Bild: Bernd Schwibbe (01/2010)

Berlin, Dom, Hohenzollern-Gruft

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August Ferdinand

Prinz von Preußen; preußischer General der Infanterie und Johanniter-Herrenmeister; jüngster Sohn des Königs Friedrich Wilhelm I. von Preußen aus dessen Ehe mit Sophie Dorothea, der Tochter des Königs Georg I. von Großbritannien; jüngerer Bruder Friedrichs des Großen; verheiratet seit 27.9.1755 mit Prinzessin Luise (*1738, †1820), Tochter des Markgrafen Friedrich Wilhelm von Brandenburg-Schwedt. Bei seiner Tochter Friederike Luise (*1770, †1836) war Adelbert von Chamisso von 1796 bis 1798 Kammerherr. Einer seiner Söhne war Louis Ferdinand.

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Linker Sarkophag

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Sophie Dorothea von Hannover

Königin in Preußen; einzige Tochter König Georgs I. von Großbritannien und dessen Frau Sophie Dorothea von Braunschweig-Lüneburg,; gen. Prinzessin von Ahlden.; verheiratet seit 28.11.1706 mit dem späteren König in Preußen, Friedrich Wilhelm I., dem “Soldatenkönig”; Mutter Friedrichs II., der ihr sehr zugetan war. Ihre älteste überlebende Tochter Wilhelmine heiratete 1731 Friedrich von Brandenburg-Bayreuth, den Erbprinzen des Fürstentums Bayreuth. Sophie Dorothea war im Gegensatz zu ihrem Mann interessiert an Kunst und Wissenschaft, Eigenschaften, die sie an ihre Kinder vermittelte. 

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Friedrich Ludwig Christian gen. Louis Ferdinand

                    

Prinz von Preußen; dritter Sohn des Prinzen Ferdinand von Preußen und seiner Gemahlin Anna Elisabeth Luise von Brandenburg-Schwedt und somit ein Neffe Friedrichs des Großen. Er nahm im 1. Koalitionskrieg am Feldzug des Herzogs Karl II. Wilhelm Ferdinand von Braunschweig, der den Oberbefehl über die preußischen und österreichischen Truppen inne hatte, teil, und wurde bei der Belagerung von Mainz, das von den Franzosen besetzt war, 1793 verwundet.1

Pauline Wiesel née César

Wenn er in Berlin war, ging Louis Ferdinand im Salon der Rahel Levin, in dem sich die literarische Elite Berlins ein regelmäßiges Stelldichein gab, ein und aus. Dort lernte er 1804 deren enge Freundin Pauline Wiesel (*1778, †1848) kennen, die seine Geliebte wurde und zu der er bis zu seinem Tode ein inniges Verhältnis hatte. Dort hörte ihn auch Ludwig van Beethoven und zeigte sich von dem Klavierspiel des Prinzen, der auch komponierte, beeindruckt; er konstatierte, “der Prinz spiele gar nicht königlich oder prinzlich, sondern wie ein tüchtiger Klavierspieler.“

1805 gehörte Louis Ferdinand zum Kreis der Personen um Königin Luise, Freiherr vom Stein und General Ernst von Rüchel, der sich dafür einsetzte, Napoléon entgegenzutreten. Am 10.5.1805 übergab Freiherr vom Stein König Friedrich Wilhelm III. eine entsprechende Denkschrift; der König lehnte jedoch vorerst ab, gab schließlich jedoch nach und befahl die Mobilmachung. Louis Ferdinand fiel als Kommandant einer unerfahrenen preußischen Vorhut im Gefecht bei Saalfeld, mit dem Ausruf: “Wie ist das möglich!” Der französische Unteroffizier Guindey vom 10. Husarenregiment hatte ihn getötet - vier Tage vor der Schlacht bei Jena und Auerstedt, in der die Preußische Armee eine vernichtende Niederlage gegen die französischen Truppen unter Führung von Napoleon Bonaparte erlitt.

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Goethe, der als Begleiter Herzogs Karl August von Sachsen-Weimar-Eisenach an dieser Belagerung teilnahm, schrieb dieses Ereignis später in Form eines fiktiven Tagebuches nieder.

