Bilder: Alexander Krischnig (03/2008)

Beatrix von Burgund

 

 

Römisch-deutsche Königin; Kaiserin des Heiligen Römischen Reiches; wurde am 17. Juni 1156 in der Würzburger Residenz mit Kaiser Friedrich I. Barbarossa verheiratet, nachdem dieser sich drei Jahre zuvor von Adelheid (Adela) von Vohburg getrennt hatte, weil die Ehe kinderlos geblieben war. Am 9. Oktober des selben Jahres wurde sie vom Trierer Erzbischof Hillin von Fallemanien zur Königin gekrönte. Die von Beatrix in die Ehe mit eingebrachte Freigrafschaft Burgund stärkte die Macht Barbarossas im Königreich Burgund, in dem der Einfluß der römisch-deutschen Könige bislang nur schwach ausgeprägt war. Am 1.8.1167 wurde sie in Rom zur Kaiserin gekrönt, im August 1178 in Vienne zur Königin von Burgund.

Hochzeit Beatrix’ mit Friedrich I.

Die gebildete und intelligente Beatrix, die in zeitgenössischen Quellen als große Schönheit beschrieben wird - der Chronist Acerbus Morena beschrieb sie als schön, mit “glänzendem und goldenem Haar”, “weißen und schön gebildeten Zähnen”, “kleinem Mund”, “leuchtenden Augen” und “schlankem Körper”, widmete sich u.a. der Verwaltung des burgundischen Königreichs und speziell ihres Hausguts.

Inschrift: A IESU MCLXXXIV XVII KAL DECEMBRIS OBIIT BEATRIX IMPERATORIX [Im Jahre Jesu 1184 an den 17. Kalendern des Dezembers starb die Kaiserin Beatrix]

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Speyer, Dom

Bild: Dr. Torsten Hennig

Theodora II., die Jüngere

 mit ihrer Tochter Thekla

Kaiserin von Byzanz; die Tochter einer Familie armenischer Herkunft heiratete 830 den byzantinischen Kaiser Theophilos (*~813, †842). Nach dem frühen Tod ihres Mannes führte sie gemeinsam mit ihrer Tochter Thekla und einem Regentschaftsrat unter dem Vorsitz des Logothetes tou dromou (= Vorsteher der Diplomatie) Theoktistos für ihren erst 3-jährigen Sohn Michael (*839, †867) die Regentschaft und verstand es, durch geschickte Politik das oströmische Reich zu verteidigen, auch durch beachtliche militärische Erfolge gegen die Araber. Theodora, eine glühende Verehrerin von Heiligenikonen, setzte im März 843 den ikonoklastischen (bilderfeindlichen) Patriarchen Johannes VII. Grammatikos ab, und bestallte den Patriarchen Methodius I., mit dem zusammen sie einen Kurswechsel in der Kirchenpolitik einleitete und auf einer Synode im März 843 die Beschlüsse des 7. ökumenischen Konzils von Nicäa wieder eingesetzte, womit die Bilderverehrung wieder offiziell eingeführt wurde [zum Gedenken an die Restaurierung der Ikonenverehrung wird seitdem der erste Fastensonntag in der orthodoxen Kirche als "Sonntag der Orthodoxie" gefeiert]. Außerdem befahl sie die Ausrottung der Paulikianer. Mehr als 100.000 Anhänger dieser Glaubensrichtung, die nicht mehr rechtzeitig fliehen konnten, sollen 843 Opfer von Massenhinrichtungen geworden sein. Nachdem Michael mündig geworden war und als Michael III. die Regentschaft aus der Hand seiner Mutter übernommen hatte, kam es zu blutigen Auseinandersetzungen, in deren Folge Theodora am 15.3.856 abgesetzt und mit ihren Töchter in das von ihrer Mutter Theoktiste dereinst gegründete Kloster Gastria in Byzanz abgeschoben (umstritten ist, ob sie einige Jahre später wieder an den Hof zurückkehren durfte). Das genaue Datum ihres Todes ist unklar; offiziell starb sie im Februar 867, andere Quellen berichten allerdings, sie habe den Sturz und die Ermordung ihres Sohnes noch miterlebt und sei erst im September 867 gestorben.

