Bild: Thore Siebrands (2007, flickr.com)
Deutsche Schauspielerin; aus einfachen Verhältnissen stammende jüngste Tochter eines Drehers und einer Näherin; ihr Wunsch, Schauspielerin zu werden, wurde geweckt, nachdem sie als Statistin am Stadttheater in Kassel mitgewirkt hatte. Sie hatte nach der mittleren Reife zunächst im Buchhandel als Vertreterin für einen Buchclub gearbeitet, bevor sie im Alter von 19 Jahren nach München ging, 1978 dort eine Schauspielausbildung am “Zinner Studio” begann und auch schon in einer sogenannten Off-Theaterszene in München mitwirkte. Ihr Filmdebüt hatte sie schließlich in der Rolle einer Kinokartenverkäuferin in Kopfschuß (1981), ein Film, der auch bei den internationalen Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurde. In Deutschland entwickelte sie sich immer mehr zur Charakterdarstellerin und galt als die “deutsche Lauren Bacall” (*1924, †2014). Bekannt wurde sie allerdings v.a. durch Fernsehrollen so spielte sie u.a. in der ZDF-Serie Die Stadtindianer (1993) mit, hatte neben Götz George 1995 eine Rolle in Der Sandmann und war in der Bernd Eichinger-Produktion Es geschah am helllichten Tag (1997) zu sehen. 2002 übernahm sie die Rolle der Kommissarin Simone Dreyer in der von der ARD produzierten Kriminalserie Polizeiruf 110. 2003 stand sie dann als die erste Ehefrau Willy Brandts, Rut Brandt, in dem ARD-Mehrteiler Im Schatten der Macht vor den Fernsehkameras. Zuletzt war Rudnik in der Filmkomödie Keinohrhasen an der Seite von Nora Tschirner und Til Schweiger zu sehen. Barbara Rudnik, die annähernd 100 Fernseh- und ca. 20 Kinorollen verkörperte, starb im Alter von nur 50 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung.
Film- und Fernsehproduktionen u.a.: Anja (1983), Tausend Augen (1984), Irgendwie und Sowieso, Episode 8, Manhattan; Episode 10, Eine von uns; Episode 12, Miteinander-Auseinander (1986), Solo für Klarinette (1998), Komm, süßer Tod (2000), Oktoberfest (2005).
Bild:Franz Richter (09/2007, wikipedia.de)
Österreichische Theater-, Film- und Fernsehschauspielerin; Mutter des Schauspielers Moritz Bleibtreu - aus der Beziehung mit Hans Brenner; die Tochter eines Theaterdirektors und die Großnichte von Hedwig Bleibtreu stand bereits als Kind erstmals auf der Bühne und nahm später Schauspielunterricht am Max-Reinhardt-Seminar in Wien. Sie wirkte u.a. am Berliner Schillertheater, an der Freien Volksbühne in Berlin, an den Münchner Kammerspielen oder am Burgtheater in Wien. 1971 war sie erstmals in Fernsehe zu sehen, zunächst in Tatort-Folgen. 2001 verkörperte sie Katia Mann in dem Film Die Manns – Ein Jahrhundertroman. Zwischen 1993 und 1998 war sie Professorin für Schauspiel an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg.
Film- und Fernsehproduktionen u.a.: Die Wilsheimer (1986), Es geschah am hellichten Tag (1997), Abschied. Brechts letzter Sommer (2000), Das Herz ist ein dunkler Wald (2007), Ein starker Abgang (2008), Tannöd (2009).
Auszeichnungen u.a.; Adolf Grimme-Preis (2005), Bayerischer Filmpreis (2007).
“Tilly” Mathilde Dorothea Lauenstein
Deutscher Schauspielerin; ging nach dem Schulabschluß in ihrer Heimatstadt an die Schauspielschule nach Berlin. Im Alter von 18 Jahren erhielt sie ihre erste Theaterrolle, gefolgt von Engagements an zahlreichen Theatern, u.a. am Staatstheater in Stuttgart und am Schillertheater oder in Kaiserslauter und Wiesbaden. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges spielte sie eine erste große Rolle in Georg Büchners Woyzeck unter der Regie von Wolfgang Langhoff am Deutschen Theater. Für den Film wurde sie erst 1948 durch den Regisseur Arthur Maria Rabenalt entdeckt und spielte zunächst bei der DEFA in der damaligen sowjetischen Besatzungszone. Später wirkte sie in zahlreichen westdeutschen Filmproduktionen in Nebenrollen mit. Dem Fernsehpublikum der 1960er Jahre ist sie v.a. aus den Serien Der Forellenhof und Alle meine Tiere der ARD bekannt. Außerdem war sie die Synchronstimme u.a. von Katharine Hepburn, Ingrid Bergman und Simone Signoret.
Filme u.a.: Chemie und Liebe, Das Mädchen Christine (1948), Madeleine und der Legionär (1958), Julia, Du bist zauberhaft (1961), Bittere Ernte (1985), Otto – Der Katastrofenfilm (2000).
