Bild: Jacob Maurer (02/2007)
Bild: Jacob Maurer (02/2007)

Pius VI. Giovanni Angelo Braschi

        

 

Papst (1775-99); einer alten Adelsfamilie entstammend; studierte am Jesuitenkolleg in Cesena und wurde schon als 18-Jähriger Doktor der Rechtswissenschaften. Im Jahr 1753 wurde er Kammerdiener von Papst Benedikt XIV., 1758 zu Priester geweiht und war seit 1773 Kardinal.

Pius VI. bekämpfte den Jansenismus, Febronianismus und Josephinismus. Als 1789 die Französische Revolution ihren Anfang nahm und in ihrem Verlauf die Kirchengüter säkularisierte, die Orden aufgelöste, die Zahl der Bistümer stark begrenzte und Bischöfe und Priester künftig von staatlichen Stellen ernannt wurden, verurteilte er die “Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte” der Französischen Revolution.

Nach dem Einmarsch französischer Truppen in Rom im Jahre 1798 wurde er für abgesetzt erklärt und als Gefangener zunächst nach Siena, dann nach Florenz verbannt und schließlich nach Frankreich gebracht, wonach seinem Tode seine sterblichen Überreste in der Krypta der Kapelle des von ihm bewohnten Schlosses in Valence und im Januar 1800 mit militärischen Ehren in einem Grabmal auf dem Friedhof St. Katharina beigesetzt wurden. Erst das Konkordat von 1801, das in Paris zwischen Frankreich und dem Heiligen Stuhl auf Veranlassung von Napoléon geschlossen wurde, ermöglichte es Papst Pius VII., um die Überführung seines Vorgängers nach Rom zu ersuchen. Auf Wunsch des Bischofs von Valence wurden die Eingeweide Pius’ VI. in einer Urne in der dortigen Kathedrale beigesetzt, während der corpus des Verstorbenen seine letzte Ruhestätte in den Grotten von St. Peter zu Rom fand.

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Klemens IX. Giulio Rospigliosi

Papst (1667-69); studierte Theologie und Philosophie in Pisa. Im Jahr 1644 wurde er zum päpstlichen Nuntius in Spanien ernannt. Papst Alexander VII. ernannte ihn zum Kardinal und übertrug ihm das Amt des Kardinalstaatssekretärs. Nach einem 18tägigen Konklave wurde er am 20.6.1667 zum Papst gewählt. Seine Wahl wurde sowohl in Spanien als auch in Frankreich begrüßt. Während seines Pontifikats war er stets bemüht, die europäischen Fürsten auf die drohende Gefahr einer Invasion der Türken aufmerksam zu machen, er fand jedoch kein Gehör. Im Jahr 1668 vermittelte Klemens IX. zwischen Frankreich und Spanien den Frieden von Aachen. Einerseits erfolgreich in seinem Bemühen, die u.a. durch die rege Bautätigkeit seines Vorgängers ruinierten Finanzen des Vatikans neu zu ordnen, pflegte er andererseits regelmäßig dreizehn arme oder kranke Römer in seinen Palast einzuladen, um sie dort höchstpersönlich zu bedienen. Zweimal wöchentlich nahm er auch denen, die zu ihm kamen, die Beichte ab. Beliebt beim Volk, wurde sein Ableben nach nur zweijähriger Amtsdauer von den Römern tief betrauert.

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Rom, Basilica Santa Maria Maggiore