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Elisabeth Christine

pinxit Antoine Pesne, ca. 1739   ~ 1740   pinxit Johann Heinrich Wilhelm Tischbein (1798)

Königin in Preußen; Prinzessin von Braunschweig-Wolfenbüttel-Bevern; Tochter des Herzogs Ferdinand Albrecht II. von Braunschweig-Wolfenbüttel (Haus Bevern) und dessen Gemahlin Antoinette Amalie von Braunschweig-Wolfenbüttel; jüngere Schwester Julianes, Königin von Dänemark und Norwegen. Gattin Friedrichs II. des Großen; Friedrich hatte der Heirat, die am 12.6.1733 auf Schloß Salzdahlum stattfand, zugestimmt, um den Konflikt mit seinem Vater ein Ende zu setzen und als Kronprinz rehabilitert zu werden. Die beiden führten jedoch - vor allem nach dem Tode Friedrich Wilhelms - ein getrenntes Leben. Elisabeth Christine lebte während der Sommerzeit im Schloß Schönhausen (heute zu Berlin), ansonsten im Stadtschloß von Berlin. Die sehr an Kunst und Literatur interessierte Elisabeth Christine gründete Niederschönhausen (heute zu Pankow) und führte dort - erstmals für Deutschland - die Seidenraupenzucht ein.

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Elisabeth Henriette von Hessen-Kassel

Kurprinzessin von Brandenburg; Tochter des Landgrafen Wilhelm VI. von Hessen-Kassel und dessen Gemahlin Hedwig Sophie von Brandenburg, der Schwester des Großen Kurfürsten. Am 13.8.1679 heiratete sie im Berliner Schloß Friedrich I., nachdem sie sich bereits drei Jahre zuvor heimlich verlobt hatten. 1680 wurde ihr einziges Kind, Luise Dorothea Sophie geboren, die 1700 Friedrich von Hessen heiratete, der von 1720 bis 1751 König von Schweden sein sollte. Elisabeth Henriette starb - von ihrem Gemahl tief betrauert - im Alter von nur 21 Jahren an den Pocken.

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Johann Georg

Kurfürst von Brandenburg (1571-98); nach dem Tode von Kurfürst Christian I. von Sachsen (*1560, †1591) übernahm er zusammen mit Herzog Friedrich Wilhelm I. von Sachsen-Weimar (*1562, †1602) die Administration von Kursachsen.

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Berlin, Dom, Hohenzollern-Gruft

Berlin, Dom, Hohenzollern-Gruft

Berlin, Dom, Hohenzollern-Gruft

Berlin, Dom, Hohenzollern-Gruft

Berlin, Dom, Hohenzollern-Gruft

Hinweis: Madame du Barry wurde nach ihrer Hinrichtung auf den heute nicht mehr vorgandenen Cimetière de la Madeleine gebracht. Am 3. 6.1802 wurde das Land des Friedhofes von Pierre-Louis Olivier Desclozeaux gekauft (er markierte die Stelle, an der das Ludwig XVI. und Marie Antoinette begraben waren, mit einer Hecke, zwei Weiden und einer Zypresse). 1816 verkaufte Desclozeaux das auf dem Gelände stehende Haus und den ehemaligen Friedhof an Ludwig XVIII., der die Kosten von 3 Millionen Livres für den Bau der Chapelle expiatoire bereitstellte, deren Einweihung 1826 stattfand (in der Krypta der Kapelle markiert ein Altar den exakten Ort der ursprünglichen Grabstätte des Könispaares).

