Maria Isabella von Portugal

Königin von Spanien; Tochter von Johann VI. von Portugal; zweite Gemahlin Ferdinands VII., ihres Onkels mütterlicherseits; ihre Tochter María Luisa Isabel starb ein halbes Jahr nach der Geburt; ein zweites Kind starb bei der Geburt, Maria Isabella wenige Zeit danach an den Folgen der Totgeburt.

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Bild: Alexander Krischnig (07/2007)
Bild: Wolfgang Prokosch (08/2007)

James Hepburn Bothwell

4. Earl of Bothwell; 1. Duke of Orkney; Lord High Admiral von Schottland und Oberbefehlshaber des schottischen Grenzlandes; er stand im Dienste der katholischen Regentin Marie de Guise, Witwe von James V. von Schottland und Mutter von Maria Stuart. 1559 gelang es ihm, eine beträchtliche Geldsumme abzufangen, die Elisabeth I. zur Unterstützung der protestantischen Rebellen nach Schottland geschickt hatte. Dies brachte ihm die lebenslange Feindschaft des Halbbruders Maria Stuarts, James Stuart, des späteren 1. Earl of Moray, ein, der zwar niemals König von Schottland hätte werden können, aber seiner Schwesters Einfluß beschneiden wollte. Als Maria aus Frankreich zurückgekehrt war und David Rizzio, dessen Einfluß auf sie den protestantischen Lords zunehmend suspekt wurde, ermordet und sie nach der Mordtat festgesetzt wurde, half er ihr, sich in Sicherheit zu bringen. Er wurde am 15.5.1567 der dritte Gatte Maria Stuarts, nachdem er ihren Ehemann Lord Darnley in Kirk o’ Field (heute zu Edinburgh) hatte beseitigen lassen; Bothwell wurde in einer gerichtlichen Untersuchung von “any art and part of the said slaughter of the king” (jeglicher Art und Teilnahme an der besagten Ermordung des Königs) einstimmig freigesprochen, da keine Anklage vorläge. Nachdem Maria Stuart am 24.6.1567 zur Abdankung gezwungen war, floh Bothwell, von Moray verfolgt, auf die Orkney Insel, dann weiter in Richtung der norwegischen Küste und schließlich nach Dänemark. Dort verführte er eine Frau mit einem Eheversprechen und wurde angeklagt und inhaftiert. Als bekannt wurde, wo er sich aufhielt, forderte Moray seine Auslieferung, und auch Elisabeth schaltete sich ein; sie benötige Bothwell als Zeugen. Aber die französischen Verwandte Maria Stuarts verhinderten die Auslieferung. Nach Haft in diversen Gefängnissen starb er schließlich auf Schloß Dragsholm, wohin er von Malmö aus verlegt worden war.

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Odsherred Kommune (Dänemark), Fårevejle Kirke

Bild: Alexander Krischnig (08/2007)

