Peter Beil eigentl. Tom Karrasch

 

Deutscher Schlagersänger, Trompeter, Komponist und Produzent; der Vater der Moderatorin Caroline Beil (*1966) arbeitete nach einer kaufmännischen Lehre als Angestellter am Hamburger Flughafen und studierte anschließend an der Staatlichen Musikhochschule klassische Trompete. Er trat als Leadsänger der “Crazy Combo” auf. Nach einem Auftritt in Peter Frankenfelds Fernsehsendung Toi, Toi, Toi im Jahre 1958 erhielt er einen Plattenvertrag. Den Durchbruch hatte er 1961 mit der Coverversion des Ray-Peterson-Hits Corinna, Corinna. Zugleich produzierte er unter dem Pseudonym “Ricky Boys“ die deutsche Version des Ricky-Nelson-Hits Hello, Mary Lou, in dem er die zweite Stimme sang. Einen weiteren Erfolg hatte er mit Fremde in der Nacht. 1962 qualifizierte er sich mit dem Titel Ein verliebter Italiener für die Deutschen Schlager-Festspiele in Baden-Baden, erreichte allerdings nur den letzten Platz. Der Versuch, sich 1966 mit dem Song Dahin möcht’ ich gehen erneut die Teilnahme bei den Deutschen Schlager-Festspielen zu sichern, mißlang. Bis Ende der 1970er Jahre übernahm er die musikalische Leitung der Hitparadentour mit Dieter Thomas Heck (*1937); zuvor war er in einer der ersten Sendungen der ZDF-Hitparade mit dem Titel Der Blitz schlug ein aufgetreten. Ab 1984 war er als Trompeter Mitglied des Hazy Osterwald-Quartetts. Beil, der auch für andere Künstler komponierte, war gelegentlich auch als Chorsänger bei verschiedenen Künstlern zu sehen und zu hören.

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Ferdinand Ries

Deutscher Komponist und Pianist; Sohn des Beethovenfreunds und Musikdirektors der kurfürstlichen Kapelle in Bonn Franz Anton Ries (*1755, †1846). Klavierunterricht und kompositorische Ausbildung bei Beethoven in Wien. Ab 1808 unternahm er als erfolgreicher Klaviervirtuose Konzertreisen durch Europa. Von 1813 bis 1824 war er als Pianist, Musikpädagoge und Komponist in London; dort förderte er nachhaltig die BeethovenPflege. Ab 1825 war er Leiter der “Niederrheinischen Musikfeste”. Von 1826 bis zu seinem Tod lebte Ries in Frankfurt am Main. Hier entstanden u.a. die Opern Die Räuberbraut (1828) und Liska oder die Hexe von Gyllensteen (1831), das Oratorium Der Sieg des Glaubens (1829), das Melodram Die Zigeunerin (1835) sowie zahlreiche Klavierstücke. Im Juni 1837 übernahm Ries die Leitung des Frankfurter Cäcilienvereins, dessen Leitung auch Felix Medelssohn Bartholdy für einige Wochen übernommen hatte. Ries setzte sich für die Wahrung des musikalischen Urheberrechts ein. Ries, dessen Werke dem Vorbild Beethovens verpflichtet sind, galt als produktiver und routinierter Komponist, der vor allem als Schöpfer von Klaviermusik Bedeutung erlangt hat.

Werke u.a.: Biographischen Notizen über Beethoven (1838)

(Quelle: Frankfurter Biographie – Bd. 2 – Seiten 196 u. 197 -- Kramer-Verlag)

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Bilder: Dieter Georg (04/2007)

Frankfurt am Main, Hauptfriedhof

Theophil Franz Xaver Scharwenka

      pinxit A.v.Werner (Ausschnitt)