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  Kerkyra (Korfu), Kirche Panagias Spiliotissis

Hinweis: Theodora wurde urspr. im Familienkloster Gastria in Byzynz beigesetzt. 1460 wurden ihre Gebeine jedoch von Türken den Griechen übergeben, die sie nach Kerkyra/Korfu überführten.

Wilhelm I. von Sizilien

 

Normannischer König von Sizilien (1154-66); der jüngste Sohn König Rogers II. von Sizilien regierte, wie schon sein Vater es getan hatte, unter weitgehendem Ausschluß des heimischen Adel und erregte dadurch Unmut, so daß er sich schließlich, ermutigt durch Kaiser Friedrich I. Barbarossa und den Kaiser Manuel I. Komnenos von Byzanz - gegen ihn erhob. Wilhelm gelang es jedoch schließlich, 1158 den Aufstand niederzuschlagen. Bei der Papstwahl nach dem Tode Hadrians IV. im September 1159 unterstützte er Rolando Bandinelli zur Wahl zum Papst als Alexander III. gegen den Widerstand Friedrichs. Sein Nachfolger wurde Wilhelm II. von Sizilien. Verheiratet war Wilhelm I. mit Margarete von Navarra (*1128, †1183). Deren älteste Sohn, Roger, war von Juni 1156 bis zu seinem Tod im März 1161 Herzog von Apulien.

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Bild: Jan Dudas (02/2008)

Wilhelm II. von Sizilien der Gute

 

Normannischer König von Sizilien (1166-71); zweitgeborene Sohn Wilhelms I. von Sizilien führte den üppigen Lebensstil seines Vaters fort, war aber dennoch wesentlich beliebter als jener, woran seine von Zeitgenossen gepriesene Schönheit wesentlichen Anteil hatte. Da er beim Tod seines Vaters noch minderjährig war, führte seine Mutter Margarete mit wechselnden Beratern die Regentschaft, was ab März 1167 in der Intitulatio der Urkunden durch eine besondere Formel una cum matre (gemeinsam mit der Mutter) zum Ausdruck gebracht wurde. Er übernahm die Herrschaft wahrscheinlich erst im Dezember 1171, im Alter von 18 Jahren.

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Bild: Jan Dudas (02/2008)