Deutscher Entertainer und Schauspieler; begann seine Laufbahn 1952 als Reporter beim Nordwestdeutschen Rundfunk (NWDR). 1960 trat er die Nachfolge von Werner Baecker, der als Korrespondenz in die Vereinigten Staaten ging, um in New York als NDR-Fernsehkorrespondent das ARD-Studio zu übernehmen, in der regional ausgestrahlten Sendung Die Aktuelle Schaubude an, die er bis 1964 als Moderator leitete, bevor er für das Hamburg Journal des NDR, später beim ZDF für die Sendungen Schaufenster Deutschland, Das ist ihr Leben, Was wäre wenn... tätig wurde. Nach einer Zeit als Mitarbeiter des Privatsenders RTL und als freier Mitarbeiter für den Fernsehregionalsender Hamburg 1. gründete er eine eigene Produktionsfirma, die u.a. den Hamburger Hafengeburtstag, das Alstervergnügen und die Millenniumsfeier in Hamburg zum 2000er Jahreswechsel produzierte.
Deutscher Schauspieler und Kabarettist; gab sein Theaterdebüt nach privatem Schauspielunterricht 1912 am Stadttheater Bautzen in William Shakespeares Was ihr wollt; weitere Engagements folgten in Konstanz, Gera und schließlich Berlin. In Berlin agierte Wenck v.a. am Metropoltheater und am Admiralspalast. Seine Laufbahn als Filmschauspieler begann bereits zur Stummfilmzeit, als er 1919 als Darsteller in Hans Werckmeisters Margots Freier debütierte, gefolgt von weiteren Filmproduktionen. Seinen eigentlichen Durchbruch hatte er allerdings erst mit dem Aufkommen des Tonfilms, als er in den 1930er und 1940er Jahren ein gefragter Darsteller wurde, allerdings überwiegend in Nebenrollen. 1944 war er in dem deutsche Filmklassiker Die Feuerzangenbowle zu sehen. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Wenck vor allem durch seine Mitwirkung im politischen Kabarett Die Insulaner bekannt, das vom RIAS aufgezeichnet und im Rundfunk bundesweit ausgestrahlt wurde, sowie in den RIAS-Hörspielserien Pension Spreewitz und Damals war's - Geschichten aus dem alten Berlin.
Deutsche Schauspielerin und Kabarettistin; Tochter des Schauspielers Gustav Trautschold; volontierte 14jährig als Chorsängerin und absolvierte an der Volksbühne Berlin ihre schauspielerische Ausbildung. 1921 erhielt sie ihr erstes Engagement in Berlin, gefolgt von Engagements in Köslin, Bremen und Beuthen. Seit 1926 gehörte sie dem linksorientierte Berliner Kabarett “Die Wespen“an, und 1930 schloß sie sich der “Gruppe junger Schauspieler“ an, die das Kabarett “Die Pille“ gründeten. Ihr Debüt beim Film hatte sie in dem Streifen Mutter Krausens Fahrt ins Glück (1929). 1948 wurde sie Mitglied in dem politischen Kabarett “Die Insulaner”, deren Programm der Berliner Sender RIAS bundesweit übertrug. Gastspiele gab Trautschold, die vorwiegend in Nebenrollen zu sehen war, u.a. an der Freien Volksbühne in Zum guten Nachbarn (1954), an der Schaubühne in Lügen-Billy (1965) und am Hansa-Theater in Zu ville Promille; ihre einzige Hauptrolle hatte sie 1955 als Komtesse Agathe in dem Märchenfilm Das Sandmännchen.
Auszeichnungen u.a.: Filmband in Gold für langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film (1987).
München, Nordfriedhof
Hamburg, Friedhof Ohlsdorf
Berlin, Städtischer Waldfriedhof Dahlem
Berlin-Wilmersdorf, Städtischer Friedhof
Berlin-Steglitz, Städtischer Friedhof
Deutscher Schauspielerin und Tänzerin; Tochter eines Ingenieurs; begann 1946 nach einer Ausbildung bei Tatjana Gsovsky als Primaballerina der Berliner Staatsoper an der Berliner Staatsoper. Im Jahr 1952 hatte sie dann ihr Filmdebüt mit dem Spielfilm Das letzte Rezept. Nach drei weiteren Filmen folgte 1954 der Erfolgsstreifen Auf der Reeperbahn nachts um halb eins mit Hans Albers. 1955 stand sie mit Heinz Rühmann vor der Kamera in Wenn der Vater mit dem Sohne und 1963 war sie in der Fernsehserie Meine Frau Susanne zu sehen.
Im Frühling 1953 heiratete sie den Schauspieler und Entertainer Harald Juhnke. Die gemeinsame Tochter Barbara kam 1953 zur Welt, starb jedoch bereits nach wenig mehr als einem Jahr. Nachdem drei Jahre später der Sohn Peer geboren wurde, zog sie sich aus dem Filmgeschäft zurück; erst Mitte der 1960er Jahre trat sie wieder kurzzeitig vor die Kamera.
