Alfredo Marceneiro eigentl. Alfredo Rodrigo Duarte
Portugiesischer Fado-Sänger; Sohn eines Schusters; machte zunächst eine Ausbildung zum Buchbinder und arbeitete später als Schiffszimmermann auf einer Werft. Früh aber schon entdeckte er seine Liebe zum Gesang und zur Schauspielerei. Bereits 1908 trat er erstmals öffentlich auf und war schon im Alter von 20 Jahre als Sänger des sentimentalen, in portugiesischen Lissabon und Coimbra beheimateten, meist von unglücklicher Liebe, sozialen Missständen, vergangenen Zeiten oder der Sehnsucht nach besseren Zeiten handelnden Fados (port. Schicksal) recht bekannt. Den Gesang betrieb er allerdings über dreißig Jahre als Amateur im Nebenerwerb; seinen Lebensunterhalt verdiente er als Schiffszimmerer. Entscheidend für seinen künftigen Lebenslauf war die Bekanntschaft mit dem Fado-Sänger und Impressario Júlio Janota, einem Tischler, der ihm zuriet, seiner Leidenschaft zum Gesang den Vorzug zu geben. Er verließ die Werft, auf der er arbeitete, und trat jetzt als professioneller Sänger auf. In dieser Zeit nahm er seinen Künstlernamen Marceneiro [port. Zimmermann}, an 1924 nahm er im Teotro São Luiz in Lissabon an seinem ersten Fado-Festival teil und errang die Silbermedaille, ein Ereignis, das ihn bekannt machte und seinen Ruhm begründete. Am 3.1.1948 wurde er in dem in der beliebten Kneipengasse im Lissaboner Stadtteil Bairro Alto gelegenen Café Luso zum Rei do Fado (König des Fado) geweiht. In einem seiner bekanntesten Fado-Lieder mit dem Titel O Marceneiro, bekannte er, daß er seine Lieder eigentlich auch nur zurechtgezimmert habe. 1963 zog er sich nach einer Karriere voller großer Erfolge nach einer großen Abschiedsparty im Teotro São Luiz ins Privatleben zurück.
Stets gut gekleidet und eitel, erhielt er den Spitznamen Alfredo Lulu. Außerdem galt er als Frauenheld: Von zwei seiner Geliebten hatte er Kinder. Ruhiger wurde Marceneiro erst, nachdem er Judith kennengelernt hatte; mit ihr lebte er bis zu seinem Tode zusammen; das Paar hatte drei Kinder.
Fado-Lieder u.a.: Nos tempos em que eu cantava, O bebado pintor, É tão bom ser pequenino.
Lissabon, Cemitério dos Prazeres
Elise Friederike Hensler, Gräfin von Edla (seit 1869);
Schweizer-deutsche Opernsängerin (Sopran); kam, als sie zwölf Jahre alt war, mit ihren Eltern nach Boston., wo sie eine sorgfältige Erziehung genoß, in der Sprachen eine wichtige Rolle spielten. Nach Abschluß ihrer Studien in Paris beherrschte sie sieben Sprachen fließend und wurde Mitglied des Teatro alla Scala in Mailand. 1855 - sie war neunzehn Jahre alt - brachte sie ihre Tochter Alice zur Welt, deren Vater unbekannt blieb (Alce heiratete später den portugiesischen Offizier Manuel de Azevedo Gomes). Im Februar 1860 kam sie nach Portugal, wo sie am Teatro Nacional São João in Porto sang und dann im Teatro Nacional de São Carlos in Lissabon in Giuseppe Verdis Oper Un ballo in maschera (dt. Ein Maskenball) auf der Bühne stand. Dort sah der verwitwete König von Portugal, Ferdinand II., sie erstmals und war von der Stimme und Schönheit der 24-Jährigen so hingerissen, daß er sich in sie verliebte, zumal sie wie auch er die Leidenschaft für Skulptur, Keramik, Malerei, Architektur