Josef Staudigl

 

Österreichischer Sämger (Bass); Sohn eines Forstbeamten; wirkte bereits im Schülerchor des Gymnasium in Wiener Neustadt mit, bevor man ihn im November 1816 in den Chor der Stiftskirche aufnahm und er dort als Solist auftrat. 1823 kam er in den Stift Zwettl des Zisterzienser, wo er seine Schulzeit abschloß und sich auf seinen Eintritt ins Kloster vorbereitete. Am 1.11.1825 trat er dann als Novize in den Benediktinerstift Melk ein Parallel dazu studierte er Musik .Zwei Jahre später verließ er mit Dispens den Orden, um in Wien Chirurgie zu studieren, sang aber nebenher weiterhin und bewarb sich erfolgreich für den Chor der Hofoper und erhielt zum 1.9.1828 ein festes Engagement und trat bald schon auch am Hoftheater auf, so daß er nun sein Medizinstudium an den Nagel hängte. Seinen künstlerischen Durchbruch hatte er zwei Jahre später. 1831 wurde ihm durch Kaiser Franz I. der Titel eines Hofopernsänger verliehen. Es folgten 1841 und 1843 Tourneen nach England, wo er in London bzw. Birmingham auftrat. Im Jahr 1845 trat er einige Male gemeinsam mit Jenny Lind und Johann Baptist Pischek auf. Seine letzte Vorstellung gab er am 18.2.1854, bevor er sich von der Bühne zurückzog; allerdings trat er am Palmsonntag 1856 letztmalig bei Haydns Schöpfungsmesse auf. Bei ihm hatten sich in dieser Zeit Erschöpfungszustände bemerkbar gemacht; außerdem zeigte er sich zunehmend verwirrt. so daß er 1857 in die Landesirrenanstalt eingewiesen werden mußte.

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Bilder: Otto Prohaska (04/2016)

Wien, Waldmüllerpark, Gräberhain

Otto Wiener

 

 

Österreichischer Opernsänger (Bariton);. studierte zunächst Veterinärmedizin an der Tierärztlichen Hochschule in Wien, nahm parallel dazu aber bereits Gesangunterricht und war dann ab 1939 zunächst als Konzertsänger tätig und auch Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges sang er zunächst in Konzerten und Oratorien. Sein Debüt als Opernsänger erfolgte 1953 am Stadttheater Graz in der Titelrolle der Oper Simone Boccanegra von Giuseppe Verdi. 1957 wurde Wiener festes Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper, der er bis zu seinem Rückzug von der Bühne im Jahre 1976 angehören wird. Von 1956 bis 1959 war er regelmäßig an der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf und Duisburg zu hören. Bereits seit 1952 sang er auch regelmäßig bei den Salzburger Festspielen und gehörte von 1957 bis 1963 zum festen Ensemble der Bayreuther Festspiele. Von 1960 bis 1970 war Wiener neben seiner Zugehörigkeit zur Wiener Staatsoper Mitglied der Bayerischen Staatsoper in München. Er gab aber auch Gastspiele, so an der Covent Garden Opera in London, an der Grand Opéra in Paris und an der Metropolitan Opera in New York (1962–1963 als Hans Sachs). 1964 sang er beim Glyndebourne Festival den Theaterdirektor La Roche in Capricco von Richard Strauss. Außerdem war er bis kurz vor seinem Tod als Gesangslehrer und Musikpädagoge tätig

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Bild: Heinz Knisch (04/2016)

Wien, Friedhof Neustift am Walde

Schmid-Hansl eigentl. Johann August Schmid

 

 

Österreichischer Volkssänger, Komponist und Kaffeehausbesitzer; war nach Besuch der Volksschule und einer Handelsschule Beamter und als Prokurist tätig. Schmid, der bereits als Kind seine musikalische Begabung zeigte, begann im Alter von elf Jahren mit dem Klavierspielen. In der Zeit zwischen dem Ersten und dem Beginn des Zweiten Weltkrieges trat er erstmals als Interpret von sog. Wienerliedern in Erscheinung, einer Zeit, in der auch Fritz Imhoff, Paul Hörbiger und auch Hans Moser als Liedsänger ihre Karriere begannen. Im Jahre 1938 entstanden die ersten Schallplattenaufnahmen.

An Silvester des Jahres 1952 eröffnete Schmid, der als führender Wienerliedsänger seiner Zeit galt und Präsident der Vereinigung Das Wiener Lied war, im 18. Wiener Gemeindebezirk Währing das Café Schmid Hansl, ein Altwiener Konzertcafé, in dem er auch selbst als Sänger auftrat und in dem nach und nach auch andere Künstler zu Gast waren und auftraten.

