Bild: Alexander Krischnig (07/2007)

München, Theatinerkirche, Fürstengruft

Maximilian I. (Max) Joseph von Bayern

König von Bayern; erster König des Königreichs Bayern, als Maximilian IV. Joseph Herzog von Bayern und Kurfürst des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation; einer Pfälzer Seitenlinie der Familie der Wittelsbacher entstammend.

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Karoline Friederike Wilhelmine

 

Königin von Bayern, Prinzessin von Baden und Hochberg; war ab 1.1.1806 Königin des neu proklamierten Königreich Bayerns. Sie war Protestantin.

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Bild: Alexander Krischnig (07/2007)

Karl VII.

Kaiser des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation (1742-45); der Sohn des bayerischen Kurfürsten Maximilian Emanuel und dessen zweiter Frau Therese Kunigunde, der Tochter des polnischen Königs Johann III. Sobieski, war als Karl I. Albrecht Kurfürst von Bayern und wurde am 14.1.1742 einstimmig als Karl VII. zum deutschen Kaiser gewählt und war damit der zweite Bayer und der dritte Wittelsbacher auf dem deutschen Thron, 400 Jahre nach seinem Stammvater Ludwig IV.. Doch schon am Tag seiner Krönung, dem 12.2.1742, wurde Bayern von österreichischen Truppen besetzt und seine Residenz München geplündert. Kaiser Karl VII. entging nur knapp seiner Gefangennahme. Kurz nachdem München von bayerischen Truppen zurückerobert werden konnte, verstarb der Kaiser. Sein Sohn und Nachfolger Kurfürst Maximilian III. Joseph beendete am 22.4.1745 im Frieden von Füssen den Konflikt zwischen Bayern und Österreich und zog sich somit aus dem Österreichischen Erbfolgekrieg zurück.

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Maria Amalia von Österreich

                              

Kaiserin des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation; jüngste Tochter Kaiser Josephs I. und der Wilhelmina Amalia von Braunschweig-Lüneburg; seit dem 5.10.1722 mit dem bayerischen Kurfürsten Karl Albrecht, der als Karl VII. Kaiser des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation war, verheiratet. Als ihr Gatte 1745 starb, verzichtete sie auf die Kaiserkrone und im Rahmen des Friedens von Füssen auf ihre bayerischen Erbansprüche, konnte jedoch einen finanziellen Ausgleich mit ihrer Cousine Maria Theresia erreichen.

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Bild: Alexander Krischnig (07/2007)

Alexander I. Pawlowitsch [russ. Александр I Павлович]

     

Russischer Kaiser (1801-25); ältester Sohn Pauls I., dem er nach dessen Ermordung auf den Thron folgte; seit dem 9.10.1793 mit Prinzessin Luise Marie von Baden, die als Elisabeth Alexejewna Zarin von Rußland war, Elisabeth Alexejewnaverheiratet. Von seiner Großmutter Katharina II. im Geist der Aufklärung erzogen und beeinflußt von dem liberalen Schweizer Freimaurer Frédéric-César de la Harpe, wollte Alexander durch eine Reformpolitik die Macht des Herrschers mit den zeitgenössischen Prinzipien verbinden. Es gelang ihm jedoch nur zum Teil, seine Ziele zu verwirklichen, da er zwar hoch begabt, aber unentschlossen und beeinflußbar war. Er gründete jedoch als Grundlage für eine neuen Geist zahlreiche Universitäten (1802 Dorpat [heute Tartu], 1803 Wilna [heute Vilnius], 1804 Kasan, 1805 Charkow und 1819 Sankt Petersburg) und ließ des Verwaltung des Staates neu organisieren. Andererseits führte eine wachsende Furcht vor Aufständen seit 1819 innenpolitisch zu repressiven Maßnahmen und mündete schließlich bei Alexanders Tod in den Aufstand der Dekabristen. Die Außenpolitik Alexanders war durch die Napoleonischen Kriege sowie durch die polnische und die orientalische Frage bestimmt. Nach der russisch-österreichischen Niederlage von 1805 und der preußischen von 1806/07 schloß Alexander 1807 mit Napoléon den Frieden von Tilsit, der Rußland den Gewinn Finnlands durch den Schwedenkrieg (1808-09) und die Fortsetzung des Türkenkrieges (1806-12) mit dem Erwerb Bessarabiens ermöglichte. Als es zu einem Bruch mit Napoléon kam und dieser mit seiner Armee im Feldzug von 1812 bis Moskau vorrückte, verbündete sich Alexander mit Österreich und Preußen im sog. Dreikaiserbündnis und setzte den Krieg bis zur Befreiung Europas und dem Sturz Napoléons in den Befreiungskriegen (1813-15) fort. Auf dem Wiener Kongreß (1814/15) erreichte Alexander, der jetzt als “Befreier Europas” gefeiert wurde, die Anerkennung eines mit Rußland verbundenen Königreiches Polen, des sog. Kongreßpolen, und stiftete die Heilige Allianz. Nach seinem Tod fern von Sankt Petersburg verbreitete sich die Legende, er sei nicht gestorben, sondern habe der Regierung entsagt und lebe als Einsiedler in Sibirien.

