Bild: Fabio Gismano

Vittorio Gassman eigentl. Gassmann

 

Italienischer Schauspieler; der Sohn eines Vaters deutscher Abstammung und einer aus Pisa stammenden Mutter zog schon sehr früh nach Rom, wo er an der "Accademia Nazionale di Arte Drammatica" studierte. 1942 hatte er seine Bühnenpremiere in Mailand. Weitere Bühnenauftritte und Zusammenarbeit mit der Theatergruppe Rina Morelli-Paolo Stoppa-Kompagnie um den Regisseur Luchino Visconti folgten. Der Durchbruch als Filmschauspieler gelang ihm 1948 an der Seite von Silvana Mangano (*1930, †1989) in dem Streifen Bitterer Reis unter der Regie von Giuseppe De Santis (*1917, †1997). Nach seiner Rückkehr aus den Vereinigten Staaten, wo erfolglose Produktionen entstanden, wirkte er in seiner Heimat an der amerikanisch-italienischen Großproduktion Krieg und Frieden (1956) an der Seite von Henry Fonda und Audrey Hepburn mit. Die Anzahl der Filme, in der er mitwirkte, ist schier unübersehbar. Sein Film Il sorpasso (1962, dt. Verliebt in Scharfe Kurven) gilt als Prototyp des Roadmovie und soll Anstoß für die Produktion des US-Film Easy rider (1969) gewesen sein. Für Profumo di donna (dt. Der Duft der Frauen) erhielt er 1975 den Darstellerpreis bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes. Verheiratet war Gassman, dem zahlreiche Affäre nachgesagt werden und der in seinen späten Jahren unter Depressionen litt, u.a. mit der US-amerikanischen Schauspielerin Shelley Winters.

Filme u.a.: I Soliti Ignoti (1958, dt. Diebe haben's schwer), Il Mattatore (1959, dt. Meistergauner).

Autobiographie: Un grande avvenire dietro le spalle.

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Rom, Cimitero Campo Verano

Bild: Fabio Gismano

Aldo Fabrizi

 

Italienischer Filmschauspieler und Regisseur; verlor seinen Vater bereits im Alter von elf Jahren durch einen schweren Unfall und mußte später sein Studium aufgeben, um seiner Mutter und seinen fünf Schwestern finanziell unter die Arme greifen, indem er auch einfache Tätigkeiten annahm. Ab 1931 trat er in Rom und in der Provinz in verschiedenen kleinen Theatern unter dem Namen “Fabrizio” auf und stellte typische römische Charaktere dar, etwa Taxifahrer oder Straßenbahnschaffner. 1942 hatte er sein Kinodebüt in dem Film Avanti c'è posto. Es folgten L'ultima carrozzella mit Anna Magnani und Campo de' Fiori ein Jahr später. Berühmt wurde Fabrizi durch die Rolle des Don Pietro Pellegrini in dem 1945 von Roberto Rossellinis gedrehten Film Roma, città aperta (Rom, offene Stadt). Während beim Publikum vorwiegend in den Rollen des “kleinen Mannes” in Erinnerung, war er bei den Cineasten als Schauspieler neorealistischer Filme bekannt und geschätzt.

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Marcello Mastroianni

Bild: Gorupdebesanez (01/1993), Wikipedia.org  cc_somerightsreserved

 

