Christian IX.

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Dänischer König (1863-1906); entstammte der Linie Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg; er wurde durch das Thronfolgegesetz von 1853 zum Nachfolger des kinderlos gebliebenen Königs Friedrich VII. bestellt; nur widerwillig bestätigte er im November 1863 die Verfassung, durch die Schleswig Dänemark eingegliedert wurde, und löste damit einen Konflikt mit Preußen und Österreich aus. Durch den Deutsch-Dänischen Krieg von 1864 verlor er nach der Niederlage an den Düppeler Schanzen am 18.4. Schleswig, Holstein und Lauenburg. Verheiratet war er mit Luise von Hessen-Kassel. Einer seiner drei Söhne war der spätere König von Dänemark, Friedrich VIII., ein weiterer der spätere König von Griechenland, Georg I. Wilhelm; eine seiner drei Töchter, Alexandra Caroline, war ab 1863 mit Eduard VII., König von Großbritannien und Irland, verheiratet.

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Bild: Mike (11/2005)

Roskilde, Kathedrale

Bild: Alexander Krischnig

Maria Anna von Österreich

Erzherzogin von Österreich; die Tochter von Kaiser Ferdinand II. und Maria Anna von Bayern heiratete am 15.7 1635 in Wien Kurfürst Maximilian I., Herzog von Bayern; sie war dessen zweite Ehefrau (Maximilian war zuvor verheiratet mit Renata von Lothringen (*1544, †1602), Tochter des Herzogs Franz I. von Lothringen und dessen Gemahlin Christina von Dänemark. Die als klug und an politischen Dingen interessiert geltende Habsburgerin unterstützte ihren Gemahl in Regierungsgeschäften und kümmerte sich um die Politik ihres Kurfürstentums. Sie verbrachte ab 1654 ihre Witwenjahre im Friedberger Schloß im heutigen Hessen.

Aus der Ehe gingen die Kinder Ferdinand Maria und Maximilian Philipp Hieronymus (*1638, †1705) hervor.

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München, St. Michael Kirche

Hinweis: Ihr Herz ruht in Altötting.

Christian IV.

                     

König von Dänemark und Norwegen (1588-1648) Herzog von Holstein; ältester Sohn Friedrichs II. von Dänemark und Norwegen und seiner Gemahlin Sophie von Mecklenburg-Güstrow; Enkel von Christian III.; stand bis 1596 unter einer Vormundschaftsregierung. Unter seiner Herrschaft wurden Gesetzgebung und Verwaltung reformiert. Er förderte Handel und Gewerbe, entfaltete eine reiche Bautätigkeit und erwarb Tranquebar an der Koromandelküste (im heutigen Tamil Nadu, Indien) als dänische Kolonie (1616-1845). Von England und den Niederlanden unterstützt, griff er 1625 auf protestantischer Seite in den Dreißigjährigen Krieg ein, um sich in Norddeutschland eine Machtbasis für den Kampf mit Schweden um die Ostseeherrschaft zu schaffen. Wallenstein gelang es, nachdem er sich mit seinem auf eigene Kosten zusammengestellten, 24.000 Mann starken Heer im Oktober 1625 mit den unter dem Kommando Tillys stehenden kaiserlichen Truppen der katholischen Liga vereinigt hatte, den dänischen Vormarsch zu stoppen. Am 25.4.1626 besiegte er zusammen mit Tilly die Protestanten unter Ernst II. von Mansfeld an der Dessauer Elbbrücke; im darauffolgenden Jahr schlugen beide Christian IV. und konnten 1627 bis nach Nordjütland vordringen. 1929 handelte Wallenstein mit Christian den Verständigungsfrieden von Lübeck (22.5.1629) aus. Durch den Krieg gegen Schweden von 1643 bis 1645 verlor Christian u.a. Gotland und Ösel. Sein Nachfolger auf dem Thron wurde sein Sohn Friedrich III..

Verheiratet war Christian IV. in ersten Ehe seit 1597 mit Anna Katharina von Brandenburg, Tochter von Kurfürst Joachim Friedrich von Brandenburg. 1615 heiratete er in morganatischer Ehe Kirsten Munk.

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Lothar III.