Girolamo Hieronymus Savonarola

Italienischer Mönch (Dominikaner); Sohn des Geschäftsmannes Niccolò Savonarola; begann in Bologna ein Studium der Medizin, brach dieses jedoch ab, um 1476 in das Dominikanerkloster S. Domenico in Florenz einzutreten. Seit 1482 predigte er v.a. in Florenz, jedoch noch ohne größere Wirkung. Erst auf einem Konvent in Brescia gewann er durch seinen Eifer Aufmerksamkeit. Als er 1489 nach Florenz zurückbeordert worden war, begann er von der Kanzel herab über die Sündhaftigkeit der Zeit und die Abwendung vom wahren christlichen Verhalten zu predigen und begann mehr und mehr Menschen in seinen Bann zu ziehen. Nachdem er 1491 auf Bestreben von Pico della Mirandola und Lorenzo de Medici zum Generalvikar des Markusklosters (San Marco) gewählt worden war, betrieb er die Reform seines Klosters und der Kirche im Geist der alttestamentlichen Propheten. Einen großen Einfluß gewann Savonarola, als er das Sterbedatum von Papst Innozenz VIII. für den 25.7.1492 korrekt voraussagte. 1494 war er mitverantwortlich für die vorübergehende Vertreibung der Medici aus Florenz; schon am Sterbebett Lorenzo de Medicis hatte er 1492 von diesem verlangt, seine Familie solle auf jegliche Herrschaftsansprüche verzichten. Gefördert wurde Savonarolas Aktivitäten dadurch, daß es in Florenz, wie an allen jenen Orten, an denen die Ideen der Renaissance ihren Einzug ankündigte, zu kulturellen und wirtschaftlichen Umbrüchen mit starken gesellschaftlichen Spannungen kam. Auch die Entwicklung des Papsttums immer mehr hin zu einer Institution mit direktem Einfluß auf das weltliche Geschehen, rief die Kritik besonders der reformbereiten Dominikaner hervor. Als 1494 der französische König Karl VIII. auf dem Wege nach Süden, um in Neapel seine Rechte auf das Königreich Neapel durchzusetzen, in Florenz einmarschierte, nachdem Piero, der junge und unfähige Herrscher des Stadtstaates Florenz – gerade von den Bürgern der Stadt verjagt - ergebnislos mit Karl VIII. verhandelt hatte, wurde Savonarola bevollmächtigt, die Verhandlungen der mit Karl zu führen. Es gelang ihm, eine erträglich Vereinbarung zu erzielen, so daß die Besetzung der Stadt durch die französischen Soldaten relativ glimpflich verlief Karl hatte allerdings kein Interesse an einem eventuellen Partisanenkampf in Florenz, da sein eigentliche Ziel des Zuges nach Italien die Eroberung Neapel war. Dieser Erfolg, zugleich die Vertreibung der Medici und die Ausrufung Florenz‘ zur Republik, ließ Savonarola nicht nur als Retter der Stadt dastehen; vielmehr sah man darin die Erfüllung seiner Prophezeiung. Er versuchte nun, ein von einem nach christlichen Maßstäben ausgerichteten Staatswesen durchzusetzen. Und er verstärkte seine Angriffe auf Papst Alexander VI., dem er u.a. eine skandalöse und autokratische Lebensführung vorwarf, und sagte bald zu erwartende Katastrophen als Strafe Gottes voraus. In einem Brief vom 15.10.1495 forderte Alexander ihn auf, seine Bußpredigten mit prophetischen Aussagen zu mäßigen (“In Deinen öffentlichen Predigten sagst Du die Zukunft voraus und behauptest, daß Dir Deine Weisheit direkt vom Licht des Ewigen komme, gleichsam als Eingebung des Heiligen Geistes. Damit bringst Du diese einfältigen Leute ab vom Wege des Heils und störst sie in ihrem Gehorsam zur Heiligen Römischen Kirche ... Du solltest bedenken, daß unsere Zeiten schlecht geeignet sind für die Verbreitung von Lehren, die schon in ... Friedenszeiten Verwirrung stiften. Geschweige denn, wenn Hader und Zwietracht herrschen“ [Zit. nach O. Ferrara, Alexander VI., Artemis]. Als dies nicht fruchtete, wurde er mit Predigtverbot belegt und, nachdem Savonarola diesem Verbot nicht nachkam, da er man Gott mehr als den Menschen gehorchen müsse, 1497 exkommuniziert. Savonarola, mehr und mehr eifernd, umgab er sich mit einer Art Kinderarmee, die fanciulli, die, durch ihre Unschuld unangreifbar, im Namen Jesu Christi von Tür zu Tür ziehend alles beschlagnahmten, was als Symbol für die Verkommenheit der Menschen gedeutet werden konnte. Dazu gehörten nicht nur heidnische Schriften (oder solche, die von Savonarola dazu gezählt wurden) oder pornographische Bilder, sondern auch in der reichen Stadt Florenz gängigen “Luxusgegenstände“ wie Gemälde, Schmuck, Kosmetika, Spiegel, weltliche Musikinstrumente und -noten, Spielkarten, wertvolle Möbel oder prunkvolle Kleidung. Aus Angst lieferten aber auch viele solche Gegenstände unaufgefordert ab. Am 7.2.1497 und noch einmal am 17.2. des Folgejahres ließ Savonarola alle gesammelten Gegenstände, und auch solche, die aus Angst unaufgefordert abgegeben worden waren, auf einem Scheiterhaufen auf der Piazza della Signoria in Flammen aufgehen. Viele Meisterwerke der Renaissance gingen hierbei verloren. Selbst der Maler Sandro Botticelli warf einige seiner Bilder in das Feuer. Es gab aber auch Gegner dieser Verbrennungen, so unterstützen nicht alle Bürger, auch nicht alle Mönche und Kleriker, dieses rigorose Vorgehen; v.a. die Franziskaner von S. Croce und die Dominikaner von S. Maria Novella kritisierten das Vorgehen Savonarolas. Aber die Popularität des Mönchs bei der florentinischen Bevölkerung begann nachgelassen: Durch die eingeschränkte Handelstätigkeit und die Verachtung von Geld litt die Wirtschaft. Außerdem bewahrheiteten sich seine Prophezeiungen nicht, Wohlstand und Frieden traten nicht ein, eine Hungersnot und die Pest kamen über die Stadt, die – noch zu den Franzosen stehend - zudem von der von Alexander VI. einberufenen Heiligen Liga bedroht wurde.

