Bild: Udo Grimberg (04/2013)
Deutscher Theater- Film und Fernsehschauspieler; der Sohn eines Kinderarztes besuchte zunächst das Gymnasium bei St. Anna in Augsburg, später das Melanchthon-Gymnasium in Nürnberg, wo er 1960 das Abitur ablegte, bevor er ein Studium der Jurisprudenz begann, das er jedoch abbrach, um in München eine Schauspielausbildung bei Hans Josef Becher und Ellen Mahlke zu absolvieren. Von 1962 bis 1964 war er am Theater der Jugend in München engagiert, danach am Stadttheater St. Gallen, von 1966 bis 1968 an den Städtischen Bühnen Oberhausen und 1968/1969 am Schauspielhaus Zürich. Anschließend spielte er bis 1973 in Berlin an der Schaubühne am Halleschen Ufer, deren Gründungsmitglied er war, danach arbeitete er als freier Schauspieler am Bayerischen Staatsschauspiel.
Einem breiten Publikum wurde Prückner aber durch seine Arbeit beim Fernsehen bekannt: Von 2003 bis zu seinem Tod war er regelmäßig in der Kriminalserie Kommissarin Lucas des ZDF zu sehen, in der er den schrulligen Vermieter Max Kirchhoff der in seinem Haus wohnenden Kommissarin, verkörpert von Ulrike Kriener (*1954), spielte. Im März 2015 übernahm er in der ARD-Vorabendserie Rentnercops an der Seite von Wolfgang Winkler die Rolle des für den Polizeidienst reaktivierten Kommissars Edwin Bremer. Zwischen 2012 und 2016 verkörperte er in der Kriminalserie Kommissar Kluftinger, von Herbert Knaup (*1956) dargestellt, dessen Vater.
Film- und Fernsehproduktionen: Wilder Reiter GmbH (1967), Einer von uns beiden (1974), Die Verrohung des Franz Blum (1974), Grete Minde (1977), Der Schneider von Ulm (1978), Der Schatz des Priamos (1981), Der Zauberberg (1982), Unser Mann vom Südpol (1983/84), Die unendliche Geschichte (1984), Didi – Der Doppelgänger (1984), Der Untergang der Pamir (2006), Die Fälscher (2007), Ostwind (2013), Kleine Ziege, sturer Bock (2015).
Berlin-Schöneberg, Alter St. Matthäus Kirchhof
Deutscher Schauspieler, Kabarettist und Autor; absolvierte von 1961 bis 1965 - nach einer Ausbildung zum Maschinenschlosser - eine künstlerische Ausbildung an der Theaterhochschule Ernst Busch in Berlin, bevor 1959 am Kabarett Die Kneifzange, dem er bis 1966 engagiert war, debütierte. Danach wechselte er zum Kabarett-Theater Distel.
Bekannt aber wurde Stückrath aufgrund seiner Auftritte in 28 Sendungen der populären Samstagabendshow Ein Kessel Buntes des Fernsehens der DDR als Mitglied des kabarettistischen Trios Die drei Dialektiker gemeinsam mit Horst Köbbert und Manfred Uhlig (ihre Mitwirkung in der beliebten TV-Show beendeten die drei Kabarettisten 1977, nachdem sie Änderungen ihrer Texte durch die Zensoren beim DDR-Fernsehen nicht akzeptieren wollten. Danach wechselte Stückrath von der Distel, in der er immer wieder aufgetreten war, ins Theater im Palast (TiP). Von 1979 bis 1991 war er freischaffender Kabarettist. Nach dem “Mauerfall” war er von 1991 bis 1994 dann Mitglied der Stachelschweine, von 2008 bis 2012 des 1972 gegrüneten satirischen Theaters und Kabaretts Oderhähne in Frankfurt (Oder).
Stückrath war aber auch auf der Bühne sowie in Fernseh- und Kinofilmen über 300 Rollen zu sehen. Zu den bekanntesten Filmen gehören Der Baulöwe (1980) mit Rolf Herricht in der Hauptrolle und Meine Frau Inge und meine Frau Schmidt (1985) mit Walter Plathe in der Rolle des Karl Lehmann und Katrin Sass als Brigitte Schmidt. Stückrath war aber auch in ernsten Rollen zu sehen, z.B. in dem Kriegsdrama Erziehung vor Verdun (1973) nach dem gleichnamigen Roman von Arnold Zweig. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wirkte er in vielen TV-Episodenin Nebenrollen wie Unser Charly, Der Landarzt, In aller Freundschaft oder Elbflorenz mit.