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Bilder: Heinz Knisch (04/2016)

Wien, Friedhof Ottakring

Ibrahim Ferrer Planas

 

 

Kubanischer Musiker und Sänger; kam als uneheliches Kind vonr Aurelia Ferrer zur Welt. die bereits starb, als er zwölf Jahre alt war, mußte Ibrahim für seinen Lebensunterhalt selber sorgen, indem er u.a. als .Schuhputzer und Zeitungsverkäufer, aber auch schon als Straßenmusiker tätig war. Ein Jahr später gründete er mit seinem Cousin die Formation Jóvenes del Son. In den folgenden Jahren spielte er in vielen Gruppen, darunter Conjunto Sorpresa und Orquesta Chepin-Choven und wurde landesweit bekannt. Ab 1953 spielte er in Pacho Alonsos Orchester und zog mit diesem 1959 in die Hauptstadt Havanna. 1991 beendete er seine Karriere zunächst.

Erst 1996, als Ry Cooder ihn und andere kubanische Musiker wie Compay Segundo und Rubén González bat, mit ihm eine Platte aufzunehmen, widmete sich Ferrer wieder der Musik. Er berichtet, daß Juan de Marcos plötzlich vor seiner Tür stand, ihn dreckig wie er vom Schuheputzen war, ins Studio mitnahm, wo Rubén González auf dem Klavier den Song Candela anspielte, den Ferrer auf Kuba populär gemacht hatte. Ferrer begann, dazu zu singen und Cooder bat ihn dann, diesen Song aufnehmen zu können. Das von Cooder 1997 produzierte Album Buena Vista Social Club wurde 1998 mit dem Grammy ausgezeichnet. Der weltweite Durchbruch als Solokünstler gelang mit Buena Vista Social Club Presents Ibrahim Ferrer, dem ersten Projekt in der Nachfolge des Buena-Vista-Social-Club-Erfolgs. Während der Aufnahmen entstand auch Wim Wenders’ Dokumentarfilm Buena Vista Social Club (1999), der die Popularität des BVSC und Ferrers nochmals erhöhte.

2004 schließlich erhielt er für sein Album Buenos Hermanos den Grammy in der Kategorie “Best Traditional Tropical Latin Album“. Im Jahr 2000 bekam er den Latino Grammy in der Kategorie “Bester Nachwuchskünstler“.

Inschrift: Siempre te recordaremos tu esposa, hijos nietos y demás (Wir werden immer an Sie, Ihre Frau, Ihre Kinder, Enkel und andere denken).

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Havanna (Kuba), Cementerio Cristóbal Colón

Bilder: Udo Trimper (05/2016)

Johann Christian Friedrich Schneider

 

Deutscher Komponist und Organist; erster von drei Söhnen des Schullehrers und Organisten Johann Gottlob Schneider senior, der ihm auch ersten allgemeinbildenden Unterricht und Unterweisung im Instrumentalspiel (u. a. Klavier, Orgel, Violine, Violoncello und diverser Blasinstrumente) erteilte. Bereits während seiner Zeit am Zittauer Gymnasium, das er seit 1798 besuchte, entfaltete er bemerkenswerte kompositorische Begabung. Schnell stieg er als Mitglied des dortigen Schulchores zum Tenorsolisten auf und hatte zwischen April 1804 und Juli 1805 die Position des Präfekten inne.

Der unerwartete Erfolg seines zweiten Oratoriums Das Weltgericht, das am 6.3.1820 im Leipziger Gewandhaus uraufgeführt wurde, brachte den Durchbruch. 1822 wurde er als Nachfolger des 1820 verstorbenen Leopold Carl Reinicke, und hielt dieses Amt des Herzoglich-Anhalt-Dessauischer Hofkapellmeister. zu Anhalt-Dessau bis 1853 inne.

Zu seinen Werken zählen Opern, Klavierkonzerte, Oratorien, Ouvertüren, Sinfonien, Lieder sowie etwa 400 Chorwerke.