Treffen Alexanders I., Napoléons und Luises von Preußen 1807 in Tilsit

Tod Alexanders

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Bilder: Chris Mishek (07/2007)

Mohammed Reza Pahlavi

Schah von Iran und letzter Herrscher auf dem Pfauenthron(1941-79); bestieg nach der erzwungenen Abdankung seines Vaters Reza Schah am 17.9.1941 den Thron. Zunächst genoß er in der iranischen Bevölkerung große Popularität, da er die Sowjets erfolgreich aus den Nordprovinzen des Iran (Aserbaidschan) zurückgedrängt und die kurdischen Republik Mahabad zerschlagen hatte. 1953 geriet er jedoch in einen Verfassungskonflikt mit der 1951 gewählten Regierung des Ministerpräsident Mohammed Mossadegh, als er versuchte, diesen 1953 zu stürzen; der Schah mußte nach zahlreichen Protesten und Demonstrationen ins Exil nach Italien gehen. Den vom Miltär gestützten Royalisten gelang es jedoch eine Woche später, die Regierung Mossadegh stürzen, Mossadegh wurde verhaftet und zu drei Jahren Gefängnis verurteilt und Reza Schah konnte wieder in den Iran zurückkehren. Gestützt auf die Geheimpolizei und die Armee errichtete er ein autoritäres Regierungssystems, führte allerdings verschiedene innenpolitische Reformen durch (so genannte “Weiße Revolution”, u.a. eine Agrarreform) und intensivierte mit Hilfe der Öleinnahmen die Industrialisierung. 1967 erfolgte seine Krönung zum Kaiser. Unter dem wachsenden Druck der fundamentalistisch-islamischen Opposition mußte er im Januar 1979 jedoch außer Landes gehen. Nach Ausrufung der “Islamischen Republik” im April 1979 verurteilte ihn ein Revolutionsgericht in Abwesenheit zum Tode. Nachdem Jimmy Carter, seinerzeit Präsident der Vereinigten Staaten, der Einreise des Schahs, der sich in einem Krankenhaus einer medizinischen Behandlung unterziehen wollte, zugestimmt hatte, kam es im November 1979 in Teheran zu schweren Auseinandersetzungen, die schließlich zu Erstürmung und Besetzung der US-Botschaft und Gefangennahme von Botschaftsangehörigen als Geiseln durch iranische Studenten. Pahlavi lebte zuletzt im Exil in Ägypten. Einen bitteren Nachgeschmack hinterließ sein Deutschland-Besuch im Jahre 1967, in dessen Verlauf in Berlin der Student Benno Ohnesorg von dem Kriminalobermeister Karl-Heinz Kurras hinterrücks erschossen wurde. Pahlewi war dreimal verheiratet: in erster Ehe sei 1939 mit der ägyptischen Prinzessin Fausia, der Tochter Faruks I. (die Ehe wurde 1948 aufgelöst, da sich kein männlicher Nachwuchs einstellte), in zweiter Ehe seit 1951 mit der deutschstämmigen Soraya Esfandiary (aufgelöst 1958 wegen Kinderlosigkeit) und in dritter und letzter Ehe seit 1959 mit Farah Diba (*1938). Dieser Ehe entsprangen die Kinder Cyrus Resa Pahlewi (*1960), Farahnaz Pahlewi (*1963), Ali Resa Pahlewi (*1966) sowie Leila Pahlavi, die durch Selbsttötung starb.

