Bild: Hans-Christian Seidel (01/2007)

WillyWilhelm Schaeffers

 

Deutscher Kabarettist und Schauspieler; der Sohn eines Journalisten wuchs in Berlin auf und trat nach dem Besuch eines Realgymnasium in Seesen 1902 erstmals an Wanderbühnen in Ostpreußen und Schlesien auf. Nach einer Schauspielausbildung an der Schauspielschule des Düsseldorfer Schauspielhauses bei Louise Dumont wurde er Ensemblemitglied des Stadttheaters Posen. Nach einer Verwundung im Ersten Weltkrieg war er als Unterhaltungskünstler in Lazaretten und Kasernen tätig. Schon vorher hatte er Gastauftritte als Kabarettist in verschiedenen Städten. Nach dem Ende des Krieges kehrte er wieder auf die Bühne zurück, spielte in Operetten und Revuen. Bekannt wurde er als Conférencier im “Kabarett der Komiker”, dessen Direktor er von 1938 bis 1944 war; in den 1930er Jahren war er aber auch immer wieder in zahlreichen Filmen in Nebenrollen zu sehen.

Filme u.a.: Peter Voß, der Millionendieb (1932), Ich heirate meine Frau, Prinzessin Turandot (beide 1934), Alle Tage ist kein Sonntag, Im weißen Rößl (beide 1935), Rote Orchideen (1938), Rote Rosen, rote Lippen, roter Wein (1953),

Inschrift: Was wir sammeln, was wir speichern, mag’s die Erben noch bereichern, einst vergeht’s. Nur der Schatz der Seelenspenden wächst je mehr wir ihn verschwenden jetzt und stets.

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Manfred Seipold

 

Deutscher Schauspieler; besuchte die Staatliche Musikhochschule in Köln und nahm zusätzlich Schauspielunterricht. Bühnenengagements erhielt er u.a. in Aachen und München, legte seinen beruflichen Schwerpunkt aber auf die Arbeit in Film und Fernsehen. Dabei spielte er in Krimiserien wie Tatort, Derrick oder Der Alte ebenso wie in den Simmel-Verfilmungen Alle Menschen werden Brüder und Bitte lasst die Blumen leben oder in internationalen Co-Produktionen, z.B. als Bösewicht in dem Mehrteiler La Nouvelle malle des Indes (dt. Wettlauf nach Bombay). Daneben lieh Seipold seine Stimme zahlreichen prominenten Kollegen, u.a. Burt Reynolds, Steve Martin, Bill Murray oder Bruce Willis.

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Oberaudorf, Friedhof Floriansberg

Willi Schwabe

 

Deutscher Schauspieler, Sänger und Moderator; nach einer Ausbildung zum Bühnenbildner und einer privaten Schauspielausbildung zwischen den Jahren 1934 und 1936 in Berlin arbeitete er vor dem Zweiten Weltkrieg an diversen Theatern. Ab 1949 wirkte er am Berliner Ensemble, wo er vor allem in Werken von Bert Brecht auftrat. Einem breiten Publikum wurde er bekannt durch seine im DDR-Fernsehen in der Zeit von 1955 bis 1990 über 400 mal ausgestrahlten Sendung Rumpelkammer, in der Ausschnitte aus alten UfA- und DEFA-Filme gezeigt wurde.

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Berlin, Friedhof Dorotheenstädt.u. Friedrichswerdersche Gemeinde

Erika von Thellmann

   Bild

Deutsche Schauspielerin österreichischer Abstammung; die Tochter eines k.u.k.-Offiziers nahm nach ihrer Schulzeit Schauspielunterricht, debütierte 1919 am Württembergischen Landestheater in Stuttgart und wechselte 1920 an das Deutsche Theater Berlin, wo sie Mitglied des Ensembles wurde. Gastspiele führten sie an verschiedene andere Bühnen, darunter auch 1928 nach New York. Bereits zu Stummfilmzeiten wirkte sie in Filmproduktionen mit, wurde allerdings erst in den 1940er Jahren bekannter. Neben ihrer Tätigkeit beim Film - sie wirkte in über 150 Leinwandproduktionen mit - spielte sie immer wieder Theater. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges gastierte sie u.a. an der Kleinen Komödie in München und an der Komödie in Berlin. Zuletzt wirkte sie auch in Fernsehfilmen mit. Erika von Thellmann war zweimal verheiratet: kurzzeitig mit dem Sänger Tino Pattiera, sowie mit einem Sanatoriumsdirektor Dr. Römer.