und Gartenarbeit teilten. Sie wurde noch im selben Jahr seine Mätresse. Als man Ferdinand 1869 vor die Wahl stellte von seiner Geliebten abzulassen, oder als Nachfolger Isabellas II. die spanische Krone anzunehmen, entschied er sich für Elise und heiratete sie in morganatischer Ehe am 10.6.1869 im Palacio de Visme in Lissabon, nachdem Herzog Ernst II. von Sachsen-Coburg und Gotha, ein deutscher Verwandten Ferdinands, sie zur Gräfin von Edla erhoben wurde. Beim ersten öffentlichen Auftritt des Paares weigerten sich allerdings die Gäste Elise die Hand zu reichen. Ferdinand lebte mit seine Frau im Palácio Nacional da Pena in Sintra, wo beide einen künstlerischen Kreis um sich versammelten und die in der Nähe von Lissabon liegende Kleinstadt zu einem alternativen Kulturhof machten. Elisa und ihr Mann gelten als Förderer und Gönner des Malers Columbano Bordalo Pinheiro und des Komponisten José Vianna da Motta. Den Palast bewohnte Elise auch nach dem Tod ihres Mannes im Jahre 1885, da Ferdinand sie in seinem Testament zur Alleinerbin bestimmt hatte. Den größten Teil des Erbes hatte sie allerdings auf Druck der Presse an den portugiesischen Staat verkaufen müssen; sie verstarb, mittlerweile völlig verarmt.
Lissabon, Cemitério dos Prazeres
Deutscher Opernsänger (Bass); Kammersänger; wuchs als jüngstes von 13 Kindern einer Familie von Förstern in einem Försterhaus auf; aufgrund seiner hervorragenden Bassstimme wurde er 1927 Mitglied Staatsoper Stuttgart. 1934 erhielt er den ersten Vertrag als Solist am Landestheater Coburg und sang dort die Partie des Daland in der romantischen Oper Der fliegende Holländer von Richard Wagner. Es folgten Engagements in Freiburg im Breisgau und Königsberg, woKarl Böhm auf ihn aufmerksam wurde und ihn an die Dresdner Staatsoper verpflichtete und sang dort mit großem Erolg die Rolle König Heinrichs in Lohengrin. 1950 verließ er Dresden und ging an die Städtische Oper Berlin. Von 1957 bis 1967 gastierte er an der Covent Garden Oper in London und der Metropolitan Oper New York. Zwischen 1960 und 1964 sang Frick, dem dreimal der Titel eines Kammersängers verliehen wurde, bei den Bayreuther Festspielen Bis in die 1970er Jahre hinein war Frick an vielen großen, auch internationalen Opernhäusern zu hören. Allerdings hatte er im Jahr 1971 nach einer Aufführung von Wagners Götterdämmerung in München, in der er Hagen verkörperte, zur völligen Überraschung seines Publikums erklärt, daß dies sein letzter Wagnerabend sei. Mehrmals trat er bei Fernsehsendungen wie Musik ist Trumpf oder Erkennen Sie die Melodie? Gastauftritte. Frick letzte öffentlicher Auftritt fand am 26.1.1985 in Heilbronn statt, bevor er sich an seinen Geburtsort zurückzog.
Seit 1998 verleiht die Gottlob-Frick-Gesellschaft jährlich die in Erinnerung an Gottlob Frick geschaffene Gottlob-Frick-Medaille an Künstlerinnen und Künstler sowie Persönlichkeiten aus dem künstlerischen Bereich.
Auszeichnungen u.a.: Bayerischer Verdienstorden (1966), Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland (1969), Ehrenkreuzes Erster Klasse für Wissenschaft und Kunst Österreich (1970), Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (1974).