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Kairo, ar-Rifai Moschee

Sankt Petersburg, Peter- und Paul-Festung

Bild: Eric (10/2008)
Bild: Chris Mishek (07/2007)

Faruk I.

 

König von Ägypten (1936-52); der Sohn König Fu’ads I. erhielt ab 1935 an der Militärakademie Woolwich in England eine Offiziersausbildung, mußte diese jedoch 1936 vorzeitig abbrechen, als sein Vater starb und er als dessen Nachfolger den Thron bestieg. Wie schon sein Vater stand er in Opposition zur Wafd (Nationalistischen Partei) und lehnte eine demokratische Staatsordnung ab. Pläne angekündigter Reformen verliefen im Sande, Günstlingswirtschaft und persönliche Bereicherung brachten die Bevölkerung gegen den anfangs beliebten König bald auf, zumal zudem ein nach Ende des Zweiten Weltkrieges einsetzender wirtschaftlicher Niedergang die Situation in Ägypten verschärfte. 1945 führte ein offizieller Besuch Faruks bei dem saudiarabischen König Abdul Aziz Ibn Saud zu einer Wiederannäherung der beiden Länder, die in der Folge oft als Grundstein für die Errichtung der Arabischen Liga bezeichnet wurde. 1946 räumten die Briten auch die Suezkanalzone, die aufgrund des britisch-ägyptische Bündnisvertrag von 1936 besetzt war. Zuvor war bereits der Abzug aus den anderen Teilen Ägyptens, das während des Krieges besetzt war, erfolgt. Die Teilnahme am ersten Palästinakrieg gegen Israel (1948-49) und mehrere Niederlagen - nur der Gazastreifen konnte behauptet werden und fiel unter ägyptische Herrschaft - sowie Faruks korrupte Regierung provozierten 1952 einen Militärputsch unter General Mohammed Nagib und Oberstleutnant Gamal Abd el-Nasser, der zur Abdankung Faruks zugunsten seines sechs Monate alten Sohnes Ahmed Fuad II. führte, der ein knappes Jahr später ebenfalls entthront wurde. Ägypten wurde Republik. Faruk ging zunächst nach Monaco, anschließend nach Italien ins Exil, wo er bis zu seinem Tod lebte. Verheiratet war er mit Nariman Sadiq. Seine Schwester Fausia war mit Mohammed Reza Pahlavi, Schah von Persien, verheiratet.

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München, Theatinerkirche, Fürstengruft

München, Theatinerkirche, Fürstengruft

Kairo, ar-Rifai Moschee

Blanche Zélia Joséphine Delacroix, Baronin de Vaughan  gen. Caroline Lacroix

 

Morganatische Ehefrau Leopolds II., König der Belgier; lernte als 16-Jährige in Paris, wo sie als Prostituierte arbeitete, den fast fünfzig Jahre älteren König Leopold II. kennen, der mit ihr eine Beziehung einging, die schnell öffentlich bekannt wurde und ihn als Lüstling und sexbesessen erscheinen ließ. Dennoch dauerte diese Beziehung bis zu seinem Tode im Jahre 1909; am 12.12.1909, wenige Tage vor seinem Tode heiratete er sie sogar in einer sog. Ehe zur Linken Hand im Palmenpavillon von Schloß Laken..

Zeitgenössische Karikatur, Ein Priester ruft: "Oh Sire, in Deinem Alter!" und der König antwortet: "Versuche es für dich selbst einmal!"

Leopold machte sie zu einer reichen Frau: So schenkte er ihr das Château de Balaincour in Arronville (Val-d’Oise) und die Villa des Cèdres in Saint-Jean-Cap-Ferrat an der französischen Côte d’Azur. Später verlieh er ihr sogar den Titel einer Baronin de Vaughan, was zu Unstimmigkeiten mit dem Parlament führte.

In zweiter Ehe heiratete sie 1910 Antoine Durrieux, der ihre beiden, aus der Verbindung mit Leopols stammenden Söhne adoptierte. Diese Ehe wurde 1913 geschieden.