 Siegel Lothars

Kaiser des Heiligen Römischen Reichs (1133-37), als solcher eigentl. Lothar II. (Lothar von Supplinburg, Lothar von Sachsen), König (1125-37), Herzog von Sachsen (seit 1106), Graf von Süpplingenburg (bei Braunschweig); durch seine Heirat mit Richenza (1100), der Tochter Graf Heinrichs des Fetten von Northeim (†1101) und der Brunonin Gertrud von Braunschweig, kam er in umfangreichen Besitz um Göttingen und Braunschweig, und durch das Herzogtum Sachsen, das ihm 1106 Kaiser Heinrich V. übertragen hatte, war Lothar zu Beginn des 12. Jahrhunderts zum mächtigsten Fürsten im Norden des Reiches geworden. Lothar geriet jedoch bald in Gegensatz zu Heinrich, und 1115 besiegte er als Anführer des sächsisch-thüringischen Aufstandes das kaiserliche Heer am Welfesholz (bei Hettstedt). Im Jahr des Todes von Heinrich (1125) wurde Lothar zum König gewählt. Auf Wahl Lothars folgten langwierige Auseinandersetzungen mit den Staufern, da jene das Königtum für sich beanspruchten, und Heinrich eigentlich seinen Neffen den Staufer Herzog Friedrich II. von Schwaben zum Nachfolger auserwählt hatte. Indem er den anfangs gegen die Wahl opponierenden Heinrich X., den Stolzen, von Bayern (*1108, †1138) zu seinem Schwiegersohn machte, indem er ihm die Hand seiner Erbtochter Gertrud gab, gelang es ihm Heinrich auf seine Seite zu ziehen. 1137 übertrug er Heinrich zudem das Herzogtum Sachsen und designierte ihn als Nachfolger im Reich. Der 1127 zum Gegenkönig erhobene Konrad (III). unterwarf sich jedoch erst sieben Jahre später (1135). Im Gegensatz zu seinem Vorgänger Heinrich V. arrangierte sich Lothar mit der Reichskirche setzte sie konsequent als Herrschaftsinstrument ein. Auch das Verhältnis zum Heiligen Stuhl verbesserte er; während des ersten Italienzuges 1132/1133 wurde er 1133 von Papst Innozenz II. zum Kaiser gekrönt; und erreichte gar Zugeständnisse in der Frage der Investitur und der Reichsrechte in Italien. Im Norden und Osten des Reiches gelang es Lothar, die Dänen, Böhmen und Polen unter die Hoheit des Reiches zu bringen. Lothar starb auf dem Rückweg von seinem zweiten Italienzug. Sein Nachfolger wurde sein ehemaliger Gegenkönig Konrad III..

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Königslutter am Elm, Abteikirche St. Peter und Paul

Bilder: Claus Harmsen (stones & art, 01/2007)

Grabplatte

Hinweis: Als Datum des Ablebens Lothars wird auch der 4. Dezember angegeben. Der 3. Dezember bezieht sich auf die Angabe des Datum auf einer eiserne Gedenktafel, die Herzog Leopold Friedrich von Anhalt zu Ehren seines Ahnen 1867 an der westlichen Außenwand der Kirche hat anbringen lassen.

Die Beisetzung Lothars fand in der Silvesternacht des Jahres 1137 statt; bestattet sind hier außerdem: seine Gattin Richenza von Nordheim( †1141) sowie  der Schwiegersohn und der Vater Heinrich des Löwen, der Bayernherzog Heinrich der Stolze (†1139) sowie ein Kind, vermutlich ein früh verstorbener Sohn des Kaiserpaares.

Bild: Kelly Hirano (10/2006)

Hinweis: Der Sarkophag Christians IV. befindet sich in der Mitte der vorderen Reihe, links von ihm der seiner Gattin Anna Katharina von Brandenburg, rechts Erbprinz Christian. Im Hintergrund links Sophia Amalia von Braunschweig-Lüneburg, rechts ihr Gatte Friedrich III., der 3. Sohn Christians IV.

Friedrich III. [dän. Frederik]

König von Dänemark und Norwegen (1648-70); Herzog von Schleswig und Holstein; 3. Sohn Christians IV. und dessen erster Gemahlin Anna Katharina von Brandenburg; verheiratet war er seit 1643 mit Sophia Amalia von Braunschweig-Lüneburg. Anläßlich der Thronbesteigung mußte Friedrich eine Charta unterzeichnen, die seine Machtfülle stark einschränkte; nachdem seine mächtigen Gegner im Rigsråd (Regierung), Hannibal Sehested und Corfitz Ulfeldt, die Regierung verlassen hatten, gelang es ihm, seine Position wieder herzustellen. Und obwohl der Schweden 1657 erklärte Krieg, im Laufe dessen der schwedische König Karl X. Gustav fast ganz Dänemark erobert hatte, so daß Friedrich 1658 den ungünstigen Frieden von Roskilde zustimmen mußte, aufgrund dessen Dänemark Landverlust erlitt (Scania, Halland und Blekinge) - erst der Friede zu Kopenhagen (1660) brachte geringfügige Gebietskorrekturen zugunsten Dänemarks - stieg Friedrichs Popularität besonders während der Belagerung Kopenhagens, bei der der Adel und die Regierung flohen, während er in der Stadt blieb. Legendär ist sein Ausspruch: “Ich werde in meinem Nest sterben.” Friedrich konnte schließlich die absolute Königsgewalt durchsetzen und die Erbmonarchie einführen. Im Jahre 1648 wurde von ihm die Dänische Königliche Bibliothek, die heutige Nationalbibliothek des Landes, gegründet.