Filme u.a.: Frauen sind doch bessere Diplomaten (1940), Kohlhiesels Töchter (1942), Ball der Nationen (1954), Ein Engel auf Erden (1959), Ein Student geht vorbei, Der brave Soldat Schwejk (beide 1960), Der verkaufte Großvater (1961), Onkel Toms Hütte 1964).

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Calw, OT Hirschau; Friedhof

Bilder: Matthias Bauer (2006)
Bilder: Hans Christian Seidel (2006)

Bruno Fritz

 

Deutscher Schauspieler und Kabarettist; stand seit den 1930er Jahren auf der Theaterbühne und trat ab Mitte der 1930er Jahre gelegentlich in Nebenrollen in Filmproduktionen auf. 1935 gründete er zusammen mit Günter Neumann und Tatjana Sais in Berlin das Kabarett Tatzelwurm. 1948 war er einer der Gründungsmitgliedern des Kabaretts Die Insulaner, die zunächst nur im nur über den Sender Radio im amerikanischen Sektor (RIAS), später auch im Deutschen Fernsehen ausgestrahlt wurde. Oftmals trat er dort als Herr Kummer auf, der sich per Telefon mit einem Herrn Pollwitzer über die täglichen Begebenheiten in der geteilten Stadt Berlin unterhielt, aber auch solche in Bonn karikierend beleuchtete. Fritz wirkte insbesondere in den 1950er Jahren in zahlreichen Filmen als “Urberliner” mit.

Filme u.a.: Frau Luna (1941), Die Frau von gestern Nacht (1950), Pension Schöller (1952), Lügen haben hübsche Beine (1956), Der Eiserne Gustav (1958), Der Traum von Lieschen Müller (1961).

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Berlin, Friedhof Schmargendorf

Bild: Hans Christian Seidel (06/2006)

Blandine Ebinger eigentl. Blandine Loeser

mit Friedrich Hollaender  no_copyright

 

Deutsche Schauspielerin und Chansonsängerin; ihre schauspielerische Karriere begann bereits in Leipzig, als sie dort als Kinderdarstellerin auf der Theaterbühne stand, und als Backfisch sang sie in bekannten Berliner Kabaretts wie Schall und Rauch und in dem 1920 von Rosa Valetti gegründeten Größenwahn.. Bald schon war sie fester Bestandteil der Berliner Musikszene und sang Lieder von Klabund und Balladen von Walter Mehring im renommierten Kabarett der Komiker. 1937 verließ sie Deutschland, nachdem sie ab 1933 die Leitung des Tingel-Tangel-Theaters innehatte und an einigen Filmen mitgewirkt hatte - erstmals hatte sie bereits als 17-Jährige eine Rolle in einem Stummfilm übernommen. 1933 übernahm sie die Leitung des von Trude Hesterberg zehn Jahre zuvor gegründeten Tingel-Tangel-Theaters und weiterhin kleinere Rollen in Filmen, ehe sie 1937 in die USA emigrierte. Wie viele deutschsprachige Emigranten auch konnte sie dort jedoch nicht recht Fuß fassen, so daß sie nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges nach Europa und 1948 schließlich nach Berlin zurückkehrte, wo sie bis Anfang der 1950er Jahre in einigen DEFA- und zahlreichen westdeutschen Filmproduktionen und später auch in Nebenrollen im Fernsehen mitwirkte und bis in das hohe Alter hinein bei Chansonabenden auftrat. Verheiratet war sie mit dem Komponisten Friedrich Hollaender, der für sie den Liederzyklus Lieder eines armen Mädchens komponierte.

