Cäcilia Maria Elfriede EviOtt

 

 

Österreichische Schauspielerin, Regisseurin, Kabarettistin und Sängerin; Tochter eines Uhrmachermeisters; ihr vier Jahre älterer Bruder fiel im Zweiten Weltkrieg; wenig später verlor sie auch ihren Vater, als dieser sie vor einem fahrenden Zug im letzten Moment von den Bahngleisen zog. Zunächst hatte sie den Beruf des Vaters ergriffen, wandte sich dann jedoch der Schauspielerei zu, wobei ihre Mutter sie zu diesem Schritt ermutigt hatte. Nachdem sie privaten Schauspielunterricht bei der Burgschauspielerin Lotte Medelsky genommen hatte, debütierte sie am 26.5.1944 in Gerhart Hauptmanns Die goldene Harfe am Wiener Burgtheater, wo sie fünf Jahre lang auf der Bühne stand. Danach war sie am Landestheater Graz (1949/50), bei verschiedenen Wiener Theatern und Kabaretts, am Operettenhaus Hamburg (1956) und wieder am Burgtheater (1957) tätig. 1958 wechselte sie an das Theater in der Josefstadt in Wien, dessen Ensemble sie bis zu ihrem Tode angehörte. Im Jahr 1985 wurde sie Leiterin der Schauspielabteilung des Konservatoriums der Stadt Wien. Nach ihrem Ausscheiden gründete sie 2005 zusammen mit Gernot Haas die private Schauspielschule “Studio der Erfahrungen”.

Im ORF war sie in Fernsehserien wie Die liebe Familie zu sehen. 2010 spielte sie in dem Film Die unabsichtliche Entführung der Frau Elfriede Ott unter der Regie von Andreas Prochaska sich selbst. Im Jahre 2013 kündigte Ott an, nicht mehr Theater zu spielen.

Von 1950 bis 1964 war sie mit Ernst Waldbrunn verheiratet, der ebenfalls Ensemble-Mitglied am am Theater in der Josefstadt war. Ab Mitte der 1960er Jahre war sie Lebensgefährte und ab 1991 Ehefrau des Schriftstellers und Theaterkritikers Hans Weigel.

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Wien, Zentralfriedhof

Klaus Peter Schreiner

 

 

Deutscher Kabarettist und Autor; nahm 1949 ein Studium der Chemie an der Universität Mainz auf, wechselte aber schon bald in die Philosophische Fakultät. Im selben Jahr traf er Hanns Dieter Hüsch. 1950 zog er nach München, wo er sich dem Studium der Theaterwissenschaft, Literaturgeschichte, Zeitungswissenschaft und Kunstgeschichte widmete. Noch während des Studiums begann 1952 seine kabarettistische Laufbahn beim Studentenkabarett Die Seminarren, wo er Dieter Hildebrandt kennenlernte; zunächst aber trat er auch noch im Düsseldorfer Kom(m)ödchen und anderen Kabaretts auf. Nachdem das Kabarett Die Namenlosen, das anläßlich eines Faschingsfestes der Theaterwissenschaftler 1955 zusammen mit Dieter Hildebrandt entstanden war, aufgelöst worden war, erfolgte gemeinsam mit Sammy Drechsel 1956 die Gründung der inzwischen legendären Münchner Lach- und Schießgesellschaft, die bis heute in der Ursulastraße 9 im Müchener Stadtteil Schwabing residiert. Dort trat Klaus Peter Schreiner zwar gelegentich auf, verlegte sich jedoch auf das Scheiben und war zwischen 1958 und 2000 Hausautor der Münchner Lach- und Schießgesellschaft. Schreiner schrieb aber auch Texte für die Kabaretts Münchner Zwiebel, Kölner Senftöpfchen und Stuttgarter Renitenztheater sowie die Fernsehserie Notizen aus der Provinz des ZDF, den Scheibenwischer der ARD (beide mit Hildebrandt) und die erfolgreiche Comedyserie Klimbim mit Ingrid Steeger (*1947), Elisabeth Volkmann und Horst Jüssen . die der WDR in den 1970er Jahrem produzierte. Daneben wirkte er immer wieder auch in anderen Fernsehformaten mit. so u.a. 1960 in der Hazy-Osterwald-Show, 1964 in zwei Caterina-Valente-Shows oder von 1960 bis 1975 bei der monatlichen Sendung Die Rückblende beim RIAS Berlin. Außerdem schrieb er das Drehbuch zu dem Satire-Spionage-Film Zwei Girls vom Roten Stern (1966) mit Curd Jürgens und Lilli Palmer in den Hauptrollen, in dem Sammy Drechsel Regie führte.