Italienischer Filmschauspieler; der international als Charakterdarsteller, aber auch in der Darstellung komischer Rollen sehr erfolgreiche Mastroianni, war der Sohn von Urbano Mastroianni, einem Zimmermann, und dessen Frau Ida, née Irroles, die einer gutbürgerlichen jüdischen Familie entstammte; Neffe des italienischen Bildhauers Umberto Mastroianni (*1910, †1998). Seine Eltern zogen mit ihm 1929 zunächst nach Turin, wo sein Bruder Ruggero, der später Filmregisseur wurde, zur Welt kam, und 1933 schließlich nach Rom. Als junger Mann wirkte er als Komparse u.a. in den Filmen Marionette (1939) von Carmine Gallone, La corona di ferro (1941) von Alessandro Blasetti, in Una storia d'amore (1942) von Mario Camerini und in I bambini ci guardano (1943) von Vittorio De Sica mit. 1943 erlangte er ein Konstrukteur-Diplom am Istituto Tecnico Industriale Statale Galileo Galilei Rom, und arbeitete für einige Zeit als technischer Zeichner für die Organisation Todt. Nach dem Bruch der “Achse Berlin-Rom” wurde er von den Deutschen verhaftet und interniert; es gelang ihm jedoch, aus dem Lager zu entkommen nach Venedig zu fliehen. Seit 1945 arbeitete er für ein Filmunternehmen und nahm Schauspielunterricht. 1948 erfolgte dann sein eigentliches Filmdebüt mit dem Film Miserabili, der unter der Regie von Riccardo Freda nach dem Roman Les Misérables (1862).von Victor Hugo entstand. Sein beim Publikum bekanntester Film war La Dolce Vita (1960, dt. Das süße Leben), in dem er unter der Regie von Federico Fellini an der Seite von Anita Ekberg (*1931, †2015) spielte, die - für damalige Zeiten leichtgeschürzt - nachts in der Fontana di Trevi badete, und alleine deswegen schon die Kinotheater füllte. Der Film wurde ein Welterfolg und bedeutete Mastroiannis künstlerischen Durchbruch; für seine Rolle gewann er einen Preis der Italienischen Vereinigung der Filmjournalisten (Sindacato Nazionale Giornalisti Cinematografici Italiani). Verheiratet war er in zweiter Ehe mit der französischen Filmschauspielerin Catherine Deneuve (*1943). Dieser Ehe entstammt die Tochter Chiara Mastroianni (*1972), ebenfalls Schauspielerin.

Filme u.a.: Il bell’Antonio (1960, dt. Bel Antonio), )La Notte (1961, dt. Die Nacht), Divorzio all'italiana (1961, dt. Scheidung auf Italienisch), Ieri, oggi e domani (1963, dt. Gestern, heute und morgen), 81/2 (1963), La grande abbuffata (1973, dt. Das große Fressen), Ginger und Fred (1986), Stanno tutti bene (1990, dt. Allen geht's gut), Prêt-à-porter (1994), Sostiene Pereira (1996, dt. Erklärt Pereira), Viagem ao princípio do mundo (1997, Reise an den Anfang der Wlet).

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Kirchheim bei München OT Heimstetten

Maria Singer

 

 

Deutsche Volksschauspielerin österreichischer Herkunft; die Tochter eines Bahnbeamten besuchte das Mozarteum, erhielt Gesang- und Sprecherziehung und war, nachdem Max Reinhardt sie bei Proben zu einer Jedermann-Aufführung entdeckt hatte, von 1932 bis 1934 in seinem Seminar in Wien. 1934 debütierte sie am Stadttheater von Schneidermühl (Pommern), wo sie Hans Musäus (*1910, †1981) kennenlernte, den sie 1936 heiratete. Nach zahlreichen Engagements an Provinstheatern (Memel, Königsberg, Tübingen, Kassel und Hannover) und am Stadttheater von Klagenfurt wurde sie 1964 von August Everding an die Münchner Kammerspiele verpflichtet. In den 1960er Jahren arbeitete sie auch für Film und Fernsehen u.a. im Komödienstadel, Kir Royal, Weißblaue Geschichten und Der Bulle von Tölz. 1999 stand sie in dem Stück Bauer als Millionär letztmalig auf der Bühne.

Filme u.a.: Der verkaufte Großvater (1962), Frei bis zum nächsten Mal (1969), Der Ignorant und der Wahnsinnige (1972), Gefundenes Fressen (1977), Kehraus (1983), Sturm im Wasserglas (1989).