Filme u.a.: Der Knabe in Blau (1919), Kopf hoch, Charly! (1927), Der Biberpelz (1937), Das Beil von Wandsbek (1951), Mädchen in Uniform (1958).

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Berlin-Dahlem, Städtischer Waldfriedhof

Bild: Josef Aschenbrenner (08/2008)
Bild: Josef Aschenbrenner (2007)

Berlin OT Charlottenburg, Waldfriedhof Heerstr

Lola Müthel née Lütcke

 

 

Deutsche Schauspielerin; Tochter der Operettensängerin Marga Reuter und des Regisseurs Lothar Müthel; bereits ein Jahr nach ihrer Ausbildung an der .Schauspielschule des Berliner Staatstheaters setzte deren Intendant Gustaf Gründgens, die 17-Jährige auf die Bühne. des Theaters. Nach dem Zweiten Weltkrieg spielte sie zunächst wieder am Deutschen Theater in Ostberlin, bevor sie nach Frankfurt am Main kam und auch im Zürcher Schauspielhaus zu sehen war. 1958 heiratete sie ihren zweiten Ehemann, den Schauspieler Hans Caninenberg, den sie in Frankfurt kennengelernt hatte. Mit ihm ging sie in den 1960er Jahren nach München., wo sie von Anfang der 1970er Jahre bis 1984 am Residenztheater engagiert war. Bereits in den 1950er Jahren wirkte sie bereits in einer der ersten Musicalproduktionen in Deutschland: Kiss Me, Kate an der Seite von Johannes Heesters mit.

In den über 60 Jahren ihrer Bühnenkarriere spielte sie mehr als 200 Rollen, u.a. als Helena in Die Troerinnen, als Medea, als Maria Stuart und als Lady Macbeth. Außerdem wirkte sie in Fernsehserien wie Die Schwarzwaldklinik und Der Alte und in Filmen mit.

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Gräfelfing, Friedhof

Richard Eichberg

 

 

Deutscher Regisseur, Schauspieler und Filmproduzent; Sohn eines Gastwirtehepaars; begann nach dem Abitur seine Schauspielkarrire am Stadttheater in Schaffhausen. Ab 1907 trat er Berlin auf, u.a. am dortigen Residenz-Theater und nahm erste Filmrollen an, bevor er zwischen 1909 und 1912 eine Theatertournee durch Südamerika unternahm, in deren Verlauf in zahlreichen Städten Argentiniens, Brasiliens, Chiles und Uruguays auf deutschsprachigen Bühnen auftrat. Nach Beginn des Ersten Weltkriegs wandte er sich der Regier zu und war Co-Produzent bei mehreren Filmen, deren Erfolg ihm die Möglichkeit bot, eine eigene Filmgesellschaft zu gründen. die Eichberg-Film GmbH. Er arbeitete mit seinerzeit bekannten Schauspielerinnen zusammen, mit Ellen Richter, mit Leontine Kühnberg und ab 1919 mit seiner ersten Ehefrau Lee Parry (eigentlich Mathilde Benz). Nach der Trennung von ihr wurde Lilian Harvey der Star seiner Filme Leidenschaft. Die Liebschaften der Hella von Gilsa (1925) als Partnerin von Otto Gebühr und Die keusche Susanne (1926), in dem erstmals Willy Fritsch ihr Partner war. Harvey wie auch Fritsch wechselte allerdings bald zur Ufa, und auch Anna May Wong, Martha Eggerth (*1912, †2013) und Kitty Jantzen (seine zweite Ehefrau), die er alle entdeckte, konnte er nicht halten. Von 1928 bis 1931 drehte er überwiegend in Studios in England. Nach der “Machtergreifung” durch die Nationalsozialisten im Jahre 1933 zog er sich auf seinen Zweitwohnsitz in der Schweiz zurück, arbeitete aber zunächst weiterhin in Deutschland, dann aber immer häufiger im Ausland. Er drehte u.a. mit Hans Albers, Adolf Wohlbrück, La Jana, Heinrich George, Magda Schneider. Bekannt geworden ist Richard Eichberg durch seine Filme Der Tiger von Eschnapur (1938) und Das indische Grabmal (1938). Nach deren Fertigstellung siedelte er in die Vereinigten Staaten über, wo er die US-amerikanische Staatsbürgerschaft erwarb. 1949 kehrte er nach Deutschland zurück und ließ sich in München nieder, wo er Mitte 1949 mit seinem in Marokko gedrehten Film Die Reise nach Marrakesch an seine alten Erfolge anzuschließen, was jedoch nicht gelang; der Film fiel sowohl beim Publikum als auch bei den Kritikern durch. Eichberg beendete daraufhin seine Tätigkeit als Regisseur.