Klaus Peter Schreiner verfaßte mehrere Bücher, darunter Die Zeit spielt mit – Die Geschichte der Münchner Lach- und Schießgesellschaft (1976), Null Bock und die Sieben Geißlein – Haus- und Hofmärchen, ausgegraben und neu eingekleidet von Klaus Peter Schreiner (1984), Der Deutsche Verein (1989). Aus seinem 1988 erschienen Buch Ins Schwarze geschrieben entwickelte Schreiner für sich ein Soloprogramm, mit dem er ab Anfang der 1990er Jahre bis ins hohe Alter auf vielen Kleinkunstbühnen unterwegs war.

Klaus Peter Schreiner starb im Alter von 86 Jahren in einem Pflegeheim in Walluf.

Auszeichnungen u.a.: Deutschen Kleinkunstpreis des Landes Rheinland-Pfalz, Stern auf dem ”Sterne der Satire – Walk of Fame des Kabaretts“ in Mainz (auf dem Romano Guardini-Platz)

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Bild: Dirk Budde (09/2019)

Schlangenbad (Rheingau-Taunus-Kreis), Waldfriedhof

Dietrich Kittner

 

 

Deutscher Kabarettist, Satiriker und Liedermacher: Sohn eines Zahnarztes; arbeitete nach dem Abitur in Hannover zwei Jahre als Straßenbahnschaffner. Während seines Jura-Studiums und einem Studium der Geschichtswissenschaften an der Universität in Göttingen zwischen 1957 und 1961 gründete er 1960 das Göttinger Studenten- und Dilettantenkabarett Die Leid-Artikler. Er brach das Studium ab und war ab 1962 “hauptberuflich” als Kabarettist tätig - zunächst noch mit diesem Kabarett, dann ab 1966 solo in seinem Kittners kritischem Kabarett, mit dem er durch In- und Ausland tourte.

Ab 1968 trat er im von ihm 1968 mitgegründeten Kabarett Club Voltaire in Hannover auf, ab 1975 imTheater an der Bult und von 1987 bis 2006 in der bald auch über Norddeutschland hinaus bekannten politischen Kleinkunstbühne Theater am Küchengarten. 1993 zog er sich aus der Geschäftsführung des in eine GmbH umgewandelten Theater zurück und bestritt seine Deutschland-Tourneen von Dedenitz, einem Ortsteil von Bad Radkersburg (Steiermark), wohin er Anfang der 1990er Jahre gezogen war.

Kittner vertrat ein stark links orientiertes Kabarett, dessen Ziel er vor allem in der politischen Aufklärung sah. Immer wieder provozierte er mit seinem politischen Kabarett die Ordnungsmach nicht nur durch seine Texte, sondern auch durch Aktionen; so hatte er 1965 im Garten des Cafés Kroepcke in Hannover aus Protest gegen die im Bundestag behandelten Notstandsgesetze, die auch Regelungen zur Zivilverteidigung beinhalteten, angetan mit einem NS-Luftschutzhelm und einer Gasmaske; protestiert. Außerdem war Dietrich Kittner Mitinitiator der Aktion “Roter Punkt“ gegen Fahrpreiserhöhungen im öffentlichen Nahverkehr 1969 in Hannover (Rote-Punkt-Aktionen waren Protestaktionen die wurden vorwiegend in den Jahren 1968 bis 1971 durchgeführt wurden).

Kittner war seit 1998 Mitherausgeber und Autor der Zweiwochenschrift Ossietzky und Mitglied in verschiedenen Organisationen bzw. Vereinen, u.a. der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes, der Tucholsky-Gesellschaft, des Schriftstellerverbandes (VS), der Erich-Mühsam-Gesellschaft. Er stand der DKP nahe, in deren Kulturveranstaltungen er regelmäßig auftrat, weshalb er aus der SPD ausgeschlossen wurde.

