Arno Wyzniewski

 

Deutscher Schauspieler; wirkte in den 1960er und 1980er Jahren in zahlreichen Rollen von Filmen der ostdeutschen DEFA und in DDR-Fernsehfilmen mit. Herausragende schauspielerische Leistung zeigte er in der Darstellung Friedrich des Großen in dem Fernsehmehrteiler Sachsens Glanz und Preußens Gloria (1985) sowie des Joseph Goebbels im Film Das wirkliche Blau - Ernst Thälmann (1986). Außerdem lieh er als Synchronsprecher Jeremy Brett in der Fernsehserie Die Abenteuer des Sherlock Holmes seine Stimme.

Filme u.a.: Die Abenteuer des Werner Holt (1965), Kleiner Mann-was nun? (1967), Goya (1971), Der kleine und der große Klaus (1972), Mein blauer Vogel fliegt, Die unheilige Sophia (1975), Martin Luther (1983), Wie die Alten sungen...(1987), Rapunzel oder Der Zauber der Tränen (1988).

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Berlin, Friedhof Dorotheenstädt. u. Friedrichswerdersche Gemeinde

Wolf Kaiser

 

Deutscher Schauspieler; aufgewachsen in der Schweiz, studierte er zunächst Chemie und Physiologie. 1937 wurde er als dienstuntauglich aus der Wehrmacht entlassen Schon während des Zweiten Weltkrieges begann seine Film- und Theaterkarriere. 1951 holte Bertolt Brecht ihn an das Berliner Ensemble, wo er u.a. als Mäckie Messer brillieren konnte und mit dem Ensemble auch internationale Anerkennung fand. Seit 1969 war er Mitglied des Fernsehensensambles der DDR und wirkte in bekannte Filmrollen u.a. in Kabale und Liebe, Kleiner Mann-was nun? und Ernst Thälmann - Sohn seiner Klasse; Mitte der 1970er Jahre zog er sich in die Schweiz zurück, spielte dort zuletzt in einer Schweizer Filmproduktion Der schwarze Tanner. 1992 nahm er sich - nur wenige Tage vor seinem Geburtstag - das Leben.

Filme u.a.: Das Leben ruft (1944), Das verurteilte Dorf (1952), Die Geschichte vom kleinen Muck (1953), Der Ochse von Kulm (1955), Das tapfere Schneiderlein (1956), Die Millionen der Yvette (1956), Mutter Courage und ihre Kinder (1961), Die Leidenschaftlichen (1981), Casanova auf Schloß Dux (1981).

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Bild: Wolfgang Prokosch (09/2006)
Bild: P. Robert Jauch (OFM) 2006

Francesco Maria Piave

Italienischer Librettist und Regisseur; hatte in Rom, wohin seine Familie gezogen war, zunächst zu studieren begonnen, war von 1844 bis 1860 Regisseur am Teatro La Fenice in Venedig, bevor er 1861 auf Empfehlung von Giuseppe Verdi an das Teatro alla Scala nach Mailand wechselte. 1867 erlitt er einen Schlaganfall und blieb bis an sein Lebensende gelähmt. Er verfaßte für Verdi zehn Opernlibretti. Dabei griff er auf Stoffe der damals sehr populären Schriftsteller Lord Byron, Victor Hugo, Antonio García Gutiérrez u.a. zurück.

Werke u.a.: Rigoletto (1851), La Traviata (1853), La forza del destino (Die Macht des Schicksals, 1862).

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Mailand, Cimitero Monumentale

Bilder: Matthias Bauer (08/2006)

Helmut Griem

 

Deutscher Schauspieler; studierte in Hamburg Philosophie und Literatur, wobei er sich parallel durch diverse Tätigkeiten Geld verdiente, so spielte er u.a. bei einem Laierspieltheater mit, das durch die Provinz tingelte. Entdeckt für das Theater wurde er bei einem Gastspiel des Kabaretts Hamburger Buchfinken in Lübeck und an die Städtischen Bühnen in Frankfurt am Main für den Jimmy im Regenmacher von N. Richard Nash “vom Fleck weg”. In der Folgezeit wirkte er an vielen deutschsprachigen Theatern u.a. am Thalia-Theater Hamburg, am Deutsches Schauspielhaus Hamburg, am Burgtheater Wien, an den Münchner Kammerspiele und zuletzt am Staatstheater am Gärtnerplatz in München. Außerdem wirkte er in zahlreichen Filmen und Fernsehspielen mit. 1972 war er an der Seite von Liza Minelli (*1946), der Tochter von Judy Garland, in dem Streifen Cabaret zu sehen.

Filme u.a.: Fabrik der Offiziere (1960), Die Verdammten (1969), Ansichten eines Clowns (1976), Steiner. Das Eiserne Kreuz 2. Teil. (1979), Die Spaziergängerin von Sans-Souci (1982), Caspar David Friedrich (1986).

