Klemens II., Suidger Graf von Morsleben

 

Papst (1046-47); seit 1040 Bischof von Bamberg, war der erste Reformpapst seines Zeitalters, erließ 1047 Strafbestimmungen gegen die Simonie (i.e. Verkauf oder Ankauf eines geistlichen Gutes, z.B. eines kirchlichen Amtes) oder geistlich-weltlichen Gutes. Am 25.12.1046 krönte Klemens, der am Heiligabend während der tagenden Synode, die in St. Peter in Rom stattfand, zum Papst gewählt worden war, Heinrich III. zum Kaiser. Klemens ist der einzige in Deutschland beigesetzter Papst. Sein Nachfolger als Papst gegen Benedikt IX. wurde für wenige Tage der Bischof von Brixen, Poppo, als Papst Damasus II..

Bei einer Öffnung des Sarkophages im Jahre 1947 wurde eine extrem hohe Konzentration an Blei in den sterblichen Resten festgestellt, die heute zu der begründeten Vermutung führt, daß Klemens ermordet wurde.

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Bamberg, Dom

Gregor XIII., Ugo Buoncampagni

            Büste von Bernini

Papst (1572-85); war, bevor er 1565 von Pius IV. zum Kardinal ernannt und als Nachfolger von Pius V. schließlich zum Papst gewählt wurde, Professor für kanonisches Recht an der Universität seiner Heimatstadt. Er förderte die Jesuiten (berief Roberto Bellamino), das Collegium Romanum und das Collegium Germanicum, beschloß die Reform des von Julius Caesar 45 v. Chr. eingeführten julianischen Kalenders und führte 1582 den heute überwiegend gültigen gregorianischen Kalender ein. Er bemühte sich, innerkirchliche Reformen durchzuführen. So wurde unter seinem Pontifikat 1582 eine neue Ausgabe des Corpus Iuris Canonici (der kanonischen Rechtssammlung) veröffentlicht. Andererseits unterstützte er als Verfechter der Gegenreformation den spanischen König Philipp II., die weitgehend protestantischen Niederlande anzugreifen, half Heinrich III. von Frankreich, Sohn Heinrichs II. und dessen Gemahlin Katharina von Medici, gegen die Hugenotten (er feierte die Bartholomäusnacht durch Prozession und die Prägung einer Denkmünze) und Maria Stuart gegen Elisabeth I. im Bemühen, die Vorherrschaft des Katholizismus in Europa wieder herzustellen. Seine Bemühungen blieben jedoch weitgehend erfolglos, da die Ideen Luthers schon um sich gegriffen hatten. Das gelang auch nicht in Schweden: zwar gelang es seinem Gesandten, Antonio Possevino, 1577 König Johann III. zurückzugewinnen, nicht aber das schwedische Volk. Lediglich in den südlichen Niederlanden, Polen, Österreich und Bayern und einigen anderen Teilen Deutschlands vermochte die römische Kirche ihre Macht zu behaupten. Gregor förderte die Missionsarbeit der Jesuiten - auch in Indien und Japan.

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Urban VIII., Maffeo Barberini

pinxit Bernini                           pinxit Pietro da Cortona

Papst (1623-44); entstammte einem Florentiner Adelsgeschlecht, trat 1589 in den Dienst der Kurie, wurde 1604 als Nuntius nach Paris entsandt. Nach seiner Wahl zum Kardinal (1606), übernahm er 1608 das Erzbistum von Spoleto. Als Papst vertrat er, der die Ausdehnung des Habsburgerreiches auf ganz Italien fürchtete, eine Politik strikter Neutralität zwischen dem habsburgischen Kaiser des Heiligen Römischen Reiches und den Franzosen, die sich während des Dreißigjährigen Krieges mit protestantischen Mächten verbündet hatten. Als aktiver Kirchenpolitiker bestätigte Urban mehrere neue Orden und gründete 1627 das Collegium Urbanum zur Ausbildung von Missionaren. Er bekämpfte den Gallikanismus sowie den Jansenismus und verurteilte in einem folgeschweren Prozess Galileo Galilei (1632/33). Sein Pontifikat war geprägt von hemmungsloser Simonie (Vetternwirtschaft) und beispielloser Prachtentfaltung. Er investierte erhebliche Summen in Bauten z.B. den Palazzo Barberini in Rom und die päpstliche Sommerresidenz in Castel Gandolfo. Unter seinem Pontifikat wurde 1626 der Petersdom eingeweiht.

