Margareta-Maria Alacoque

 

 

Französische Nonne und Mystikerin; fünftes von sieben Kindern eines Notars; kam nach dem Tod ihres Vater in ein von Klarissenen geführtes Internat. 1659 empfing sie im Pensionat der Urbanistinnen von Charolles, wohin sie 1656 gekommen war, im Alter von zwölf Jahren die Erstkommunion. Mit zehn Jahren erkrankte sie an Kinderlähmung und war vier Jahre lang ans Bett gefesselt. Ihre Gesundung erfolgte so überraschend, daß man von einer “wunderbaren Heilung“ spricht. Danach führte sie zunächst ein “normales” Leben einer jungen Frau in der damaligen Zeit, bis sie 1671 gegen den Widerstand ihrer Familie in das Kloster der Salesianerinnen in Paray-le-Monial eintrat.

Sie wird in der römisch-katholischen Kirche als Heilige verehrt.

Zurück zur Personenliste                   

Nilder: Bernd Wolter (06/2016)

 Pary-le Monial (Dép. Saône-et-Loire), Chapelle des Apparitions

Johannes Busch

 

 

Deutscher Pfarrer (ev.), Evangelist und Autor; wuchs in Frankfurt am Main auf und studierte - von seinem Vater, einem Pfarrer, und seiner Mutter religiös geprägt - in Bethel, Tübingen, Basel und Münster Theologie. Anschließend trat er seine erste Pfarrstelle in Witten an. Er war aktives Mitglied der Bekennenden Kirche und an der Auseinandersetzung mit denDeutschen Christen beteiligt. Mit Predigtverbot belegt, wurde ihm sogar zeitweilig das Betreten von Kirchen untersagt. 1940 wurde er eingezogen und kam zunächst zur militärischen Grundausbildung nach Tilsit (heute, Sowetsk, Oblast Kaliningrad), dann mit seinem Transportregiment als Regimentsadjutant nach dem Überfall der Wehrmacht auf die Sowjetunion 1941 an die Ostfront. Nach dem Zusammenbruch der Ostfront gelang ihm die Flucht von Kolberg (Pommern,heute Kołobrzeg, Polen) aus über die Ostsee nach Schleswig-Holstein, wo er kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges im März 1945 in britische Kriegsgefangenschaft geriet und mit 10.000 weiteren Gefangenen drei Monate lang unter freiem Himmel kampieren mußte. Nach seiner Entlassung kehrte er nach Witten zurück und wurde Reichs-Evangelist und Reichs-Seelsorger. Bis zu seinem Tode war Busch Bundeswart des Westdeutschen Jungmännerbundes, ein Amt, das er bereits seit 1934 innehatte.

Busch starb an den Folgen eines Verkehrsunfall, den ein betrunkener Autofahrer verursachte.

Zurück zur Personenliste                   

Witten, Evangelischer Friedhof

Bilder: Peter R. Seeber (07/2016)

Paul IV.  Gian Pietro Carafa

 