Monreale (Sizilien), Dom

Friedrich I. gen. Barbarossa

Römischer König (1152-1190); Kaiser des Heiligen Römischen Reiches (1154-1190); Herzog von Schwaben (1147-52); Sohn des staufischen Herzogs Friedrich II. von Schwaben und der Welfin Judith; Enkel König Konrads III., der Friedrich den Vorzug vor dem eigenen, noch minderjährigen Sohn gab und ihn zu seinem Nachfolger designierte. 1147 brach er mit dem 2. Kreuzzug unter Führung Konrads III. ins Heilige Land auf. Wenige Wochen nach dessen Tod wählten die Fürsten ihn auf der Fürstenversammlung in Frankfurt am Main am 4.3.1152 einstimmig zum König; wenige Tage später ließ er sich von Arnold II. von Wied, dem Erzbischof von Köln, in Aachen zum König salben. Dieses Amt empfand Friedrich als Verpflichtung, die Macht und das Ansehen des Reiches wieder herzustellen und die Stellung des Kaisers im Reich zu festigen, zumal der Illitteratus (i.e. des Lesens und Schreibens unkundige) Friedrich anfangs unter dem starken Einfluß des Kölner Erzbischofs Rainald von Dassel stand, der des Lateins mächtig und an Cicero und Seneca geschult, das Wiedererstarken der “Reichsidee“ verfolgte. Als erstes gelang es ihm, den seit der Königswahl Lothars II. 1125 andauerten Konflikt zwischen den Staufern und Welfen, beizulegen, indem er auf dem Würzburger Reichstag einen Landfrieden verkündete und einen ersten Ausgleich zwischen dem Welfen Heinrich dem Löwen, dem Herzog von Sachsen, und dem Markgrafen von Brandenburg, Albrecht dem Bären, erreichte. Außerdem heiratete er während des Reichstags am 17. Juni 1156 in zweiter Ehe die zwanzig Jahre jüngere, gerade einmal zwölf Jahre alte Beatrix von Burgund und konnte damit die Freigrafschaft Burgund wieder dem Reich angliedern (mit ihr zeugte der “uxorius“, der seiner Gattin Hörigen, zwischen 1160 und 1171 zwölf Kinder). 1178 ließ er sich zum König von Burgund wählen. Dann wandte er sich der Durchsetzung des Kaisertums in Reichsitalien zu. Ein erster Schritt war 1153 die Einigung mit Papst Eugen III. (1145-1153) im Konstanzer Vertrag auf eine gemeinsame Politik gegen Byzantiner und Normannen in Italien. 1154 unternahm Friedrich seinen ersten Italienzug, auf dem ihn der neue Papst Hadrian IV. (1154-1159) am 18.6.1155 zum Kaiser krönte. Allerdings kam es wenig später zur Auseinandersetzung zwischen dem Kaiser und dem Papst, als Hadrian im Oktober 1157 auf dem Reichstag von Besançon die Behauptung aufstellte, das Reich nur sei nur ein Lehen der römischen Kirche. Friedrich weigerte sich, diesen Anspruch der Kirche anzuerkennen und verteidigte die Gleichrangigkeit von Kaiser und Papst. Vielmehr, so behauptete der Erzkanzler Friedrichs, Rainald von Dassel, sei der Kaiser ein ”Gesalbter des Herrn“ und die Krone ihm von Gott verliehen. Als Manifestation dieser Gleichrangigkeit tauchte jetzt auch erstmals der Begriff sacrum imperium (dt. Heiliges Reich) auf. Der Papst suchte daraufhin Unterstützung bei den Normannen. Friedrich zog sich aber 1158 auch die Gegnerschaft der lombardischen Städte zu, als er durch die Wiederherstellung der Reichshoheit in Italien die Autonomie der oberitalienischen Städte beschnitt, worauf sich Städte wie Mailand, Piacenza, Brescia und Cremona - unterstützt durch den Papst - zur Wehr setzten. Daraufhin unternahm Friedrich drei Heerzüge nach Italien (1158, 1163, 1166-68), um einerseits seine Forderungen durchzusetzen, andererseits aber auch das Schisma zwischen Papst Alexander III. (*~1105, †1181), einem Gegner Friedrichs, und verschiedenen von Friedrich eingesetzten Gegenpäpsten zu beenden. 1158 eroberte Friedrich Mailand, unterwarf die Stadt und ihre Verbündeten, ließ die Stadt 1162 nach einem Aufstand völlig zerstören und setzte seine kaiserliche Oberhoheit durch (der Kölner Erzbischof Rainald von Dassel, Berater Barbarossas und Erzkanzler von Italien, brachte die Gebeine der hl. Drei Könige 1164 von Mailand nach Köln. Für diese Gebeine wurde in Köln von dem lothringischen Goldschmied Nikolaus von Verdun zwischen 1190 und 1225 der Dreikönigenschrein angefertigt).

Von Kaiser Friedrich I. Barbarossa zwischen 1165 und 1170 dem Aachener Dom gestifteter Leuchter (in der Inschrift heißt es, daß der Leuchter in Zahl und Maß der Harmonie des Raumes entsprechen sollte). Bild: Dr. Herta Lepie (06/2014)