Paris, Cimetière de la Madeleine

Marie-Jeanne Bécu, comtesse du Barry

  1769  1781  1782

Französische Mätresse; uneheliche Tochter der Näherin Anne Bécu und des Franziskanermönchs Jean Baptiste Casimir Gomard de Vaubernier. Als Jeanne vier Jahre alt war, zog ihre Mutter mit ihr1778-80 nach Paris. Dort erfuhr sie durch einen Gönner ihrer ebenfalls schönen Mutter eine Erziehung und Ausbildung im Kloster Sainte-Aure, wo sie sich bis 1758 aufhielt. Um 1761 trat sie eine Stelle als Gesellschafterin bei Madame de La Garde, der Witwe eines Steuerpächters an, die ihr jedoch bald wegen der häufigen Liebschaften kündigte. Danach nahm sie eine Beschäftigung im Pariser Modehaus "La Toilette" bei Monsieur Claude-Edme Labille an. Später arbeitete sie unter dem Namen Mademoiselle Lange im Etablissement von Madame Gourdan. Die 18-jährige, mit außergewöhnlicher Schönheit ausgestattete Jeanne fiel dem comte Jean-Baptiste du Barry, gen. Le Roué, auf, und er machte sie zu seiner Mätresse. Da er nach einer Möglichkeit suchte,, bei Hof mehr Einfluß zu gewinnen, beschloß er, Jeanne dort vorzustellen. 1768 arrangierte der Graf ein Treffen der blonden Schönheit mit dem alternden Ludwig XV., nachdem er zuvor Jeannes Geburtsurkunde gefälscht und sie am 1.9.1768 mit seinem Bruder, Guillaume du Barry (*1732, †1811) verheiratet hatte, um ihre wahre Herkunft zu verschleiern. Im April des Folgejahres wurde sie als comtesse du Barry bei Hof offiziell vorgestellt. Sie erlangte zwar keinen politischen Einfluß wie zuvor Madame de Pompadour, hatte jedoch einen erheblichen Einfluß auf das Umfeld des Königs. So war sie maßgeblich am Sturz despinxit  Elisabeth Vigée-Lebru, 1789 Herzogs von Choiseul beteiligt und bei den Hochzeitsfeierlichkeiten von Ludwig (XVI). und Marie Antoinette nahm sie gegen den Widerstand des Hofes, der sie als Dirne ablehnte, an der Seite des Königs teil. Als der König Ende April 1774 an den Pocken erkrankte und im Sterben lag, verbannte er sie, um seine Seele zu retten, vermutlich auf Anraten seines Beichtvaters, schließlich vom Hofe in die Abtei Pont-aux-Dames. Erst im Oktober 1776 konnte sie mit Einverständnis Ludwigs XVI. und Marie Antoinettes aus ihrem Exil in der Abtei wieder in ihr Schloß Louveciennes zurückkehren, das Ludwig XV. ihr 1769 geschenkt hatte. Nachdem sich zu Beginn der Französischen Revolution am 5.10.1789 die Pariser Frauen auf den Marsch nach Versailles machten, wo diese von Ludwig XV. empfangen wurden, aber der Mob am Folgetag den Palast stürmte und es zu Schießereien zwischen ihm und den königlichen Soldaten kam, bei denen es Tote und Verwundete gab, versorgte comptesse du Barry dort verwundete Soldaten und erhielt von ihrer einstigen Widersacherin, der in den Tuilerien gefangengehaltenen Marie Antoinette, für ihr Verhalten einen Dankesbrief. Sie geriet jetzt immer mehr ins Visier der Revolutionäre; ihr Schloß wurde geplündert, alle ihre Wertsachen, v.a. die ihr vom König geschenkten Juwelen, geraubt. Um weiterem Unheil zu entgehen, floh sie im Winter 1792 aus Frankreich nach England, wo sie sich für viele französische Emigranten einsetzte. Dort erfuhr sie auch von der Hinrichtung des Königs und der Königin. Dennoch kehrte sie - die Lage falsch einschätzend - im März 1793 nach Paris zurück, wurde schon im 1. Juli festgenommen, jedoch wieder entlassen, da sich die Dorfbewohner von Louveciennes für sie eingesetzt hatten, dann aberca. 1897 im September 1793 erneut verhaftet. Wieder rettete sie zunächst eine Petition der Dorfbewohner; dann aber erfolgte am 19.11.1793 ihre endgültige Festsetzung, und sie wurde am 6. Dezember vor das Revolutionstribunal gebracht. Dort traten u.a. mehrere ihrer ehemaligen Bediensteten gegen sie als Zeugen auf. Von diesem wurde sie wegen Unterstützung der Konterrevolution, Kontakten zu Emigrierten und Verschwendung öffentlichen Eigentums und als Feindin der Revolution angeklagt und zum Tode verurteilt. Zuvor hatte sie versucht, ihre Leben zu retten, indem sie die Verstecke ihrer Besitztümer verriet und die Namen vieler weiterer Personen, die später ebenfalls verhaftet und zum Tode verurteilt wurden. Die Hinrichtung verlief ungewöhnlich demütigend; als man sie zur Guillotine brachte, weinte und schrie sie und wandte sich verzweifelt an die gaffenden Menschenmassen, und als sie um ihre Leben flehte, kam unter den Zuschauern Unruhe auf. Da die Henker fürchteten, es könnten Tumulte entstehen, wurde die Hinrichtung beschleunigt. comptesse du Barry wehrte sich verzweifelt und soll angeboten haben, ihr Leben zurückzukaufen. Ihre letzten Worten waren angeblich: "De grâce, monsieur le bourreau, encore un petit moment!" [dt.: "Gnade, Herr Scharfrichter, noch einen kleinen Moment!").