 

Savonarolas heute noch erhaltene Zelle im Kloster San Marco in Florenz (Bild: TheBoxagon, 01/2011)cc_somerightsreserved

Als ein Franziskaner ihn zu einer Feuerprobe aufforderte, zögerte er diese - in der Hoffnung ein himmlisches Zeichen zu erhalten - über sieben Stunden durch endlose Diskussionen heraus. Als sich abends über der Stadt ein Gewitter entlud, war ihm klar, daß er verloren hatte. Nun begannen auch seine Anhänger von ihm abzufallen. Im April 1498 wurde der durch diese Ereignisse in seiner Position geschwächte Savonarola verhaftet, der Inquisition übergeben und am 23. Mai nach wiederholter schwerer Folter und erpreßten Geständnissen als Schismatiker und Häretiker gehängt und schließlich auf der Piazza della Signoria in Florenz dem Scheiterhaufen übergeben; seine Asche wurde anschließend dem Arno übergeben. Seine Schriften wurden jedoch 60 Jahre später für rechtgläubig erklärt.

   

Savonarolas Hinrichtung im Jahre 1498

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Florenz

Bild: Jon Ander Rabadan (06/2004)

Klemens XIII. Carlo della Torre di Rezzonico

1758 

Papst (1758-69); der Sohn eines venezianischen Kaufmanns war päpstlicher Kaplan und Apostolischer Protonotar, ab 1737 Kardinal, ab 1743 Bischof von Padua. Seine Wahl zum Papst erfolgte am 6.7.1758. ‘Insbesondere Frankreich und Spanien kritisierten die Förderung der Società Gesù, die er mit der Bulle Apostolicum pascendi munus am 7.1.1765 bestätigte. Einige katholische Machthaber, die in ihren Ländern Mitglieder des Orden bereits ausgewiesen hatten, gingen soweit, die Auflösung des Jesuitenordens zu fordern. Die von ihm für den 3.2.1769 einberufene Kardinalskonferenz, die über die aktuelle Lage der Kirche diskutieren sollte, erlebte er nicht mehr; er starb am Vorabend, ohne daß die Ursache seine plötzlichen Todes geklärt werden konnte. Ein Anschlag auf ihn wurde jedoch nicht ausgeschlossen. Klemens förderte die Niederlassung einer deutschen, einer französischen und einer englischen Künstlerkolonie.

Sein Nachfolger auf dem Stuhle Petri wurde Klemens XIV.(*1705, †1774).

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Leo X. Giovanni de’ Medici

Papst (1513-21); der Sohn Lorenzo de Medicis gilt als der bedeutendste der Renaissancepäpste; er förderte als Kunstmäzen u.a. Michelangelo und Raffael. Seine Verpflichtungen als Oberhaupt der Kirche vernächlässigte er jedoch, sah sich vielmehr als Politiker. So versuchte er zunächst, die Wahl Karls V. zum Kaiser zu verhindern, verbündete sich dann aber 1521 mit ihm gegen Franz I. von Frankreich, den er zuvor unterstützt hatte; ging auf Reformvorschläge des 5. Laterankonzils nicht ein. Als Leo den kostenintensiven Neubau des Petersdoms initiierte und zu dessen Finanzierung u.a. den Ablaßhandel, der besonders in Deutschland unter dem Dominikanermönch Johannes Tetzels abstruse Auswüchse erreichte, intensivierte, kam es seitens Martin Luthers 1517 zu großer Empörung, die schließlich in die Reformation mündete. 1520 ließ er Luther die Bannandrohungsbulle Exsurge Domine zustellen und verhängte, nachdem dieser die Bulle öffentlich verbrannt hatte, am 3.1.1521 über ihn den Kirchenbann verhängen. Bevor er sein Ziel, u.a. die Einheit der Kirche zu erhalten, realisieren konnte, starb er jedoch unerwartet an einer Wintergrippe.