Während des zweiten Heerzuges 1166/67 eroberte Friedrich zwar ganz Norditalien und Rom, wo Beatrix vom Gegenpapst - Alexander III., als Pilger verkleidet, war aus der Stadt geflohen - am 1.8.1167 zur Kaiserin gekrönt wurde. Er mußte sich jedoch, ohne sein Ziel erreicht zu haben, durch eine plötzlich in seinem Heer ausbrechende Malariaseuche, der 2.000 Ritter zum Opfer fielen, auch Rainald von Dassel, gezwungen, überstürzt und unter großen Verlusten zurückziehen. Als dieser Rückschlag bekannt wurde, schlossen sich 1167 die oberitalienischen Städte Mailand, Parma, Padua, Verona, Piacenza, Bologna, Cremona, Mantua, Bergamo und Brescia nun zum sog. Lombardenbund unter Einbeziehung Papst Alexanders III. zusammen. Um gegen die Verbündeten vorzugehen, zog Friedrich erneut nach Italien (1174-76) - wobei Heinrich der Löwe sich weigerte, an dem Feldzug teilzunehmen -, erlitt nach anfänglichen Erfolgen jedoch am 29.5.1176 eine Niederlage gegen den Lombardenbund bei der norditalienischen Stadt Legnano. Jetzt zeigte er sich verhandlungsbereit und schloß mit Papst Alexander 1177 in Venedig einen Sonderfrieden, bevor es 1183 schließlich im Frieden von Konstanz auch zu einer Einigung mit dem Lombardenbund kam, in dem die Ronkalischen Beschlüsse, die Teil der von Friedrich I. betriebenen Politik einer restauratio imperii waren, zurückgenommen wurden, die Städte jedoch formell im Lehensverband des Reiches verblieben. Im Norden seines Reiches konnte Friedrich seine Macht allerdings konsolidieren; er brachte Polen unter die Lehenshoheit des Reiches und erhob Böhmen zu einem Königreich. Er baute zielstrebig die staufische Hausmacht aus und suchte die Königsmacht u.a. durch Städtegründungen zu festigen; in der Verwaltung stützte er sich in erster Linie auf die Ministerialen. 1178 bis 1181 enthob er Heinrich den Löwen, der ihm zu mächtig geworden war, ihm außerdem auf dem Italienzug von 1176 die Unterstützung verweigert und damit zu seiner Niederlage von Legnano beigetragen hatte, in zwei lehnsrechtlichen Prozessen all seiner Lehen und beschränkte ihn auf sein braunschweigisches Hausgut. 1184 veranlaßte Friedrich die Wahl seines Sohnes als Heinrich VI. zum König, machte ihn zum Mitregenten und verheiratete ihn mit Konstanze, der Erbin von Sizilien. Am 11.5.1189 brach Friedrich mit dem kaiserlichen Heer von Regensburg aus zum Kreuzzug, dem 3., nach Kleinasien auf; dort hatte Sultan Saladin im Oktober 1187 die Stadt Jerusalem eingenommen.

Tod Friedrichs I. zoom

Nach zwei großen Siegen über die Muslime bei Philomelion (heute Aksehir) und Ikonion (heute Konya) starb Friedrich beim Baden im Fluß Saleph (heute Göksu, Türkei), vermutlich an einem Herzschlag (es gibt auch die Ansicht, er sei, als sein Pferd beim Durchqueren des Gewässers scheute, abgeworfen worden und in den Fluten versunken). Sein Sohn Friedrich V. von Schwaben (*1167, †1191 vor Akkon an Malaria), dem die Führung des deutschen Kreuzfahrerheeres übertragen wurde, zog mit einer kleinen Schar weiter, um seinen Vater in Jerusalem zu beerdigen. Der Versuch, den Leichnam in Essig zu konservieren, mißlang, so daß Herz und Eingeweide des Kaisers in Tarsos, das Fleisch in der Peterskirche in Antiochia, seine Gebeine in der Kathedrale von Tyros beigesetzt wurden. Sein Nachfolger als Kaiser des Heiligen Römischen Reiches wurde 1191 sein Sohn als Heinrich VI.. Ihn und seinen Sohn Friedrich nebst 20.000 weiteren Männern hatte Friedrich zu Pfingsten 1184 während eines großen Hoftags (bekannt als Mainzer Hoftag) auf der Maaraue, einer Halbinsel an der Mündung des Mains in den Rhein, bei der 70.000 Gäste aus dem In- und Ausland anwesend waren, in den Ritterstand aufgenommen. (noch heute erinnert ein Monument an das Ereignis, s.rechts).

Friedrichs Popularität als Erneuerer des Reiches begann bereits zu seinen Lebzeiten. Die ursprünglich auf Kaiser Friedrich II. gemünzte Kyffhäusersage wurde zu Beginn des 16. Jahrhunderts im Volksbuch von Friedrich Barbarossa auf Friedrich I. übertragen.

 

Mit seinen Söhnen Heinrich, des späteren Heinrichs VI., und Friedrich (Miniatur aus der Welfenchronik).

