Heinrich Johann Immanuel Anschütz

 

Deutscher Schauspieler; Sohn des Direktors des Luckauer Waisenhauses; begann 1804 ein Studium der Rechtswissenschaft an der Universität Leipzig und besuchte parallel dazu regelmäßig das Goethetheater in Bad Lauchstädt sowie das Weimarer Hoftheater, das unter der Leitung Johann Wolfgang von Goethes stand. Angezogen von der Schauspielkunst, und beeinflußt vom Theaterdirektor Friedrich Ludwig Schröder gab er sein Studium auf, um Schauspieler zu werden. 1807 debütierte er am Stadttheater in Nürnberg. 1811 ging er an das Theater von Danzig und 1814 nach Breslau. 1821 wurde er an das Burgtheater nach Wien engagiert, an dem er als Schauspieler auch als Regisseur vierzig Jahre lang wirkte. Kurz vor seinem Tode stand er am 4.6.1865 letztmalig auf der Bühne.

Anläßlich der Beerdigung Ludwig van Beethovens hielt er die von Franz Grillparzer verfaßte Grabrede.

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Dorothy Lamour eigentl. Mary Leta Dorothy Slaton

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US-amerikanische Schauspielerin; die ausgebildete Stenotypistin wurde 1931 bei einem Schönheitswettbewerb zur Miss New Orleans gekürt. In Chicago zunächst Sängerin in der Band von Herbie Kay, erhielt sie 1935 eine eigene Musiksendung im Programm des Radiosenders NBC. Ihr Filmdebüt hatte sie 1933 in dem Revuefilm Musical Footlight Parade, neben James Cagney und Joan Blondell. 1936 kam sie bei Paramount Pictures unter Vertrag. Bekannt wurde sie vor allen dingen in den Road to... -Filmen an der Seite von Bing Crosby und Bob Hope, die ab 1940 entstanden: Road to Singapore (1940, Der Weg nach Singapur), Road to Zanzibar (1941, dt. Der Weg nach Sansibar), Road to Morocco (1942, dt. Der Weg nach Marakko), Road to Utopia (1946), Road to Rio (1947), Road to Bali (1952).

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Fritz Bachschmidt

 

 

Deutscher Schauspieler; nach privatem Schauspielunterricht war er als Theaterschauspieler an diversen Theatern tätig, u.a. am Stadttheater Bern und am Staatstheater in Hannover. Bekannt wurde er jedoch durch das Fernsehen, in dem er in zahlreichen Rollen und Serien zu sehen war. So war er als Gottlieb Griese von 1985 bis 1988 in der ARD-Vorabendserie Lindenstraße zu sehen, aber auch in den Serien Der Fahnder und den ZDF-Fernsehproduktionen Unser Lehrer Doktor Specht und Die Schwarzwaldklinik oder in dem politisch-gesellschaftskritischen Fernsehfilm Ich war Schlemihl (1966) sowie in Asche des Siegers (1969).

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10/2005

Wien, Matzleinsdorfer Friedhof

Bild: Lisa Burks (12/2007)

Los Angeles, Hollywood Hills, Forest Lawn

Krzysztof Kieslowski

 

 

Polnischer Filmregisseur; Sohn eines Bauingenieurs; nach dem Studium an der Hochschule für Film und Theater in Lodz, wo er Schüler von Andrzej Wajda war, begann seine Karriere Ende der 1960er Jahre als Regisseur von Dokumentarfilmen und Fernsehproduktionen. 1975 drehte er seinen ersten Spielfilm Personel (1975, dt. Das Personal). Mit seiner Satire Amator (1979, dt. Der Filmamateur), errang er erstmals internationale Anerkennung. Als während der Zeit, zu der in Polen das Kriegsrecht verhängt war und die Zensur besonders scharf war, konnte Kieslowski, der von 1978 bis 1981 Vizepräsident des Verbandes der polnischen Filmschaffenden war, keinen seiner Filme veröffentlichen. So konnte sein Film Przypadek (1981, dt. Der Zufall möglicherweise), der sich mit der politischen Situation in Polen zu Beginn der 1980er Jahre beschäftigt, erst 1987 öffentlich aufgeführt werden. Auch sein Film Krótki dzien pracy (1981, dt. Ein kurzer Arbeitstag) fiel der Zensur zunächst zum Opfer, da er die Proteste der Arbeiter zeigt. Das gleiche galt für Bez Koca (1984, dt. Ohne Ende), der ebenfalls die gesellschaftliche Situation Polens nach Verhängung des Kriegsrechts zum Thema hat. Beim Publikum in Westeuropa wurde Kieslowski erst mit seinem Werk Dekalog (1988) bekannt, das in mehreren Teilen für das polnische Fernsehen produziert worden war und die Zehn Gebote zum Inhalt hat. 1988 gewann er mit seinem Film Krótki film o zabijaniu die “Goldene Palme” bei den Filmfestspielen von Cannes und den europäischen Filmpreis “Felix”, der damals erstmals verliehen wurde.