Peter I. Karadjordjevic

König der Serben (1903-21); der Sohn des Fürsten Alexander Karadjordjevic von Serbien mußte nach der Abdankung des Vaters 1858, da zunächst mit Mihailo, Milan I. und Alexander Obrenovic die konkurrierende Dynastie Obrenovic regierte, zusammen mit seinem Vater in den Jahren 1858 bis 1903 in österreichischem bzw. schweizerischem Exil leben. Durch Beteiligung am bosnischen Aufstand gegen die Osmanen 1876 und durch die Verschwägerung mit der Fürstenfamilie von Montenegro versuchte Peter sein politisches Gewicht zielstrebig zu steigern, blieb jedoch lange erfolglos. Erst im Gefolge der Ermordung des serbischen Königs Alexander Obrenovic am 11.6.1903, entschied sich die serbische Nationalversammlung Peter aus seinem Exil in Genf zurückzuholen und zum König zu proklamieren. Inwieweit der Prätendent die Ermordung seines Vorgängers mitgeplant oder gebilligt hat, bleibt offen. Als König leitete Peter I. liberale Reformen ein, verbündete sich mit Rußland und baute die Beziehungen zu Frankreich aus, während er zugleich versuchte, den Einfluß Österreich-Ungarns auf dem Balkan zurückzudrängen. So protestierte er 1908 während der Bosnischen Annexionskrise vehement, aber erfolglos gegen die Einverleibung Bosnien-Herzegowinas in die Doppelmonarchie. 1912 eskalierte die Situation in der Frage um den Besitz Mazedoniens. Dabei war Peter I. insbesondere daran gelegen, für sein Land einen Zugang zur Adria zu erkämpfen. Nachdem Montenegro der Türkei bereits am 8. Oktober den Krieg erklärt hatte, schloß sich Serbien - gemeinsam mit Bulgarien und Griechenland - diesem Schritt am 17. Oktober an. Binnen kurzer Zeit konnten die Verbündeten beträchtliche Erfolge erzielen, so daß das Osmanische Reich bereits Ende November um einen Waffenstillstand ersuchen und 1913 im Londoner Vertrag der Abtretung aller Gebiete westlich der Linie Enos-Midia zustimmen mußte. Die Großmächte Österreich-Ungarn und Italien wollten Serbien jedoch keinesfalls einen Zugang zum Meer zugestehen, so daß sie die Unabhängigkeit Albaniens durchsetzten, und der Süden Mazedoniens an Griechenland fiel, während der Norden überwiegend zu Serbien kam. Letzteres verärgerte besonders Bulgarien, das für sich einen historischen Anspruch auf dieses Gebiet reklamierte, und daraufhin im Juli 1913 Serbien überfiel (2. Balkankrieg). Nun kamen aber Rumänien, Montenegro, Griechenland und sogar die Türkei Peter I. zu Hilfe. Bereits am 30. Juli mußte Bulgarien um Waffenstillstand bitten. Die Lage blieb aber weiter angespannt, zumal Peter I. zwar einigen Gebietszuwachs bekommen hatte und so für Österreich-Ungarn bedrohlicher geworden war, aber doch seinem Ziel eines Adriazugangs nicht näher gekommen war. Dieses Ziel schien dann im Frühjahr und Frühsommer 1914 durch die von Rußland geförderten Pläne einer staatlichen Union zwischen Serbien und Montenegro wieder greifbar zu werden. In diese Zeit fiel das Attentat des Gavril Princip auf Erzherzog Franz Ferdinand, welches nach Ablauf des Ultimatums an Serbien zum Ersten Weltkrieg führte. Nach anfänglichen serbischen Erfolgen bei der Verteidigung Belgrads 1914 führte die militärische Übermacht Österreich-Ungarns 1915 dazu, daß nahezu ganz Serbien österreichisch besetzt wurde und die Königsfamilie nach Korfu fliehen mußte. Der greise König Peter ließ jedoch seine Truppen nicht im Stich, sondern teilte alle Entbehrungen der Flucht, was ihm ein hohes Ansehen unter den einfachen Menschen verschaffte. Nach dem Ende des Weltkrieges herrschte Peter als König des beträchtlich vergrößerten Königreiches der Serben, Kroaten und Slowenen, da Österreich mit der Kapitulation die südslawischen Gebiete verlor, die sich am 1.12.1918 zu diesem neuen Staat zusammenschlossen. Die inneren Differenzen in diesem Staat, insbesondere zwischen den Serben, die einen zentralistisch von Belgrad aus regierten Staat wollten, und Kroaten, die eine lockere Föderation anstrebten, zeigten sich frühzeitig.

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Topola-Oplenac, St. Georgs-Kirche

Bilder: Alexander Krischnig (08/2007)

Alexander I. Karadjordjevic

                               