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Kurt Klopsch

 

 

Deutscher Schauspieler und Kabarettist, begann seine Laufbahn in der Provinz und spielte an Bühnen wie dem Trierer Stadttheater, bevor er Anfang der 1930er Jahre wieder nach Berlin zurückkehrte. Dort wirkte er zunächst in kleinen Nebenrollen in einer Reihe von Kinofilmen mit. Erst gegen Ende des Jahrzehnts fand er feste Engagements und trat u.a. an der Volksbühne auf und dann während des Zweiten Weltkrieges, am Theater am Nollendorfplatz auf. Nach dem Ende des Krieges nahm er Wohnsitz in Hamburg, wo er überwiegend als Gast in Theateraufführungen wirkte, während fest Engagements, wie am Das Junge Theater, dem Theater im Zimmer oder den Kammerspielen eher die Ausnahme waren. Außerdem trat er auch als Kabarettist auf und wirkte in Rundfunkproduktionen als Hörspiel- und Synchronsprecher mit. Aber er wirkte auch in Kinofilmen mit, u.a. in Der Hauptmann von Köpenick an der Seite von Heinz Rühmann als Polizei-Inspektor von Köpenick. Ansonsten verkörperte er Klopsch häufig untergeordnete Chargen: Mit Aufkommen des Fernsehens wirkte er in zahlreichen TV-Produktionen mi, so u.a.ebenfalls als Kleindarsteller in der Krimireihe Stahlnetz neben Heinz Engelmann in sieben Folgen. In der Abenteuerserie Percy Stuart , die im Vorabendprogramm vom des ZDFEnde der 1960er und anfang der 1970er Jahre ausgestrahlt wurde, verkörperte er Mr. Grover, eines der Mitglieder des exklusiven Clubs der 13. Zudem hatte er oft Gastauftritte in mehreren Folgen der beliebten Unterhaltungsshows Zwischenmahlzeit der 1960er Jahre mit Gisela Schlüter und der Haifischbar. der ARD.

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Bild: Dirk Gebauer (11/2019)

Hamburg, Friedhof Ohlsdorf

Bilder: Detlef Buhre (11/2019)

Hannover, Engesohder Friedhof

Christine Pascal

 

 

Französische Schauspielerin und Regisseurin; in eine sehr konventionelle bürgerliche Familie hineingeboren, begann sie ihre Ausbildung zunächst an einer Klosterschule, die sie dann am Lycee Saint-Exupery und an der Fakultät für Literatur an der Universität von Lyon fortsetzte, wo sie ihr Studium in modernen Sprachen und Literaturen abschloß. Danach unterrichtete sie am Konservatorium des Dramas Lyon. Entdeckt wurde sie im Alter von 20 Jahren von Regisseur Bertrand Tavernier (*1941), der sie für die Rolle der Liliane Torrini in seinem Film L'Horloger de Saint-Paul (1973, dt. Der Uhrmacher von St. Paul), eine Adaption von Georges Simenons berühmtem Psychothriller, besetzte. In der Folge drehte er mit ihr einige weitere Filme:Que la fête commence (1975, dt., Wenn das Fest beginnt), für den sie eine César-Nominierung als Beste Nebendarstellerin erhielt, Le Juge et l'Assassin (1976), Des enfants gâtés (1977) mit Michel Piccoli, für den sie ihr erstes Drehbuch gemeinsam mit Tavernier schrieb, die US-amerikanisch-französische Co-Produktion Autour de minuit / Round Midnight (dt. 1986, Um Mitternacht). Ihre erste große Rolle (Jeanne) spielte sie 1974 in Michel Mitranis Les Guichets du Louvre (dt. Die Verfolgten), in dem sie eine junge Jüdin verkörperte. 1979 besetzte sie der polnische Regisseur Andrzej Wajda in Panny z Wilka (dt. 1979, Die Mädchen von Wilko). Mit Isabelle Adjani und Isabelle Huppert bildeten sie ein Trio junger Schauspielerinnen, die eine Zeitlang zusammenwohnten.

