Liselotte Malkowsky  eigentl. Liselotte-Berta Meyer

 

Deutsche Schlagersängerin; wuchs bei Pflegeeltern auf kam, nachdem diese bei einem Autounfall ums Leben gekommen waren, nach Hamburg, und sang dort u.a. im Kirchenchor von St. Michaelis (“Michel”) und später als Mitglied im Chor der Hamburger Sektion der Heilsarmee, mit dem sie durch den Amusierbetrieb von St. Pauli zog. Nach der Schule besuchte sie die Bremer Kunstgewerbeschule, um Buchbinderin zu werden.. gab dieses Ziel jedoch auf, als sie ihren späteren Mann, den Chemiker Peter Malkowsky kennenlernte.

Im Alter von 19 Jahren erhielt sie in München eine Rolle in der Revue Frühlingsgefühle, gefolgt von Auftritte in Berlin. Während des Zweiten Weltkrieges trat sie u.a. als Truppenbetreuerin auf. In den 1940er bis Ende der 1950er Jahre entwickelte sie sich zu einer erfolgreichen und populären Sängerin, die v.a. Seemannslieder vortrug. Mit dem Schlager Das Herz von St. Pauli stellte sich 1956 der große Erfolg ein. Als sie 1962 aus Dänemark, wohin sie sich zurückgezogen hatte, nach Deutschland zurückkehrte, gelang es ihr nicht, an ihre früheren Erfolge anzuschließen.

Schlager u.a.: Der alte Seemann kann nachts nicht schlafen, Warum zählen die Matrosen nachts die Sterne, Auf St. Pauli spielt der Jonny Mundharmonika (alle 1951), Meine stille Liebe ist die Elbe (1954), Ein Schiff kommt übers Meer (1955), Alles steht in den Sternen (1959), Sonntagnacht auf der Reeperbahn (1960), Der alte Matrose (1961).

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Hannover, Stöckener Friedhof

Bilder; Heiko Bockstiegel (12/2007)

Gerhard Stolze

 

 

Deutscher Sänger (Tenor); studierte in Dresden und debütierte dort 1949. Von 1953 bis 1961 sang er an der Staatsoper Unter den Linden, verließ Berlin jedoch kurz vor Vollendung des Mauerbaus und zog nach Wien. Er galt als der beste Wagner- und Strauss-Charaktertenor seiner Generation, was er u.a. durch häufige Gastspiele in Bayreuth (ab 1951) und Salzburg (ab 1959) immer wieder unter Beweis stellte. Unvergleichlich war Stolze - einer der wichtigsten Vertreter seines Tenorfaches nach dem Zweiten Weltkrieg - auch als Herodes in Richard Strauss’ Salome in der Wiener Staatsoper. In zweiter Ehe war er mit Gerda Prochaska verheiratet – daher der Doppelnamen "Prochaska-Stolze” auf seinem Grabstein. Seine Tochter Lena aus erster Ehe spielte u.a. die Sonja in Das schreckliche Mädchen (1990), einem Film von Michael Verhoeven (*1938). Zuletzt betrieb Stolze eine Pension in Garmisch.

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Garmisch-Partenkirchen, Friedhof Garmisch

Bild: Hans-Christian Seidel (09/2006)

Tamara Danz

 

 

Deutsche Sängerin; die Tochter einer Kindergärtnerin und eines Maschinenbauingenieurs verbrachte ihre Kindheit in Rumänien und Bulgarien, machte ihr Abitur 1971 in Berlin (Ost) und begann an der Humboldt-Universität ein Studium der Philologi, das sie jedoch nach zwei Jahren abbrach. Eine Bewerbung an der Hochschule für Musik “Hanns Eisler“ in Berlin (Ost) wurde abschlägig entschieden. Nach einer 3-jährigen Ausbildung an der 1949 gegründeten Musikschule Friedrichshain wurde sie 1978 schließlich Sängerin bei der Band “Familie Silly“ (ab 1980 “Silly“), dessen Gitarristen Uwe Hassbecker (*1960) sie kurz vor ihrem Tode heiratete. Zuvor hatte Tamara Danz bereits in der Gruppe “Die Cropies“ und in verschiedenen anderen Bands gesungen. 1981 wurde sie zur besten Rocksängerin des Jahres gewählt (Rocklady Nr.1 der DDR); auch im Jahr 1983 sowie 1985 und 1986 wurde erneut zur “Sängerin des Jahres“ gewählt. Nach der Wende arbeitete sie an verschiedenen “runden Tischen“ zur Reform der DDR mit.