 

 

Papst Alexander III. überreicht dem Dogen von Venedig das heilige Schwert zum Kampf gegen Friedrich Barbarossa.

 

Friedrich I. Barbarossa unterwirft sich der Autorität des Papstes Alexanders III.

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Tyros (Libanon), Kathedrale

Monreale (Sizilien), Dom

Leopold Ferdinand Salvator (seit 1902 Leopold Wölfling)

 

Erzherzog von Österreich; ältester Sohn Großherzog Ferdinands IV. von Toskana aus dessen zweiter Ehe mit Alice von Parma; wuchs im Exil in Salzburger auf, besuchte die Militärakademie in Fiume und wurde Marineoffizier. Als er die Tochter des spanischen Thronanwärters Don Carlos, Elvira von Bourbon, heiraten wollte, untersagte ihm Kaiser Franz Joseph diese Verbindung. Zudem beendeten Konflikte mit dem Thronfolger Franz Ferdinand seine Marinekarriere (Leopold hatte seine als Matrose verkleidete Geliebte an Bord des Rammkreuzers “Elisabeth” mitgebracht, mit dem der Thronfolger eine Weltreise antreten wollte). Als der Kaiser dann auch noch - wie allerdings nicht anders zu erwarten - eine Ehe mit der polizeibekannten Straßendirne Wilhelmine Adamovics verweigerte, floh Ferdinand mit seiner Schwester, der Kronprinzessin Luise von Sachsen, und deren Geliebtem in die Schweiz. Nach diversen weiteren Skandalen und einer Alkoholentzugskur trat Leopold 1902 aus dem Haus Habsburg aus. Daraufhin wurde er aus Österreich-Ungarn verbannt, und er nahm den bürgerlichen Namen Wölfling an. Die 1903 mit Adamovics geschlossene Ehe wurde 1907 wieder geschieden, aber nur wenige Tage nach der Scheidung heiratete Wölfling Maria Magdalena Ritter, ebenfalls eine Prostituierte. Auch in München fiel er wegen diverser Skandale auf, die auch die Presse beschäftigten. Schließlich wurde er Schweizer Staatsbürger und schloß sich einer Sekte an. Nach dem Zusammenbruch der K.u.K. Monarchie kehrte er zunächst nach Wien zurück, versuchte sich dort erfolglos als Lebensmittelhändler, und später in Berlin bot Wölfling seine “Insiderkenntnisse” über die (Familien-) Geschichte der Habsburger den Medien an, u.a. als Kommentator für Stummfilme. 1933 heiratete er in Berlin die wesentlich jüngere Klara Hedwig Pawlowski, mit der er bis zu seinem Tode in großer Armut lebte.

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Berlin, Friedhof III der Jerusalems- und Neuen Kirchengemeinde

Bild: Dr. Herta Lepie (10/2010)

Tartus (Syrien), Kathedrale Notre-Dame de Tortosa

Hinweis: Lange war angenommen, daß in der Kathedrale Herz und seine Eingeweide Friedrichs nach seinem Tode im Saleph in der im romanisch-gotischen Stil erbauten Kirche die heute als Museum dient, bestattet wurden. Bis heute ist das aber nicht geklärt... Nun spricht man von Tarsus und Tyrus, und vermutlich ist Tarsus richtiger als Tartus in Syrien.

Library of Congress, 1936
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Manuel I., der Glückliche [port. Dom Manuel I. O Venturoso]