Am 15. Juni 1520 erschien in Rom die Bannandrohungsbulle gegen Luther, die dem Ketzer sechzig Tage Zeit zum Widerruf ließ.

 

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Rom, S. Maria sopra Minerva

Urban VII. Giovanni Battista Castagna

Papst (1590); studierte Zivil- und Kirchenrecht an verschiedenen Universitäten in Italien und schloß das Studium in Bologna ab. Anschließend trat er in die Dienste seines Onkels, des päpstlichen Legaten in Frankreich, Girolamo Kardinal Verallo ein. Am 1.3.1553 ernannte ihn Papst Julius III. (*1487, †1555) zum Erzbischof von Rossano. Da er noch kein Priester war, erfolgte wenige Tage später, am 30. März, die Weihe zum Priester und am 4. April die Bischofsweihe. 1583 ernannte ihn Papst Gregor XIII. schließlich zum Kardinal. 1586 übernahm er das Amt des Großinquisitor des Heiligen Offiziums. Am 15.9.1590 erfolgte seine Wahl zum Papst; noch in der folgenden Nacht kam seine Malaria zum Ausbruch, an der er nur 12 Tage später verstarb.

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Rom, S. Maria sopra Minerva

Rom, Basilica S. Pietro (Peterskirche)

Hinweis: Die Stelle, an der Savonarola auf einem Scheiterhaufen auf der Piazza della Signoria gemeinsam mit zwei seiner Co-Fratres, Domenico Buonvicini und Silvestro Maruffi, verbrannt wurde.

Rom, Basilica S. Pietro (Peterskirche)

Rom, Basilica S. Pietro (Peterskirche)

Innozenz VIII. Giovanni Battista Cibo

Papst (1484-92); wurde 1467 Bischof von Savona und 1472 Bischof von Molfetta sowie 1473 Kardinal. Seine Wahl zum Nachfolger Sixtus’ IV. erkaufte er sich durch Simonie (Bestechnung) der Kardinäle. Sein Pontifikat wurde wesentlich durch den Einfluß von Giuliano della Rovere bestimmt, der später selber als Julius II. Papst wurde. Als unrühmlich in die Geschichte eingegangen ist sein Engagement in der Frage der Inquisition und der Hexenverfolgung, die durch die Bulle Summis desiderantes aus dem Jahr 1484 verstärkt wurde. Die zunehmenden Hexenprozesse kosteten nicht nur in Deutschland, wo der Hexenhammer erschienen war, unzähligen Menschen das Leben. Politisch war sein Pontifikat u.a. durch den Streit mit König Ferdinand I. von Neapel (*1423, †1494) geprägt. Den von diesem verweigerten Lehnzins konnte er wegen dessen militärischen Stärke nicht eintreiben, zumal König Karl VIII. von Frankreich nicht die versprochene Hilfe leistete. Innozenz blieb schließlich nichts anderes übrig, als den Konflikt durch den Friedenschluß vom 1486 Frieden beizulegen; allerdings brach Ferdinand den Vertrag; erst durch die Doppelhochzeit seines Sohnes mit einer Medici und seiner Enkelin mit einem Onkel Ferdinands konnte der neuerlich ausgebrochene Krieg 1492 schließlich beigelegt werden.

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Bild: Micheaelb8 (08/2008) flickr.com/photos/mikes_photo_place/2778347435/

Bartholomäus, hebr. בר־תלמי (Bar-Tôlmay))

 

 

Apostel; soll Anfang des 1. Jahrhunderts in Kana, Galiläa, gelebt haben; Jünger Jesu und einer der zwölf Apostel, der in den Apostellisten der drei ersten Evangelien genannt wird.

Es kann vermutet werden, daß Bartholomäus, ein Schriftgelehrter oder Schriftgelehrtenschüler, der in den synoptischen Evangelien von Matthäus, Markus und Lukas als einer der zwölf Apostel Christi genannt wird, identisch mit Natanaël Bar-Tolmai aus Kana in Galiläa, dessen Bekehrung im Johannesevangelium geschildert wird, identisch ist.

Legenden weisen ihm auch die Verbreitung des Evangeliums in Ägypten und Armenien zu. Er heilte Kranke und Besessene. In Armenien sei er durch Enthauptung hingerichtet worden.

Kaiser Otto II. ließ die angeblichen Gebeine 983 nach Rom bringen, wo sie seither in San Bartolomeo all’Isola aufbewahrt werden. Darauf wurde Bartholomäus zum Patron vieler deutscher Kirchen. Die angebliche Hirnschale kam unter Kaiser Friedrich II. 1238 in den Kaiserdom in Frankfurt am Main, der seit 1239 den Namen St. Bartholomäus trägt.

