Bild: Helmut O. Fischer

Helmut Fischer

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Deutscher Schauspieler; der Sohn eines Kaufmanns und einer Änderungsschneiderin, die zuvor als als Stummfilmpianistin im Kinopalast am Harras tätig war. Er wuchs – wie er selbst sagte - als "Gassenkind aus der Donnersberger Straße, in einer sehr einfache Gegend mit einfachen Leuten auf. 1939 mußte er als aufsässiger Schüler nach der 7. Klasse die Oberrealschule verlassen. Fischer, der schon als Kind “diesen komödiantischen Drang gehabt" hatte, nahm Schauspielunterricht bei Otto Falckenberg, die er jedoch nach kurzer Zeit abbrach; später sah er diese Zeit eher als hinderlich an, da er lange gebraucht habe, das Erlernte wieder zu vergessen. Der Erfolg in diesem Beruf ließ allerdings lange auf sich warten; er schlug sich mit diversen Tätigkeiten durch, war u.a. Vertreter für Uhren, mit denen er von Haus zu Haus zog, arbeitete auf dem Oktoberfest und nahm alles an Jobs an, die sich ihm boten. Erst im Alter von fast 50 Jahren trat er in einigen Filmen in Nebenrollen auf. Sein Schauspieldebüt im Fernsehen erfolgte 1961 als Friseur in Ludwig Thomas’, vom Bayrischen Fernsehen (BR) produzierter Komödie Die Lokalbahn. Der Durchbruch kam 1979 mit der BR-Fernsehserie Der ganz normale Wahnsinn, bei der Helmut Dietl die Regie führte. Fischer und Dietl, der aus dem gleichen Millieu wie Fischer kam und mit dem er sich gut verstand, hatten sich 1974 in Fischers Stammlokal Münchner Freiheit in München-Schwabing kennengelernt. Fischer war zwar nur in einer Nebenrolle besetzt, aber er konnte erstmals die Rolle eine verhinderten Playboys spielen, die er später immer wieder erfolgreich verkörperte, so 1983 in seiner Rolle als Monaco-FranzeDer ewige Stenz in der gleichnamigen TV-Serie, denn “A bisserl was geht immer!” Bekannt auch sein Satz: “Geh’ Spatzl, schau, wia i schau!” Er wirkte in zahlreichen Serien mit, so in der ZDF-Serie Unsere schönsten Jahre mit Uschi Glas und Elmar Wepper, die in 12 Folgen zwischen 1983 und 1985 mit jeweils 45 Minuten Länge im Vorabendprogramm gesendet wurde. Von 1981 bis 1987 verkörperte er im Tatort den Münchner Hauptkommissar Ludwig Lenz. Seit 1972 hatte er bereits als Assistent des damaligen Kriminaloberinspektors Veigl, dargestellt von Gustl Bayrhammer, mitgewirkt.

Filme u.a.: Fast wia im richtigen Leben (1978), Mamma Mia – Nur keine Panik (1984), Zärtliche Chaoten (1987), Der Unschuldsengel (1992), Drei in fremden Kissen (1995), Fröhlich geschieden (1997).

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München, Bogenhausener Friedhof

Otto Eduard Hasse

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Deutscher Theater- und Filmschauspieler; Sohn eines Schmieds; begann zunächst ein Jurastudium, das er jedoch bereits nach drei Semestern abbrach, um an der Max-Reinhardt-Schule am Deutschen Theater Schauspielunterricht zu nehmen und kam nach erfolgreichem Abschluß der Ausbildung über Engagements in Breslau und Berlin 1930 an die Münchner Kammerspiele. Ab 1931 spielte er bereits in Spielfilme in Nebenrollen mit, u.a. in Stukas (1941), Rembrandt (1942) oder Dr. Crippen an Bord (1942). Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wirkte er an der Jürgen-Fehling-Bühne, am Hebbeltheater und bis 1954 am Schiller- und Schloßparktheater in Berlin, und setzte gleichzeitig seine Filmkarriere erfolgreich fort. Bekannt wurde er vor allen Dingen durch seine Darstellung des Chefs der Deutschen Abwehr, Admiral Canaris, in dem 1954 unter der Regie von Alfred Weidenmann gedrehten gleichnamigen Film. Ebenfalls 1957 sprach er die Gefühle vielen ehemalger deutscher Kriegsgefangener an, als er in dem nach dem Roman von Heinz G. Konsalik entstandene Film Der Arzt von Stalingrad, die Rolle des fiktiven, in einem russischen Gefangenenlager arbeitenden deutschen Stabsarztes Dr. Fritz Böhler verkörperte (Vorbild für Konsaliks Roman war der Arzt Dr. Ottmar Kohler). Einen beachteten internationalen Erfolg hatte Hasse in dem Hitchcock-Film I Confess (1953, dt. Ich beichte) an der Seite von Montgomery Clift.