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Gusti Wolf

 

 

Österreichische Schauspielerin; einer Arbeiterfamilie entstammend, wollte sie ursprünglich Malerin werden, nahm jedoch Schauspielunterricht bei Karl Forest und gab 1933 ihr Bühnendebüt in Krumau an der Deutschen Schaubühne. 1934 spielte sie erstmals im Wiener Burgtheater, gefolgt von Engagements am Deutsche Theater in Mährisch-Ostrau und 1936 bis 1940 an den Münchner Kammerspiele bei Otto Falckenberg. Von 1939 bis zu ihrer Theatersperre im Jahre 1944 war sie an der Volksbühne Berlin engagiert. Nachdem ihre komische Seite von Fritz Grünbaum und Karl Farkas im Kabarett zum "Lieben Augustin" entdeckt worden war, stand sie über 100 mal in den Wiener Kammerspielen in zwei Revuen auf der Bühne, die ihre Entdecker für sie geschrieben hatten. Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte sie dem Ensemble des Burgtheaters an. Ab 1937 drehte sie Filme, ab der 1960er Jahre arbeitete sie auch für das Fernsehen.

Filme u.a.: Die unentschuldigte Stunde (1937), Das Abenteuer geht weiter (1939), Herz geht vor Anker (1940), Orient-Express (1944), Alles Lüge (1948), Jetzt schlägt's 13 (1950), Das Riesenrad (1961), Der Musterknabe (1963), Kottan ermittelt (1976-83).

Autobiographie: Gusti Wolf erzählt aus ihrem Leben.

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Wien, Zentralfriedhof

Bild: Klaus Ernst

Rudi Godden eigentl. Rudi Lißbauer

 

Deutscher Filmschauspieler und Sänger; nahm zunächst Gesangsunterricht an der Opernschule Hamburg, den er jedoch nicht abbrach. Nach einer abgebrochenen kaufmännischen Lehre arbeitete er als Statist an den Berliner Kammerspielen und am Deutschen Schauspielhaus. Seit Ende der 1920er Jahre ging er mit dem von ihm mitbegründeten Gesangsquartett “Blue Boys“ auf Tournee. Seit 1935 war er Mitglied des Kabaretts “Die acht Entfesselten“. 1939 drehte er seinen ersten Film Truxa. In den Jahren 1937 bis 1940 folgten größere Rollen, wobei er überwiegend den charmanten, immer gut aufgelegte Herzensbrecher mimte. Neben der Filmarbeit trat er in Operetteninszenierungen im Admiralspalast und im Metropol auf. Godden starb an den Folgen einer Blutvergiftung.

Filme u.a.: Einmal werd' ich Dir gefallen (1937), Das Leben kann so schön sein, Musketier Meier III, Es leuchten die Sterne" (alle 1938), Hallo Janine, Robert und Bertram, Der ungetreue Eckehart (alle 1939), Die lustigen Vagabunden (1940).

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Berlin, Alter Friedhof der Zwölf-Apostel-Gemeinde

Bilder: Matthias Bauer (08/2006)

Vor der Erneuerung der Grabstätte

Bilder: Matthias Bauer (05/2008)
Bild: Roberto Marino (06/2009)
Bilder: Roberto Marino (06/2009)

Rom, Cimitero Campo Verano

Rom, Cimitero Campo Verano

Sepp Rist

 

     Bild

Deutscher Schauspieler; war während des Ersten Weltkriegs zunächst Heizer auf einem Torpedoboot, später Funktelegraph auf der 1. U-Boot-Geleit-Halbflottille. Ab 1920 arbeitete er bei der Nürnberger Polizei als Funker, vorübergehend auch auf dem Flughafen von Fürth. Daneben betätigte Rist, der bereits 1912/13 beachtliche Erfolge anläßlich der Allgäuer Skimeisterschaften erzielt hatte, sich als Leistungssportler; so gewann er in der Saison 1922/23 den Hindernislauf bei den Allgäuer Skiverbandswettläufen in Immenstadt und nahm u.a. 1927 an den deutschen Skisprungmeisterschaften in Garmisch-Partenkirchen und an Langlaufmeisterschaften teil. Für den Film wurde er während eines Skirennen in Gurgl, an dem er teilnahm, von dem Kameramann Sepp Allgeier entdeckt und wenig später für die männliche Hauptrolle in Arnold Fancks Bergfilm Stürme über dem Mont Blanc (1930) als Wetterwart Hannes an der Seite von Leni Riefenstahl engagiert. Es folgten zahlreiche weitere Spielfilme, in denen Rist stets das Ideal eines markigen bayerische Mannes verkörperte. Auch nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges konnte er seine Karriere fortsetzen, wenngleich in den Heimatfilmen der 1950er Jahre meistens in Nebenrolle. Schließlich wirkte er auch in bayerischen Fernsehserien wie Königlich Bayerisches Amtsgericht mit.

