädikat, bevor er als wissenschaftlicher Assistent bei Ernst von Caemmerer an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg arbeitete und 1962 mit einer Arbeit über Die Schadensersatzpflicht des Verkäufers und des Herstellers mangelhafter Waren nach englischem Recht zum Dr. iur. promoviert wurde. In seiner Referendarzeit vertrat er seinen Vater in dessen Kanzlei. 1963 legte er das Zweite Juristische Staatsexamen ab und wurde noch im Februar desselben Jahres beim ZDF zunächst als Justitiar in der Rechtsabteilung eingestellt, wechselte jedoch schon bald zu redaktionellen Tätigkeiten. Er arbeitete unter anderem als Moderator in Sendungen wie Tips für Autofahrer, Urlaub nach Maß, Nightclub und Die Drehscheibe. Nachdem der streng katholisch erzogene Biolek 1970 zur Bavaria Film gewechselt und aus der Provinz nach München gezogen war und am Leben der Münchener Bohème nahm, änderte er seine bis dahin konservative Lebensweise und Ansichten radikal. In Schwabing gehörte er zum Freundeskreis um Rainer Werner Fassbinder. 1971/72 holte er die britischen Komiker Monty Python für eine deutschsprachige Version ihrer Sendung Monty Python’s Fliegender Zirkus nach München. Ab 1974 produzierte er die Sendung Am laufenden Band mit Rudi Carrell; womit ihm der berufliche Durchbruch gelang. Am 25.1.1976 startete Biolek mit dem Journalisten Dieter Thoma für den WDR in Köln die Talkshow Kölner Treff.
Köln, Friedhof Melaten
Deutscher Theater- und Opernregisseur; studiert nach dem Besuch der Klosterschule Roßleben und dem Abitur in Thale 1953 von 1953 bis 1959 Germanistik in Leipzig, wo er Laienspieler und Leiter der Studentenbühne Leipzig war und machte ein Praktikums am Berliner Ensemble, bevor er von 1959 bis 1962 als Schauspielregisseur in Magdeburg und anschließend in Greifswald wirkte. Hier wurde er 1964 nach einer umstrittenen Hamlet-Inszenierung entlassen und arbeitete in der Folge vorübergehend als Hilfsarbeiter auf einem Bohrturm im Erdölkombinat Grimmen (Mecklenburg), bis er ab 1965 als Regisseur am Deutschen Theater Berlin wieder in seinem Metier arbeiten konnte. Dort inszenierte er u.a. Goethes Faust gemeinsam mit dem damaligen Intendanten des Theaters Wolfgang Heinz, geriet aber mit der Art der Interpretation des Klassikers in die Kritik der Partei- und staatsführung der DDR, die umfangreiche Änderungen forderte, so daß er und der Intendant, um eine Aufführungsverbot zu vermeiden, gezwungen waren, entsprechende Zugeständnisse durchzuführen. Die Inszenierung wurde dann fünf Jahre lang mit großem Erfolg gespielt und war eine Initialzündung für eine neue Klassiker-Rezeption im Theater der DDR. 1977 siedelte Dresen nach der Ausbürgerung von Wolf Biermann in die Bundesrepublik über, wo er bis 1981 ein Engagement am Wiener Burgtheater, wo er u.a. Gotthold Ephraim Lessings Emilia Galotti mit Klaus Maria Brandauer inszenierte und 1979 erste Opernarbeiten in Hamburg realisierte. Von 1981 bis 1985 war Dresen als Schauspieldirektor in Frankfurt am Main tätig. Danach fungierte er als freier Opernregisseur an zahlreichen Bühnen und Opern in Europa, unter anderem in Brüssel (Fidelio, 1989), am Pariser Théâtre du Châtelet, der Wiener Staatsoper (1986 Wozzeck von Alban Berg), 1992 Der Ring des Nibelungen von Richard Wagner) und an der Royal Opera London.