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Bild: Kelly Hirano (10/2006)

Hinweis: Der Sarkophag Friedrich ist derjenige im Hintergrund rechts (links daneben befindet sich der seiner Gemahlin Sophia Amalia).

Bild: Alexander Krischnig (01/2007)

Leopold IV.

 

Markgraf von Österreich (seit 1136); Herzog von Bayern (seit 1139); einer der jüngeren Söhne des Markgrafen Leopold III., des Heiligen. Verheiratet war er mit Maria von Böhmen, der späteren Frau des Markgrafen Hermann III. von Baden. Als der Herzog und Markgraf nach kurzer Regierung überraschend starb, folgte ihm sein Bruder Heinrich nach. Durch seine Mutter Agnes mit den Staufern verwandt, wurde er im Zuge des Kampfes gegen die Welfen von Kaiser Konrad (III). mit dem vorher welfischen Bayern belehnt. Er konnte sich dort durchsetzen, zumal sein Bruder Otto Bischof von Freising war. Die bekannteste Maßnahme seiner kurzen Regierung war 1137 der Tauschvertrag von Mautern mit dem Bischof von Passau. Der Bischof erhielt die Peterskirche, der Markgraf dafür ausgedehnte Ländereien um Wien mit Ausnahme eines Geländes außerhalb der Stadtmauer, wo eine große neue Pfarrkirche gebaut werden sollte - der heutige Stephansdom.

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Heiligenkreuz, Kapitelsaal des Klosters

Bild: Alexander Krischnig (01/2007)

Leopold V.

Historisierendes Gemälde von Josef Kremer (1759)

Herzog von Österreich (1177-94) und Herzog der Steiermark (1192-94) aus dem Geschlecht der Babenberger; der Sohn von Heinrich II. Jasomirgott und seiner byzantinischen Frau Theodora Komnena (*1145 od. 1146, † unbekannt), die er 1148 in zweiter Ehe heiratete und die von 1158 bis 1162 Königin von Jerusalem war; Vater von Friedrich I., der sein Nachfolger werden sollte, und Leopold VI.. Er nahm an den Kreuzzügen von 1182 und 1190 teil. In Palästina geriet er mit König Richard Löwenherz in Streit, der 1192 den Kreuzzug abbrach. Er nahm jenen auf dessen Heimreise in Erdberg bei Wien gefangen, verbrachte ihn auf Burg Dürnstein (heute Ruine) und übergab ihn dann Kaiser Heinrich VI., der ihn auf Burg Trifels in der Pfalz gefangensetzte. Aus dieser Gefangenschaft konnte Richard erst 1194 durch den politischen Druck des Papstes Coelestin III. und durch ein hohes Lösegeld und Leistung des Lehnseides befreit werden. Seinen Anteil an dem beträchtlichen Lösegeld verwendete Leopold V. für den Ausbau mehrerer Städte. Er wurde vom Papst exkommuniziert, da er erdreistet hatte, einen Kreuzfahrer einzusperren; auch weigerte er sich das Lösegeld zurückzuzahlen. Leopold starb an den Folgen eines Unfalls: Als er am 26.12.1194 von seinem Pferd fiel, wurde ein Fuß zertrümmert, und obwohl er ihn mit einer Axt abhacken ließ, war der Wundbrand bereits so weit fortgeschritten, daß er daran starb.

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Roskilde, Kathedrale

Roskilde, Kathedrale

Heiligenkreuz, Kapitelsaal des Klosters

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Sophia Amalia von Braunschweig-Lüneburg

           

 

Königin von Dänemark und Norwegen; einzige Tochter Herzog Georgs von Braunschweig (1582-1641) und seiner Prinzessin Anna Eleonore von Hessen-Darmstadt. Mutter Christians V.; heiratete 1643 Friedrich III.. Sophie Amalie hatte während der Regierungszeit ihres Mannes und später ihres Sohnes Einfluß auf politische Entscheidungen. Sie spielte eine aktive Rolle im Machtkampf mit Corfitz Ulfeldt und dessen Frau Leonora Christina, einer Tochter von Kirsten Munk. Sie hatte ebenfalls Anteil an der Einführung der absoluten Monarchie in Dänemark, die nach der Belagerung Kopenhagens durch die Schweden von 1658 bis 1660 vonstatten ging. Trotz der prekären finanziellen Situation des Landes ist sie für ein verschwenderisches Hofleben verantwortlich. Die Jahre nach dem Tod ihres Gemahls verbrachte sie auf dem in der Zeit von 1669 bis 1673 für sie erbauten Lustschloß Amalienborg, das für sie worden war.

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Roskilde, Kathedrale

Adel / Regenten XL

Omnibus salutem!