Filme u.a.: Bylem zolnierzem (1970, dt. Ich war Soldat), Fabryka (1971, dt. Die Fabrik), Refren (1972, dt. Der Refrain), Przejscie podziemne (1973, dt. Unterführung), Spokój (1976, dt. Gefährliche Ruhe), Blizna (1976, dt. Die Narbe), Der Filmamateur (1979), La Double vie de Véronique (1991, dt. Die zwei Leben der Veronika), Trilogie: Trois couleurs – Bleu, Blanc, Rouge (1993/94, dt. Drei Farben).

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Ernst Wilhelm Borchert

 

Deutscher Schauspieler; absolvierte von 1926 bis 1927 eine Schauspielausbildung an der Reicherschen Hochschule für dramatische Kunst und hatte 1927 am Landestheater Ostpreußen sein erstes Bühnenengagement. Nach Theaterstationen in Erfurt, Köln und Sondershausen kam er nach Berlin an die Volksbühne, dann an das Deutschen Theater und ab 1950 an die staatlichen Schauspielbühnen, u.a. an das Schiller-Theater. 1938 verkörperte Borchert Old Shatterhand, neben Will Quadflieg als Winnetou, in dem Stück Winnetou, der rote Gentleman an der Berliner Volksbühne. Für seine künstlerischen Verdienste wurde Borchert zum Staatsschauspieler und zum Ehrenmitglied der Staatlichen Schauspielbühnen Berlins ernannt. Er verkörperte den ersten Woyzeck der Nachkriegszeit und verschiedenlich Faust. In Inszenierungen von Boleslaw Barlog, Fritz Kortner und Boy Gobert spielte er eine große Bandbreite klassischer Bühnenrollen. 1946 spielte er einen Kriegsheimkehrer zusammen mit Hildegard Knef in dem Film Die Mörder sind unter uns, der Regie von Wolfgang Staudte. 1954 sah man ihn an der Seite von Ewald Balser in dem Leinwandstreifen Sauerbruch – Das war mein Leben und 1958 in dem auch international erfolgreichen Kriegsfilm Hunde, wollt ihr ewig leben. Außerdem war er sehr erfolgreich als Synchrosprecher.

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Robert Stromberger

 

Deutscher Drehbuchautor und Schauspieler; besuchte das alte Realgymnasium in seiner Heimatstadt und machte anschließend eine Schauspielausbildung, gefolgt von Bühnenengagements an den städtischen Bühnen in Rendsburg, Frankfurt am Main und Darmstadt, bis er sich Mitte der 1950er Jahre dem Verfassen von Volksstücken in hessischer Mundart für den Hessischen Rundfunk zuwandte. Stromberger inszenierte aber auch am Staatstheater Darmstadt mit der Hessischen Spielgemeinschaft die Darmstädter Lokalposse Datterich von Ernst Elias Niebergall und spielte darin in der Nachfolge von Joseph Offenbach die gleichnamige Hauptrolle. 1954 engagierte ihn Wolf Schmidt für seinen zweiten Spielfilm Die Familie Hesselbach im Urlaub (1955) als Regieassistent. Erfolgreich wurde sein 1956 ursprünglich für das Theater konzipierte Stück Die Unverbesserlichen, das vom Norddeutschen Rundfunk (NDR) zwischen 1965 und 1971 für das Fernsehen produziert und in sieben Folgen mit Inge Meysel, Joseph Offenbach, Agnes Windeck und Monika Peitsch (*1936) als Angehörige der Berliner Familie Scholz ausgestrahlt wurde. Ebenso erfolgreich lief im Fernsehen die Familienserie Diese Drombuschs (1983-97) mit Günter Strack in der männlichen und Witta Pohl in der weiblichen Hauptrolle. Viele seiner Bücher wurden vom ZDF verfilmt, so z.B. die Serie PS - Geschichten ums Auto oder der Mehrteiler Tod eines Schülers (1981). 1995 schrieb er das Drehbuch zu dem Mehrteiler Tödliche Wahl mit Jürgen Prochnow, Günther Maria Halmer, Anja Kling und Dominique Horwitz.