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Bilder: Parsifal von Pallandt (03/2017)

Paris, Cimetiére du Père Lachaise

Margarethe von Dänemark

 pinxit Hugo van der Goes (1469) Ausschnitt

Dänische Prinzessin, Königin von Schottland (1469-86); einzige Tochter Christians I., König von Dänemark, Norwegen und Schweden, und dessen Gemahlin Königin Dorothea von Brandenburg; die Hochzeit der erst 13-jährige Margarethe mit Jakob III., König von Schottland, ältester Sohn Jakobs II. aus dem Haus Stuart und Marias von Geldern, fand am 13. Juli 1469 in der Holyrood Abbey in Edinburgh statt, nachdem die Verlobung bereits 1460 erfolgt war. Die Eheverbindung wurde auf Vorschlag des französischen Königs Karl VII. vereinbart, um den seit 1426 währenden Konflikt zwischen Dänemark und Schottland zu beenden.

Als Mitgift waren 10.000 Florins vereinbart; da Christian vor der Abreise seiner Tochter nach Schottland nur 2.000 Forints aufbringen und auch später die Restsumme nicht zahlen konnte, mußte er die Shetland-Inseln verpfänden; und da er auch in der Folge keine weiteren Gelder der noch ausständigen Mitgift entrichten konnte, fielen sowohl die Orkney- als auch die Shetland-Inseln schließlich endgültig an Schottland.

Jakob III. engl. James III.

 

König von Schottland (1460-88); ältester Sohn Jakobs II. und dessen Gemahlin Maria von Geldern; folgte - noch nicht volljährig - 1460 seinem Vater auf dem Thron nach, so daß ein Regentschaftsrat die Staatsgeschäfte führte, bevor er 1469 die Regierung übernahm. Aufgrund seiner Heirat mit Margarethe von Dänemark, der einzigen Tochter Christians I., König von Dänemark, Norwegen und Schweden, und dessen Gemahlin Königin Dorothea von Brandenburg; im selben Jahr gelangten die Orkney- und die Shetland-Inseln als Sicherheitsleistung für die Mitgift Margarethes, die ihr Vater nur teilweise erfüllen konnte, an Schottland.

Jakob III und seine Gemahlin Margarethe von Denmark (1562

In den 1470er Jahren verfolgte Jakob ambitionierte kontinentale Pläne für eine territoriale Expansion und ein Bündnis mit England. So schlug er in den Jahre zwischen 1471 und 1473 Annexionen oder Invasionen der Bretagne, Saintonge (Prov. im Westen Frankreichs) und Geldern (historisches Territorium des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation im Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreis) vor. Diese unrealistischen Ziele mündeten in einer Kritik seitens des Parlaments, zumal Jakob sich zudem nur widerstrebend einem alltäglicheren Umgang mit der Justiz auseinandersetzen wollte. Im Jahr 1474 wurde mit König Eduard IV. von England eine Heiratsallianz vereinbart, durch die der spätere James IV von Schottland Prinzessin Cecily von York die Tochter Edward IV., Elizabeth Woodville, heiraten sollte. Da jedoch eine Allianz mit England in Schottland wegen der traditionellen, aus der Regierungszeit Roberts I. und den Unabhängigkeitskriegen herrührenden Feindschaft äußerst unpopulär war, erreichte die Abneigung gegen Jakob 1479 einen neuen Höhepunkt - zumal noch die Steuern angehoben werden sollten. So formierte der schottische Adel, inklusive sein Bruders Alexander Stewart, Herzogs von Albany, Opposition zu Jakob. nahm ihn im Juli 1482 gefangen und hielt ihn im Schloß von Edinburgh in Haft. Damit war er politisch ausgegrenzt, bis er Ende September 1482 befreit werden und die Macht wiedererlangte konnte. Unter Herzog von Albany eroberten englische Truppen Berwick und rückten nach Edinburgh vor. 1487 schloß Jakob mit den Engländern Frieden. Der schottische Adel lehnte jedoch den Friedensschluß ab, rebellierte daraufhin gegen den König und überredete Jakobs Sohn, den späteren Jakob IV., formal die Herrschaft zu übernehmen. In der folgenden Schlacht bei Sauchieburn zwischen oppositionellen Adeligen und Royalisten wurde Jakob besiegt und ermordet. Sein Nachfolger wurde Jakob IV..