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Hamburg, Friedhof Ohlsdorf

Konrad Wolf

 

Deutscher Regisseur; Bruder des DDR-Abwehrchefs Markus Wolf; der Sohn des Schriftstellers und Arztes Friedrich Wolf emigrierte 1933 mit der Familie zunächst nach Frankreich und von dort aus nach Moskau, besuchte dort die deutsche Schule und wurde sowjetischer Staatsangehöriger. Schon in dieser Zeit kam er mit dem sowjetischen Film in Berührung und spielte als 10-Jähriger eine Nebenrolle in dem von deutschen Emigranten gedrehten Film Kämpfer. In der DDR gehörte er zu den profiliertesten Regisseuren und genoß im Gegensatz zu seinem Bruder Markus hohe Anerkennung in der Bevölkerung. Zu seinen wichtigsten Filmen gehören Lissy (nach einem Roman von Franz Carl Weiskopf), Professor Mamlock (nach dem gleichnamigen Drama seines Vaters), sowie Goya, Ich war neunzehn und Solo Sunny, für den Renate Krößner in der Rolle der Jazz-Sängerin Ingrid Sommer, gen. Sunny, auf der Berlinale 1980 mit einem Silbernen Bären ausgezeichnet wurde.

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Berlin-Lichtenberg, Zentralfriedhof Friedrichsfelde, Grabanlage Pergolenweg

Bild: Wolfgang Prokosch (09/2006)

Gottfried Kolditz

 

Deutscher Regisseur; der Sohn eines Landarbeiters studierte in Leipzig Germanistik und an der “Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn Bartholdy” Schauspiel und Regie. Sein Spielfilmdebüt hatte er 1958 mit dem Leinwandstreifen Der junge Engländer. Bekannt allerdings wurde er mit seinen bei der DEFA produzierten Indianerfilmen (Spur des Falken, Apachen, Ulzana, alle mit dem DDR-”Chef”-Indianer Gojko Mitic, der nach der Wende Pierre Brice (*1929) als Winnetou in Bad Segeberg bei den dortigen Karl-May-Festspielen ablöste), sowie mit Science-fiction-Filmen, die teilweise Hollywoodfilmen dieses Genres nachempfunden waren.

Filme u.a.: Schneewittchen und die sieben Zwerge (1961), Revue um Mitternacht (1962), Geliebte weiße Maus (1964), Das Tal der sieben Monde (1966), Signale - ein Weltraumabenteuer (1970), Im Staub der Sterne (1976).

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Berlin, Französischer Friedhof I (Chausseestr.)

Bild: Hans-Christian Seidel (09/2008)
Bild: Josef Aschenbrenner (08/2008)
Bild: Wolfgang Prokosch (09/2006)

Berlin, Friedhof Dorotheenstädt. u. Friedrichswerdersche Gemeinde

Wolfgang Menge

 

Deutscher Drehbuchautor und Journalist; legte während des Zweiten Weltkrieges sein Abitur ab und wurde dann einberufe, obwohl seine Mutter Jüdin war. Nach dem Ende des Krieges wandte er sich dem Journalismus zu, wurde Reporter beim German News Service, aus dem die Deutsche Presse-Agentur (dpa) hervorging. 1949 ging er zum Hamburger Abendblatt. und bereichtete als Korrespondent für die Welt ab 1954 von Tokio und Hongkong aus über Ostasien. Ab den 1960er Jahren schrieb er Drehbücher und entwickelte als Autor gemeinsam mit dem Regisseur Jürgen Roland nach dem US-amerikanischen Vorbild Dragnet die Fernsehreihe Stahlnetz, in der authentische Kriminalfälle nachgestellt wurden. Große Aufmerksamkeit erzielte seine visionäre Fernsehsendung Das Millionenspiel, in der der Kandidat dann eine Million DM erhalten wird, wenn es einem auf ihn angesetzten Killer nicht gelingt, ihn zu töten. Von 1973 bis 1976 lief die von ihm erdachte und vomWDR produzierte Fernsehserie Ein Herz und eine Seele mit Heinz Schubert als spießiges, besserwisserisches “Ekels” Alfred Tetzlaff mit Elisabeth Wiedemann, Hildegard Krekel und Diether Krebs an seiner Seite über die Sender der ARD. Neben seiner Tätigkeit als Drehbuchautor war Wolfgang Menge einer zwischen 1974 bis 1982 (und nochmals 1988) einer der Moderatoren der von Radio Bremen produzierten Talkshow 3 nach 9 , die er mitbegründet hatte

Auszeichnungen u.a.: Deutscher Fernsehpreis für sein Lebenswerk (2002).