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Dessau, Neuer Begräbnisplatz

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István Kertész

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Ungarischer Dirigent; Sohn des Direktors einer Lederfabrik, der bereits 1938 starb, so daß seine Mutter für den Lebensunterhalt ihn und seine jüngere Schwester Vera durch die Arbeit in einem Büro sorgen mußte; István, der bereits in frühem alter ein starkes Interesse an der Musik zeigte, erhielt ab seinem sechsten Lebensjahr Violinunterricht. Nachdem die deutsche Wehrmacht am 19.4.1944 in Ungarn einmarschiert war, begann auf Befehl Heydrichs auch die Verfolgung der Juden durch die SS. Während István mit seiner Mutter und Schwester im Untergrund überleben konnte, starb die meisten Mitglieder der sehr großen Kertész-Familie im Konzentrationslager. Der junge István setzte in dieser Zeit auf Drängen seiner energischen Mutter seine musikalische Ausbildung weiter fort und begann, Klavier und Komposition zu studieren. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges legte er sein Abitur am Kölcsey-Gymnasium, einem Humanistischen Gymnasium, ab und studierte anschließend an der von Franz Liszt 1875 gegründeten Musikakademie Franz Liszt - u.a. bei Zoltán Kodály und Leo Weiner. 1948 hatte er sein Debüt als Dirigent mit einer Reihe von Stücken von Mozart. Von 1953 bis 1955 war Kertész als Chefdirigent in der westungarischen Stadt Győr engagiert. Während dieser Zeit nutzte er die Gelegenheit, sich ein breites symphonisches Repertoire zu erarbeiten. Anschließend war er bis 1957 bei Orchester der Budapester Oper tätig und unterrichtete parallel dazu im Fach Dirigieren an der Franz-Liszt-Musikakademie. Nach dem Ungarischen Volksaufstand verließ er seine Heimat im Jahre 1957 und nahm ein Stipendium an der Accademia Nazionale di Santa Cecilia in Rom an und wurde dort mit der höchsten Auszeichnung der Accademia, dem "Premio d'Atri." ausgezeichnet. Anschließend ging er als Gastdirigent zu den Hamburger Symphonikern und an die Hamburgischen Staatsoper. Als Gastdirigent dort, wie auch in Wiesbaden und Hannover, begeisterte er das deutsche Publikum mit seiner meisterhaften Leitung der Opern Fidelio und La bohème. Im März 1960 wurde er als Musikdirektor an der Augsburger Oper und 1964 an der Kölner Oper, wo er die erste deutsche Aufführung von Benjamin Brittens Billy Budd. dirigierte, engagiert.

Verheiratet war Kertész seit 1951 mit der Sopranistin Edith née Gáncs (Gabry), die er während seiner Zeit am Konservatorium kennengelernt hatte.

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Köln, Friedhof Melaten

Bilder: Wilfried Paque (06/2016)

Karl Berbuer

 

 

Deutscher Komponist, Krätzchen- und Schlagersänger; der gelernte Bäcker - aus diesem Grunde später “Et jecke Hefeteichen” genannt - betätigte sich ab 1919 als Laienschauspieler an die Schneider-Clauß-Bühne, bevor er sich 1924 als Aktiver dem Kölner Karneval zuwandte. Es war die Zeit, in der nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg .gemäß des Versailler Vertrages vier rechtsrheinische “Brückenköpfe“ besetzt hielten , darunter auch Köln. Die Besatzungmacht in Köln waren die Briten, die u.a. jegliche Karnevalveranstaltungen verboten, worauf Berbuer sein gegen die Besatzer gerichtetes Lied Se kriggen ons nit kapott vortrug. Nach dem Tode des langjährigen Präsidenten der Kölner Karnevalsgesellschaft Willi Ostermann wurde dessen Vizepräsident Karl Berbuer der bei weitem erfolgreichste Karnevalist Deutschlands , Bis kurz vor seinem Tod war Karl Berbuer im Kölner Karneval aktiv, trat immer wieder auf die Bühne.

Berbuer schrieb mehr als 120 Lieder. Zwei der von ihm komponierten Lieder haben eine besondere Bedeutung erreicht: Mit seinem bereits 1936 komponierten Karnevalsschlager Heidewitzka, Herr Kapitän wurde Konrad Adenauer - so berichtet die Frankfurter Rundschau - in Chicago begrüßt, als er auf Staatsbesuch in den Vereinigten Staaten aufhielt; die Amerikaner hatten es in Ermangelung einer deutschen Nationalhymne zu dessen empfang intoniert, und im frühen Nachkriegsdeutschland geriet sein Lied Wir sind die Eingeborenen von Trizonesien (1948) sozusagen zur Nationalhymne des von der West-Alliierten in drei Teile aufgeteilten Westdeutschland, bis Adenauer am 18.4.1950 eine Debatte über die künftige Nationalhymne hervorrief, als er während einer Veranstaltung im Titania-Palast im geteilten Berlin zum Absingen der dritte Strophen des Deutschlandliedes aufforderte, die von der Alliierten 1945 verboten worden war.