Auszeichnungen u.a.: Goldener Bildschirm (1975), Bambi (1981), Goldene Kamera (1982), Grimme-Preis (1983).

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Bilder: Markus Brunner (03/2009)

Köln, Friedhof Melaten

Bilder: Wolfgang Prokosch (04/2009)

Warschau, Cmentarz Powazkowski

Bilder: Hans-Christian Seidel (04/2009)

Berlin-Reinikendorf OT Frohnau, Friedhof

Bilder: Mattias Bauer (04/2009)

Darmstadt, Alter Friedhof

Dietz-Werner Steck  eigentl Werner Steck

 

 

Deutscher Theater- und Fernsehschauspieler; Sohn eines Richter aus dem Schwäbischen wuchs in Berlin auf, besuchte von 1959 bis 1962 die Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart, wo ihm seine Schauspiellehrerin Lilly Ackermann, seinem Vornamen den Vornamen Dietz hinzuzufügen. Ab 1962 war Steck -Mitglied des Ensembles des Staatstheater Stuttgart und am Alten Schauspielhaus Stuttgart. 1995 übernahm Steck die Hauptrolle als Götz von Berlichingen bei den Burgfestspielen Jagsthausen. Ab 1996 war Steck freier Schauspieler tätig. Im Jahr 2000 spielte er in Füssen in dem Musical Ludwig die Sprechrolle des Richard Wagner. Im Stadttheater Konstanz spielte Steck 2008 Willi Loman, die Hauptperson in dem Drama Tod eines Handlungsreisenden von Arthur Miller. Bekannt aber wurde Steck insbesondere - stets angetan mit einem Trenchcoat und Schlapphut - durch die Rolle des etwas eigenbrötlerischen Hauptkommissars Ernst Bienzle, die er von 1991 bis 2006 in der ARD-Fernsehkriminalserie Tatort verkörperte, nachdem er zuvor bereits ab 1973 in mehreren Tatort-Episoden als Nebendarsteller mitgewirkt hatte. Am 27.5.2006 wurde das Stück Bienzle und der Mord am Neckar im Alten Schauspielhaus in Stuttgart uraufgeführt. In dem von Felix Huby verfaßten Stück trat Steck erstmals als Bienzle auf einer Theaterbühne auf.

Auszeichnungen u.a.: Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg (2002)..

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Stuttgart-Sillenbuch, Ostfilderfriedhof

Bilder: Markus Thumm (02/2017)

Werner Lierck

 

 

Deutscher Schauspieler und Kabarettist; spielte nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges zunächst an Münchner Bühnen: In München stand er mit Gerd Fröbe auf der Kabarettbühne.. Später war er in Nürnberg engagiert, bevor er 1953 in die Sowjetische Besatzungszone (SBZ), d.h. die Deutsche Demokratische Republik (DDR) übersiedelte. Dort war er jahrelang Ensemblemitglied des 1953 gegründeten Kabarett-Theaters Die Distel. Mit den Stacheltier-Kurzsatiren wurde er einem größeren Publikum im DDR-Kino bekannt. Hauptsächlich in Nebenrolle war Werner Lierck, der ab 1959 dem Ensemble der DEFA anhehörte, in zahlreichen Filme zu sehen, und auch immer wieder als Gast in TV-Kriminalserien wie Polizeiruf 110.

Infolge von Krankheit zog Lierck sich von Film und Fernsehen zurück und war zuletzt in dem Musicalfilm Zille und ick 1984 auf dem Bildschirm zu sehen.