Lieder u.a.: Pack’ deine Sachen (1980), Dicke Luft (1982), Mont Klamott (1983), Panther im Sprung (1987), Paradiesvögel (1989), Asyl im Paradies (1996).

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Hoppegarten OT Münchehofe

Bild: Heiko Bockstiegel (03/2008)

Gaspare Luigi Pacifico Spontini

                  

 

Italienischer Komponist; das fünfte Kind armer Eltern sollte zunächst - wie seine Brüder - Priester werden. Nachdem jedoch sein musikalisches Talent entdeckt worden war, konnte er in Neapel von 1793 bis 1795 am Conservatorio della Pietà de' Turchini studieren. Nach ersten Erfolgen in seiner Heimat, wurde er in Paris, wohin er 1803 ging, 1805 zum Kammerkomponisten der Kaiserin Joséphine ernannt. Dort schrieb er seine Hauptwerke La vestale (1807, dt. Die Vestalin), Ferdinand Cortez (1809) und Olympia (1819), mit denen er eine Weiterentwicklung der Dramatik Christoph Willibald Glucks versuchte. Von 1810 bis 1812 war er Direktor des “Théâtre de l'Impératrice”, Leiter des "Concert Spirituel" und ab 1814 Hofkomponist. 1820 wechselte er aufgrund einer Einladung seitens des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III. nach Berlin, wo er Generalmusikdirektors wurde und als Opernkomponist und -dirigent tätig war; zugleich wirkt er als Sänger in der Berliner Sing-Akademie mit. Nach seiner Entlassung ging er 1841 nach Paris zurück, zog sich 1850 nach Jesi in seine Heimatprovinz und schließlich kurz vor seinem Tode in den Ort seiner Geburt zurück.

Werke u.a.: Gli amanti in cimento (uraufgeführt 1801), Milton (uraufgeführt 1804), Pélage, ou le Roi et la paix (uraufgeführt 1814), Agnes von Hohenstaufen (uraufgeführt 1829).

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Maiolati Spontini, Chiesa S. Giovanni Battista

Bild: Hans Christian Seidel (05/2006)

Berlin, Städtischer Waldfriedhof Dahlem

Rudolf Nelson eigentl. Lewysohn

 

Deutscher Schauspieler, Kabarettist, Pianist und Komponist; Sohn eines Kaufmanns; brach nach dem Besuch eines Gymnasiums eine Kaufmannslehre ab, und begann - als Freiplatz gefördert - eine Ausbildung in Komposition und Klavier am Sternschen Konservatorium in Berlin, wandte sich dann aber der Kunst der Kleinbühnen zu. Gemeinsam mit dem Sänger und Schauspieler Paul Schneider-Duncker eröffnete er 1904 den Roland von Berlin und nach der Trennung von Schneider-Duncker 1907 das Chat Noir Unter den Linden, das bis 1914 bestand. Im Jahr des Beginns des Ersten Weltkrieges gründete er Nelsons Künstlerspiele und 1919 erfand er für das Nelson Theater die Kabarettrevue. Rasch wurde er zur Kaiserzeit, aber besonders in der Weimarer Republik zur prägenden Figur des frivolen und zugleich literarischen - oftmals mit von Kurt Tucholsky und Friedrich Hollaender stammenden Texten - eleganten Großstadtkabaretts. 1933 emigrierte er in die Niederlande, wo er in Amsterdam das Exilkabarett La Gaité leitete. Der drohenden Verschleppung nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in den Niederlanden entging er nur, indem er von holländischen Widerständlern versteckte wurde. Wieder in Berlin, brachte er 1949 seine letzte kabarettistische Revue Berlin Weh Weh auf die Bühne. Verheiratet war Nelson mit der Schauspielerin Käthe Erlholz (*1874, †1933), die zuvor mit Conrad Veidt und Emil Jannings verheiratet war.