1996 nahm Christine Pascal, die immer wieder mit dem Gedanke an eine Suizid spielte, sich das Leben während eines Aufenthalts in einer psychiatrischen Klinik im Pariser Vorort Garches, wo sie sich seit Mitte August in Behandlung befunden hatte, indem sie aus einem Fenster sprang. Sie hatte einmal erklärt: "Ich möchte durch eigene Hand sterben" (sie verwendeten den deutschen Ausdruck freiwilliger Tod) "wenn sich der richtige Moment anbietet." In einem Interview mit dem Film-Magazin Les Cahiers du Cinema sprach sie mit Bezug auf ihren Film Le Petit prince a dit (1992, dt. Der Flug des Schmetterlings) indem sie sagte: "Es handelt sich um ein Geständnis im Alter von 39 Jahren, als ich die Unbekümmertheit der Jugend verloren habe und anfange, mit der Idee von Krankheit und Tod zu leben. . . So viele meiner Freunde sind an Krebs, Selbstmord und Aids gestorben. . . Aids hat unsere Beziehung zum Sex zerstört, die Freiheit, schwul, hetero oder bi zu sein, kein Problem, dafür hat unsere Generation gekämpft, und jetzt bedeutet es den Tod. "

Verheiratet war Christine Pascal seit 1982 mit dem Schweizer Produzenten Robert Boner.

Filme u.a.: als Schauspielerin

als Regisseurin und Autorin

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Bild: Pierre-Yves Beaudouin (05/2018)

Paris, Cimetière Père Lachaise.

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Ulrich “Ulli” Manfred Lommel

 

 

Deutscher Schauspieler, Regisseur, Drehbuchautor und Filmproduzent. Sohn des Humoristen Ludwig-Manfred Lommel; Bruder der Schauspielerin Ruth Lommel und des Kameramanns Manuel Lommel; bedingt durch den häufigen Wohnortwechsel des Vaters, beendete er das Gymnasium bereits in der Obersekunda (d.h. der heutigen 12. Gymnasialklasse). 1960 erhielt er ein Stipendium der UFA-Nachwuchsschule in Berlin. Dort gab er 1961 sein Debüt am Renaissance-Theater, bevor er auch schon mit kleineren Rollen im Fernsehen besetzt wurde und 1962 neben Maria Schell und Paul Hubschmid in Alfred Weidenmanns Filmkomödie in Ich bin auch nur eine Frau zu sehen war. 1963 folgte Weidenmanns Literaturverfilmung Das große Liebesspiel an der Seite von Hildegard Knef und Walter Giller die die Hauptrollen besetzten, 1964 die Erotikkomödie Fanny Hill von Russ Meyer und 1966 - wiederum mit Weidenmann - der Kriminalfilm Maigret und sein größter Fall mit Heinz Rühmann. 1967 ging er nach München, wo er an der Kleinen Komödie spielte. In der bayerischen Metropole lernte Regisseure des Neuen Deutschen Films kennen. u.a. Rudolf Thome, in dessen Filmdrama Detektive (1968) er die Hauptrolle spielte und Peter Schamoni, der die Literaturverfilmung Deine Zärtlichkeiten (1969) mit Iris Berben, in der an der Seite von Doris Kunstmann und Bernhard Wicki übernommen hatte. Während dieser Zeit lernte er auch Rainer Werner Fassbinder kennen, mit dem er bis 1977 an 21 Produktionen zusammenarbeitete. Dieser besetzte ihn für seinen Film Liebe ist kälter als der Tod (1969) in der Hauptrolle als Gangster Bruno Straub; damit gehörte Lommel zum kreativen Stammpersonal Fassbinders und übernahm neben Schauspielparts auch Funktionen hinter der Kamera. 1969 gründete er in München die Atlantis-Film, die sich an der Produktion von Fassbinders Whity (1971) beteiligt. Sein Debüt als Regisseur gab Lommel mit Eddie geht weiter - Haytabo, doch erst mit der von Fassbinder produzierten und mit Kurt Raab besetzten Kriminal-Kolportage über Fritz Haarmann mit dem Titel Die Zärtlichkeit der Wölfe (1973) konnte er sein Können unter Beweis stellen. Auch in seinen folgenden Arbeiten widmete sich Lommel vornehmlich spekulativen Stoffen, so etwa in dem Filmdrama Wachtmeister Rahn, die Filmkomödie Jodeln is ka Sünd (1974) und den Erotikfilm Der zweite Frühling (1975) mit Curd Jürgens und Eddie Constantine. 1977 übersiedelte er in die Vereinigten Staaten. Dort lernte Lommel Andy Warhol kennen, mit dem er verschiedene Polaroid-Collagen kreierte. Nach dem Erfolg seines Horrorfilms The Boogey Man (1980) und 1982 mit John Carradine, mit Tony Curtis und Vera Miles BrainWaves, blieb er in den USA und nahm seinen Wohnsitz in den Hollywood Hills.