König von Portugal (1495-1521); entstammte dem Hause Avis; Urenkel König Johanns I.; durch seine Unterstützung der Expeditionen der portugisischen Seefahrer Vasco da Gama, der den Seeweg nach Indien um das Kap der Guten Hoffnung eröffnete; Pedro Álvares Cabral, der die Ostküste Brasiliens erreichte und es für Portugal in Besitz nahm und später in Vorderindien bei Calicut eine Handelsniederlassung errichtet, Gaspar Corte Real, der die Erforschung der Küsten von Labrador und Neufundland betrieb und Afonso de Albuquerques, der die Herrschaft Portugals im Fernen Osten begründete. Es begann der aubau eines großen Kolonialreiches. Außerdem wurden unter Manuel Handelsbeziehungen mit Persien und China aufgebaut, aus den Besitzungen in der Neuen Welt strömte großer Reichtum nach Portugal., der es Manuel erlaubte, seinen Hof zu einem Zentrum der Künste und Wissenschaften auszubauen. Der prunkvolle, spätgotisch-portugiesische  Architekturstil der Manuelinik ist nach ihm benannt. Ein dunkles Kapitel waren seine Missionierungen in den eroberten Gebieten.. Außerdem unterstützte er einen Kreuzzug gegen die Osmanen und vertrieb die Juden und die Mauren, die nach dem Ende der Reconquista im Januar 1492 mit der Eroberung des Königreichs Granada durch Isabella I. von Kastilien und Ferdinand II. von Aragonien beendet war, nach Portugal geflohen waren, aus dem Land. Verheiratet war Manuel I. seit 1497 mit deren ältester, als Erbin designierter Tochter Isabella, die allerdings zwei Jahre nach der Hochzeit bei der Geburt ihres ersten Sohnes starb, der seinerseits in seinem zweiten Lebensjahr verstarb. Manuel heiratete daraufhin 1517 ihre jüngere Schwester, die Infantin Maria von Aragonien.

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Bild: Georges Jansoone (09/2006)

Lissabon-Belém, Mosteiro dos Jerónimos de Belém

Rechts das Grabmal Manuels I., links dasjenige von Maria von Aragon.

Philipp I., gen. der Großmütige

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Landgraf von Hessen (1509-67); Sohn Landgraf Wilhelms II. (*1469, †1509) und dessen Gemahlin Anna von Mecklenburg (*1485, †1525); da er beim Tod seines Vaters noch minderjährig war, brach um die vormundschaftliche Regentschaft ein erbitterter Kampf zwischen der Landgräfin und den hessischen Ständen und insbesondere der hessischen Ritterschaft aus. Im Jahr 1518 erklärte Kaiser Maximilian I. Philipp für volljährig, wobei seine Mutter und ihre Räte weiterhindie Geschicke des Landes bestimmten; erst als seine Mutter sich wiederverheiratete kam es zu einem Bruch.

1526 erfolgte das Bündnis mit Johann von Sachsen und anderen protestantischen Fürsten im Torgauer Bund, und die Landgrafschaft Hessen wurde 1526 in Folge der Homberger Synode protestantisch. Hessen gehörte neben Sachsen und Württemberg damit zu den mächtigen Vorkämpfern der Reformation im Deutschen Reich. 1531 war er Mitbegründer des Schmalkaldischen Bundes. Philipp gründete 1527 die Universität Marburg und das zugehörige Gymnasium Philippinum sowie 1529 die Hessische Stipendiatenanstalt.

1524 heiratete Philipp Christine von Sachsen (*1505. †1549)  und schloß noch während des Bestehens dieser Verbindung 1540 eine morganatische Ehe mit der 17-jährigen Margarethe von der Saale (*1522, †1566), einem Hofräulein. seiner Schwester, der Herzogin von Rochlitz. Diese Doppelehe löste eine schwere Krise unter den Anhängern der Reformation hervor, obwohl sowohl Philipp Melanchthon als auch Martin Luther der Ehe zugestimmt hatten, da sowohl nach dem Kirchen- als auch dem weltlichen Recht Bigamie strafbar ist und mit der Todesstrafe geahndet wird. Nach Philipps Gefangennahme im Schmalkaldischen Krieg führte Christine, die ihren Gemahl nie wieder sehen sollte, ab 1547 gemeinsam mit ihrem ältesten Sohn Wilhelm die Regierungsgeschäfte in Hessen (aus Sorge, die neun Kinder aus seiner Ehe mit Margarete könnten im Falle seines Ablenbens unversorgt bleiben, wenn er sein Frau Christina als Regentin die Geschicke des Landes übernähme, hatte er dies nicht bestimmt, sondern für einen solchen Fall statt ihrer einen einen Regentschaftsrat, eingesetzt).