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Paul VI., Giovanni Battista Montini

   

Papst (1963-78); von 1922 bis 1955 im päpstlichen Staatssekretariat tätig, wurde er 1954 zum Erzbischof von Mailand und 1958 zum Kardinal ernannt und folgte Papst Johannes XXIII. im Pontifikat, währenddessen er das 2. Vatikanische Konzil, das Reformen in der katholischen Kirche einleitete und durchführte, weitergeführt und abgeschlossen wurde. Zu den kirchlichen Reformmaßnahmen Pauls gehörten die Einrichtung der Bischofssynode, die Neuorganisation des Behördenapparats der römischen Kurie, die Vereinfachung des kurialen Zeremoniells sowie die Unterstützung der Liturgiereform und der Revision des Kirchenrechts. Durch die Begegnung mit dem Patriarchen von Konstantinopel im Jahre 1965 kam es zu einer Paul am Herzen liegenden Annäherung zwischen der orthodoxen und der katholischen Kirche. Paul bemühte sich auch um bessere Beziehungen zu den kommunistischen Staaten (Vatikanische Ostpolitik), führte 1974 die umstrittene Amtsenthebung des ungarischen Kardinal József Mindszentys durch. Zu seinen wichtigsten Verlautbarungen gehören die Enzyklika Populorum progressio sowie das Rundschreiben Sacerdotalis caelibatus. Er führte 1963 die Messfeier in der jeweiligen Landessprache ein, bekräftigte das Zölibat (1967) und verurteilte 1968 in Humanae vitae nachdrücklich die künstliche Geburtenkontrolle. Eine 1972 erlassene Enzyklika schloß Frauen von den Ämtern des Lektors und Ministranten weiter aus.

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Hinweis: Die Inschriften auf dem Deckel des Sarkophages sind teilweise falsch, so der Geburtsort und das Sterbedatum.

Bild: Jill (04/2007)

Pisa, Dom

Cenotaph zur Erinnerung an Gregor XIII.

Rom, Basilica S. Pietro (Peterskirche)

Rom, Basilica S. Pietro (Peterskirche), Vatikanische Grotten

Rom, Basilica S. Pietro (Peterskirche)

Hildegard von Bingen (in lateinischen Urkunden Prophetissa Teutonica, auch Hiltgart Sybilla)

Deutsche Dichterin, Komponistin und Benediktinerin (seit 1136 Äbtissin); eine der bedeutendsten Frauengestalten des Mittelalters und heute weit über die Grenzen ihrer rheinischen Heimat bekannt; letztes von zehn Kindern des Edelfreien Hildebert von Bermersheim und seiner Frau Mechthild, die in Bermersheim bei Alzey ein Gutshof betrieben. Als sie acht Jahre alt war, gaben ihre Eltern sie in die Obhut der Jutta von Sponheim, der Vorsteherin (magistra) des Benediktinerklosters Disibodenberg. Als Jutta von Sponheim 1136 starb, wählten die Nonnen Hildegard zur magistra des Klosters.

Klosterruine Disibodenberg (Bild:Saharadesertfox, Wikipedia.de) cc_somerightsreserved