Berlin-Treptow-Köpenick OT Rahnsdorf, Friedhof
Deutscher Schauspieler und bildender Künstler; besuchte 1943 die Humboldt-Oberschule in Berlin-Tegel, von 1943 bis 1945 die Oberschule in Neustadt bei Coburg, von 1945 bis 1948 danach wieder die Humboldt Oberschule in Berlin und dann wieder 1948/1949 die Schulfarm Insel Scharfenberg in Berlin-Tegel und anschließend 1949 die Internatsschule in Döllnkrug und anschließend bis 1952 Himmelpfort und studierte anscjhließend von 1952 bis 1955 Schauspiel am Deutschen Theaterinstitut Weimar und dessen Nachfolgeeinrichtung, der Theaterhochschule Leipzig und schloß sein Studium mit dem Staatsexamen ab. Erste Engagements folgten in Erfurt (1955–57) und bis 1960 in Brandenburg an der Havel. Von 1960 bis 1964 war er am Theater in Greifswald tätig, bevor er 1964 ein Engagement an der Ost-Berliner Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz erhielt. Anschließend spielte Holtz von 1966 bis 1974 nahezu acht Jahre am Deutschen Theater in Ost-Berlin. Zu seinen wichtigsten Rollen in den 1960er Jahren zählten unter der Regie von Benno Besson die Titelrolle in der Uraufführung von Moritz Tassow von Peter Hacks und der Angelo in Adolf Dresens Inszenierung von Shakespeares Maß für Maß (1968). 1974 ging Holtz ans Berliner Ensemble und spielte dort bis zum Verbot der Inszenierung nach nur wenigen Vorstellungen den Diener Jean in August Strindbergs Fräulein Julie. Nach seiner Rückkehr an die Volksbühne im Jahre 1977 und Gastspielen in Hamburg und Bochum verließ er 1983 die DDR, nachdem eine Verlängerung des Visums für die Arbeit an Heiner Müllers Drama Der Auftrag unter der Regie des Autors in Bochum auch nach einjähriger Wartezeit verweigert worden war. Bis 1985 spielte er am Münchner Residenztheater und erhielt in den 1980er und 1990er Jahren mehrjährige Engagements am Schauspielhaus in Frankfurt am Main. 1993 wurde er für seine Darstellung in Rainald Goetz’ Stück Katarakt von der Theaterzeitschrift Theater heute zum Schauspieler des Jahres gewählt. 1994 spielte er in der dritten Staffel der ZDF-SerieUnser Lehrer Doktor Specht, die auf der Schulfarm Insel Scharfenberg spielt, die er in seiner Jugend selbst besucht hatte, einen Sportlehrer. Ab 1995 war er wieder am Deutschen Theater Berlin beschäftigt, und ab 2000 am Nationaltheater Mannheim. In den 2000er Jahren spielte er regelmäßig am Berliner Ensemble, 2007 die Rolle des Buttler in der Wallenstein-Inszenierung von Peter Stein, danach den Peachum in Robert Wilsons Inszenierung der Dreigroschenoper von Bertolt Brecht. Holtz war aber neben seiner Tätigkeit am Theater auch häufig für Rundfunk, Film und Fernsehen tätig. In der der Bundesrepublik wurde er vor allem als der Nörgler Motzki in der gleichnamigen ARD-Serie von 1993 einem breiteren Publikum bekannt. In dem Kinofilm Good Bye, Lenin! trat er in einer Nebenrolle auf. 2012 wirkte er als Erzähler im Hörspiel Ulysses nach James Joyce mit. 2018 gab er in dem Hörspiel des Hessischen Rundfunks und des DLF-Kultur Cantos von Ezra Pound in der Inszenierung von Christian Bertram dem Dichter der Pisaner Cantos Stimme und Gewicht. Zuletzt spielte Holtz im Alter von 86 Jahren ab Januar 2019 in der sechsstündigen Inszenierung Galileo Galilei. Das Theater und die Pest von Frank Castorf am Berliner Ensemble die Hauptrolle des Astronomen Galileo Galilei.