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Bild: Stephencdickson (08/2017), Wikipedia.en
Bild: Stephencdickson (08/2017), Wikipedia.en

Stirling OT Cambuskenneth (Schottland), Cambuskenneth Abbey

Friedrich Adolph von Holstein, Graf von Holsteinburg [dän. Frederik Adolph Holstein]

         

Königlich-dänischer Kammerherr, Schriftsteller;

Mitglied der Roskilder Ständeversammlung.

 

 

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Holsteinborg (Slagelse Kommune, Sjæland), Kirkegård

Bilder: Finn Larson (2013)

Mathilde Marie Theresia Henriette Christine Luitpolda von Bayern

 

Prinzessin von Bayern; sechstes Kind Ludwigs III. und dessen Gemahlin Maria Theresia von Modena;

 

 

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Bilder: Claus Harmsen (07/2018)

Starnberg OT Rieden, Filialkirche St.Peter und Paul, Kapelle

Marie-Joséphine-Anatole-Louise-Élisabeth de Riquet, comtesse de Caraman-Chimay, comtesse Greffulhe

greffulhe_elisabeth_bdBild: Nadar

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Französische Adlige; eins von sieben Kindern des Fürsten Joseph Marie Guy Henri Philippe Riquet und der Gräfin Marie Josephine Anatole de Montesquiou-Fezensac, einer Schülerin von Clara Schumann;

1878 heiratete sie Graf Henry Greffulhe, einziger Erbe eines Finanz- und Immobilienimperiums und ein grober und gewalttätiger Mann, der sie immer wieder betrog. .Bald war Gräfin Greffulhe, berühmt wegen ihrer Schönheit und ihrer Eleganz, Mittelpunkt eines mondänen Salons im Faubourg Saint-Germain im Paris der Belle Époque, in dem sich Politiker und Diplomaten, Wissenschaftler, Musiker und Künstler sowie Mitglieder der Hochfinanz und des europäischen Adels trafen und sie war Mäzenin für Kunst, Musik, Theater und der Ballets Russes. 1890 gegründete sie die Société des Grands auditions und wurde deren Präsidentin. Die privat durch Subskriptionen finanzierte Gesellschaft hatte zunächst das Ziel, Werke französischer Komponisten in Paris zu präsentieren, die bereits im Ausland aufgeführt worden waren oder in Frankreich selten gespielt wurden. Im selben Jahr wurde die Oper Béatrice et Bénédict von Hector Berlioz, die schon in Baden-Baden, Weimar, Karlsruhe und Wien gespielt worden war, am Théatre Odéon aufgeführt. 1892 folgte Berlioz' Oper Les Troyens à Carthage. Comtesse Greffulhe hatte die Musik Richard Wagners 1891 bei einem Besuch mit dem Schriftsteller und Kunstsammler Robert de Montesquiou, dessen Cousine sie war, in Bayreuth kennengelernt und setzte sich für die Aufführung seines Lohengrin an der Pariser Oper im gleichen Jahr ein. Eine für 1893 geplante Tristan-Aufführung mußte aus Geldmangel zunächst verschoben werden; die Premiere fand erst drei Jahre später statt. Nach dem Erfolg der Opernaufführungen weitete die Gesellschaft ihr Programm auch auf Orchesterkonzerte aus: Aufgeführt wurden Werke von Johann Sebastion Bach, Georg Friedrich Händel, Ludwig van Beethoven und Edward Elgar. 1884 fand ein Konzert mit Werken der musikalischen Avantgarde, von Claude Debussy, Gabriel Fauré, Albéric Magnard, Vincent d’Indy, Charles Bordes, Ernest Chausson bis Paul Dukas statt. Salome von Richard Strauss, 1907 von Strauss selbst dirigiert, erlebte am Théâtre du Châtelet mehrere Aufführungen

Greffulhe inspirierte Marcel Proust zu den Romanfiguren des Herzogs und der Herzogin von Guermantes in seinem Roman À la recherche du temps perdu (1913-27; dt. Auf der Suche nach der verlorenen Zeit).

Sie starb im Alter von 91 Jahre am Ufer des Lac Léman, dem Genfer Sees.

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Paris, Cimetière du Père Lachaise

Bilder: Herbert Herterich  (07/2018)
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Grabbelegungsplan (Ausschnitt)

Adel / Regenten XLVII

Omnibus salutem!