Film- und Fernsehproduktionen u.a.: Musterknaben (1959), Auf der Sonnenseite (1961), Ohne Paß in fremden Betten (1965), Hauptmann Florian von der Mühle (1968), Im Himmel ist doch Jahrmarkt (1969), Für Mord kein Beweis (1979).

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Bilder: Dirk Gebauer (04/2015)

Berlin-Pankow, IX Städt. Friedhof

Manfred Sexauer

 

 

Deutscher Radio- und Fernsehmoderator; war nach dem Abitur und einer anschließenden Schauspielerausbildung an den Bühnen in Baden-Baden und Freiburg im Breisgau sowie am Kammertheaters Karlsruhe engagiert. Ab 1965 moderierte er auf der im Jahr zuvor auf Sendung gegangenen und als Servicewelle konzipierten Europawelle Saar ein für junge Leute gedachtes Format mit dem Titel Hallo Twen.. Die über Mittelwelle ausgestrahlte Sendung entwickelte sich weit über das Saarland hinaus zu einer Kultsendung. Bald folgten weitere Sendungen auf der Europawelle Saar, die Sexauer erfolgreich moderierte, darunter Disco Top Ten, Die Spielbox sowie das Städtequiz.

Bundesweit bekannt wurde Manfred Sexauer, als er gemeinsam mit Uschi Nerke (*1944) ab 1972 im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland (ARD) die von Radion Bremen produzierte Sendung Musikladen. präsentierte, die bis 1985 über die ARD-Sender lief. Im Rahmen der Sendung prässentierte rer zahlreiche international bekannte Popsänger und -grppen, so z.B. Boney M., The Police, Rod Stewart, Shakin’ Stevens oder die schwedische Erfolgsgruppe ABBA, Von 1984 bis 2003 führte er durch die Preisverleihungen des deutschen Fernsehpreises Goldene Europa.

Seit März 2007 war Sexauer mit seiner Sendereihe Das bleiben Hits live auf Radio Melodie 102.7 FM aus Saargemünd und RMNradio.de zu hören. Von Oktober bis Dezember 2013 war er auch einer der Moderatoren des Internet-Radios PopStop – Das Musikradio.

Sexauer engagierte sich mit großem Einsatz für die von Hermann Gmeiner gegründeten SOS-Kinderdörfer.

Auszeichnungen u.a.: Saarländischen Verdienstordens (1989), Bundesverdienstkreuz am Bande (2000).

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Saarbrücken OT Güdingen, Friedhof

Bilder: Dirk Budde (02/2017)

Andrzej Wajda

 

 