Stahnsdorf, Südwestkirchhof
Friedrich Markowitsch Ermler [russ. Фридрих Маркович Эрмлер]
Sowjetischer Schauspieler, Regisseur und Drehbuchautor; ältestes von fünf Kindern einer armen jüdischen Familie entstammend; seine Mutter mußte, da sein Vater, ein Schreiner, 1905 und ion die USA auswanderte, wo er 1909 starb, die Familie alleine durchbringen.Ermler diente ab seinem 12. Lebensjahr als Laufbursche im Lager eines Apothekers. Nach seinem Studium der Pharmakologie trat er 1917 in die zaristische Armee ein und nahm im selben Jahr auf Seiten der Bolschewiki an der Oktoberrevolution teil. Während des Bürgerkrieges kämpfte er im Norden Rußlands in der Roten Armee und geriet in Gefangenschaft der Weißen Armee und wurde dort gefoltert. Erst nach Beendigung des Bürgerkrieges trat er offiziell in die Kommunistische Partei ein.
Sankt Petersburg,Bogoslowski-Friedhof
Französischer Schauspieler; Sohn eines Angestellten der Fabrik Bessonneau in Angers, einem Hersteller von Tauwerk und Hanfgewebe, und einer Arbeiterin in der selben Fabrik, Vater der Schauspielerinnen Maria Schneider aus seiner Ehe mit des aus Rumänien stammenden französischen Models und Buchhändlerin Marie Christine Schneider und der Schauspielerin Fiona Gélin (*1962); deren Mutter Sylvie Hirsch war in den 1950er Jahren Model und Muse von Christian Dior.
Gélin absolvierte eine klassische Schauspielausbildung und arbeitete ab 1940 gleichermaßen am Theater und für die Leinwand. Internationale Bekanntheit erlangte er durch Max Ophüls’ Film La Ronde (1950, dt. Der Reigen), in dem er den jungen, unglücklichen Verehrer einer reifen Frau darstellte. Neben Gérard Philipe und Yves Montand gehörte er zu den bekanntesten Gesichtern des französischen Nachkriegsfilms, erreichte allerdings nicht deren Kultstatus. Im internationalen Film spielte er eine Nebenrolle in Alfred Hitchcocks Kriminalfilm The Man Who Knew Too Much (1956, dt. Der Mann, der zuviel wußte). Insgesamt trat Gélin in über 170 Filmen auf, wirkte aber auch immer wieder am Theater nicht nur als Schauspieler, sondern auch als Regisseur.
Verheiratet war Daniel Gélin von 1945 bis 1954 mit seiner Kollegin Danièle Delorme; mit ihr bildete er eines der Traumpaare des französischen Kinos. Aus der Ehe ging ein Sohn hervor, der Schauspieler und Regisseur Xavier Gélin (1946–1999).
Film- und Fernsehproduktionen u.a.: L'assassin habite au 21 (1942, dt. Der Mörder wohnt Nr. 21), La tentation de Barbizon (1946, dt. Wenn der Himmel versagt), Le plaisir (1952, dt. Pläsier), La voce del silenzio (1953, dt. Männer ohne Tränen), L'affaire Maurizius (1954, dt. Der Fall Maurizius), Les Amants du Tage (1954, dt. Nächte in Lissabon), Paris brûle-t-il? (1965, dt. Brennt Paris?), Compartiment tueurs (1965, dt. Mord im Fahrpreis inbegriffen), Le souffle au cœur (1971, dt. Herzflimmern), Nous irons tous au paradis (1977, dt. Wir kommen alle in den Himmel), La vie est un long fleuve tranquille (1987. dt. Das Leben ist ein langer, ruhiger Fluß), Mister Frost (1990, dt. Der teuflische Mr. Frost), Roulez jeunesse (1993, dt. Hallo, wir leben noch).
Inschrift:
Accueillez-moi,
hospitaliers et accueilliants atomes.
A vos dances désormais je prends part.
Je n‘ais plus de vertiges et le grand calm nait,
Infinis, doux infinis, je suis de votres désormais.
Begrüßen Sie mich, gastfreundliche und einladende Atome. Von nun an nehme ich an deinen Tänzen teil. Ich habe keinen Schwindel mehr und die große Ruhe ist geboren, unendlich, süß unendlich, ich bin von nun an dein.