Für Peter Schamonis Musikfilm Daniel, der Zauberer (2004) schrieb er das Drehbuch und führte die Regie; zugleich übernahm er die Rolle des Zauberers Im Sommer 2013 ging Lommel für neun Monate nach Brasilien, um an diversen Projekten zu arbeiten. Er beendete die Dreharbeiten zu seinem bio-epic Mondo Americana, schrieb ein Buch und realisierte auch einen Film über Campo Bahia, das offizielle Camp der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in Brasilien.

In erster Ehe war Ulli Lommel mit der Schauspielerin Katrin Schaake (*1931) verheiratet. Mit der französischen Schauspielerin Anna Karina, Ex-Frau von Jean-Luc Godard (*1930), die er in den 1970er Jahren kennengelernt hatte und mit der er drei Jahre zusammenlebte drehte er die Komödie Ausgerechnet Bananen! (1977) sowie Fassbinders Drama Chinesisches Roulette.(1976) 1979 heiratete er die Mobil-Oil-Erbin Suzanna Love, die bis zur Trennung im Jahre 1984 (Scheidung 1987) in den meisten seiner amerikanischen Filme die Hauptrolle spielte. Seit 2016 war er mit der deutschen Schauspielerin Tatjana Paige Müller verheiratet, die in seinen Filmen ab 2015 mitwirkte.

Film- und Fernsehproduktionen u.a.: Der Marquis von Keith (1962), Maigret und sein größter Fall (1966), Deine Zärtlichkeiten (1969), Detektive (1969), Der amerikanische Soldat (1970), Warnung vor einer heiligen Nutte (1971), Fontane Effi Briest (1974), Satansbraten (1976), Melancholie der Engel (2009).

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Berlin-Zehlendorf, Städtischer Friedhof (Onkel-Tom-Str)

Ellen Alice Terry

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Englische Bühnenschauspielerin; einer renommierten Schauspielerfamilie entstammend; auch ihre Schwestern Marion und Kate waren Schauspielerinnen. Mit neun Jahren hatte sie ihren ersten Auftritt als Mamilius in William Shakespeares Dasals 16-Jährige Wintermärchen; .Drei Jahre später spielte sie den Prinzen Arthur in Shakespeares König Johann, und 1867 war sie neben Sir Henry Irving (*1838, †1905) in Shakespeares Der Widerspenstigen Zähmung zu sehen. Zwischen 1868 und 1874 machte sie eine Theaterpause, sie war seit 1864 mit dem Maler George Frederic Watts verheiratet, hatte jedoch eine Beziehung zu Edward William Godwin, einem Architekten; aus dieser Verbindung ging ihr erster Sohn, Edward Gordon Craig 1872 hervor. Nachdem diese Verbindung 1874 beendet war, kehrte sie 1875 als Portia in Shakespeares Der Kaufmann von Venedig auf die Bühne zurück. Nach 1878 traten Terry und Henry Irving zumeist gemeinsam auf.

Während der nächsten 24 Jahre wurde Terry eine der gefeiertsten Shakespeare-Darstellerinnen Englands und hatte mit Viel Lärm um nichts 1882 ihren größten Erfolg.  Gemeinsam mit ihrem Partner Henry Irving konnte sie auch in den USA große Erfolge feiern.

Nach 1902 spielte sie in mehreren Stücken George Bernard Shaws, den sie kennengelernt und mit dem sie Freundschaft geschlossen hatte und eine umfangreiche Korrespondenz führte, und zog mit Vorträgen über Shakespeare durch England, Kanada und die USA. 1903 gründete zusammen mit ihrem Sohn eine Theater-Managementgesellschaft.