König des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen (ab 1929 des Königreichs Jugoslawien); der Sohn des im Exil lebenden serbische Prinz Peter Karadjordjevic und der Zorka Petrovic-Njegoš wurde in Genf und an der Militärschule in Sankt Petersburg in Rußland ausgebildet. Als Offizier und später auch als Kommandeur nahm er an beiden Balkankriegen und am Ersten Weltkrieg teil. Als sich Peter I. aufgrund von Krankheit von der Führung der Amtsgeschäfte zurückzog, wurde Alexander im Juli 1914 zum Regenten von Serbien und damit zum amtierenden Stellvertreter des Vaters ernannt, der jedoch den Königstitel behielt. 1917 wagte es Prinzregent Alexander, den Putschführer von 1903 und einflußreichen militärischen Geheimdienstchef Oberst Dimitrijevic gen. Apis als Verräter verurteilen und hinrichten zu lassen. Damit wurde ein gefährlicher politischer Rivale, der 1914 auch die Ermordung des österreichisch-ungarischen Thronfolgers Franz Ferdinand von Belgrad aus organisiert hatte, beseitigt. Am 1.12.1918 proklamierte Alexander in Belgrad die Vereinigung Serbiens mit den südslawischen Ländern Österreich-Ungarns zum Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen. Gleichzeitig trat Alexander als Regent zurück und übergab seinem Vater König Peter erneut die Amtsgeschäfte. Die Innenpolitik des neuen Staates war von wachsenden Konflikten zwischen den Nationalitäten gekennzeichnet. Während von serbischer Seite der neue Staat als eine direkte Fortsetzung des Königreiches Serbien betrachtet wurde und eine zentralistische Verfassung befürwortet wurde, verlangten Kroaten und Slowenen eine größere Selbständigkeit der einzelnen historischen Teilgebiete. Nach dem Tod seines Vaters am 16.8.1921 wurde Alexander als Alexander I. zum zweiten König der Serben, Kroaten und Slowenen. Im Gegensatz zu seinem Vater, der sich vor dem Krieg weitgehend aus der Tagespolitik herausgehalten hatte, mischte sich Alexander von Anfang an unmittelbar in die Regierungspolitik ein. In der Außenpolitik strebte Alexander Allianzen mit Frankreich sowie mit Rumänien und der Tschechoslowakei an. Diese führte 1921 zur Bildung der Kleinen Entente. Aufgrund der politischen Gegensätze sowohl zwischen zentralistischen und föderalistischen Kräften als auch unter meist regierenden Zentralisten selbst kam während der 1920er Jahre keine stabile parlamentarische Regierung zustande. Nachdem der Vorsitzende der Kroatische Bauernpartei und Oppositionsführer Stjepan Radic 1928 von einem aus Montenegro stammenden serbisch-nationalistischen Abgeordneten im Belgrader Parlament erschossen worden war, weigerten sich die oppositionellen kroatischen Abgeordneten, weiter an den Parlamentssitzungen teilzunehmen, und es wurden zunehmend Stimmen laut, die den Fortbestand der bestehenden Staatsordnung infrage stellten. In dieser Situation führte Alexander I. am 6.1.1929 einen Staatsstreich durch. Er suspendierte die Verfassung von 1921, löste das Parlament auf und proklamierte die Königsdiktatur. Die neue Regierung setzte sich zunächst weitgehend aus seinen persönlichen Vertrauten zusammen. Schließlich verfügte er am 3.10.1929 die Umbenennung des Staates in Königreich Jugoslawien. Gerechtfertigt hat Alexander I. sein Vorgehen damit, daß er die Einheit des Staates habe retten müssen, wozu sich die Politiker der traditionellen Parteien als unfähig erwiesen hätten. Ante Pavelić, zuvor Vorsitzender einer kroatischen nationalistischen Splitterpartei, gründete im italienischen Exil die Ustascha-Bewegung und rief zum gewaltsamen Umsturz in Jugoslawien auf. Er wurde dabei vom italienischen Diktator Mussolini unterstützt, der an einer Schwächung Jugoslawiens interessiert war. Um das Regime zu stürzen, plante die Ustascha-Bewegung vermutlich mit Unterstützung des italienischen Geheimdienstes die Ermordung Alexanders. Zu diesem Zweck entsandte sie mehrere Mordkommandos nach Frankreich, wo Alexander für einen Staatsbesuch erwartet wurde. Der König hatte den Seeweg nach Frankreich an Bord des Kreuzers Dubrovik gewählt und traf am 9.10.1934 in Marseille ein, wo er kurze Zeit später von Wlado Georgiew Tschernosemski, gen. Vlada der Chauffeur, Mitglied der IMRO (Innere Mazedonische Revolutionäre Organisation), in einer Limousine mit heruntergelassenem Verdeck zusammen mit dem französischen Außenminister Louis Barthou (*1862, † 1934) erschossen wurde. Alexander I. verstarb wenige Minuten nach dem Attentat in der Präfektur von Marseille (eine weitere Kugel aus der Pistole des Attentäters tötete einen Polizisten, Querschläger aus den Waffen der Leibwächter und von Polizisten trafen zwei Frauen tödlich und verletzten zehn weitere Personen aus dem Publikum). Der Leichnam des Königs wurde an Bord des Kreuzers zurück nach Jugoslawien gebracht. Das Attentat war das erste Attentat in der Geschichte, das von Kameraleuten gefilmt wurde, auch, wenn die Kameras im unmittelbaren Moment des Attentats nicht liefen.

Aufnahme unmittelbar nach dem Attentat

Verheiratet war Alexander I. ab 8.6.1922 mit Maria, Tochter König Ferdinands I. von Rumänien.

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Bilder: Alexander Krischnig (08/2007)

Alexander I. Karadjordjevic

             

 

Fürst von Serbien (1842-58); Sohn von Djordje Petrovic (Karadjordje); Vater von Peter I.; nach der Absetzung der Fürsten Miloš und Mihailo Obrenovic durch das serbische Parlament, wurde Alexander Karadjordjevic 1842 serbischer Fürst. Während seiner Legislatur wurde das bürgerliche Gesetzbuch Serbiens 1844 eingeführt, und der Premierminister Ilija Garašanin verfaßte mit der Nacertanije das erste politische Programm Serbiens, das unter anderem die Befreiung der Serben von der osmanischen und österreichischen Herrschaft sowie deren Vereinigung in einem gemeinsamen Staat vorsah. Die Regierung Alexanders war im ganzen gesehen nicht erfolgreich. Als es zu einer politischen Krise im Fürstentum Serbien kam, wurde Alexander verantwortlich gemacht und mußte 1858 abdanken. Statt seiner wurde der greise Miloš Obrenovic als Fürst wieder eingesetzt. Alexander selbst mußte Serbien verlassen. Inwieweit er mit den Attentätern auf Fürst Mihailo Obrenovic 1868 in Verbindung stand, wird sich trotz aller Vermutungen nicht klären lassen. Der ehemalige Fürst verstarb im Exil in Temesvár (auch Temeschburg) im damaligen Ungarn.

