Maximilian Julius Leopold

Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel; war ein preußischer General; jüngste Sohn Herzog Karls I. und der Philippine Charlotte von Preußen, der Schwester Friedrichs II., König in Preußen. Im Geiste der Aufklärung erzogen und Mitglied der Freimaurer reiste er 1775 in Begleitung von Gotthold Ephraim Lessing nach Italien. Von seinem Onkel zum Regimentkommandeur des Infanterieregiments Diringshofen (1806: No. 24 ) ernannt, reiste er 1776 von Neapel nach Frankfirt an der Oder zurück, um das Regiment dort zu übernehmen. Leopold ertrank auf tragische Weise, als er versuchte bei der großen Oderflut im Jahre 1785 vom Hochwasser eingeschlossene Menschen zu retten.

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Ludwig Ernst

Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel; Prinz aus dem Haus der Welfen; Sohn von Herzog Ferdinand Albrecht II. von Braunschweig und Antoinette Amalie von Braunschweig-Wolfenbüttel; trat 1737 als Oberst und Befehlshaber des Infanterieregiments Alt-Wolfenbüttel in kaiserliche Kriegsdiensteund nahm an den Türkenkriegen bis zum Frieden von Belgrad im September 1739 teil. Im Mai 1740 ging er als österreichischer Generalmajor in die Niederlande. Von 1751 bis 1766 war er dort Generalkapitän und führte nach dem Tode Annas von Hannover 1759 als Vormund für den minderjährigen Wilhelm V. von Oranien die niederländischen Staatsgeschäfte.

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Bild: Bernd Schwibbe (10/2009)

Braunschweig, Dom (Welfengruft)

Ferdinand Albrecht II.

Fürst von Braunschweig-Wolfenbüttel; vierter Sohn Ferdinand Albrechts I. und der Christine von Hessen-Eschwege; erbte noch kurz vor seinem Tode das gesamte Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel und gab Bevern dafür an seinen Bruder Ernst Ferdinand weiter. Er nahm nach Ausbruch des Spanischen Erbfolgekrieges mit der kaiserlichen Armee in Schwaben und Bayern teil. Unter Prinz Eugen kämpfte er gegen die Türken, erhielt die Statthalterschaft der Festung Komorn und zeichnete sich besonders bei Peterwardein, bei der Belagerung von Temesvár in Siebenbürgen und bei Belgrad aus. Seine Tochter Elisabeth Christine war mit dem König in Preußen, Friedrich II, dem Großen verheiratet

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Bild: Bernd Schwibbe (10/2009)

Karl I.

                 

Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel-Bevern (ab 1735); Sohn von Ferdinand Albrecht II. und Antoinette Amalie von Braunschweig-Wolfenbüttel (*1696, †1762); Vater der späteren Herzogin Anna Amalia, die an ihren Hof in Weimar Schriftsteller, Künstler und Wissenschaftler zog (Weimarer Musenhof). Gründer des Collegium Carolinum, der heutigen Technische Universität Braunschweig.

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Bild: Bernd Schwibbe (10/2009)

Ferdinand Albrecht I.

Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel-Bevern; vierter Sohn von Herzog August dem Jüngeren aus dessen dritter Ehe mit Elisabeth Sophie von Mecklenburg (*1613, †1676); wurde von Justus Georg Schottelius und dem prominenten Dichter Sigmund von Birken erzogen.

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Bild: Bernd Schwibbe (10/2009)

Friedrich Wilhelm gen. Schwarzer Herzog

Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel und von Oels; trat 1789 in preußische Kriegsdienste und nahm ab 1792 an Feldzügen gegen revolutionäre Frankreich teil. Bekannt und populär wurde er durch sein Draufgängertum als deutscher Heerführer während der Befreiungskriege gegen Napoléon. 1806 kämpfte er in der Schlacht bei Jena und Auerstedt, in der sein Vater tödlich verwundet wurde und er selber in französische Kriegsgefangenschaft geriet, so daß er das Erbe nicht antreten konnte. Sein Vater hatte ihn, obwohl er drei ältere Brüder hatte, zu seinem Nachfolger bestimmt, da die anderen Söhne dazu nicht fähig seien. Außerdem war das Herzogtum Braunschweig zum Königreich Westfalen geschlagen worden, in dem Napoleons jüngerer Bruder Jérôme Bonaparte regierte. Nach seiner Freilassung stellte Friedrich Wilhelm 1809 im Bündnis mit Österreich in Böhmen und Schlesien ein Freikorps von 7.000 Mann auf, dessen Soldaten schwarze Uniformen trugen (daher sein Beinamen "Schwarzer Herzog"), mit dem er sich erneut gegen die französischen Truppen wandte. Zwei Tage vor Napoléons Niederlage bei Waterloo fiel er in der Schlacht bei Ligny und Quatre-Bra.