Ellen Terry als Lady Macbeth (1889, pinxit John Singer Sargent

Von 1916 bis 1922 trat sie in einigen Filmen auf, darunter 1918 in zwei anti-deutschen Propagandafilmen von Herbert Brenon.

Ihre Autobiographie The Story of My Life erschien 1908. Außerdem wurde 1931 auch ihre Korrespondenz mit Shaw veröffentlicht.

Nach ihrer Ehe mit Watts heiratete sie noch zweimal: Im Jahr 1876 Charles Kelly, den sie 1903 verließ, und 1907 den US-amerikanischen Schauspieler James Carew.

 

Auszeichnungen u.a.: Dame of the British Empire, GBE (für ihr Lebenswerk, 1925).

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Bild: Jack1956 (10/2016) Wikipedia.en

London-Covent Garden, St. Paul’s Church

Heinz Siebeneicher  eigentl. Heinz Zipperer

 

 

Deutscher Radio- und Fernsehmoderator; nahm nach dem Abitur zwar Schauspielunterricht, entschied sich dann aber für eine solide berufliche Laufbahn im gehobenen Verwaltungsdienst bei der Deutschen Post, wobei er in seiner Freizeit als Sprecher für Werbebotschaften im Radio des SWF tätig war. Seine Karriere als einer der ersten Moderationen beim damaligen Südwestfunk (SWF) begann mit der Sendung Vom Telefon zum Mikrofon, einem beliebtes Wunschkonzert. Später war er beim Privatsender RTL in Luxemburg tätig, wo er durch die sonntägliche, vierstündige Sendung Wünsch Dir was führte, bevor er nach kurzem Zwischenspiel bei kleineren Privatsendern in Baden-Württemberg wieder zurück zum Südwestfunk kam. Für den Südwestfunk und später für das vierte Programm des Südwestrundfunks moderierte Siebeneicher seit den 1990er Jahren täglich die Wunschmelodie aus Freiburg und einmal im Monat die Sendung Fröhlicher Alltag im Dritten Fernsehprogramm des SWF/SDR bzw. des SWR.

Im Jahre 1997 kreierte Siebeneicher zusammen mit Christian Frietsch Radio L-Fun, das Library Radio. Der Sender war bis 2005 täglich mit einem 24-stündigen Programm im Internet zu hören und präsentierte Werke der größten Dichter und Denker der Weltgeschichte.

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Pfungstadt (Ldkrs. Darmstadt-Dieburg, Friedhof

Bilder: Klaus Paap (12/2019)

Catherine Josephine Duchesnois  née Raffin

 

Französische Schauspielerin; Tochter eines Gastwirts; arbeitete eine Zeit lang als Magd und Näherin, bevor sie im Januar 1797 in Valenciennes erstmals bei einer Amateurproduktion auftrat. Anschließend ging sie nach Paris, wo sie bei Mademoiselle Florence Schauspielunterricht nahm. Trotz ihrer wenig vorteilhaften Erscheinung, die aber Dank ihrer Wärme, ihrer Leidenschaft, ihrer ausdrucksstarken Stimme und ihres Mienenspiels rasch vergessen wurde, wählte Madame de Montesson, die Geliebte Louis Philippe d'Orléans, Herzogin von Orléans, und schließlich dessen Frau, und Verfasserin mehrerer selbstverfaßter Stücke, die in mehreren Stücken mitwirkte, aus, um ihr Talent fünf Monate lang vom Théâtre-Français testen zu lassen.

als Phaidra (1802)

1802 begann ihre Karriere mit ihrer Rolle der Protagonistin Phaidra (Phädra) in Jean RacinesTragödie Phèdre, mit der sie sofort einen erstaunlichen Erfolg erzielen konnte. Zwei Jahre später wurde 1804 als festen Mitglied des Théâtre-Français aufgenommen. Im Januar 1833, im Alter von 55 Jahren, zog sie sich von der Bühne zurück.