Auszeichnungen u.a.: Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (1953), Paul Lincke-Ring (1959).

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Ignaz Josef Pleyel

                    

Österreichischer Komponist; der Sohn eines Schulmeisters, Schüler Joseph Haydns und Johann Baptist Vanhals in Preßburg (heute Bratislava) und Eisenstadt, war 1789 Kapellmeister am Straßburger Münster, nachdem er 1783 ins Elsaß gezogen war, um Adjunkt des Domkapellmeisters am Münster zu werden. Während der Französischen Revolution komponierte er aus Anlaß der Proklamation der neuen Straßburger Verfassung im Jahre 1790 die Hymne à la Liberté nach einem Text seines Freundes Joseph Rouget de Lisle. Im Jahre 1791 wurde Pleyel seines Amtes als Domkapellmeister enthoben und ging im .Dezember 1791 auf Einladung des Violinisten und Dirigenten Wilhelm Cramer nach London, kehrte im Mai 1792 aber nach Straßburg zurück. 1795 ließ sich in Paris nieder, wo er eine Musikalienhandlung und später die noch heute unter dem Namen Pleyel, Wolff &. Komp. bestehende Klavierfabrik gründete.

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Paris, Cimetière du Père Lachaise

H. G. Bruno Balz

 

 

Deutscher Text- und Schlagerdichter; 1929 schrieb er den Text für die Musik des ersten deutschen Tonfilms Dich habe ich geliebt. Das war der Anfang einer langen Reihe von 1.000 Schlagertexten für die Filme begleitende oder bekanntmachende Musik oder Lieder. Viele seiner Texte wurden von Michael Jary vertont, z.B. Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern, Wir wollen niemals auseinandergehen, Das machen nur die Beine von Dolores, Roter Mohn (aus dem Film: Schwarzfahrt ins Glück), Ich weiß, es wird einmal ein Wunder gescheh'n oder Davon geht die Welt nicht unter (beide aus dem Film Die große Liebe). Wegen seiner homosexuellen Neigung verbrachte er im Dritten Reich im Jahr 1936 mehrere Monate im Gefängnis und wurde nur freigelassen, nachdem er zugesagt hatte, seine Werke nicht mehr öffentlich mit seinem Namen in Verbindung zu bringen. Als er 1941 erneut von der Gestapo verhaftet wurde und ihm die Überstellung in ein KZ drohte, blieb ihm dieses Schicksal nur erspart, weil Michael Jary sich bei Goebbels für ihn verwendet hatte: Er könne ohne Balz nicht arbeiten, hatte er jenem gesagt.

Schlager u.a.: Kann denn Liebe Sünde sein?, Der Wind hat mir ein Lied erzählt.

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balz_bruno_gb

Giuseppe Becce

 

 

Italienischer Filmmusikkomponist; der aus bäuerlichen Verhältnissen stammende Becce war von Beruf ursprünglich Geodät. Er lebte seit 1906 in Berlin, wo er bei Arthur Nikisch und Ferruccio Busoni Komposition studierte. 1913 spielte er unter der Regie von Carl Froelich in dem Film Richard Wagner die Hauptrolle. Zu dem Film hatte er die Begleitmusik komponiert. Von 1915 bis 1923 leitete er das kleine Orchester des Berliner Mozartsaals am Nollendorfplatz. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Becce der Chef der Musikabteilung der Decla-Bioscop AG und Chefdirigent des Filmorchesters, des späteren UFA-Orchesters und arbeitet als Kinokapellmeister u.a. in den Berliner Uraufführungsfilmtheatern. Er arbeitete mit den bedeutenden Regisseuren der Stummfilmzeit, u.a. mit Fritz Lang, Friedrich Wilhelm Murnau, Georg Wilhelm Pabst und Ernst Lubitsch. 1920 gab Becce die Zeitschrift Film-Ton-Kunst und ab 1927 zusammen mit Hans Erdmann und Ludwig Brav ein Allgemeines Handbuch der Filmmusik heraus. Bei Aufkommen des Tonfilmes arbeitete u.a. mit Schauspielerin und Regisseurin Leni Riefenstahl, auch für den Olympiafilm und Luis Trenker zusammen, für den er in den späteren Jahren dessen Berg- und Heimatfilme vertonte.

