Bild: Peter Müller (1972)
Deutscher Opernsänger (Bass); studierte am Konservatorium Dresden und wurde bereits wenige Monate nach seinem Debüt in Bautzen in Carl Maria von Webers romantischer Oper Freischütz an die Staatsoper seiner Heimatstadt verpflichtet, an der er - von Karl Böhm gefördert - von 1930 an zwei Jahrzehnte lang v. a. in Opern von Richard Strauss glänzte. Eine seiner Paraderollen war die Partie des Landedelmanns Baron Ochs auf Lerchenau im Rosenkavalier, die er mehr als fünfhundertmal sang. Später war er fest in München und daran anschließend an der Wiener Staatsoper engagiert und der Publikumsliebling sowohl in Salzburg als auch in Bayreuth bei den dortigen Festspielen. Regelmäßiger Gast war Böhme in Buenos Aires, in London und auch an der Mertopolitan Opera in New York City. Außerdem setzte er sich für das zeitgenössische Musiktheater ein, indem er an zahlreichen Uraufführungen mitwirkte, so etwa1955 an Werner Egks Irische Legende , 1957 an Rolf Liebermanns (*1910, †1999) Schule der Frauen und 1972 an der Oper Sim Tjon des koreanischen Komponisten Yun I-sang. Kurt Böhme sang im Laufe seiner Karriere ca. 120 Rollen und neben dem Ochs, den er an die fünfhundert Mal sang, gab er etwa dreihunderfünfzig Mal den Jägerburschen Kaspar im Freischütz. Immer wieder gerne trat der beliebte Kammersänger auch in Heinz Schenks, von Hessischen Rundfunk produzierten Unterhaltungssendung Zum Blauen Bock auf. Erst 1985, nach dem plötzlichen Tode seiner Frau Inge (*1924), zog sich Böhme von der Bühne zurück.
München-Haidhausen, Friedhof
Dänischer Kapellmeister und Komponist; Sohn eines Soldaten; in Randers, wohin die Kompanie, in der sein Vater diente, versetzt worden war, erlernte Hans Christian das Geigenspiel, und nach einer weiteren Versetzung nach Odense im Jahre 1821 das Trompetenspiel. Als 14-Jähriger wurde er Militärmusiker als 14-Jähriger beim Dragonenregiment. Der Stadtmusiker wurde auf sein Talent aufmerksam und unterrichtete ihn in Musiktheorie. Lumbye begann bald danach selber kleine Lieder und Märsche zu komponieren. Im Jahre 1829 ersuchte er um Versetzung nach Kopenhagen, und dort wurde er Trompeter beim Dragonenregiment. In seiner Freizeit wirkte er in Kopenhagens Stadtorchester mit, komponierte auch weiterhin, v.a. Tanzmusik. Bald war Lumbye ein gefragter Orchesterleiter auf Bällen und anderen Festivitäten. Als er anläßlich eines Besuchs eines steirischen Orchesters in Kopenhagen Werke von Josef Lanner und Johann Strauß (Vater) hörte, war er so begeistert, daß auch er begann, in diesem Stil zu komponieren und zuspielen, wodurch er noch populären wurde. Regelmäßig trat er in der Sommerzeit im Konzertsaal des Tivoli in Kopenhagen mit seinem Orchester auf, im Winter spielte er in Kopenhagens Theatern. Im Jahre 1872 legte er seine Arbeit als Orchesterleiter und Dirigent aus gesundheitlichen Gründen nieder; insbesondere seine zunehmende Schwerhörigkeit behinderte ihn. Aber auch körperlich war er zuletzt geschwächt; so nahm er - sitzend - mit dem Champagnergalopp im Mai 1873 seine Abschied von der Konzertbühne.
Hans Christan Lumbye schrieb mehr als 700 Musikstücke, darunter zahlreiche Galoppe, Mazurken, Polkas und Märsche. Viele seiner Kompositionen fanden auch ihrem Weg ins Ausland.
Inschrift: Hans toner klinge over land og by og gjør den gamle ung paa ny [dt. Seine Töne klingen über Stadt und Land und machen Alte wieder jung].