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Bild: Bernd Schwibbe (10/2009)
Bild: Bernd Schwibbe (10/2009)

Braunschweig, Dom (Welfengruft)

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Luise Christine Danner née Rasmussen

 

Dänische Gouvernante; Gemahlin König Friedrich VII.; Tochter des Kaufmanns Gotthilf L. Køppen und der unverheirateten Magd Juliane Caroline Rasmussen; 1826 wurde sie Elevin an der Ballettschule der Kopenhagener Oper, von der sie 1830 übernommen wurde und ab 1835 als Ballerina auftrat. 1841 bekam sie von dem Buchdrucker und späteren Kammerherrn und königlichen Privatsekretär Carl Berling (*1812, †1871) ein Kind, gab 1842 ihre Position bei der Oper auf und eröffnete mit Berlings finanzieller Unterstützung einen Putzladen. In den 1830er Jahren lernte sie durch Berling den Kronprinz von Dänemark, nachmaliger König Friedrich VII., kennen und hatte während der 1840er Jahre eine Liebesbeziehunhg zu ihm. Dieses Verhältnis wurde am 7.8.1850 durch eine morganatische Ehe beendet, nachdem sie zuvor zur Gräfin von Danner erhoben wurde. Die Ehe stieß besonders in Adelskreisen und der gesellschaftlichen Oberschicht auf heftigen Widerstand. Sie wurde sogar mit Verachtung und Demütigungen bedacht. Das Paar residierte auf Schloß Jægerspris (Seeland), das es 1854 erworben hatte. Nach Friedrichs VII. Tod 1863 zog sie sich mit einem großen Vermögen nach Cannes in Frankreich zurück. Aus ihrem Vermögen errichtete sie testamentarisch eine große dänische Stiftung zur Erinnerung an König Frederick VII..

Inschrift: Hier ruht Louise Christine Gräfin von Danner, König Friedrich VII. Witwe. Gesegnet sei die Erinnerung an sie.

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Jægerspris, Schloß Jægerspris, Park

Hinweis: Der Stein mit der Inschrift befindet sich oberhalb der Gruft mit dem Sarkophag.

Robert I. von Anjou gen. der Weise [ital. Roberto d'Angiò, Il Saggio]

Aus der Lobschrift “Regia Carmina" (~1336)

 

König von Neapel (1309-43); Sohn König Karls II. des Lahmen von Neapel und der Maria von Ungarn; als Kind wurden er und seine Brüder 1288 während der Sizilianischen Vesper im Austausch gegen ihren Vater als Geiseln von Alfonso III von Aragon gefangen genommen. Erst nach sieben Jahre der Verhandlungen wurden die Kinder schließlich 1295 entlassen. Nach der Freilassung ernannte ihn sein Vater zum Vikar, und 1897 wurde er zum Herzog von Kalabrien erhoben. Nach dem Tode seines älteren Bruders Karl Martel von Anjou wurde er Erbe der Krone des Königreichs Neapel. Um auch die Krone des benachbarten Königreichs Sizilien zu erwerben, heiratete er unter Mitwirkung von Papst Bonifatius VIII. Yolande von Aragon, die Tochter König Johanns von Siziliens. Die sizilianischen Barone aber verweigerte ihm die Gefolgschaft und zogen statt dessen Johanns Bruder, Friedrich III. vor. 1299 kam es erneut zum Krieg; Robert brach den Feldzug aber nach einigen Niederlagen ab und verlor 1302 im Frieden von Caltbellotta, in dem Friedrich III. als König von Sizilien mit der Verpflichtung anerkannt wurde, Eleonore von Anjou, die Schwester Roberts zu heiraten. Als aber sein Vater 1309 starb, wurde Robert mit Unterstützung von Papst Klemens V. zum König von Sizilien gekrönt, obwohl Robert de facto auf Sizilien verzichten mußte und seine Regentschaft sich künftig auf das südliche Italien beschränkte. Klemens machte ihn zum päpstlichen Vikar der Romagna und damit zum Bundesgenossen gegen Kaiser Heinrich VII., dessen Invasion in Italien er abwehren wollte. In den folgenden Jahren avancierte Robert zum Führer der antikaiserlichen Guelfen und übernahm in mehreren norditalienischen Städten die Signoria. Als Heinrich VII. im Frühjahr 1312 mit seinem Heer vor den Toren Roms stand und eine Restauratio imperii anstrebte, nahmen die Spannungen zwischen beiden zu, und es beteiligten sich neapolitanische Truppen auch am Kampf in Rom gegen Heinrich. Da Robert de iure zugleich Heinrichs Vasall war wurde er von Heinrich im Früjhar 1313 zum Tode verurteilt. Nur der plötzliche Tod Heinrichs rettete sein Kopf. Die militärische Lage in Italien änderte sich allerdings auch nach dem Tod des Kaisers nicht: Die toskanischen Guelfen wurden 1315 in der Schlacht bei Montecatini verheerend geschlagen, und sein Bruder und sein Neffe fielen. Papst Johannes XXII. half Robert von Anjou schließlich, sein Ansehen in Italien zurückzugewinnen. Erst als Ludwig der Bayern nach dem Tode Heinrichs VII. nach Italien zog, geriet Robert 1327 erneut in Bedrängnis, weil er mit dem Versuch beschäftigt war, Sizilien zu erobern. Letzlich hatte auch sein Bemühen, den französischen Einfluß in Italien zu stärken, keinen Erfolg; dafür aber war Robert umso erfolgreicher als Mäzen der Künste und Wissenschaften: Er förderte Dichter wie Francesco Petrarca, den er zum Dichter krönte, und Giovanni Boccaccio sowie Künstler wie Tino di Camaino, Simone Martini und Giotto di Bondone.