Lieder u.a.: Das kannst du nicht ahnen (Du munteres Rehlein, Du, 1938); O Mosella (1947), Un et Arnöldche fleut (1950), Camping Leed (Do laachs do dich kapott, dat nennt m’r Camping, 1954), Wat Solle Mir En D’r Sahara? / Dat Leed vun der Geiß (Orchester Will Glahé; 1958), Jedem Dierche sie Pläsierche (1960)

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Bilder: Wilfried Paque (03/2015)

Köln, Südfriedhof

Will Glahé eigentl. Gustav Adolf Wilhelm Glahe

 

 

Deutscher Komponist und Orchesterleiter; Sohn eines Leitenden Angestellten; studierte an der Musikhochschule Köln, wobei er seinen Lebensunterhalt parallel zu seinem Studium durch Auftritte als Pianist in Kölner Cafés und nahegelegenen Kurorten verdiente. 1929 holte ihn der aus Kiew stammende Geiger Dajos Béla in seine Tanzkapelle. 1932 gründete er sein eigenes Orchester, mit dem er im Berliner Delphi-Palast auftrat und mit volkstümlichen Klängen in den 1930er Jahren bekannt wurde. Einer seiner ersten großen Erfolge und zugleich ein “Dauerbrenner” beim Publikum in Deutschland und später unter dem Titel Beer Barrel Polka auch in den Vereinigten Staaten erfolgreich, war 1936 die Polka Rosamunde, die der tschechischer Komponist Jaromír Vejvoda komponiert hatte. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges gelang es ihm, in den USA mit Polka-Musik zum “Polkakönig” zu reüssieren. Ein erfolgreiches Comeback hatte er noch einmal im Jahre 1957 mit Liechtensteiner Polka, die der Schlagerkomponist Rudi von der Dovenmühle geschrieben hatte. Obwohl er mit seinem Orchester, als Akkordeonspieler und Pianist mit seinen populären Musikstücken erfolgreich und bekannt wurde, pflegte er auch den Bigband-Sound und komponierte Filmmusiken.

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Bilder: Matthias Bauer-Pleiner (03/1993)

Bad Honnef OT Rhöndorf, Waldfriedhof

Gérard Calvi Grégor Krethy

 

 

Französischer Komponist; Sohn des Violinisten Robert Krettly; studierte am Pariser Konservatorium und gewann 1945 den Prix de Rome.

Im Zweiten Weltkrieg diente er in einem Mrdizinbataillon und dem Musikzug der 2. Panzerdivision. Nach dem Ende des Krieges studierte er am Pariser Konservatorium und wurde 1956 mit dem Großen Preises von Rom für Kompositionen aus dem Jahre 1945 ausgezeichnet. Calvi komponierte u.a. 1946 für Édith Piaf das Lied Le Prisonnier de la Tour und 1954 für Liza Minnelli und Frank Sinatra Ce n'est qu'une chanson. Insgesamt komponierte er mehr als 300 Chansons. Er schuf aber auch mehrere symphonische Werke, Solostücke, Kammermusik, Operetten und eine Oper. Bekannt geworden aber ist er aufgrund seiner für drei der Asterix-Filme (Asterix der Gallier, Asterix und Kleopatra und Asterix erobert Rom) komponierte.

Gérard Calvi war mehrmals Präsident des Verwaltungsrates der Société des auteurs, compositeurs et éditeurs de musique (SACEM), der Gesellschaft der Autoren, Komponisten und Musikverleger, und deren Ehrenpräsident; außerdem war er Vorsitzende der Académie nationale de l’opérette (ANAO).