Das Ehepaar ließ sich 1962 scheiden.
Filme u.a.: Morphium (1952), Der Vogelhändler (1953), Straßenserenade 1959), Oberarzt Dr. Solm (1955). Griff nach den Sternen (1955), Das Kabinett des Professor Enslen (1965).
Berlin, Städt. Waldfriedhof Dahlem
Juliette Drouet eigentl. Julienne Gauvain
Französische Schauspielerin; Muse von Victor Hugo; Tochter eines armen Schneiders und einer Putzfrau; nachdem sie im Alter von acht Jahren innerhalb eines Jahres Vater und Mutter verloren hatte, wurde sie ihrem Onkels René Henri Drouet anvertraut, der sie im Kloster Bernardines-Bénédictines de l'Adoration perpétuelle in Paris unterbrachte1. Als sie das Kloster schließlich verließ, fand sie eine völlig verändete Welt vor - das Kaisertum war dahin, man lebte in der zweiten Restauration. Sie stand für Künstler Modell, und Ende 1825 wurde sie die Geliebte des Bildhauers James Pradier; 1826 kam die gemeinsame Tochter Claire zur Welt. Pradier verewigte sie als Strasbourg als eine der Statuen, die die acht Eckpunkte der Place de la Concorde in Paris französische Städte repräsentieren, markieren. Nach einem Intermezzo an einem Theater in Brüssel und einer Affäre mit dem Graveur Pinell, mit dem sie Deutschland bereiste und Florenz besuchte, kehrte sie schließlich über Brüssel nach Paris zurück. Dort nahm sie den Namen ihres Onkels an und entwickelte sich rasch zu einer gefeierten Schauspielerin. Als sie 1833 die Rolle der Prinzessin Négroni in Victor Hugos Drama Lucrezia Borgia (1833) verkörperte, verliebte sich der Schriftsteller in sie, und sie erwiderte seine Liebe. Sie hing den Beruf der Schauspielerin an den Nagel, um sich ihm ganz zu widmen, diente ihm zugleich als Muse und Lektorin, aber auch als Geliebte. Als Hugo sich 1851 mit Napoléon III. überwarf, folgte sie ihm 1852 ins Exil, zunächst nach Jersey und dann noch einmal 1855 nach Guernsey.
Inschrift:
Quand je ne serai plus qu'une cendre glacée,
Quand mes yeux fatigués seront fermés au jour,
Dis-toi, si dans ton coeur ma mémoire est fixée :
Le Monde a sa pensée,
Moi j'avais son amour !
(Victor Hugo)
[Wenn ich nichts mehr als kalte Asche sein werde, wenn meine müden Augen dem Tag verschlossen bleiben, sag' Dir, so mein Andenken in Deinem Herzen verankert sein möge: Die Welt hat seine Gedanken, doch ich besaß seine Liebe].
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1 Als Hugo für seinen Roman Les Misérables die Klosterszenen verfaßte. bat er Juliette ihre Erinnerungen an das Kloster niederzuschreiben, und sie kam seiner Bitte nach und verfaßte diese unter dem Titel Manuscrit autographe d'une ancienne pensionnaire.
Saint-Mandé (Dép. Val-de-Marne), Cimetière Nord
Nina Sandt eigentl. Nina Dürer
Deutsche Schauspielerin; Tochter eines Theaterdirektors und einer Sängerin; trat bereits als Kind auf Theaterbühnen auf, bevor sie am Reinhardt-Seminar eine Schauspielausbildung machte und anschließend mit Heinz Rühmann mit dem Stück Der Mustergatte nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges durch die sowjetisch besetzte Zone Deutschlands (SBZ) tourte. Ihre Karriere beim Film begann 1950 mit dem Spielfilm Gruß und Kuss aus der Wachau, in dem sie - wie später immer wieder - ein “Wiener Mädel” verkörperte, nachdem sie in selben Jahr schon eine kleine Rolle in dem Film Cordula gehabt hatte. Es folgten zahlreiche Filme, u.a. 1957 Skandal in Ischl mit O.W, Fischer oder 1958 in Im Prater blüh'n wieder die Bäume an der Seite von Gerhard Riedmann. In den 1960er und 1970er Jahren war sie dann in einigen Episoden von Fernsehkrimis zu sehen. 1978 spielte sie in dem Holywood-Film Holocaust - Die Geschichte der Familie Weiss die Filmmutter von Meryl Streep.
Filme u.a.: Maria Theresia (1951), Die Wirtin zur Goldenen Krone (1955), Wo die Lerche singt (1956), Frauensee (1958), Geständnis einer Sechzehnjährigen (1960), Lucrezia Borgia - Die Tochter des Papstes (1968), Das weite Land (1970),
Baden (NÖ), Stadtpfarrfriedhof, Urnenhain
Omnibus salutem!