Kopenhagen, Holmens Kirkegård
Al Jolson eigentl. Asa Yoelson
US-amerikanischer Sänger und Entertainer litauischer Herkunft; jüngstes von vier Kindern eines jüdischen Kantors; kam mit seinen Eltern und Geschwistern Ende der 1890er Jahre in die Vereinigten Staaten, wo sie sichdie Familie in Washington (D.C.) niederließ. Nachdem seine Mutter kurz nach der Ankunft in den USA verstorben war und sein Vater sich neu verheiratete, verließ Jolson mit seinem Bruder das Elternhaus, ging nach New York City und schlug sich u.a. als Sänger und Schuhputzer durch. Ab 1902 trat er in Burlesken und Vaudevilles in Unterhaltungstheatern in Erscheinungen. 1911 trat Jolson erstmals in einer Musicalrevue im Winter Garden Theater in New York City auf, was seiner Karriere als Sänger einen Impetus gab. Schließlich bekam er einen 7-Jahresvertrag bei einer wöchentlichen Gage von $1.000, die später verdoppelt wurde. Aufgrund seiner Rolle in dem Musical Robinson Crusoe, Jr. (1916) und besonders dem Musical Sindbad, das erfolgreichste Musical am Broadway in den Jahren 1918 und 1919, in dem er 1919 noch den von George Gershwin komponierten Song Swanee mit einband und später noch den Song My Mammy - ebenso erfolgreich - hinzufügte, spätestens dann war Jolson der erfolgreichste Star am Broadway. 1927 bot ihm der Filmproduzent Jack Warner die Hauptrolle in dem Film The Jazz Singer an, der ihn durch seine Breitenwirkung jetzt noch populärer machen sollte (der Film gilt als erster Tonfilm in Spielfilmqualität). Der nächste, im Folgejahr gedrehte Film, Singing Fool, war - auch finanziell - noch erfolgreicher, als es The Jazz Singer schon gewesen war; er war bis zu dem Südstaatendrama Gone with the Wind (1939, dt. Vom Winde verweht) mit Vivien Leigh als die reizende Scarlett O'Hara und Clark Gable als Rhett Butler der erfolgreichste Kinofilm überhaupt. In den 1930er Jahren geriet Al Jolson in eine Krise, weil sich der Geschmack des Kinopublikums geändert hatte, so daß er sich mehr auf das Radio und Auftritte als Gast in Shows konzentrierte. Während des Zweiten Weltkrieges und später auch im Koreakrieg wurde er - wie viele andere Entertainer und Filmstars auch - als Mitglied der United Service Organizations (USO) in Truppenbetreuungsprogrammen eingesetzt (Szenen von Filmaufnahmen, die während dieser Einsätze aufgenommen worden waren, flossen später in den 1949 gedrehten Film Jolson Sings Again ein). 1944 kam es bei ihm zu einer Malariainfektion, die er bei Auftritten in Afrika erworben hatte, und im selben Jahr mußte ihm ein Lungenflügel entfernt werden, wodurch seine Stimme dunkler wurde. Ende der 1040er Jahre war er gemeinsam mit seinem Pianisten Oscar Levant mit der Radioshow Kraft Music Hall, zu der er prominente Persönlichkeiten einlud, sehr erfolgreich.
Al Jolson war viermal verheiratet: Erstmals von 1907 bis 1919 mit der Tänzerin Henrietta Keller, von 1922 bis 1928 mit der Broadwa-Schauspielerin Alma Osbourne (Ethel Delmar), ab 1928 bis 1939 mit der Stepptänzerin Ruby Keeler und schließlich mit der Röntgerassistentin Erle Galbraith von 1945 bis zu seinem Tode.
Culver City, Hillside Memorial Park
Hinweis: Die sterblichen Überreste Al Jolsons befinden sich in einem Sarkophag, der unter dem “Baldachin” aufgestellt ist.
Deutsch-dänische Komponist; arbeitete nach einer entsprechenden Ausbildung in Berlin zunächst als Opernregisseur, bevor er ab 1924 Dirigent eines Unterhaltungsorchester wurde. Ab 1929 schuf er Musik für zahlreiche Filmproduktionen, zunächst noch in Deutschland, dann Anfang der 1930er Jahre nach seiner Emigration nach Dänemark für dortige Produktionen. Außerdem war er für das Theater und Radioproduktionen tätig. Nachdem die deutsche Wehrmacht 1941 Dänemark besetzte, kam er zwei Jahre später, im Oktober 1943, wie mutmaßlich 450 Dänische Staatsbüger jüdischen Glaubens, in das im sogenannten Protektorat Böhmen und Mähren als Sammel- und Durchgangslager Teil des Konzentrationslager Theresienstadt eingerichtete Ghetto Theresienstadt. Als die dänische Regierung Aufklärung über den Verbleib ihrer Bürger und einen ungehinderte Zugang zum Ghetto für dänischen Vertreter forderte, dem sich das Internationale Komitee vom Roten Kreuz anschloß, entschloß sich die SS dort ein friedliches Scheinleben zu inszenieren. Und als dort zwischen August und September 1944 der zynische Propagandafilm Der Führer schenkt den Juden eine Stadt gedreht wurde, wurde die Musik für den Film, die ein Orchester unter Leitung von Karel Ančerl spielte, teils von Peter Deutsch aufgenommen (der Regisseur des Films, Kurt Gerron sowie die meisten Mitwirkenden sowie fast alle Kinder-Darsteller wurden nach den Aufnahmen deportiert und ermordet).