Saint-Malon-sur-Mel (Dép. Ille-et-Vilaine), Cimetière de Rocabey
Deutscher Schauspieler, Theaterregisseur und Bühnenautor; studierte ab 1957 zunächst vier Semester Jura, bevor er seinen Sinn änderte und im Nachwuchsstudio der UFA in Berlin mit einer Schauspielausbildung begann und bereits während des Studiums für drei Spielfilme engagiert wurde, darunter für den auch internationalen Kinoerfolg von Bernhard Wicki, den Antikriegsfilm Die Brücke (1959) in der Rolle des Hans Scholten, einem von sieben Freunden, die die heranrückende US-Army aufhalten wollen; an seiner Seite u.a. Fritz Wepper (*1941) und Michael Hinz sowie Günter Pfitzmann, Volker Lechtenbrink und Siegfried Schürenberg. 1960 folgte ein weiterer Antikriegsfilm: Fabrik der Offiziere (1960) mit Helmut Griem und Horst Frank. Neben seiner Tätigkeit beim Film war Bohnet bis in die 1990er Jahre in zahlreichen Fernsehproduktionen zu sehen, verbrachte jedoch einen wesentlichen Teil seines Berufslebens auf Theaterbühnen (darunter auch TV-Übertragungen aus dem Ohnesorg-Theater in Hamburg).
Film- und Fernsehproduktionen u.a.: Solange das Herz schlägt (1958), Der Geizige (1960), Großer Mann – was nun? (1967-68), Der Kaufmann von Venedig (1968), Friedrich III. ...gestorben als Kaiser (1970), Schloß Hubertus (1973), Ludwig II. (1973).
Hamburg, Friedhof Ohlsdorf
Deutscher Theater-, Film- und Fernsehschauspieler: besuchte - in München aufgewachsen - nach der Mittleren Reife eine Berufsschule für Tänzer und Musiker, bevor er bis 1962 Schauspielunterricht bei Ado Riegler und dessen Frau Martina Eginhardt eine Schauspielausbildung machte. Zuvor - Ende der 1950er Jahre - hatte er erste Rollen an der von Ilse Fitz, née Heirich, geführten Fitz-Kinderbühne und dem damaligen, 1953 als Münchner Märchenbühne gegründeten Theater der Jugend, bekommen. Vierock, der stets als freier Schauspieler tätig war, stand auf den Bühnen vieler renommierter Theater in München, so der des Bayerischen Staatsschauspiel, des Staatstheaters am Gärtnerplatz und der Kleinen Freiheit. Weitere Verpflichtungen führten ihn an die Stuttgarter Komödie im Marquardt und das Theater am Kurfürstendamm in Berlin.
Im Jahr 1958 spielte Vierock in der Verwechslungskomödie mit Musik Hula-Hopp, Conny an der Seite der jungen Cornelia Froboess (*1943) einen Lehrjungen in einem Kaufhaus; 1961 stand er mit “Conny” nochmal vor der Kamera in dem FilmJunge Leute brauchen Liebe. 1960 verkörperte er Im weißen Rößl an der Seite von Peter Alexander, Waltraut Haas (*1927) und Karin Dor den Piccolo Franzl vor der Kamera. Vor allem in den 1970er Jahren wurde er dann aufgrund seiner Mitwirkung an vielen bekannten TV-Serien einem breiteren Publikum bekannt, bundesweit dann auch in der Rolle als Gustl Seiler in Helmut Dietls Fernseh-Vorabendserie des Bayerischen Rundfunks, Münchner Geschichten. Auch war er immer wieder Gastdarsteller in Episoden der Kriminaserien von ARD und ZDF, Tatort, Der Alte, Derrick, SOKO 5113, des Café Meineid oder den vom Fernsehen des BR übertragenen Bühnenaufführung des Kommödienstadels.
Film- und Fernsehproduktionen u.a.: Toller Hecht auf krummer Tour (1961), Max, der Taschendieb (1962), Freddy und das Lied der Südsee (1962), Sieben Tage Frist (1969), Herzblatt oder Wie sag ich’s meiner Tochter? (1969), Eine Frau sucht Liebe (1969), Hurra, unsere Eltern sind nicht da (1970), Der Edelweißkönig (1975).