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Berlin, Städt. Waldfriedhof Zehlendorf

Leopold Peukert

Bild: Alexander Binderno_copyright

Deutscher Schauspieler und Filmregisseur; trat von 1904 bis 1908 an den Vereinigten Theatern in München auf. 1909 am Berliner Lustspielhaus tätig, wurde er für den Film entdeckt und trat bereits im Folgejahr erstmals in einem Film in Erscheinung. 1911 war er in dem Stummfilm Heißes Blut zu sehen, gefolgt 1912 von Die arme Jenny. Bald gehörte er zu den vielbeschäftigsten Schauspielern Deutschlands. In Filmen des dänischen Regisseurs Urban Gad und des deutschen Produzenten Heinrich Bolten-Baeckers, der in seiner 1908 gegründeten Firma B.B.-Film zunächst in einem Freilicht-Atelier, dann in einem Glasatelier in Berlin Komödien drehte, darunter während des Ersten Weltkrieges die nach ihm benannte Leo-Reihe -Leo, der schwarze Münchhausen (1912), Leo, der Aushilfskellner (1913), Michels eiserne Faust (1914), Nocturno (1915), König Krause (1919), Mein Leopold (1919) - auftrat, wurde er einem breiten Publikum bekannt. Er wirkte Insgesamt in über 160 Stumm- und Tonfilmen mit. In seinen letzten Schaffensjahren waren es vor allem Nebenrollen im bäuerlichem Milieu. Zudem führte er bei mehr als zehn Stummfilmen Regie.

Verheiratet war Peukert seit 1914 mit der Schauspielerin Sabine Impekoven.

Filme u.a.: Lohengrins Heirat (1922), Der fidele Bauer (1927), Kohlhiesels Töchter (1930), Eine Frau, die weiß, was sie will (1934), Kreutzersonate (1937), Mein Sohn, der Herr Minister (1937), Hotel Sacher (1939), Kitty und die Weltkonferenz (1939), Kora Terry (1940), Frauen sind doch bessere Diplomaten (1941), Quax, der Bruchpilot (1941), Maske in Blau (1943), Ein schöner Tag (1944).

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Bilder: Heiko Bockstiegel (07/1994)

München, Waldfriedhof (alter Teil)

Robert Paul Fritz Herlth

 

 

Deutscher Filmarchitekt; studierte bis 1914 Malerei an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin und wurde nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges zum Kriegsdienst herangezogen. Zwischen 1916 und 1918 war er als Bühnenbildner am Heerestheater in Wilna (heute Vilnius, Estland), das von 1915 bis 1918 von deutschen Truppen besetzt war, tätig. Nach dem Ende des Krieges wandte er sich dem aufstrebenden Film zu und war bei der Decla-Bioscop tätig, wohin ihn der Filmarchitekt Hermann Warm geholt hatte. Zusammen mit Warm schuf er die Ausstattung für Fritz Langs Stummfilm Der müde Tod (1921). Zuvor hatte er gemeinsam mit Walter Röhrig Kostüme und Filmbauten u.a. 1920 für die Filme Das lachende Grauen und Toteninsel geschaffen. Nachdem Herlth und Röhrig von der Ufa engagiert worden waren, konnten sie insbesondere Ideen von einer expressionistische Raumgestaltung einbringen. So entfaltete sich ihre Kreativität in den Filmen Friedrich Wilhelm Murnaus, u.a. 1926 für Faust - eine deutsche Volkssage, in dem Camilla Horn die Rolle des Gretchen spielte. Einmal auch versuchte er sich in der Regiearbeit: Gemeinsam mit Röhrig führte Robert Herlth 1936 Regie in dem Märchenfilm Hans im Glück. 1937 wechselte er zur Tobis Film, und ab 1939 war er bei der Terra Film als Ausstatter von Unterhaltungsfilmen tätig. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges arbeitete er zunächst wieder an Theatern, bis er 1947 für den Harald-Braun-Film Zwischen gestern und morgen mit Winnie Markus und Viktor de Kowa in den Hauptrollen engagiert wurde. In den 1950er Jahren war Herlth für die Ausstattung einer ganzen Reihe von Erfolgsfilmen verantwortlich, so für Das doppelte Lottchen (1950) und die Neuverfilmung des Klassikers Das fliegende Klassenzimmers (1954), für den Film Sauerbruch – Das war mein Leben (1654) und 1958: für die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull. Für die Verfilmung des Romans von Thomas Mann Buddenbrooks (1959) wurde Herlth mit dem Bundesfilmpreis ausgezeichnet. Ab Anfang der 1960er Jahre wirkte er ausschließlich für die Ausstattung von Fernsehproduktionen.

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Bilder: Heiko Bockstiegel (07/1994)

Grünwald, Waldfriedhof

Bilder: Werner Farwick (08/2013)
Theater / TV / Film / Show CII

Omnibus salutem!