1141 “kam ein feuriges Licht mit Blitzesleuchten vom offnenen Himmel hernieder” und erschloß ihr, die sich als ignota, d.h. Ungebildete bezeichnet hatte, “den Sinn der Schriften, des Psalters, des Evangeliums und der übrigen katholischen Bücher.” Und es sei ihr befohlen worden, dieses öffentlich kundzutun. So begann sie - als erste Frau überhaupt - öffentlich zu predigen, nicht von der Kanzel in Kirchen, was Frauen verboten war, sondern im Freien, auf Marktplätzen, u.a. auf dem Marktplatz von Trier. Schon im Kindesalter hatte sie Visionen; aber erst nach einer schriftlichen Bitte um einen Rat seitens Bernhard von Clairvauxs äußerte sie sich hierzu öffentlich, und nach der Trierer Synode (Winter 1147/48), zu der Papst Eugen III., ein Freund Clairvauxs, eingeladen hatte, bekam sie die kirchliche Bestätigung ihrer Seherkraft. Bald schon nannten ihre Zeitgenossen sie “prophetissa teutonica”. Sie war Beraterin Kaiser Friedrichs I. (Barbarossas), als dieser sich in Ingelheim aufhielt. Zwischen 1147 und 1150 gründete sie das nicht mehr bestehende Kloster Rupertsberg bei Bingen und, nachdem das Interesse immer größer wurde, 1165 das Kloster in Eibingen. Im hohen Alter unternahm sie noch Reisen zum Kloster Zwiefalten in Oberschwaben und nach Maulbronn. Kurz vor ihrem Tod wurde über Rupertsberg ein Interdikt verhängt, da Hildegard zugelassen habe, daß auf dem Klosterfriedhof ein exkommunizierter Adeliger beerdigt werde; erst nachdem sie erklärt hatte, der Mann sei vor seinem Tode noch durch einen Priester wieder in den Schoß der Kirche genommen worden, wurde das Interdictum aufgehoben.

Hildegard beschrieb in ihren Werke unzählige Pflanzen und deren heilende Wirkung auf den menschlichen Organismus. Aber auch Tiere und Mineralien zog sie in ihre Schriften mit ein; sie war der Meinung, daß Alles mit Allem in Zusammenhang steht.

Als Visionärin mit dem Mönch Volmar, mit dessen Hilfe sie ihre Visionen in lateinischer Sprache niederschreibt.

 

 

Werke u.a.: Liber Scivias Domini (1141–51, dt. Wisse die Wege des Herrn), Liber vitae meritorum (1148–63, dt. Der Mensch in der Verantwortung), Liber simplicis medicinae oder Physica (1151–58, dt. Naturkunde, Liber divinorum operum (1163–74, dt. Buch der göttlichen Werke).

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Rüdesheim-Eibingen, Pfarrkirche St. Hildegard

Pater Pio [ital. Padre Pio] eigentl. Francesco Forgione

 

Italienischer Priester (kath.); achtes Kind eines Bauern; trat nach der Schulzeit 1903 als Novize in den Kapuzinerorden ein, legte 1907 die ewigen Gelübde ab und wurde im August 1910 zum Priester geweiht. Anschließend war er Kaplan des Priesters von Pietrelcina und wurde im Ersten Weltkrieg im November 1915 als Sanitäter zum Militärdienst herangezogen. Wegen seines schlechten Gesundheitszustandes wurde er jedoch bald für dienstuntauglich erklärt. Nach mehreren Stationen in Klöstern, kam er 1916 in das Kapuzinerkloster von San Giovanni Rotondo, in dem er bis zu seinem Tod lebte. 1918 zeigten sich bei ihm erstmals Stigmata, außerdem soll er die Gabe des Heilens, der Prophetie und der Seelenschau gehabt haben.

Im Mai 1999 wurde Pater Pio von Johannes Paul II. selig, 2002 heiliggesprochen. Er ist einer der populärsten Heiligen Italiens.

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Bild: Principe88 (10/2010) Wikipedia.it

San Giovanni Rotondo (Foggia, Apulien), Wallfahrtskirche San Pio da Pietrelcina,

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Notburga von Rattenberg

 

 

Tiroler Volksheilige; (angeblich) Tochter eines Hutmachers; und verdingt als Dienstmagd beim Schloßherrn derer von Rottenberg, war sie in der Küche beschäftigt. Wegen ihrer absoluten Treue und Zuverlässigkeit wurde sie von ihrem Dienstherren Heinrich I. zur sogenannten Schafferin, d.h. Aufsichtsperson, über alle Dienstmägde bestimmt. Mit dessen Wissen und Einverständnis verteilte sie Essenreste an die Bedürftigen und Kranken in der Umgebung. Nachdem ihr Dienstherr gestorben war, wurde sie von dessen Nachfolger Heinrich II. und dessen Frau Ottilia wegen angeblicher Verschwendung gerügt und zugleich ein weiteres Verteilen von Essenreste untersagt; so verteilte sie das Essen, das sie sich vom Munde abgespart hatte, an die Bedürftigen. Schließlich aber wurde sie entlassen und arbeitete bei einem Bauern in Eben, konnte aber nach fünf Jahre wieder auf das Schloß als Köchin zurückkehren, nachdem Ottilia gestorben und Heinrich II. erneut geheiratet hatte, und wieder den Armen in gewohnter Weise beistehen.