Ölbronn-Dürrn (Enzkreis, Baden-Württemberg), Friedhof
Deutscher Schlagersänger und Moderator; war zunächst als Lehrer für Deutsch und Musik in der DDR tätig und trat öffentlich erstmals 1969 in der von Heinz Quermann gegründeten und moderierten Fernsehsendung Herzklopfen kostenlos auf. Seit den 1970er Jahren nahm er Titel für den Rundfunk auf. Seine erste LP Ich bleib am Ball wurde 1988 von der DDR-Plattenfirma Amiga veröffentlicht. Nach der “Wende” moderierte Ekki Göpelt bei privaten Radiosendern. Sein Durchbruch kam, als er 1990 seinen späteren Produzenten Frank Zander (*1942) traf. Sein 2010 erschienenes Album Fühl dich wohl in deinem Leben enthielt Titel wie Ich hätt dich so gern wach geküsst, Lass uns mal wieder tanzen gehen, Bleib noch ein bisschen hier oder Träumst du manchmal noch von mir, eine Coverversion von Reality (Richard Sanderson) aus der französischen Teenager-Komödie La Boum – Die Fete (1980). Seit 2013 moderiert er mit seinem Freund und Kollegen Michael Niekammer (*1961) immer sonntags die Sendung Die Zwei an Zwei bei dem privaten Hörfunksender radio B2.
Berlin-Weißensee, Ev. Auferstehungs-Friedhof
Deutscher Opernsänger (Bassbariton);
Deutscher Musikproduzent und -texter; Sänger;
Als Entdecker der Sängerin Alexandra wurde er einer breiten Öffentlichkeit bekannt.
München-Solln, Waldfriedhof
Dießen am Ammersee OT Riederau, Friedhof
Dänischer Opernsänger (Tenor); Bruder des Violinisten und Komponisten Hakon Schmedes; debütierte 1891 nach Studien in Paris, Berlin und Wien in Wiesbaden als Bariton, sang 1894/1895 am Stadttheater Nürnberg, 1896 wurde er an das Dresdner Hoftheater verpflichtet. ‘Nachdem Schmedes 1897/1898 in die Lage des Tenors gewechselt war, holte ihn Gustav Mahler 1898 als Gast nach Wien, wo er an der Wiener Hofoper (heute Wiener Staatsoper) am 11 Februar als Heldentenor in der Titelrolle in Richard Wagners Oper Siegfried. debütierte. Anschließend wurde er Mitglied der Hofoper, wo er hauptsächlich für seine Rollen in Opern Wagners bekannt wurde. So war er 1903 in der von Gustav Mahler. dirigierten Neuinszenierung von Tristan und Isolde zu bewundern .Zwischen 1899 und 1906 sang er auch immer wieder Partien bei den Bayreuther Festspielen. Aber, obwohl er in erster Linie Rollen aus dem Wagner-Repertoire sang, war Schmedes auch ein bewunderter Interpret von Florestan in Ludwig van Beethovens einziger Oper Fidelio. In der Saison 1908/1909 trat er an der New Yorker Metropolitan Opera auf.
Erik Schmedes, der 1901 zum Kammersäneger ernannt und 1923 Ehrenmitglied der Staatsoper wurde, und in seiner 27-jährigen beruflichen Laufbahn in 1130 Aufführungen und 42 Rollen gesungen hatte, verabschiedete sich am 30.6.1924 aus gesundheitlichen Gründen in der Titelkpartie in Wilhelm Kienzls Evangelimann von der Bühne Anschließend wirkte er noch bis zu seinem Tode als Pädagoge am Neuen Wiener Konservatorium.