Nach der Befreiung durch die Rote Armee am 8. Mai 1945 kehrte er nach Dänemark zurück. Von 1951 bis 1955 leitete er das Dänische Jugendsymphonieorchester, später ein Kopenhagener Orchester.
Kopenhagen, Mosaisk Vestre Begravelsesplads
Französische Pianistin; entstammte einer deutschstämmigen Familie -ihr Großvater stammte aus der Pfalz. Sie studierte am Conservatoire de Paris und nahm außerdem Privatunterricht u.a. bei Rudolf Serkin und George Enescu. Besonders hervor tat sie sich als Interpretin klassischer Klaviermusik wie diejenige von Johann Sebastian Bach, Joseph Haydn und Wolfgang Amadeus Mozart, aber auch solcher zeitgenössischer Komponisten wie Béla Bartók, Sergej Prokofiew, Claude Debussy und Maurice Ravel. Verheiratet war sie mit dem Komponisten Marcel Mihalovici, der seine ersten Kompositionen für sie schrieb, darunter Sonaten und einige Stücke für Klavier und Orchester. Seine Sonate Op. 45 Sonata für Violine und Klavier (Nr.. 2) - vor dem Zweiten Weltkrieg auf Platte aufgenommen - war ein großer Erfolg für die beiden Musiker Berühmt wurden Monique Haas’ Aufnahmen mit Musik des 20. Jahrhunderts; sie arbeitete mit den prominentesten Komponisten ihrer Zeit zusammen, darunter Francis Poulenc, Igor Strawinsky und Paul Hindemith. Nach dem Krieg gab sie regelmäig zahlreiche Konzerte in Europa, aber auch weltweit. Zahllosen Aufnahmen entstanden bei der Deutschen Grammophon. Zu den bedeutendsten Aufnahmen gehören Ravels G major aus dem Jahre 1948 und Strawinskys Capriccio, das 1950 aufgenommen wurde. Ab 967 unterrichtete sie am Konservatorium in Paris und am Mozarteum in Salzburg;
Paris, Cimetière du Père Lachaise, Columbarium
Bruno Bernhard Granichstaedten
Österreichischer Komponist; Sohn eines Rechtsanwalts; erhielt eine Musikausbildung u.a. in Leipzig. Erste Erfahrungen sammelte er als Musiker an Theatern in Erfurt und Mannheim, bevor er im Jahre 1900 als dritter Kapellmeister an das Münchner Hoftheater berufen wurde. Da er jedoch Frank Wedekinds Arbeit am Satiremagazin Simplizissimus verteidigte und auch zeitweilig im Kabarett Die Elf Scharfrichter mitwirkte, wurde er bald wieder entlassen, so daß er 1905 nach Wien zurückkehrte und dort in diversen Kabaretts mitwirkte. Im Jahr 1908 veröffentlichte er mit einigem Erfolg eine erste Operette unter dem Titel Bub oder Mädel, der in den folgenden Jahren weitere Werke folgten; er schuf 16 Operetten und Singspiele, zu denen er teilweise auch das Libretto selbst verfaßte. Seine Kompositionen war zunächst von typisch wienerischer Art. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurde sein Schaffen deutlich von der populären US-amerikanischen Musik beeinflußt. Den größten Erfolg erzielte Granichstaedten mit der Operette Der Orlow, die 1925 im Theater an der Wien zu Uraufführung gelangte und 1927 und 1932 als Operettenfilme in die Kinos gelangte. Außerdem schuf er Musik für fünf weitere Filme. Nach dem “Anschluß“ Österreichs an das Deutsche Reich im Jahre 1938 sah sich Bruno Granichstaedten als Jude gezwungen, seine Heimat zu verlassen; mit Hilfe der Sängerin Betty Fisher, die in seinem Orlow die Nadja verkörpert hatte, gelang ihm die Flucht über Liechtenstein in die Vereinigten Staaten, wo es ihm nicht gelang, Fuß zu fassen, so daß er seinen Lebensunterhalt immer wieder durch eine Tätigkeit als Pianist in Nachtlokalen verdienen mußte. Er starb weitgehend vergessen und verarmt.