Notburga, deren Verehrung seit dem 15. Jahrhundert dokumentiert ist, gilt als Patronin der Dienstmägde und der Landwirtschaft .Sie zählt zu den meist verehrten Heiligen in der Oststeiermark, in Tirol und in Slowenien. Im Zusammenhang mit ihr wird von verschiedenen Wundern berichtet. 1862 bestätigte Pius IX. ihre Verehrung, und an jedem 13. September findet die feierliche Notburgaprozession statt. Im Jahr 2004 wurde in Eben am Achensee das Notburga-Museum eröffnet.

Das sog. Sichelwunder (~1760, im Augustinermuseum Rattenberg

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Bilder: Klaus Paap (04/2017)

Eben am Achensee (Österreich), Wallfahrtskirche zur Heiligen Notburga

Hinweis: Die Reliquie der hl Notburga - ein stehendes Skelett - befindet sich hinten im Hochaltar.

Bild: Ewald Krismer (09/2008)

Catherine Labouré  eigentl. Zoé Labouré

 

Französische Ordensfrau; neuntes von siebzehn Kindern einer Bauernfamilie; war zunächst als Dienstmagd tätig, bevor sie 1830 aufgrund einer Vision in den Orden der Barmherzige Schwestern vom heiligen Vinzenz in Paris eintrat. Bereits im Jahr ihres Eintritts in den Orden hatte sie am 19. Juli ihre erste Marienerscheinung, der .am 27. November eine weitere folgte. Maria habe innerhalb eines oval geformten Rahmens auf der Erdkugel gestanden, umrahmt von den Worten “O Maria, ohne Sünde empfangen, bitte für uns, die wir unsere Zuflucht zu dir nehmen“. Außerdem habe sie ein  M, verschlungen mit einem Kreuz, und die stilisierten Herzen Jesu und Marias gesehen. Maria habe ihr bedeutet, Medaillen prägen zu lassen, die die gesehenen Symbole enthielten, und zugleich versprochen, daß alle Menschen , die diese Medaillons trügen, große Gnaden teilhaftig werden würden. 1832 erteilte Erzbischof de Quelen die Erlaubnis zum Prägen der Medaillen.

Zeit Ihres Lebens arbeitete Catherine unauffällig als gewöhnliche Krankenschwester in einem Altersheim in Enghien; erst kurz vor ihrem Tod erfuhren ihre Mitschwestern, daß sie es war, die nach einer Marienerscheinung den Auftrag zum Prägen der Medaillen gegeben hatte.

Catherine wurde 1933 von Papst Pius XI. seelig und am 27.7.1947 durch Pius XII. heilig gesprochen.

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Paris, Chapelle de la Médaille Miraculeuse

Bild: André Leroux (07/2006) Wikipedia.fr
Bild: André Leroux (07/2006) Wikipedia.fr

Dominikus [lat. Dominicus] eigentl. Domingo de Guzmán Garcés

 

 

Heiliger der römisch-katholische Kirche; Sohn einer wohlhabenden Kaufmannsfamilie; wurde im Alter von fünf Jahren zu einem Onkel mütterlicherseits, einem Erzpriester gebracht und dort unterrichtet, bevor er im Alter von 14 Jahren sein Studium der Freien Künste in Palencia begann und bald darauf . ein Studium der Theologie und Philosophie. Beeindruckt durch eine Hungersnot, verkaufte er während des Studiums seine eigenen Bücher und half mit dem Erlös daraus den Notleidenden. Um das Jahr 1196 wurde er zum Kanonikus an der Kathedrale von Osma (Kastilien) berufen und wirkte schon wenig später entscheidend an innerkirchlichen Reformen vor Ort mit. 1203 begleitete er seinen Vorgesetzten, den Bischof von Osma, Didacus von Acebes, zu einer Mission nach Rom. Auf dem Rückweg erfuhr er erstmals von den Ausmaßen des kirchlichen Amtsmißbrauchs und der albigensischen ”Ketzerei", einer in Südfrankreich weit verbreiteten dualistischen Bewegung. 1215 gründete er in Prouille in der Nähe von Toulouse eine Genossenschaft von Priestern, den Dominikanerorden, der im Folgejahr von Papst Honorius anerkannt wurde. Hier widmeten sie sich - in völliger Armut lebend - ausschließlich der Buße, dem Lernen und der Verkündigung, sowie der Bekehrung der Albigenser (Katharer) widmen sollten; aus ihr entstand 1216 der sich rasch ausbreitende Orden der Dominikaner. Als Beicht-, Prediger- und Bettelmönche wanderten seine Mitglieder durch ganz Europa, wo sie nicht nur das gemeine Volk, sondern auch weltliche und geistliche Führer im Glauben unterwiesen.