München, Waldfriedhof (Urnenhain)
Französisch-britischer Schauspieler; Sohn einer französischen Mutter und eines britischen Offiziers; lebte bis zu seinem siebten Lebensjahr in London, danach in Marokko, bis er 1947 nach Paris kam. Lonsdale wuchs englisch- und französischsprachig auf. Er studierte Schauspiel bei der 1902 in Sankt Petersburg geborenen Tanja Balachova (†1973), bei der eine ganze Generation von Schauspieler und Schauspielerinnen zwischen 1945 und 1973 ihre Ausbildung genossen. 1955 debütierte er bei dem belgischen Schauspieler und Regisseur Raymond Rouleau (*1904, †1981). Seine Filmkarriere begann Anfang der 1960er Jahre in Frankreich. International bekannt wurde er durch seine Rollen in Filmen von François Truffaut – als Jeanne Moreaus drittes Mordopfer in La Mariée était en noir (1968, dt. Die Braut trug schwarz) und als Schuhgeschäftsbesitzer Tabard in Baisers volés (1968, dt. Geraubte Küsse). Neben Truffaut arbeitete er auch mit Regisseuren der Nouvelle Vague wie Alain Resnais, Louis Malle und Jacques Rivette zusammen.
Im Laufe seiner Karriere arbeitete er mit einer Reihe weiterer anerkannter Regisseure wie Orson Welles, Joseph Losey, Luis Buñuel, Miloš Forman, John Frankenheimer, Steven Spielberg, François Ozon und Manoel de Oliveira zusammen. Für seine Darstellung des Inspektors Lebel inThe Day of the Jackal (1973, dt. Der Schakal) von Fred Zinnemann erhielt er 1973 eine Nominierung als Bester Nebendarsteller für den British Academy of Film and Television Arts Award. für den französischen Filmpreis César war er dreimal nominiert, jeweils als Bester Nebendarsteller (so für Nelly & Monsieur Arnaud, La question humaine und für Des hommes et des dieux (2010, dt. Von Menschen und Göttern). 2011 erhielt er für seine Rolle des Luc in Von Menschen und Göttern einen César sowie den Prix Lumières. Sein Schaffen für Film und Fernsehen umfaßt rund 240 Produktionen.
Robert Hossein ne Abraham Hosseinoff
Französischer Schauspieler, Theater- und Filmregisseur; Sohn des aserbaidschanischen Komponisten Aminollah Hossein, der auch in Frankreich als Komponist bekannt war, und dessen Frau Anna, née Mincovschi, eine jüdische Schauspielerin russischer Herkunft. Seine Eltern schickten ihn auf ein Internat, das er aber immer wieder verlassen mußte, wenn seine Eltern die Schulgebühren wieder einmal nicht aufbringen konnten; schließlich mußte er das Internat nach Erreichen des Abschlusses der Grundschule verlassen, was er später bedauerte, da er so nur ein "Autodidakt" sei. Am Ende des Zweiten Weltkrieges lebte er im Stadtteil Saint-Germain-des-Prés, wo er Jean-Paul Sartre, Jean Genet oder Boris Vian kennenlernte. Um seinen Berufswunsch erfüllen zu können, nahm er bereits sehr früh Theaterunterricht bei René Simon und der aus Rußland stammenden Tanja Balachova. Dank einer Rolle im Theaterstück Les Voyous, das er am Théâtre du Vieux-Colombier schrieb und inszenierte, konnte er bereits mit 19 Jahren einen ersten Achtungserfolg verbuchen.
Robert Hossein war Darsteller in zahlreichen Kinofilmen. 1948 konnte er seine Karriere mit einer kleinen Rolle in Sacha Guitrys Film Le Diable boiteux beginnen. 1955 hatte er eine kleinere Rolle in dem Schwarz-weiß-Kultfilm Du rififi chez les hommes (dt. Riffi) um einen Geldschrankraub. Berühmt wurde er in der Rolle des Grafen Joffrey de Peyrac an der Seite von Michèle Mercier (*1939) in den vier Angélique-Filmen nach den Romanen von Anne Golon, die zwischen 1964 und 1968 entstanden und in der Zeit Ludwigs XIV. angesiedelt sind.