Filme u.a.: Frauen, die sich opfern (1916), Das Bacchanal des Todes (1917), Der Tod in Venedig (1921), Ihre Hoheit, die Tänzerin (1922), Die schönste Frau der Welt (1924), Der Prinz und die Tänzerin (1926), Die tolle Lola (1927), Schmutziges Geld (1928), Großstadtschmetterling (1929), Wer wird denn weinen, wenn man auseinander geht (1929) Der Draufgänger (1931), Der Kurier des Zaren (1936).

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Bilder: Heiko Bockstiegel (07/1994)

München, Waldfriedhof (Alter Teilt)

Bilder: Matthias Bauer (03/2014)

Wolfgang Manfred Martin Wagner

 

 

Deutscher Opernregisseur und Bühnenbildner; Sohn von Siegfried und Winifred Wagner; Bruder von Wieland Wagner; Enkel Richard Wagners; Urenkel Franz Liszts; übernahm, nachdem die Mutter - zunächst im Entnazifizierungsprozeß als Belastete, dann in der Berufung als Mitläuferin eingestuft - auf die Leitung der Festspiele verzichtet hatte, gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Wieland die Gesamtleitung der Bayreuther Festspiele, die erstmals am 30.7.1951 mit einer vielbeachteten Inszenierung des Parsifal durch Wieland Wagner wieder stattfinden konnten, nachdem zuvor finanzielle Mittel aufgebracht werden konnten. Nach dem Tod Wielands (1966) leitete Wolfgang die Festspiele dann bis 2008 alleinverantwortlich. Er engagierte für die Festspiele bekannte Dirigenten, darunter z.B. 1974 Carlos Kleiber, 1980 Woldemar Nelsson oder von 1981 bis 1999 Daniel Barenboim. Seine Gastregisseure erregten teilweise mit ihren innovativen Inszenierungen weltweites Aufsehen, so etwa 1972 die Neuinterpretationen des Tannhäuser durch Götz Friedrich und 1978 des Fliegenden Holländers durch Harry Kupfer oder 1976 der sog. “Jahrhundertring“ 1976 mit Patrice Chéreau als Regisseur und Pierre Boulez als Dirigent, 1993 die Inszenierung des Tristan mit Heiner Müller oder Christoph Schlingensief Parzival im Jahre 2004.

In den letzten Jahren der Amtszeit von Wolfgang Wagner gab es, aufgrund seines hohen Alters immer wieder auch öffentlich geführte Diskussionen über einen Nachfolger für den auch gesundheitlich angeschlagenen Wagner. Schließlich legte er am 318.2008 sein Amt als Festspielleiter nieder, und Nachfolgerinnen in der Leitung der Festspiele wurden Eva Wagner-Pasquier, seine Tochter aus der mit der Tänzerin Ellen Drexel 1943 geschlossenen Ehe und Katharina Wagner, seine Tochter aus der Ehe mit Gudrun Mack, seiner damaligen Sekretärin im Pressebüro, die er 1976 geheiratet hatte.

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Bayreuth, Stadtfriedhof (Alter Friedhof)

Bild: Bayreuth2009 (2012) Wikipedia.de
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Bilder: Klaus Paap (07/2014)
Theater / TV / Film / Show CXXXIII

Omnibus salutem!