Filme u.a.: Berliner Ballade (1948), Decision Before Dawn (1951, dt. Entscheidung im Morgengrauen), Der Maulkorb (1958), Die Ehe des Herrn Mississippi (1961), Lulu (1962), Die Todesstrahlen des Dr. Mabuse“ (1964).

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Berlin-Dahlem, Städtischer Waldfriedhof

Horst Joachim Arthur Caspar

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Deutscher Schauspieler; einer von drei Söhnen eines Offiziers; seine Mutter starb bereits, als er gerade einmal anderthalb Jahre alt war; im Frühjahr 1932 legte er in Berlin sein Abitur ab und nahm anschließend Schauspielunterricht bei Lucie Höflich und der Schauspielerin Ilka Grüning, die sich nach der “Machtergreifung” der Nationalsozialisten vom Film zurückgezogen und ganz ihrer Lehrtätigkeit zugewandt hatte. 1933 erhielt er sein erstes festes Engagement als Theaterschauspieler am Bochumer Stadttheater, von dort kam er 1938 an die Münchner Kammerspiele, dann 1940 nach Berlin, wo er am Schillertheater spielte, bis es, wie die anderen deutschen Theater auch, kriegsbedingt geschlossen wurde. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges arbeitete er 1945 am Düsseldorfer Schauspielhaus. Caspar, der auf der Bühne heroische Jünglingsgestalten darstellte z.B. den Ferdinand aus Kabale und Liebe oder den Prinz von Homburg und Tasso., hatte bereits in den frühen 1940er Jahren in einigen Spielfilmen mitgewirkt, u.a. in dem von Veit Harlan realisierten sogenannten Durchhaltefilm Kolberg, mit dem Goebbels beweisen wollte, daß sich ein letzter Einsatz und festes Vertrauen lohnen könne, als der gegen den Ansturm napoleonischer Truppen verteidigende Kommandanten Gneisenau, sowie der Literaturverfilmung: Die Räuber (1940) mit Heinrich George und Lil Dagover oder aber als Schiller in Friedrich Schiller – Triumph eines Genies (1940).

Horst Caspar starb m Alter von nur 39 Jahren an den Folgen eines Blutsturzes. Verheiratet war Caspar seit 1944 mit seiner Kollegin Antje Weisgerber. Das Paar hatte zwei Kinder, Sein Sohn Frank starb am selben Tag wie sein Vater an Krebs.

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Berlin, Städt. Friedhof Dahlem

Peter Pasetti

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Deutscher Film- und Theaterschauspieler; Sohn des Bühnenbildners Leo Pasetti; studierte Schauspiel und Musik, gab sein Filmdebüt 1940 in Das Fräulein von Barnhelm. Nach dem Krieg drehte er Filme in der Bundesrepublik und bei der DEFA in der DDR. In den 1970er Jahren war er sehr häufig im Fernsehen zu sehen. Dort wirkte er in zahlreichen Kriminalserien mit, so z.B. in Der Alte oder Derrick. Pasetti synchronisierte aber auch, so z.B. Humphrey Bogart in Wir sind keine Engel, Gary Cooper in Wem die Stunde schlägt, Orson Welles in Die Lady von Shanghai) oder auch John Wayne in Piraten im karibischen Meer). Außerdem war er die Stimme von Alfred Hitchcock und die des Erzählers in der Drei ??? Hörspielserie. Nach Pasettis Tod übernahm Matthias Fuchs diese Aufgabe.

Filme u.a.: Die kupferne Hochzeit (1948), Sehnsucht nach dir (1952), Jonny rettet Nebrador (1953), Und Jimmy ging zum Regenbogen (1971).

Leo Pasetti

Deutscher Bühnenbildner, Vater von Peter Pasetti; kam über das Kabarett der Elf Scharfrichter an die Münchner Kammerspiele und wurde 1919 Ausstattungschef der Bayerischen Staatstheater.