Papst (1555-59); einer bedeutenden neapolitanischen Adelsfamilie entstammend; genoß durch seinen Onkel Kardinal Oliviero Carafa, dem Bischof von Chieti. eine umfassende humanistische Bildung u.a. in Hebräisch und Griechisch. Dank seiner Fähigkeiten wurde er am Hofe Alexanders VI. eingeführt und diente dort als päpstlicher Kämmerer und war dann Apostolischer Protonotar. 1505 wurde er geweiht und trat im selben Jahr als Bischof von Chieti die Nachfolge seines Onkels an- ein Amt, das er bis 1513 bekleidete; außerdem wurde er 1505 zum Nuntius in Neapel bestellt. In Rom nahm er an dem von Papst Julius II. 1512 einberufenen Fünften Laterankonzil teil, das nach dessen Tode unter Leo X. fortgesetzt wurde. 1513 wurde Paul IV. in diplomatischen Missionen nach England entsandt, wo er u.a. Erasmus von Rotterdam traf, nach Flandern und 1515 nach Spanien. Während des kurzen Pontifikats von Papst Hadrian VI. nahm er an der von diesem eingeleiteten Reform der römischen Kurie teilt. Im Jahr  Im Jahre 1524 gründete er gemeinsam mit Kajetan von Thiene den Ordo Clericorum Regularium, vulgo Theatinorum (Orden der Theatiner). Als Ordensangehöriger mußte er 1527 während des Sacco di Roma nach Venedig fliehen, wo er bis 1534 blieb. Papst Paul III. erhob ihn im Jahre 1536 zum Kardinal und gab ihm 1537 zunächst die Titelkirche San Pancrazio, danach weitere wechselnde Titelkirchen, darunter 1541 San Clemente. Der Papst ernannte Carafa zum Mitglied der neu gegründeten Kommission für eine allgemeine Kirchenreform. Ab 1542 leitete er die neuorganisierte römische Inquisition und wurde 1549 zum Erzbischof von Neapel erhoben. Caraffa erlangte ab 1544 als Kardinalbischof nacheinander die suburbikarischen Bistümer Albano (1544), Sabina (1546), Frascati (1550), Porto e Santa Rufina (1553) und schließlich dazu noch Ostia (1553), womit er zum Dekan des Kardinalskollegium aufstieg. Nach seiner Wahl am 23.5.1555 zum Oberhaupt der katholischen Kirche intensivierte der 79-Jährige als entschlossener Gegner des Protestantismus die Inquisition, die er in die Hände von Kardinal Ghisleri, dem späteren Papst Pius V. legte. Gegen den Augsburger Religionsfrieden vom 25. September 1555, der es den Anhängern der Confessio Augustana dauerhaft ihre Besitzstände und freie Religionsausübung zugestand. legte er Protest ein, Und gleich zu beginn seines Pontifikats erließ er die Bulle Cum nimis absurdum, die die Juden zwang, in Ghettos zu leben. Noch kurz vor seinem Ableben erließ er ein Verbot mißliebiger Schriften, indem er den Index librorum prohibitorum in Kraft setzte.

 Obwohl sehr streng, war auch Paul IV. nicht frei von Nepotismus; so machte er seinen Neffen, den Condottiere Carlo Carafa, zum Kardinalstaatssekretär, und den anderen Neffen, Giovanni Carafa, zunächst zum Generalkapitän der Kirche und dann zum Herzog von Paliano.

Zurück zur Personenliste                   

paul4_papst_gb

Rom, Santa Maria sopra Minerva, Cappella Carafa

Abraham Geiger [hebr.אברהם גייגער]

             pinxit Lesser Ury

 

Deutscher Rabbiner und Judaist; Sohn eines Rabbiners; studierte zunächst an der Universitäten in Heidelberg, wo er sich mit philologischen Studien, Geschichte, den alten Sprachen, Philosophie und Archäologie beschäftigte, wechselte ab nach einem Semester aber an die Bonner Universität wo er im Kreis von jüdischen Studenten verkehrte, darunter Salomon Munk und Samson Raphael Hirsch, sein späterer Gegner. Seinen Wunsch an deutschen Universitäten tätig zu werden, konnte er nicht realisieren, da zu jener Zeit Juden in Deutschland als Professoren an Universitäten nicht zugelassen waren. Im Jahre 1832 wurde er Rabbiner in Wiesbaden, bevor er 1840 in Breslau als Rabbiner tätig wurde, wo er zum Führer des Reformjudentums sowie ein bedeutender jüdischer Gelehrter im Bereich der Wissenschaft des Judentums. wurde. Danach war Geiger bis 1870 Rabbiner in Frankfurt am Main. Im Jahr 1870 wurde er nach Berlin berufen, wo er zum Oberrabbiner der jüdischen Gemeinschaft der Stadt und zum Oberhaupt des neugegründeten jüdischen Seminars ernannt wurde.

Geiger gründete die Wissenschaftlichen Zeitschrift für jüdische Theologie (1835-47) und die Jüdischen Zeitschrift für Wissenschaft und Leben (1862-75). Seine Hauptwerke sind das Lehr- und Lesebuch zur Sprache der Mischna (1845), Studien (1850), Untersuchungen zu den Werken des mittelalterlichen jüdischen Philosophen Maimonides und Das Judentum und seine Geschichte.