Verheiratet war Sepp Rist mit der Theater- unf Filmschauspielerin Carla Rust (*1908, †1977)..

Filme u.a.: SOS Eisberg (1933), Der ewige Traum (1934), Die Springer von Pontresina (1934), Die Reiter von Deutsch-Ostafrika (1934), Verräter (1936), Die Geierwally (1940), Kohlhiesels Töchter (1942), Titanic (1943), Das Dorf unterm Himmel (1953), Die schöne Müllerin (1954), Solange du lebst (1955), Der Adler vom Velsatal (1956), Die Magd von Heiligenblut (1956), Jungfrauenkrieg (1957), Der König der Bernina (1957), Heimweh nach dir, mein grünes Tal (1960), Drei Mann in einem Boot (1961), Waldrausch (1962), Die schwedische Jungfrau (1964), Schloß Hubertus (1973), Der Jäger von Fall (1974).

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Bild: Matthias Haas (08/2014)

Bad Hindelang, Friedhof

Hinweis: Die Grabstätte wurde bereits aufgelassen; es wude jedoch an der Friedhofsmauer die obige Erinnerungstafel angebracht.

Ernst Otto Fuhrmann

 

 

Deutscher Schauspieler; begann seine Theaterlaufbahn in Bonn. In den 1950er Jahren wechselte er zu Bert Brechts Berliner Ensemble, dem er drei Jahre angehörte und dort als Papst in Brechts Leben des Galilei bekannt wurde. 1955 .wirkte er u.a. am Staatstheater Oldenburg als Torarin in Gerhart Hauptmanns Winterballade, als Podkoljess in Nikolaj Gogols Die Heirat sowie als Lucky in Samuel Becketts Warten auf Godot. In den 1960er Jahren spielte er an den Münchner Kammerspielen und in den 1970er Jahren am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg. Beim Theater wie auch beim Film blieb Fuhrmann in der Regel auf die Darstellung von skurrilen Randfiguren beschränkt. 1984 wirkte er bei den Bad Hersfelder Festspielen mit und erhielt in diesem Jahr auch den Hersfeld-Preis. Ernst Otto Fuhrmann starb einen Tag nach der Premiere einer Parodie der Operette Wiener Blut am Theater des Westens in Berlin

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Edgar Ott

 

 

Deutscher Schauspieler; besuchte in Berlin die Schauspielschule des Hebbel-Theaters und begann dort anschließend seine schauspielerische Karriere und an der Tribüne. Zu Beginn der 1950er Jahre kam er an die Staatlichen Schauspielbühnen Berlin und wirkte dort mehr als 30 Jahre als Chargendarsteller. Von 1975 bis 1979 spielte Ott in 39 Folgen der ARD-Krimiserie Kommissariat 9 in eine der Hauptrollen. Bekannt wurde seine Stimme auch als Hörspiel- und Synchronsprecher; u.a. lieh er seine Stimme Teddy Savalas in dessen Rolle als New Yorker Polizist Theodoros Kojak in der US-amerikanischen TV-Kriminalserie Kojak (dt. Kojak - Einsatz in Manhattan), sowie Zeichentrickfiguren in zahlreichen Walt-Disney-Filmen; in dem Film The Jungle Book (1967, dt. Das Dschungelbuch) sang er als der Bär Balu das Lied Probier’s mal mit Gemütlichkeit. Allen Kinder war seine Stimme als Benjamin Blümchen bekannt, den er bis zu seinem Tode mit seiner Stimme verkörperte.

Inschridt: Omnia vincit amor Vergil. [Alles besiegt die Liebe].

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Keitum (Sylt), Inselkirche St. Severin

Bild: Holger Redieske (11/2014)

Keitum (Sylt), Inselkirche St. Severin

Bilder: Matthias Bauer - W. Härer (2000)
Bild: Matthias Bauer (08/2005)
Bild: Holger Redieske (11/2014)
Bild: Klaus PÖaap (04/2018)
Theater / TV / Film / Show CXVII

Omnibus salutem!