Er arbeitete jedoch auch als Theater- und Filmregisseur. So inszenierte er u.a Romeo and Juliet von William Shakespeare, Huis clos (dt. Geschlossene Gesellschaft) von Jean Paul Sartre, das Drama Hernani, ou l’Honneur castillan (dt. Hernani oder die kastilische Ehre) sowie die Uraufführung des Musicals Les Misérables nach Victor Hugo. Außerdem inszenierte er Romanadaptationen wie Of Mice and Men (dt. Von Mäusen und Menschen) von John Steinbeck und Преступление и наказание (Prestupljenije i nakasanije / Schuld und Sühne) von Fjodor Michajlowitsch Dostojewskij, На дне (Na dne / Nachtasyl) von Maxim Gorki sowie La Casa de Bernarda Alba (dt. Bernarda Albas Haus) von Federico García Lorca, mit dem Isabelle Adjani (*1955) 1972 ihren Durchbruch auf der Bühne erzielte.
Vittel (Dép. Vosges) cimetière comunal
Paris, cimetière de Montmartre
US-amerikanischer Schauspieler; verbrachte seine Kindheit und Jugendzeit in Stamford in Connecticut; trat dem Orchester seiner High School und deren Marsch- und Jazzbands bei und spielte u.a. für das Connecticut und das Norwalk Symphony Orchestra im Rahmen ihres Jugendorchesterprogramms. 1946 graduierte er an der Stamford High School und war ab 1948 für zwei Jahre Mitglied der Connecticut Army National Guard. Nach dem Umzug seiner Familie nach Kalifornien war er bei verschiedenen Rundfunkstationen tätig und wurde 1956 von CBS Radio engagiert, um die Morgensendung auf dessen Flaggschiff KNX an der Westküste in Los Angeles, Kalifornien, zu moderieren, wobei in seinen Sendungen u.a. Marilyn Monroe, Frank Sinatra und Bob Hope zu Gast waren. Da seine witzig präsentierten Sendungen schnell die morgendlichen Einschaltquoten bei erwachsenen Hörern im Raum von Los Angeles in die Höhe schießen ließen, avancierte Crane zum "king of the Los Angeles airwaves" Aufgrund seiner steigenden Popularität bekam er die Gelegenheit, in der ursprünglich von Showmaster Johnny Carson geleiteten beliebten Spielshow Who Do You Trust? eine Gastmoderation zu präsentieren. Es folgten Auftritte in The Twilight Zone, der TV-Serie Channing, Alfred Hitchcock Presents (Alfred Hitchcock präsentiert) sowie der Anthologie-Serie General Electric Theater. Schließlich wurde er für einen Gastauftritt in der Dick Van Dyke Show gebucht. Von 1963 bis 1965 spielte er in The Donna Reed Show (dt. Mutter ist die Allerbeste) die Rolle des Dr. David Kelsey. Bekannt wurde er durch seine Rolle des Colonel Robert Hogan in der sehr erfolgreichen von ABC zwischen 1958 und 1966 ausgestrahlten Sitcom Hogan’s Heroes (dt. Ein Käfig voller Helden). Dabei lernte er Patricia Olson kennen, die unter dem Künstlernamen Sigrid Valdis die Sekretärin von Oberst Klink verkörperte. Er heiratete sie 1970, trennte sich von ihr jedoch 1977, versöhnte sich aber 1978 wieder mit ihr - er hatte sich nicht scheiden lassen. In erster Ehe war er seit 1949 mit Ann Terzian verheiratet, von der er sich nach 20jähriger Ehe hatte scheiden lassen.
Am 29.6.1978 wurde Bob Crane tot in seinem Apartment im Winfield Place aufgefunden. Als Tatverdächtiger wurde sein Freund John Henry Carpenter festgenommen, der allerdings beim zweiten Verfahren aus Mangel an Beweisen freigesprochen wurde, da die Mordwaffe, ein Kamerastativ, nie gefunden wurde; Blutspuren, die in dem von Carpenter gefahrenen Mietwagen gefunden wurden, konnten aufgrund der noch nicht bekannten Auswertung von DNA-Spuren nicht zweifelsfrei zugeordnet werden.
Westwood, Los Angeles County (CA), Westwood Village Memorial Park
Omnibus salutem!