Dominikus starb während einer Missionsreise durch Norditalien. 1234 wurde er heilig gesprochen.

Heiliger, Tag: 8.8.

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Bild: Sailko 07/2009) Wikipedia.org
Bild: Sailko 07/2009) Wikipedia.org

Bologna, Basilica di San Domenico

Bild: Ulrich Bork (05/2016)

Joachim Kardinal Meisner

 

 

Deutscher Theologe (kath.), Erzbischof, Kardinal; floh mit seiner Familie nach dem Vorrücken der Roten Armee im Jahre 1945 aus Schlesien nach Westen und lebte zunächst in dem kleinen, im Unstrut-Hainich-Kreis in Thüringen gelegenen Dorf Körner. Nach einer Lehre als Bankkaufmann trat Meisner 1951 in das Seminar für Spätberufene Norbertinum in Magdeburg ein, holte dort das Abitur nach und studierte von 1959 bis 1962 Philosophie und Theologie in Erfurt, wo er am 8.4.1962 zum Diakon und am 22. Dezember desselben .Jahres durch den Fuldaer Weihbischof Joseph Freusberg zum Priester geweiht wurde. Er war dann Kaplan in Heiligenstadt und Erfurt, danach Rektor des Erfurter Caritasverbandes. 1969 wurde er von der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom zum Dr. theol. promoviert. Am 17.3.1975 wurde er zum Titularbischof von Vina und Weihbischof des Bischöflichen Amtes Erfurt-Meiningen ernannt und am 17.5.1975 vom Apostolischen Administrator von Erfurt Hugo. Aufderbeck zum Bischof geweiht. 1980 erfolgte die Ernennung zum Bischof von Berlin und 1983 erhob ihn Papst Johannes Paul II. zum Kardinal. 1989 wechselte er als Nachfolger von Joseph Kardinal Höffner nach Köln. Bis 2014 stand Meisner, einflußreichster Vertreter des konservativen Flügels unter den deutschen Bischöfen an der Spitze des größten katholischen Bistums in Deutschland, dem Bistum Köln. Als solcher schaltete er sich immer wieder in die gesellschaftlichen Debatten ein: So wandte er sich gegen Abtreibung oder auch die Beihilfe zur Selbsttötung; 1999 verfügte Johannes Paul II., mit dem ihn ein besonderes Vertrauensverhältnis verband, auf Meisners Initiative hin und gegen den Widerstand anderer Bischöfe - z.B. Karl Kardinal Lehmann - den Ausstieg der deutschen Kirche aus der staatlichen Schwangerenberatung. Er galt auch galt als Unterstützer des Opus Dei, eine der einflußreichsten, aber auch umstrittensten Einrichtungen der römisch-katholischen Kirche.

2005 war er Gastgeber des 20. katholischen Weltjugendtages, zu dem Papst Benedikt XVI. nach Köln kam.

Meisner wurde, nachdem sein Rücktrittsgesuch zu seinem 80. Geburtstag von Papst Franziskus am 28.2.2014 angenommen worden war, am 9.3.2014 als Erzbischof von Köln in den Ruhestand verabschiedet. Er starb während einer Urlaubsreise in Bad Füssing.

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Bilder: Detlef Buhre (11/2017)

Köln, Dom, Krypta

Bilder: Egbert May (03/2019)
Bild: Ulrich Bork (02/2019)
Religion / Kirche II

Omnibus salutem!