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Bilder: Günter Bihn (04/2022)

Rom, S. Bartolomeo all’Isola

Alexander III. Rolando Bandinelli

 

 

Papst (1159-81); Jurist: einer vornehmen Sieneser Familie entstammend. Von seinem frühen Bildungsweg ist wenig bekannt.; es läßt sich jedoch der Einfluß von Gelehrten wie Gratian, Petrus Abaelardus, Bernhard von Clairvaux, Gilbert von Poitiers und Hugo von St. Viktor auf ihn erkennen. Vermutlich in der Zeit vor 1142 war er Dozent für Theologie an der Universität in Bologna, wo er vorwiegend kanonisches Recht lehrte; später wurde er Mitglied des Domkapitels in Pisa. 1150 wurde er Kardinal, 1153 Kanzler der römischen Kirche und Ratgeber Papst Hadrians IV. in dessen Streitigkeiten mit Kaiser Friedrich I. Barbarossa. Nach dem Tod Hadrians IV. wurde er am 7.9.1159 von einer deutlichen Mehrheit an gregorianisch gesinnten Kardinälen zu dessen Nachfolger gewählt.

Er berief das III. Laterankonzil ein und mußte sich gegen drei Gegenpäpste zur Wehr setzen, überdies gegen Kaiser Friedrich I. und König Heinrich II. von England. Erst 1179 brachte das III.. Laterankonzil, an dem 300 Bischöfe teilnahmen, die endgültige Aussöhnung mit dem Kaiser.

In die Zeit seines Pontifikats fiel der Mord an Thomas Becket, dem Erzbischof von Canterbury.

Alexander III., der regen Anteil an dem Scholastikstreit nahm, zählt zu den bedeutendsten Päpsten des Mittelalters.

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Bild: Günter Bihn (04/2022)
Bilder: Günter Bihn (04/2022)

Rom, San Giovanni in laterano

Hadrian IV.  eigentl. Nicholas Breakspear

 

 

Papst (1154-1159); der einziger Papst englischer Herkunft in der Kirchengeschichte trat in das Kloster von Saint Rufus bei Avignon ein, wurde 1137 zum Abt des Klosters ernannt und 1150 zum Kardinalbischof von Albano ernannt, bevor er von 1152 bis 1154 päpstlicher Gesandter in Skandinavien wurde und dort die Kirchenhierarchie neu aufbaute. Als er nach Rom zurückgekehrt war, wurde er nach dem Tode von Anastasius IV. am 4.12.1154 einstimmig zum Papst gewählt und tags darauf inthronisiert.

Hadrian ließ Arnold von Brescia verfolgen, den italienischen Prediger und Reformer, der die weltliche Macht des Papsttums angriff. Auf Hadrians Ersuchen nahm Friedrich I. Arnold gefangen und lieferte ihn als Ketzer an die römische Kurie aus, die ihm den Prozeß machte. Nach Arnolds Hinrichtung im Jahre 1155 krönte Hadrian Friedrich I. Barbarossa zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, geriet jedoch bald mit ihm in Widerstreit; unter seinem Pontifikat begann das Ringen zwischen Kaisertum und Papsttum um die weltliche Herrschaft.

Hadrian soll vom englischen König Heinrich II. aufgefordert worden sein, die Unterwerfung Irlands zu erlauben. Da die Päpste jedoch seit der Konstantinischen Schenkung Irland als ihr Eigentum ansahen, billigte er zwar nicht die vollständige Inbesitznahme, jedoch die Eroberung und Besetzung der Insel als päpstliches Lehen.

 Während Hadrians kurzer Amtszeit wurde der Begriff vom “Vicarius Christi” für den Papst gebräuchlich.

Hadrians IV. Nachfolger war Alexander III..

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Rom, Basilica S. Pietro (Peterskirche)

no copyright
Bilder: Diethard Eichinger-Heß (12/2022)

Inschrift: Mortales Pii VI. exuvias quem iniustum consumsit exilium Pius XII. PONT MAX heic digne collocari ac marmoreo ornamento arte historiaque praestantissimo decorari iussit A MCMXXXXIX [dt. Die sterblichen Überreste von Pius VI., der umrechtmäßíg ins Exil geschickt worden war, wurden auf Geheiß Pius‘ XII. PONT MAX hierher gebracht und 1939 würdevoll und mit Marmorornamenten hervorragender Kunst und eine Darstellung aus der Geschichte geschmückt].

Religion / Kirche XXIII

Omnibus salutem!