Werke u.a.: Wein, Weib und Gesang (1909) Majestät Mimi (1911), Die verbotene Stadt (1913), Auf Befehl der Kaiserin (1915), Indische Nächte (1921), Das Schwalbennest (1926), Reklame! oder Der Dollar rollt! (1930).
Wien, Hietzinger Friedhof
Italienischer Dirigent, Komponist, Psychiater und Archäologe; wuchs in Messina auf Sizilien auf, wo er mit zwölf Jahren eine Ausbildung zum Organisten am dortigen Konservatorium begann. Mit 15 Jahren kehrte er in seine Geburtsstadt Venedig zurück. Dort studierte er zwischen 1965 und 1967 am Konservatorium Harmonium und Kontrapunkt sowie auf ausdrücklichen Wunsch des Vaters parallel Medizin, Psychiatrie und Anthropologie an der Universität Padua; diese Studiengänge schloß er 1972 mit einer Promotion ab. Es folgten weiterführende Kompositionsstudien u.a. bei Bruno Maderna in Darmstadt und Franco Donatoni in Siena. In den 1970er Jahren trat er vorwiegend als Komponist in Erscheinung; wobei er sich mit seinen Kompositionen als Spezialist für zeitgenössische Musik erwies, die auf Festivals für Neue Musik zu Gehör gebracht wurden. Sein Debüt als Dirigent erfolgte in Siena. Sinopoli, der eine Dozentur für elektronische und zeitgenössische Musik in Venedig innehatte, gründete 1975 das Ensemble Bruno Maderna für Neue Musik. 1978 begann Sinopolis Karriere als Operndirigent in Venedig mit Aida von Giuseppe Verdi. Ab dieser Zeit beschäftigte er sich immer mehr in Richtung eines eher traditionellen Repertoires; er widmete sich intensiv Bruckner, Mahler und Richard Strauss. Als Dirigent arbeitete er mit allen großen europäischen Orchestern zusammen, mit denen der Deutschen Oper Berlin, der New Philharmonia in London, dessen Chefdirigent er von 1984 bis 1994 und seit 1987 auch Musikdirektor war, der Akademie der Santa Cecilia Rom, der Wiener Philharmoniker und des Orchestra sinfonica nazionale della RAI. Im Jahr 1985 leitete er Richard Wagners Tannhäuser bei den Bayreuther Festspielen und war dort im Jahr 2000 der erste Italiener in der Geschichte des Festivals, der den Ring der Nibelungen dirigierte. 1992 leitete er die Sächsische Staatskapelle Dresden.
Als Komponist war Sinopoli v.a. erfolgreich mit seinem Werk Lou Salomé (1981), für das Karl Dietrich Gräwe das Libretto schrieb. Es wurde erstmals an der Bayerischen Staatsoper in München aufgeführt, im Jahre 2011 im Teatro La Fenice in Venedig; auf jeden Fall aber lag seine Stärke im Dirigieren.
Im Alter von nur 54 Jahren brach Sinopoli während des 3. Aktes der Aida an der Deutschen Oper in Berlin am Dirigentenpult aufgrund eines Herzinfarks zusammen, dem er kurz darauf erlag.
Inschrift: Tu e questo paese abbiate buona sorte, e nella prosperitá ricordatevi di me, quanto sarò morto, per sempre felici. Sofocles, Edipo a Colono [dt. Du und dieses Land .. habt viel Glück, und erinnert euch im Wohlstand an mich, wenn ich tot bin, für immer glücklich. [aus Sophokles’ Ödipus auf Kolonos].
Rom, Cimitero Comunale Monumentale al Campo Verano
Deutscher Opermsänger (Bass), Intendant; der gelernte Versicherungsangestellte debütierte nach einer Gesangausbildung 1909 am Stadttheater von Erfurt als Heerrufer in Richard Wagners Lohengrin. Nach verschiedenen Engagements an Opernbühnen - darunter von 1921 bis1922 am Opernhaus in Stuttgart und von 1922 bis 1930 an der Münchner Staatsoper - kam Rode, bereits seit 1925 an den Staatsopern Berlin und Wien verpflichtet, 1932 an das Deutsche Opernhaus Berlin. Zwischen 1929 und 1932 wirkte er auch bei den Salzburgern Festspielen mit. Bereits kurz nach der “Machtergreifung” durch die Nationalsozialisten wurde er am 1. April 1933 Mitglied der NSDAP und machte jetzt eine steile Karriere: 1935 wurde er zum Generalintendanten der Deutschen Oper in Berlin-Charlottenburg ernannt, ging aber auch weiterhin auf Gastspielreisen, die ihn auch in europäische Hauptstädte führten. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges trat Rode an verschiedenen Häusern als Gat auf.