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Hinweis: Alexander wurde zuerst in Wien auf dem Friedhof St. Marx begraben und unter der Regentschaft seines Sohnes nach Serbien überführt.

Bild: Alexander Krischnig (08/2007)

Djordje Petrovic gen. Karadjordje

Begründer der Dynastie der Karadjordjevic; (wird in deutschen Quellen auch als Georg Petrowitsch Czerny erwähnt); war der gewählte Anführer des Ersten Serbischen Aufstandes gegen die Osmanen von 1804 bis 1813. Er trat als Freiwilliger in das damals berühmte Freikorps Mihaljevic, das im 8. Österreichischen Türkenkrieg (1787-92) für Österreich kämpfte, und sammelte erste militärische Erfahrungen. Nach dem Frieden von Sistowa schloß er sich den Haiduken. Bald wurde Petrovic selbst Haidukenanführer, so genannter Harambascha. Er unterstützte den toleranten Großwesir Mustafa Pascha gegen die Janitscharen, die daraufhin daraufhin eine eigenmächtige Terrorherrschaft in Zentralserbien errichteten. Dies bewegte die Serben 1803 zu einem Aufstand. Karadjordje wurde zum Anführer gewählt. 1806 eroberten sie Belgrad und setzten der Janitscharenherrschaft ein Ende. Nach ihrem Sieg bekamen die Aufständischen vom Sultan aus Konstantinopel die Order, ihre Waffen niederzulegen und sich dem neuen Pascha von Belgrad zu unterwerfen. Sie lehnten dies aber ab und kämpften fortan direkt gegen das Osmanische Reich, unterstützt vom zaristischen Rußland. 1812 begann der Krieg Napoléons gegen Rußland, und diese Gelegenheit nutzten die Osmanen für eine neue Großoffensive gegen die aufständischen Serben. Bis 1813 eroberten die Osmanen Serbien zurück, Karadjordje floh zuerst nach Österreich, dann nach Moldau. Miloš Obrenovic, ergab sich den Osmanen und gründete das Fürstentum Serbien. Karadjordje kehrte 1817 nach Serbien zurück, um einen neuen Aufstand vorzubereiten. Um seine Loyalität gegenüber dem osmanischen Sultan zu signalisieren Miloš Obrenovic Karadjordje töten. Den abgeschlagenen Kopf schickte er der Hohen Pforte in Konstantinopel als Beweis für den Tod des berühmt-berüchtigten Aufständischen.

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El Escorial, Real Sitio de San Lorenzo

Topola-Oplenac, St. Georgs-Kirche

Topola-Oplenac, St. Georgs-Kirche

Topola-Oplenac, St. Georgs-Kirche

Ferdinand I. gen. der Schöne [port. Dom Fernando I]

 

König von Portugal (1367-83); Sohn König Peters I. und dessen Frau, Constanza Maria von Kastilien; aufgrund seiner Abstammung mütterlicherseits und der dortigen dynastische Situation erhob er Anspruch auf den Thron von Kastilien und León und führte zur Durchsetzung dieses Anspruchs zwischen 1370 und 1382 drei Kriege gegen das Königreich. Als er zu der Erkenntnis gelangte, daß eine Vereinigung der Königreiche militärisch nicht durchzusetzen sei, verheiratete er seine Erbtochter Beatrix mit König Johann I. von Kastilien; allerdings verhinderten jetzt die portugiesischen Cortes eine Verbindung der beiden Länder. Ferdinand erließ einige Gesetze zur Förderung der Landwirtschaft und der Seefahrt. Er hinterließ keine männlichen Nachkommen, und nach seinem Tode entbrannte ein Bürgerkrieg, aus dem sein unehelicher Halbbruder Johann I. als Nachfolger auf dem portugiesischen Thron hervorging.

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Bild: NunoD (08/2008) Wikipedia.org
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Lissabon, Convento do Carmo, Museu Arqueológico

Hinweis: Ursprünglich beigesetzt wurde Ferdinand I. im Kloster von San Francisco in Santarém.

Adel / Regenten LII

Omnibus salutem!