Neben seiner Theaterarbeit war Dresen auch schriftstellerisch tätig; er hinterließ 420 Gedichte, 65 Prosatexte, einige autobiographische und Traum-Aufzeichnungen.
Berlin, Friedhof der Dorotheenstädtischen und Friedrichswerderschen Gemeinden
Deutscher Maler, Bühnenbilder und Schauspieler; begann nach dem Besuch der Oberrealschule in Elsterwerda und dem Abitur in Pirna eine Lehre als Bühnenbildner am Staatstheater Dresden, die durch seine Einberufung zur Wehrmacht unterbrochen wurde. Nach der Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft am Ende des Zweiten Weltkrieges wandte er sich erneut dem Theater zu und war bis 1955 als Bühnenbildner, Sänger und Schauspieler am Volkstheater Pirna und zugleich aber auch als freischaffender Maler tätig. Als solcher arbeitete er ab 1950 für die Puppenbühne Die Pirnaer, die Wolfgang Hensel bereits 1945 gegründet hatte. Für diesen gestaltete Fülfe die Bühnenbilder und sprach als Puppenspieler schon damals häufig auch weibliche Rollen. Zu Beginn des Jahres 1955 gab er diese Arbeit auf, um ausschließlich für den Deutschen Fernsehfunk (DFF) zu arbeiten. In dieser Tätigkeit wurde er in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) als Puppenvater von Flax und Krümel und durch seine Rolle als Schnellzeichner Taddeus Punkt, einer Identifikationsfigur des DDR-Kinderfernsehens, mit welcher er unter anderem in der vom DFF ausgestrahlten Fernsehreihe Unser Sandmännchen auftrat, bekannt.
Berlin OT Friedrichshain, Georgen-Parochial-Friedhof II
Deutscher Schauspieler und Theaterleiter, Sohn der berühmten Schauspielerin und Sängerin Sophie Charlotte (*1714, †1792), née Biereichel, aus deren Ehe (1734) mit Johann Dietrich Schröder; sie heiratete nach dem Tode ihres Mannes 1749 in Moskau den Schauspieler Konrad Ernst Ackermann und tourte mit diesem und der erfahrenen Theatertruppe viele Jahre durch Rußland, das Baltikum und Ostpreußen bevor er sich in Hamburg niederließ. Dort war Friedrich Ludwig seit 1764 bei der Schauspielertruppe seines Stiefvaters Ackermann tätig, übernahm nach dessen Tode 1771 die Direktion der Bühne bis 1780, erneut von 1786 bis 1798 und zuletzt 1811/12.
Schröder erwarb sich Verdienste um das Ansehen nicht nur der Hamburger, sondern auch der deutschen Bühne überhaupt. Schröder, der auch Unterhaltungsstücke verfaßte, führte die Stücke William Shakespeares auf den deutschen Bühnen ein, indem er sie übersetzte; außerdem spielte er den Hamlet, den Geist von Hamlets Vater, Jago, Shylock, Lear, Falstaff und Macbeth. Im Übringen präsentierte er dem Hamburger Publikum die frühen Dramen von Johann Wolfgang. von Goethe – Götz von Berlichingen, Clavigo und Stella – und die Stücke anderer von Shakespeare inspirierter Sturm und Drang-Dramatiker wie Friedrich Maximilian von Klinger und Heinrich Leopold Wagner. Aus England importierte er Edward Moores The Gamester (1753) und George Lillos The London Merchant: or, the History of George Barnwell (1731).
Einen großen Einfluß hatte Schröder auf die deutsche Freimaurerei. Als Reformer der Freimaurerei begründete er ein eigenes Ritualwerk, die sogenannte ”Schrödersche Lehrart“, die noch heute von vielen Logen – auch außerhalb Deutschlands – gepflegt wird.
Hamburg, Friedhof Ohlsdorf (Bereich: Althamburgischer Gedächtnisfriedhof)
Omnibus salutem!