Polnischer Film- und Theaterregisseur; Sohn eines Kavallerieoffiziers, der im April 1940 im sowjetischen NKWD-Lager Starobelsk in Charkow ermordet wurde, und einer Lehrerin; war während des Zweiten Weltkrieges in der Widerstandsbewegung Armija Krajowa aktiv. In der Folgezeit studierte er Malerei in Krakau und bis 1954 Regie an der Filmhochschule in Lodz, wo er zu Beginn der 1950er Jahre drei Kurzfilme drehte. 1954 drehte er - gefördert von dem Filmemacher Aleksander Ford - mit Pokolenie (dt. Eine Generation) seinen ersten Spielfilm, Auftakt einer Trilogie, die mit Kanal (1957; dt. Der Kanal) und Popiol i diament (1958; dt. Asche und Diamant) fortgeführt wurde. Ab den späten 1950er Jahren folgten weitere Werke, die sich intensiv mit der Geschichte Polens und der Kriegsthematik auseinander setzen: Lotna (1959) und Krajobraz po bitwie (1970, dt. Landschaft nach der Schlacht). Im 19.  Jahrhundert angesiedelt, geben seine Filme Popioly (1965, dt. Legionäre), einen Einblick in das Polen zur Zeit der Napoleonischen Kriege, und Ziemia obiecana (1975, dt. Das gelobte Land), in das polnische Großbürgertum zu Beginn der Industrialisierung in der ersten Hälfte des 19.  Jahrhunderts. Während der 1970 und 1980er Jahre griff Wajda zunehmend politisch brisante Themen der Gegenwart und der jüngeren Vergangenheit auf: U.a. aufgrund seines Schlüsselwerkes Czlowiek z zelaza (1981, dt. Der Mann aus Eisen), der auf den Filmfestspielen von Cannes mit der Goldenen Palme prämiert wurde, geriet er in Konflikt mit der polnischen Zensurbehörde, so daß der Film zeitweise nicht gezeigt werden durfte. Außerdem mußte er auch sein Amt als Vorsitzender des Verbandes polnischer Filmschaffender, das er seit 1978 innehatte, aufgeben und konnte in der Folge seine Filmprojekte nur im Ausland realisieren. So drehte er im Ausland mit Gérard Depardieu in der Titelrolle den Historienfilm L'affaire Danton (1982; Danton), die Filmbiographie des französischen Revolutionärs Georges Danton, Das Melodram Un amour en Allemagne (1983, dt. Eine Liebe in Deutschland), mit Hanna Schygulla nach einem Roman von Rolf Hochhut erzählt vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkrieges die konfliktreiche Liebesgeschichte zwischen einer Deutschen und einem polnischen Zwangsarbeiter in einem Dorf in Südbaden. Es folgten die Dostojewskij-Adaptionen Les possedes (1987, dt. Die Dämonen) sowie Schuld und Sühne (1988), eine Theaterverfilmung, die mit Darstellern der Berliner Schaubühne wie Udo Samel und Jutta Lampe in Szene gesetzt wurde. 1989, nach der Liberalisierung im Zuge von Gorbatschows Reformpolitik, kehrte Andrzej Wajda aus dem Exil nach Polen zurück, wurde als Kandidat der Solidarność in den polnischen Senat gewählt und wandte sich in seinem Film Korczak (1990) wieder der Aufarbeitung der polnischen Geschichte zu. In Pierscionek z orlem w koronie (1993, dt. Der Ring mit dem gekrönten Adler) beschäftigte sich Wajda mit dem Warschauer Ghettoaufstand und dem Konflikt zwischen national und kommunistisch eingestellten Widerstandskämpfern nach der Befreiung durch die Rote Armee. 1996 inszenierte er die Eröffnungspremiere des Teatr Polski, des Polnischen Theaters in Breslau, das im Januar 1994 abgebrannt war. Im November 2001 eröffnete Wajda gemeinsam mit seinem Regiekollegen Wojciech Marczewski, seiner langjährigen Produktionsleiterin Barbara Pec-Ślesicka und dem Warschauer Dokumentar- und Spielfilmstudio (WFDiF) die Mistrzowska Szkoła Reżyserii Filmowej Andrzeja Wajdy, eine Meisterschule für Filmregie, die der Ausbildung künftiger Spiel- oder Dokumentar-Filmregisseure dient. Daneben ist die Hochschule inzwischen auch als Kurz- und Dokumentar-Filmproduzent sowie unter anderem als Ausrichter des Hartley-Merrill International Screenwriting Award tätig. 1998 wurde Andrzej Wajda, der ab Direktor des Powszechny-Theaters Warschau. war, bei den Filmfestspielen von Venedig mit einem Goldenen Löwen für sein Lebenswerk ausgezeichnet. 1996 hatte er bereits den Kunstpreis Praemium Imperiale erhalten. 2001 wurde er mit dem Großen Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

2007 kam sein Film Katyń (dt. Das Massaker von Katyn) in die polnischen Kinos, für den er im Januar 2008 für den Oscar als ”Bester fremdsprachiger Film“ nominiert wurde.

Filme u.a.: Gates to Paradise (1968, dt. Die Pforten des Paradieses), Brzezina (1970, dt. Das Birkenwäldchen), Ziemia obiecana (1974, dt. Das gelobte Land), Czlowiek z marmuru (1976, dt. Der Mann aus Marmor), Korczak (1990), Wielki tydzien (1995, dt. Karwoche), Panna Nikt (1996, dt. Fräulein Niemand)..

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Bild: Zygmunt Put (11/2016) Wikipedia.pl

Krakau/Kraków, Cmentarz Salwatorsk

Theater / TV / Film / Show CLVI

Omnibus salutem!