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Neapel, Basilica di Santa Chiara

Hinweis: Der Sarkophag befindet sich ganz im Hintergrund an der Stirnseite der Basilika.

Bilder: Dr. Herta Lepie (06/2012)

Knut der Große [dän. Knud den Store]

 

König über ein nordisches Großreich, das England, Dänemark, Norwegen und Südschweden umfaßte; zweite Sohn des Königs Sven Gabelbart; nahm im Jahre 1013 nahm er an der Invasion Englands durch seinen Vater Sven teil und wurde von diesem als Befehlshaber der Flotte in Gainsborough zurückgelassen. Als sein Vater Anfang 1014 starb, wurde Knut dessen Nachfolger in England. Als aber in England eine Witan (i.e. Ratsversammlung) in England seinen Ansprich auf den Thron in England nicht anerkannte, sondern den früheren König Æthelred zurückrief, zog Knut sich nach Dänemark zurück, kehrte aber im Sommer des Folgejahrs - begleitet von einer großen Streitmacht - nach England zurück und besetzte zunächst Nordengland dann aber 1016 auch den Süden des Landes. In der Schlacht von Assandun bei Ashingdon in Essex besiegte er den nach Æthelred Tode dort herrschenden Edmund Ironside, der daraufhin Knuts Herrschaft über England (außer Wessex) anerkannte. Nach Edmunds Tod im November wurde auch diese Einschränkung hinfällig, und Knut wurde zu Weihnachten als König Englands gekrönt. 1017 heiratete er zur Festigung seines Anspruchs auf England, Emma von der Normandi, Witwe Æthelred. Im selben Jahr teilte er sein Herrschaftsgebiet in die Grafschaften Wessex, Mercia, Northumbria und East Anglia auf. Als Earls setzte er Erik Håkonsson in Northumbria, Torkjell Høge in East Anglia, Leofric in Mercia und Godwin in Wessex ein. Nach dem Tod seines älteren Bruders Harald II. wurde er 1019 König auch von Dänemark, wo er seinen Schwager Ulf Jarl als seinen Stellvertreter einsetzte. Dem Versuch von Anund Jakob von Schweden und Olav II. Haraldsson von Norwegen, ihm Dänemark zu entreißen, bereitete er 1025/26 in der Schlacht an der Helgeå in Schweden ein Ende. 1025 wurde Knuts Tochter Gunhild (*~1019, † 1038)  Heinrich (III.), dem Sohn Konrads II. versprochen, die 1036 stattfand. Am 26.3.1027 wohnte er der Kaiserkrönung Konrads in Rom bei. 1028 eroberte er Norwegen. Der Versuch des entthronten Königs Olav, die Herrschaft zurückzuerlangen, scheiterte 1030 in der Schlacht von Stiklestad. Jedoch konnte sich auch Knuts Sohn Sven Alfivason in Norwegen nicht durchsetzen, wo Olavs Sohn Magnus ab 1035 wieder die Macht übernahm (bis 1047). Knut unternahm anscheinend 1034 auch den Versuch, sich Schottland anzueignen, wobei ihm aber kein anhaltender Erfolg beschieden war.

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Winchester, Cathedral

Braunschweig, Dom (Welfengruft)

Braunschweig, Dom (Welfengruft)

Braunschweig, Dom (Welfengruft)

Braunschweig, Dom (Welfengruft)

Adel / Regenten LXXX

Omnibus salutem!