comtesse du Barry und König Ludwig XV. (pinxit Gyula Benczúr, 1874)

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Cosimo I. de’ Medici

             

 

Herzog der Toskana 1537-74); Großherzog der Toskana (1569-74); Sohn des aus Forlí stammenden Giovanni de’ Medici gen. Giovanni dalle Bande Nere (*1498, †1526) und Maria Salviati; folgte 1537 dem ermordeten Alessandro de' Medici (*1510, †1537) als Herzog von Florenz nach. Erfolgreich konnte er sich sowohl gegen die Umsturzversuche als auch die Ansprüche auf Mitsprache seitens des florentinischen Adels durchzusetzen und eine absolutistische Herrschaft errichten. Zur Umsetzung der Zentralisierung und damit verbunden der Bürokratisierung des Staatswesens ließ er die Ämtergebäude der Uffizien in Florenz bauen. 1555 eroberte er die Republik Siena, und 1569 erhielt er von Papst Pius IV. den Titel eines Großherzogs der Toskana Isabella de' Medicials Ausgleich für die nicht zustande gekommene Königswürde von Korsika. Selbst künstlerisch engagiert, förderte Cosimo, der Mitglied des Ordens vom Goldenen Vlies war, Kunst und Wissenschaft in Florenz. Sein Nachfolger war Francesco I. de’ Medici, Sohn aus seiner ersten Ehe mit Eleonora di Toledo., aus der weitere 10 Kinder hervorging, darunter auch Isabella. Aus seiner Ehe mit Camilla Martelli, die er 1570 heiratete, gingen zwei Kinder hervor (ein weiteres Kind wurde tot geboren).

Inschrift: COSIMUS I. M(AGNUS) DUX ETR(URIAE) – Cosimo I. Großherzog der Toskana

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Florenz, Basilica San Lorenzo, Cappella dei Principi

Hinweis: Cosimo I. links, Ferdinando I. rechts

Ferdinand I. de’ Medici

                    

 

Großherzog der Toskana (1587-1609); Kardinal; vierter Sohn Cosimos I.; Vater von Claudia de’ Medici, der Erzherzogin von Österreich und Landesfürstin von Tirol; 1562 war er im Alter von 14 Jahre bereits Kardinal geworden, hatte aber das Sakrament der Priesterweihe nie empfangen; dennoch erwarb er sich in Rom durch seine Verwaltung der Kirchenangelegenheiten einen guten Ruf. Er gründete die Villa Medici in Rom und erwarb zahlreiche Kunstwerke. 1587 folgte seinem Bruder Francesco de’ Medici nach dessen Tod durch Malariaerkrankung auf den Thron.

Verheiratet war Ferdinand I. seit 1589 mit Christine von Lothringen; das Paar hatte neun Kinder, darunter Cosimo II. und Claudia.

Inschrift: FERDINANDUS I. M(AGNUS) D(UX) ETR(URIAE) – Ferdinando I. Großherzog der Toskana

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Florenz, Basilica San Lorenzo, Cappella dei Principi

Hinweis: Cosimo I. links, Ferdinando I. rechts

Adel / Regenten LXXXIV

Omnibus salutem!