Gentofte, Kirkegård
Deutsche Sängerin, Tänzerin und Schauspielerin; Tochter eines Zirkusstallmeister; trat erstmals im Alter von vier Jahren als Tänzerin in einem Zirkus auf. 1920 engagierte sie die Hamburger Volksoper, Dort erhielt sie auch als Rote Liesy in der Operette Der fidele Bauer von Leo Fall ihre erste Solorolle. Im Herbst 1924 wechselte sie an das Stadttheater in Itzehoe wechselte. Nach Engagements in Dortmund und Breslau, wo sie ihre erste größere Rolle als Lady Hamilton in der gleichnamigen Operette von Eduard Künnecke erhielt. Ihre eigentliche Karriere aber begann in Berlin, wohin sie 1929 kam. Dort erhielt sie eine Rolle in der von Ralph Benatzky nach Melodien von Johann Strauss arrangierten Revueoperette Casanova, die sie schnell bekannt machte. Im Folgejahr verkörperte sie die Victoria in der Operette Victoria und ihr Husar von Paul Abrahams, die bei den Leipziger Operettenfestspielen im Juli 1930 einen sensationellen Erfolg verzeichnen konnte und danach mit ebenso großem Erfolg am Berliner Metropol-Theater gespielt wurde. Daraufhin folgte 1931 - ebenfalls am Metropol-Theater die Partie der Prinzessin Laya in Paul Abrahams Revueoperette Die Blume von Hawaii. In der Wiener Uraufführung der Operette Das Veilchen vom Montmartre mit der Musik von Emmerich Kálmán sang sie die Pariserin Nanon, und 1932 trat sie gemeinsam mit Richard Tauber am Berliner Metropol-Theater in der Uraufführung der Operette Das Lied der Liebe von Ludwig Herzer mit der Musik von Johann Strauß; bearbeitet von Erich Wolfgang Korngold, auf. Bald wurde sie auch für den Tonfilm entdeckt und ihre kurze Filmkarriere begann, die durch ihren frühen Tod abrupt endete: 1931 war sie unter der Regie von Willi Wolff neben Kurt Gerron und Ida Wüst in Marquise von Pompadour zu sehen; dem noch im selben JahrDer wahre Jacob, bei dem Hans Steinhoff die Regie hatte, folgte, sowie Faschingsfee und Liebesfiliale, und 1932 wirkte sie unter der Regie von Max Ophüls in dem musikalischen Lustspiel Die verliebte Firma (Alternativtitel: Mein Herz ist noch ledig) mit, aus dem das Lied: Ich wär so gern mal richtig verliebt stammt..
Im Herbst 1932 gastierte die attraktive Anny Ahlers dann für mehrere Monate in London als Dubarry in der gleichnamigen Operette, die Theo Mackeben nach einer Vorlage von Karl Millöcker arrangiert hatte. Obwohl sie kaum Englisch sprach und die Dialoge und Gesangstexte rein phonetisch auswendig gelernt hatte, gerieten die Aufführungen zu einem großen Triumph. Bereits an Tuberkulose leidend, verschlimmerte sich diese Krankheit in der feucht-kalten Luft Londons. Um weiterhin auftreten zu können, begann Anny Ahlers mit der Einnahme von Morphin,. von dem sie schließlich abhängig wurde. Am 14. März 1933 endete ihr kurzes Leben durch einen Sturz dem Fenster ihres Londoner Hotels.
Hamburg, Friedhof Ohlsdorf (Garten der Frauen)
Deutscher Opernsänger (Bass); erlernte bereits in seiner Jugend Gitarre und Cello und war Solist im Schulchor, bevor er an der Kölner Hochschule für Musik studierte und zusätzlich privaten Unterricht nahm; Im Alter von 20 Jahren kam er dann an die Kölner Oper und über Aachen an das Mainzer Staatstheater und erhielt anschließend einen Vertrag als Erster Bassist in Wuppertal. 1967 hatte Moll sein Debüt bei den Bayreuther Festspielen in der Rolle des 2. Gralsritters in Richard Wagners Parsifal. In den folgenden Jahren bis 1976 sang er dort immer wieder u.a. als König Marke inTristan und Isolde oder den Veit Pogner in Die Meistersinger von Nürnberg. Seinen internationalen Durchbruch hatte er schließlich 1970 bei den Salzburger Festspielen als Sarastro in Mozarts Zauberflöte. Ab 1971 gehörte Moll dem Ensemble der Bayerischen Staatsopern an, an der er 35 Jahre lang in zahlreichen Rollen, vor allem in Wagner- und Mozartfach auf der Bühne stand. 1972 hatte er sein Debüt an der Mailänder Scala als Osmin in der Die Entführung aus dem Serai, 1974 folgte sein USA-Debüt in San Francisco als Gurnemanz im Parsifal. An der Metropolitan Opera in New York sang er erstmals in der Saison 1979, an der er unter anderem den Rocco in Fidelio und den Sparafucile in Rigoletto.
Köln, Friedhof Melaten
Omnibus salutem!