Am bekanntesten wurde sie für die Rollen, die sie in Racines Tragödien spielte, oder als Jeanne d'Arc von Charles-Joseph Loeillard von Avrigny und Marie Stuart von Pierre-Antoine Lebrun. Mit ihrem Spiel erwarb sie sich den Respekt des Schauspielers und Mitglied der Comédie Francaise, François-Joseph Talma, und wurde schnell zu seinem Bühnenpartner.

Sie beeindruckte durch ihr Spiel Napoléon so sehr, daß er sie einige Tage später aufsuchte und bald seine Geliebte wurde.

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Bild: Pierre-Yves Beaudouin (08/2014), Wikipedia.fr
Bild: Pierre-Yves Beaudouin (08/2014), Wikipedia.fr

Paris, Cimetière du Père-Lachaise

Mademoiselle Mars eigentl. Anne-Françoise-Hippolyte Boutet

1821            

 

Französische Schauspielerin; Tochter des Schauspielers Monvel (bürgerl. Jacques-Marie Boutet) und Jeanne-Marguerite Salvetat (auch bekannt als Madame Mars); erhielt ihre Theaterausbildung durch den späteren zweiten Ehemann ihrer Mutter, einem alten Schauspieler des Montansier Theaters, Jean-Baptiste Lesquoy dit Valville, Bühnenmanager des Louvois Theatre; er war es auch, der sie dazu braxhte, schon sehr jung in Kinderrollen aufzutreten. 1795 kam sie durch Vermittlung der Schauspielerin Louise Contat an die Comédie-Française und verkörperte Rollen in Stücken hauptsächlich von Molière. 1799 wurde sie , nachdem die Comédie-Française wieder eröffnet wurde (sie war 1793 während des Höhepunkts der Französischen Revolution auf Anweisung des Wohlfahrtsausschusses geschlossen worden) als Mitglied aufgenommen. und startete eine erfolgreiche Karriere, auch in modernen Dramen. Nachdem Contat, die an Krebs erkrankt war und die Comédie-Française verlassen hatte, kamen auf Mademoiselle Mars 1812 andere Rollen zu, insbesondere die der Kokette Célimène in Le Misanthrope oder der Marquise in Marivaux' Stücken. Paris bewunderte ihr Talent, ihren Charme und ihre schauspielerischen Fähigkeiten. Napoléon gewährte ihr eine Unterredung in einem Pavillon im Garten von Rambouillet, wonach er sie beschützen und aufrichtig schätzen wird. Während der sogenannten Hundert Tage trug sie auf der Bühne Veilchen, Blumen, die als Sammelzeichen die Anhänger des Kaisers auswiesen.

Während der Restauration - der Zeit zwischen dem Ende des Ersten Französischen Kaiserreichs und der Julirevolution von 1830 - wurde sie das Opfer einer Kampagne, die die Royalisten gegen sie führten, die ihr ihre Karriere unter dem Imperium nicht verzeihen konnten. Ludwig XVIII. dagegen gewährte ihm als Belohnung für sein Talent eine Rente von 30.000 Pfund.

Am 25.2.1830 während der Uraufführung des Dramas Hernani von Victor Hugo das sich unter dem Namen bataille d’Hernani, zu einem formidablen Theaterskandal entwickelte, stand sie als Doña Sol auf der Bühne. Das Publikum war gespalten in Anhänger der französischen Klassik und solche der Romantik, die durch das Stück mitbegründet wurde, und trug diesen Konflikt während der Aufführung lautstark aus. Letztlich trugen die Anhänger des neuartigen “romantischen“ Theaters den Sieg davon, und Abweichungen von den klassischen Theaterregeln wurden verbreiteter.

1841 gab sie ihre Abschiedsvorstellung in Le Jeu de l'amour et du hasard. Sie hatte an der Börse spekuliert und Spielschulden gemacht, konnte diese jedoch bis zu ihrem Lebensende begleichen. Ihre Beisetzung, an der auch Victor Hugo teilnahm, fand unter Teilnahme einer großem Menschenmenge statt und Schauspielerinnen des Théâtre-Français werfen Veilchensträuße auf den Sarg.

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Paris, Cimetière du Père-Lachaise

Bilder: Parsifal von Pallandt (10/2020)
Bild: Touron66 (04/2015) wikipedia.fr
Theater / TV / Film / Show CLXXXV

Omnibus salutem!