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München, Nordfriedhof

Rainer Werner Fassbinder

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Deutscher Schriftsteller, Schauspieler und Regisseur; der Sohn eines Arztes und einer Übersetzerin wuchs nach deren Scheidung bei der Mutter auf. Er verließ das Gymnasium vor Erreichen des Abiturs und nahm von 1963 bis 1966 in München Schauspielunterricht, wobei er jedoch bei der Abschlußprüfung versagte; danach bewarb er sich - zweimal vergeblich - an der neugegründeten Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. Er wurde Mitarbeiter an mehreren Münchner Kleinbühnen, u.a. dem Action-Theater, das sich 1968 unter seiner Leitung (bis 1971) zum antiteater entwickelte. In dieser Zeit schrieb und bearbeitete er die meisten Stücke, die er auch meist inszenierte und in denen er häufig mitspielte. Seine Stücke haben einen sozialkritischen Inhalt und beschreiben die Situation von Außenseitern der Gesellschaft wie z.B. in dem Film Angst essen Seele auf (1973) mit Brigitte Mira, mit dem er großes Aufsehen erregte. Seinem Stück nach dem Roman von Gerhard Zwerenz (†2015) Der Müll, die Stadt und der Tod (1976; verfilmt 1976) wurde Antisemitismus vorgeworfen; die für den 31.10.1985 in Frankfurt am Main geplante Uraufführung wurde durch Demonstrationen verhindert. Fassbinder beendete sein dramatische Schaffen für das Theater, nachdem er als Direktor des Theaters am Turm in Frankfurt am Main (1974-75), wohin er einen Teil seiner Schauspieler aus München mitgenommen hatte, keinen Erfolg hatte. Danach schuf er ausschließlich Filme und erzielte mit ihnen die ersehnte nationale und später auch internationale Anerkennung. Er arbeitete teilweise mit Darstellern, die keine Schauspielausbildung hatten, wie z.B. Eva Mattes (*1954 in Tegernsee) und Irm Hermann (*1942 in München), aber auch mit professionellen Schauspielerinnen wie der unvergleichlichen Hanna Schygulla (*1943 in Kattowitz), die durch ihre Darstellungen in seinen Filmen ihrerseits internationale Popularität und Anerkennung erlangte. Im Ausland seit langem hoch geschätzt, erhielt Fassbinder erst 1982 für den Film Die Sehnsucht der Veronika Voss die von ihm lange ersehnte Auszeichnung mit dem “Goldenen Bären”. Der äußerlich eher unattraktive Fassbinder konnte einen Charme entwickeln, der seine oft unbeherrschte und beleidigende Art gegenüber seinen Schauspielern, die er um sich wie Mitglieder einer Familie versammelte, zu überstrahlen in der Lage war. Turbulent war auch sein Privatleben, einem Zusammenleben mit wechselnden homosexuellen Partnern und Frauen, eine zwei Jahre andauernde und 1978 beendete Beziehung zu Armin Meier, der in mehreren seiner Filme mitgewirkt hatte, u.a. 1978 in Deutschland im Herbst, die mit dessen Tod durch Einnahme einer Überdosis Schlafmittel endete, die Beziehung zu seinem zeitweisen Lebensgefährten El Hedi ben Salem - Partner von Brigitte Mira in dem Film Angst essen Seele auf (1974), dessen Leben 1976 im Gefängnis in Nîmes durch Suizid endete, und letztlich erkaufte er sich seinen cineastischen Erfolg mit einem exzessiv geführten Leben u.a. mit Drogenmißbrauch.

Fernseh- und Kinofilme u.a.: Katzelmacher (1969), Die bitteren Tränen der Petra von Kant (1972), Acht Stunden sind kein Tag (5-teilig, 1972-73), Die Ehe der Maria Braun (1978), Berlin Alexanderplatz (14-teilig, 1980), Lili Marleen (1981), Querelle (1982).

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Rudolf Vogel

 

Deutscher Schauspieler; der Sohn Alfred Walter von Heymels, Mitbegründer des Insel-Verlags in Leipzig, wuchs bei seinen Adoptiveltern auf. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieg - er war noch im letzten Kriegsjahr eingezogen worden - machte er eine Banklehre, nahm Schauspielunterricht und spielte nach seinem Bühnendebüt 1924 am Münchner Schauspielhaus mit Unterbrechungen bis 1944, als er erneut eingezogen wurde, am Münchener Staatstheater. Seine erste Filmrolle erhielt er 1941. Zurückgekehrt aus US-amerikanischer Kriegsgefangenschaft, wirkte er ab 1947 in zahlreichen Nebenrollen in Filmen mit und arbeitete ab 1948 an den Münchner Kammerspielen. Ab den 1960er Jahren übernahm Vogel, der insbesondere durch die Rolle des Buffon Parucchio in dem Erfolgsfilm Das Wirtshaus im Spessart (1958) bekannt wurde, auch Rollen im neuen Medium des Fernsehens.