Icking (Ldkr. Wolfratshausen), Waldfriedhof
Lawrence Winters eigentl. Lawrence Whisonant
US-amerikanischer Opernsänger (Bariton); studierte Musik an der Howard University in Washington, D.C und begann anschließend seine Karriere als Sänger im Chor von Eva Jessye. Nach ersten Hauptrollen in Opern und Musicals wurde er Musikdirektor beim US-amerikanischen Militär, bevor er sein Debüt in einem Konzert gab. 1948 war er dann in der Rolle des Amonasro in Giuseppe Verdis Aida erstmals in der Oper von New York zu sehen. Danach tourte er sowohl als Sänger als auch als Musicaldarsteller durch Nord- und Südamerika, sowie Europa. 1951 spielte er den Porgy in Porgy und Bess in der ersten Inszenierung der Oper von George Gershwin. Bereits in den frühen 1950er Jahren kamen die ersten Schallplattenaufnahmen, dann auch Aufnahmen in deutscher Sprache, darunter 1956 Drei Münzen im Brunnen, die deutsche Version von Frank Sinatras Three Coins In The Fountain, mit der er auf Platz 10 in den Charts kam. 1963 kam sein Song Miteinander, füreinander auf Platz 2. 1961 wurde er Mitglied des Ensembles der Hamburgischen Staatsoper und blieb dies bis zu seinem Tod im Jahr 1965.
Hamburg, Friedhof Ohlsdorf
Deutscher Musiker und Komponist; studierte ab 1940 Kirchenmusik an der Akademie für Kirchen- und Schulmusik in Berlin und war ab 1942 als Organist und Chorleiter tätig. Unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges begann seine Karriere beim Radio Berlin Tanzorchester, bevor er 1947 musikalischer Leiter des Berliner Kabaretts Ulenspiegel wurde. Ab 1951 schrieb er eine Reihe von Musiktitel für typische Nachkriegskömodien und die damals beim Publikum sehr beliebten Heimatfilme wie z.B. Heideschulmeister Uwe Karsten (1954). Parallel zu dieser Tätigkeit war er einer der Mitglieder der vom Rundfunk im amerikanischen Sektor (RIAS) in 202 Folgen produzierten, satirischen Radioshow Die Rückblende. und steuerte als solches die Musik zu den vorgetragenen Chansons bei. Da im Radio sehr erfolgreich, kam die Sendung 1961 auch ins Fernsehen; der NDR strahlte sie bis 1963 aus. In den 1950er Jahren begleitete er mit seinen Solisten die 8-jährige Cornelia Froboess (*1943) bei ihrem 1951 von Ihrem Vater Gerhard ursprünglich für die Schöneberger Sängerknaben komponierten Erfolgslied Pack' die Badehose ein. Bekannt aber wurde Riethmüller aufgrund seiner Zusammenarbeit mit Hans Rosenthal, für den er fast alle Titelmusiken seiner Radiosendungen wie Wer fragt, gewinnt, Allein gegen alle und Spaß muß sein, sowie für die Fernsehquizreihe Gut gefragt ist halb gewonnen, die von 1964 bis 1970 lief. Als Rosenthal vom Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF) in den 1970er Jahren produzierten Fernsehshow Dalli Dalli (“Das ist Spitze!”) moderierte, war er deren musikalischer Leiter, begleitete die auftretenden Sänger auf dem Klavier oder mit seiner Combo. Bereits seit 1950 betätigte sich Riethmüller auch als musikalischer Leiter bei Musiksynchronisationen fremdsprachiger Spielfilme, darunter Mary Poppins (1964), den deutschen Fassungen verschiedener Walt-Disney-Filme und der deutschen Fassung von Das Dschungelbuch (1967). Anfang der 1980er Jahre zog er sich aus dem Synchrongeschäft zurück und übersiedelte nach Baiersbronn, schrieb er weiter Theaterstücke: Anfang Januar 1988 kam in der Tribüne in Berlin sein Singspiel Mutter Gräbert macht Theater, zu dem Curth Flatow das Buch verfasst hatte, auf die Bühne. Heinrich Riethmüller setzte sich auch für eine musikalischen Förderung von Kindern und Jugendlichen ein.
Baiersbronn (Ldkrs. Freudenstadt), Friedhof
Omnibus salutem!