Abraham Geiger vertrat innerhalb der Reformbewegung eine gemäßigte Position; so setzte er sich für den Gebrauch der deutschen Sprache in der jüdischen Liturgie ein und empfand die meisten Speisegesetze als unangemessen. In einem Brief an den Vorkämpfer der Emanzipation der Juden in Deutschland, Leopold Zunz, bezeichnete er die Beschneidung als ”barbarisch blutiger Akt“, stellte sich jedoch gegen einen Aufruf des Frankfurter Reformvereins zu deren Abschaffung und sprach sich auch dagegen aus, den Schabbat auf den Sonntag zu verlegen.

Nach ihm ist nach ihm der Preis benannt, der alle zwei Jahre vom Abraham Geiger Kolleg an der Potsdamer Universität für “Verdienste um das Judentum in seiner Vielfalt“ verliehen wird.

Zurück zur Personenliste                   

Bilder: Hans-Peter Laqueur (10/2016)

Berlin, Jüdischer Friedhof, Schönhauser Allee

George Fox

fox_george_us

Englischer Laienprediger; ursprünglich Schuhmacher, verkündete er nach einem visionären Erlebnis, daß allein das ”innere Lich!« (die innerlich wahrgenommene Stimme Gottes) zum Heil führe. 1647 begann Fox, seine Lehre vom “inneren Licht" zu verkünden. Entgegen der Auffassung der traditionellen Kirche forderte er, der Gläubige müsse mit Gott selbst in Verbindung treten. Von 1652 an baute er die Gemeinschaft der ”Kinder des Lichts”auf, die von ihrer Umwelt den Spottnamen Quäker erhielt. 

Zurück zur Personenliste                   

London, Bunhill Fields Burial Ground

Bild: Mark Barker (10/2005) Wikipedia.en

Hinweis: “Elfter Monat 1690“, wie auf dem Grabstein angegeben, bedeutet in der modernen Berechnung “Januar 1691“. Gemäß des seinerzeit gebräuchlichen “Old Style Calandar“, begann das Jahr jeweils am 25. März. Außerdem verwendeten die Quäker zur Vermeidung von Mißverständnissen für die Bezeichnung der Monate heidnische Namen.

Alexander V. Pietro Philargi von Candia eigentl. Petros Philargis de Candia oder Philaretos

 

(Gegen-) Papst (1409-10); zu Gregor XII. in Rom sowie Benedikt XIII. in Avignon; war Franziskaner und lehrte als erster griechischer Professor von 1378 bis 1381 Theologie an der Sorbonne 1386 wurde er zum Bischof von Piacenza ernannt, 1402 zum Erzbischof von Mailand und 1405 zum Kardinal.

 

Zurück zur Personenliste                   

Bild: Giovanni Dall'Orto (02/2008) Wikipedia.it
Bild: Giovanni Dall'Orto (02/2008) Wikipedia.it

Bologna, Chiesa di S. Francesco

Josef Kardinal Beran

 

 

Erzbischof von Prag;

 

 

 

Zurück zur Personenliste                             

beran_josef1_gb
beran_josef2_gb

Prag, Veitsdom, Neue Erzbischöfliche Grabkapelle

Abraham Mosche ben Herschel Llwow

 

 

Rabbiner (seit 1764); Urgroßvater von Karl Marx;

 

 

 

 

Zurück zur Personenliste                             

Bild: Jürgen Pferdekamp  (11/2017)

Trier, Jüdischer Friedhof (Weidegasse)

Bild: Jürgen Pferdekamp  (11/2017)

Trier, Jüdischer Friedhof (Weidegasse)

Marx Levi  eigent. Mordechai Halevi ben Shmuel

 

 

Rabbiner; Großvater von Karl Marx; Sohn von Heinrich Marx, dem Vater von Marx; verheiratet mit Chaje Levoff (*1754, †1823), der Tochter von Abraham Mosche ben Herschel Llwow, seit 1764 Rabbiner in Trier.

 

 

 

 

 

Zurück zur Personenliste                             

Gottfried Menken

 

 

Deutscher Pfarrer (ev.); Sohn eines Kaufmanns und einer Pfarrerstochter; genoß eine pietistische Erziehung und studierte ab 1788 an der Universität Jena 1788 Theologie.

 

 

gilt als bedeutendster Vertreter der Erweckungstheologie in Nordwestdeutschland.

 

 

Zurück zur Personenliste                             

Bilder: Heiko Bockstiegel (07/2007)

Bremen OT Walle, Friedhof

Religion / Kirche XXXV

Omnibus salutem!