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Berlin-Wilmersdorf, Städtischer Friedhof

Berlin-Wilmersdorf, Städtischer Friedhof

Bild:Alexander Krischnig (01/2008)
Bilder: Kay (08/2011)

Zustand vor der Renovierung im Jahre 2009

Lorenz Fehenberger

 

 

Deutscher Opernsänger (Tenor); sang bereits als Knabe im Kirchenchor und debütierte nach einer professionellen Stimmausbildung 1939 am Opernhaus Graz. Von 1941 bis 1945 sang er an der Staatsoper Dresden. Von 1949 bis 1962 gastierte er regelmäßig bei den Salzburger Festspielen und in den Jahren 1951/52 an der Wiener Staatsoper.

Fehenberger war in zahlreichen klassischen Opern-Partien zu hören und zu sehen, u.a. in Richard Wagners Die Meistersingern von Nürnberg als Walther, in Das Rheingold als Froh. der Titelrolle in Lohengrin, in Der Rosenkavalier Richard Strauss‘ als Sänger und Wirt, in Salome, als Narraboth und als Sänger in Capriccio, als Herzog in Verdis Rigoletto, als Riccardo in Ein Maskenball, als Alvaro in Die Macht des Schicksals oder als Don José in Georges Bizets Carmen. An der Covent Garden Opera in London sang er 1953 in der britischen Erstaufführung der OperDaphne von Richard Strauss den Apollo. 1977 nahm er in München als Wirt im Der Rosenkavalier von der Bühne Abschied, kehrte jedoch anläßlich der Münchner Opernfestspielen im Jahr 1979 noch einmal als Gast an die Bayerische Staatsoper zurück. Der Komponist Wilfried Hiller hatte für Fehenberger das Monodram Ijob (Hiob) auf einen Text von Martin Buber geschrieben; die erfolgreiche Uraufführung fand am 15.7.1979 im Theater im Marstall statt.

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Bilder: Herbert Fröschl (08/2016)

Gräfelfing (Ldkrs. München), Friedhof

Ferry Gruber

 

 

Deutscher Opern- und Operettensänger (Tenor); wirkte nach einer Ausbildung an der Wiener Musikakademie bei Hans Swarowsky und Hermann Gallos zunächst in seiner Geburtsstadt als Chordirektor und Dirigent, wandte sich dann aber der Sängerlaufbahn zu. Sein erstes Engagement hatte er 1950 am Staatstheater von Luzern als Tamino in Die Zauberflöte, wechselte dann an das Stadttheater von Basel und schließlich 1954 nach München an die Bayerische Staatsoper. Ebenso gehörte Ferry Gruber dem Ensemble des Münchener Staatstheater am Gärtnerplatz an, Daneben gab er viele Gastspiele an diversen nationalen und internationalen Opernhäusern, u.a. sang er in Hamburg, Köln, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Stuttgart, Kopenhagen, Monte Carlo, Amsterdam und Lissabon sowie in Kanada in Ottawa und Vancouver. Ferner nahm er an den Opernfestspielen in Florenz, in Salzburg und im schottischen Edinburgh

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Bild: Herbert Fröschl (08/2016)

Gräfelfing (Ldkrs. München), Friedhof

Bild: Manuel Schmidt (09/2019)
Musiker LXIV

Omnibus salutem!