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Bilder: Herbert Herterich (05/2016)

Paris, Cimetière du Montparnasse

Domenico Modugno

 

 

Italienischer Sänger und Texter; Sohn eines Kommandanten der Guardie Municipali (Gemeinde); begann bereits als Jugendlicher das Akkordeon- und Gitarrespielen und komponiert 1945 seine ersten beiden Songs E la luna fra le nubi che sorride al mio dolore sowie Il treno che fischia. Nach dem Besuch des Instituts für Rechnungswesen in Lecce zog er 1947 nach Turin, wo er zunächst als Kellner arbeitete, sodann als Lehrling in einer Reifenfirma, wo er in einer Hütte hauste. Die Zeit in Turin, der Hauptstadt des italienischen Kinos zu jener Zeit, und die Költe, unter der er litt, wird ihm zeit seines Lebens in Erinnerung bleiben. Nach Ableisten seines Mílitärdienstes in Bologna kehrte er 1949 in den Süden zurück und ließ sich in San Pietro Vernotico (Prov. Brindisi) nieder. Dort ließ er sich den später für ihn typischen Schnurrbart wachsen. In dieser Zeit begann er auf Volksfesten auf seinem Akkordeon mit einer Gruppe von Freunden, die sich La fama di fimminaru (Schürzenjäger) nennt, Serenaden für junge Mädchen zu spielen, und vermittelte bereits einen Eindruck von den Talenten, die in ihm schlummern. Da er sich dort aber eingeengt fühlte, kehrte er nach Turin zurück und wandte sich schließlich Rom zu, wo er einen Wettbewerb für Laiendarsteller gewann und sich am Centro Sperimentale di Cinematografia, einer Schauspielschule, einschrieb und ein Stipendium gewann. Dort lernte er die junge Schauspielerin Franca Gandolfi, Tochter eines reichen Oberst, kennen, die er 1955. heiraten wird. Sein erster Filmauftritt hatte er 1949 in dem Film I pompieri di Viggiù; 1951 war er in dem Streifen Filumena Marturano zu sehen. Es folgten in den frühen 1950er Jahren Auftritte auf Theaterbühnen und weitere Filme, darunter in dem Film Carica eroica von Francesco De Robertis. In ihm sang er das in San Pietro Vernotico populäre Schlaflied Ninna nanna, besser bekannt als Ulìe ci tene ulìe.. Dieses Lied, das Franco Nebel überarbeitete, öffnete Modugno die Türen der Rundfunkstationen und machte ihn auch im Radio bekannt. International bekannt wurde er mit seinem Lied Nel blu dipinto di blu, mit dem er das Sanremo-Festival 1958 gewann und danach Italien beim Grand Prix Eurovision de la Chanson (heute Eurovision Song Contest, ESC) vertrat, wo er allerdings nur den 3. Platz erreicht; allerdings ging das Lied unter dem Titel Volare schließlich um die ganze Welt. Als Interpret als auch als Texter des Liedes wurde Modugno 1958 mit zwei Grammy Awards in den Kategorien “Record of the Year“ und “Song of the Year“ ausgezeichnet. 1959 nahm er erneut amGrand Prix Eurovision de la Chansont teil und erzielte mit Piove (ciao ciao bambina) den 6. Platz. Mit beiden Liedern gewann er 1958 und 1959 das Sanremo-Festival, ein Erfolg, den er 1962 mit Addio… addio und 1966 mit Dio, come ti amo wiederholen. 1963 drehte Modugno mit sich in der Hauptrolle seinen einzigen, nach seinem Drehbuch entstandenen Kinofilm Tutto è musica. Mitte der 1960er Jahre war er dann mit Fernsehinszenierungen sehr erfolgreich, mit Scaramouche, Il marchese di Roccaverdina, Don Giovanni in Sicilia und Western di cose nostre. Nach einem Schlaganfall im Jahre 1984 konzentrierte sich Modugno auf seine kompositorischen Tätigkeiten und wandte sich der Politik zu, indem er sich 1986 der Partito Radicale anschloß, die er in der Folge von 1987 bis 1990 in der Abgeordnetenkammer des italienischen Parlaments. vertrat.

Filme. u.a.: La carovana del peccato (1952, dt. Kararwane der Sünde), Il mantello rosso (1955, dt. Rebell für die Freiheit), Mariti in città (1957, dt. Ehemänner in der Stadt), Ciao, ciao, bambina (1959, dt. Tschau, tschau, Bambina), Appuntamento ad Ischia (1960, dt.Rendezvous in Ischia), Three Bites of the Apple (1967, dt. Drei Bissen vom Apfel), Lo scopone scientifico (1972, dt Teuflisches Spiel ).

Schlager u.a.: Tu non sei più la mia bambina (1959), Più sola (1960), Addio… addio… (1962), Tu si' 'na cosa grande (1964), Dio, come ti amo (1966), Come hai fatto (1970), Domenica (1975)

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Bild: Wildcath1 (11/2010) Wikipedia.org
Bild: Wildcath1 (11/2010) Wikipedia.org

Rom, Cimitero di Prima Porta

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Musiker XCVI

Omnibus salutem!