Filme u.a.: Zwischen gestern und morgen (1947), Fanfaren der Liebe (1951), Der Weibertausch (1952), Mädchenjahre einer Königin (1954), Sauerbruch – Das war mein Leben (1954), Ich denke oft an Piroschka (1955), Wenn die Conny mit dem Peter (1958), Pension Schöller (1960), Die Försterliesel (1962), Charleys Tante (1963), Heidi (1965).

Peter Vogel

Deutscher Schauspieler; der Sohn von Rudolf Vogel begann seine Schauspielkarriere im Alter von 14 Jahren in dem Film Das fliegende Klassenzimmer nach dem gleichnamigen Roman von Erich Kästner. In zahlreichen Filmen der späten 1950er und in den 1960er Jahren mimte er den stets gutgelaunten Sonnyboy, während er gegen Ende der 1960er Jahre und in den 1970er Jahren Charakterrollen übernahm z.B. in Shakespeares Kaufmann von Venedig (1968) oder Die heilige Johanna (1971). Aufmerksamkeit erregte er noch einmal als Kommissar Adolf Kottan in der ersten Staffel der satirischen Krimi-Fernsehserie Kottan ermittelt des österreichischen Fernsehens (1976-77). Zunehmend einer Depression verfallend, nahm er sich im Alter von 41 Jahren in einer Pension das Leben. Vogel war mit der Wiener Schauspielerin Gertraud Jesserer verheiratet und bis kurz vor seinem Tode mit Erika Pluhar (*1939) liiert.

Filme u.a.: Hilfe, sie liebt mich (1955), Der Pauker (1958), Der Haustyrann (1958), Wenn der Peter mit der Conny (1958), Alle lieben Peter (1959), Ein Mann geht durch die Wand (1959), Agatha, laß das Morden sein! (1960), Eine hübscher als die andere (1961), Tanze mit mir in den Morgen (1962), Charleys Tante (1963), Verdammt zur Sünde (1964).

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Bilder: Dieter Müller (8/2005)
Bilder: Josef Aschenbrenner (06/2005)
Bilder: Franz Josef Mörsch jr. (08/2005)
Bild: Matthias Bauer (05/2007)
Bilder: Matthias BAuer (05/2007)

Hinweis: Lt. Friedhofsamt München, Damenstiftstraße, wurde die Urne von Rainer Werner Fassbinder im Frühling 2006 nach England überführt.

München, Bogenhausener Friedhof

München, Bogenhausener Friedhof

Bild: Claus Harmsen (stones&art, 052015)

Bepflanzung der Grabstätte anläßlich des 70. Geburtstages von Rainer Werner Fassbinder.

Bilder: Robert Dittel (08/2015)

Günter Gräwert

 

 

Deutscher Schriftsteller und Regisseur; studierte Malerei an der Kunstakademie in München und machte in Stuttgart eine Schauspielausbildung. Anschließend war er zunächst als Schauspieler an verschiedenen deutschsprachigen Bühnen, u. a. am von Berthold Brecht und Helene Weigel 1949 gegründeten Berliner Ensemble sowie an den Münchner Kammerspielen tätig. Nach Tätigkeiten als Produzent, Kameramann und Cutter wandte er sich der Regiearbeit zu, schuf u.a. die Kinofilmproduktionen Zwei Whisky und ein Sofa mit Maria Schell und Vorsicht Mister Dodd mit Heinz Rühmann, bevor er Anfang der 1960er Jahre für das Fernsehen zu arbeiten begann. Neben Dokumentarfilmen war er in den 1970er und 1980er Jahren hauptsächlich als Regisseur von Episodenfilmen tätig, wie z.B. in den von der ARD produzierten Kriminalreihes Tatort, Die seltsamen Methoden des Franz Josef Wanninger, Polizeidirektion I, Der Alte oder Derrick, in denen er auch von Zeit zu Zeit als Schauspieler mitwirkte. Außerdem führte er Regie in den auf den Romanen von Christine Brückner basierenden Fernseh-Mehrteilern Jauche und Levkojen (1978) und Nirgendwo ist Poenichen (1980) mit Arno Assmann und Edda Seippel in den Hauptrollen

Film- und Fernsehproduktionen u.a.: Die zwölf Geschworenen (1963), Der Röhm-Putsch (1967), Kara Ben Nemsi Effendi (26-teilig, 1974-76), Ein deutsches Attentat (1975), 1982: Der Gärtner von Toulouse (1982), Besuch von drüben (1982), Der Mann ohne Schatten (RTL-Serie 1995), Tresko – Im Visier der Drogenmafia (1996).

Inschrift: Es kam der Abend und ich tauchte in die Sterne.

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Bilder: Robert Dittel (08/2015)

München, Nordfriedhof

Theater / TV / Film / Show XVI

Omnibus salutem!