 

Postkarte mit dem Denkmal Philipps I. (ca. 1903)

 

 

 

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Bild: Wogner (07/2014), HNA Regiowiki
Bild: Wogner (07/2014), HNA Regiowiki

Kassel, Martinskirche

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Erik I. Ejegod

 

 

König von Dänemark (1095–1103); illegitimer Sohn des Königs Sven Estridsen; 1086 entging er einem Mordanschlag, dem seine Halbbrüder Knut der Heilige und Benedikt zum Opfer fielen 1085 wurde er nach dem Tode seines Bruders Olaf I. Hungers König von Dänemark. Als solcher war er sehr beliebt beim Volk, das sehr unter der Herrschaft seines Vorgängers und zudem einer großen Hungersnot gelitten hatte. Anfangs seiner Regentschaft mußte er sich der Horden erwehren, die von Osten her in Dänemark eindrangen und das Land plünderten. Er gelang ihm jedoch, sie zurückzudrängen und Rügen zu erobern, wo er Hendrik, den Bruder seiner Schwester zum Herzog des Landes erhob. 1103 gelang ihm mit dem Segen des Papstes den Bischof Asser von Lund als ersten Erzbischof der nördlichen Region im Erzbistum Bremen einzusetzen; gleichzeitig ließ er seinen Bruder Knud seligsprechen. In der Ratsversammlung in Viborg kündigte er schließlich an, daß er in das Heilige Land zu pilgern beabsichtige und bestimmte Harald Kesja und Bischof Asser als Regenten während seiner Abwesenheit. Um 1101 brach Erik gemeinsam mit seiner Frau Bodil zur Pilgerfahrt dorthin auf. Er reiste mit großem Gefolge über Rußland nach Konstantinopel, wo er vom byzantinischen Kaiser Alexios I. Komnenos empfangen wurde. Dort erkrankte er, setzte seine Reise aber dennoch auf dem Seeweg fort und starb im Juli 1103 in Paphos auf Zypern, wo seine Frau ihn bestatten ließ. Sie selbst setzte die Reise nach Jerusalem fort, wo sie starb und auf dem Ölberg begraben wurde.

Erik I. Ejegod war der erste dänische König, der eine solche Pilgerfahrt unternahm, nachdem während des Ersten Kreuzzuges1099 Jerusalem erobert worden war.

Nachfolger Eriks I. als König von Dänemark wurde sein jüngerer Bruder Niels.

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Bild: Lcw27 (07/2009) Wikipedia.de
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Paphos (Insel Zypern)

Hinweis: Die Platte markiert nicht die Grabstätte, sondern soll nur an den Tod und des Beisetzung Eriks I. in Paphos erinnern.

Maria Anna Josefa   [port. Maria Ana D’Austria]

Erzherzogin von Österreich; Königin von Portugal (1708-54); Tochter Kaiser Leopolds I. und dessen dritter Gemahlin Eleonore Magdalena; Schwester u.a. von Kaiser Joseph I.und Karl VI., Sie  erhielt einen umfassenden Sprachunterricht; sie sprach Französisch, Spanisch und Italienisch fließend. Auch musikalisch war sie sehr gebildet; so gab sie etwa Gesangs- und Tanzdarbietungen bei Opernaufführungen zum Besten. Nach einer am 9.7.1718 erfolgten Hochzeit per procurationem in Wien heiratete sie am 27.10. desselben Jahres om Lissabon Johann V.. Als ihr Gemahl sich 1716 aufgrund depressiver Zustände vorübergehend nach Vila Viçosa zurückzog, überließ er ihr für diese Zeit die Regierung. Als er im Jahr 1742 einen Schlaganfall erlitt, übernahm Maria Anna erneut die Regentschaft. Mit dem Tod des Königs am 3.6.1750 übergab sie die Regierungsgeschäfte an ihren ältesten, bereits 36-jährigen Sohn, Joseph I. von Portugal.

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Bild: Ashley Dace (02/2011) Wikipedia.de
Bild: Ashley Dace (02/2011) Wikipedia.de
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Lissabon, Convento do Carmom, Museu Arqueológico

Hinweis: Ihr Herz wurde in einer Herzurne n der Leopoldsgruft der Kaisergruft des Kapuzinerklosters beigesetzt.

Adel / Regenten LXVII

Omnibus salutem!