Deutscher Komponist, Pianist und Musikpädagoge polnisch-tschechischer Herkunft; kam 1865 nach Berlin, um an der Neuen Akademie der Tonkunst Klavier, Theorie und Komposition zu studieren. Nach Abschluß der Ausbildung arbeitete er dort von 1868 bis 1874 als Klavierlehrer. Mit einem dreifachen Debüt 1869 an der Sing-Akademie zu Berlin begann seine Karriere als Pianist, Dirigent und Komponist. 1879 eröffnete er in Berlin die kammermusikalisch ausgerichteten "Abonnementskonzerte" sowie 1886 eine Orchesterkonzertreihe, und gründete zusammen mit seinem Bruder 1881 das Scharwenka-Konservatorium, das 1893 mit der Klavierschule von Karl Klindworth zum Klindworth-Scharwenka-Konservatorium zusammengelegt wurde. Als er 1891 nach New York übersiedelte, gründete er auch dort ein Konservatorium, das Scharwenka Conservatory of Music. Nach zahlreichen Konzerttourneen durch die USA kehrte er 1898 nach Deutschland zurück und wurde 1901 in den Senat der Königlich Preußischen Akademie der Künste Berlin berufen. 1914 eröffnete er eine weitere Meisterschule mit Klavierlehrerseminar. Scharwenka war u.a. mit Max Bruch befreundet und konzertierte mit Ferruccio Busoni. Zwischen 1880 und 1886 edierte er das Gesamtwerk Frédéric Chopins und Robert Schumanns, später auch dasjenige Felix Mendelssohn Bartholdys. Neben seiner Ernennung zum Hofpianisten wandte er sich auch verstärkt der Komposition zu.

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Bilder: Hartmut Riehm (04/2007)

Berlin-Schöneberg, Alter St. Matthäus Kirchhof

Hamburg-Altona, Hauptfriedhof

Bild: Klaus Ernst

Olaf Bienert

 

Deutscher Komponist; komponierte bereits seit seiner Jugend, spielte Klavier und Orgel. In der der Komödie und des Theaters am Kurfürstendamm in Berlin begleitete er am Klavier. Einem breiteren Publikum wurde er durch seine Mitwirkung bei den “Insulanern” bekannt, die sich von 1948 bis 1961 in ihrem Kabarett der besonderen Lage der geteilten Stadt Berlin und der daraus ergebenden Probleme annahmen. Neben Ewald Wenck, Joe Furtner, Ilse Trautschold, Edith Schollwer, Günter Neumann, Bruno Fritz, Agnes Windeck, Walter Gross und Tatjana Sais hieß es dort und auch bei den Übertragungen im Fernsehen hieß es stets: ”Am Flügel Olaf Bienert”.

Kompositionen u.a.: Auf der Havel (1954), In Berlin, in der Nacht, in den Straßen (1956).

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Berlin-Dahlem, Städtischer Waldfriedhof

Bild: Klaus Ernst

Heino Gaze

 

Deutscher Komponist und Texter; übernahm, nachdem er Rechtswissenschaften studiert und 1945 nach dem 2. juristischen Staatsexamen die Zulassung als Rechtsanwalt erlangt hatte, bis 1949 die musikalische Leitung des "Kabaretts der Komiker" in Berlin. Populär wurde er durch seine zahlreichen Schlagerkompositionen und - arrangements, wie z.B. der Schlager Ach Egon (1952), den Friedel Hensch und die Cyprys sangen, und der Begleitmusik in dem Film Pünktchen und Anton (1953) war. Außerdem schrieb er die Musik für mehr als einhundert Filme. 1962 entdeckte er Drafi Deutscher fürs Schlagergeschäft.

Kompositionen u.a.: La-Le-Lu (1950), Hab'n Sie nicht 'ne Braut für mich (1951), Egon (1952), Aber nachts in der Bar (1957), Kalkutta liegt am Ganges (1960), Shake Hands (1964).

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Berlin, Waldfriedhof, Potsdamer Chaussee

Bild: Klaus Ernst

Norbert Schultze eigentl. Norbert Arnold Wilhelm Richard

 

 

Deutscher Komponist und Dirigent; Sohn eines Arztes; studierte in Köln und München Klavier, Dirigieren, Komponieren und Musik- und Theaterwissenschaften. In München arbeitete er Anfang der 1930er Jahre als Komponist und betätigte sich als Schauspieler im Studentenkabarett "Die vier Nachrichter". Es folgten von 1932 bis 1934 Engagements in Heidelberg und als Kapellmeister in Darmstadt, München und Leipzig. Ab 1936 arbeitete Schultze als freier Komponist und komponierte im Auftrag Joseph Goebbels eine Reihe von Kompositionen zu Soldaten- und Propagandaliedern, darunter solche wie Von Finnland bis zum schwarzen Meer (darin als Refrain die Textzeile "Führer, befiehl, wir folgen dir") oder das Lied der Panzergruppe Kleist. Schultze komponierte auch die Musik für den “Durchhaltefilm” Kolberg von Veit Harlan, der am 12. Jahrestag der nationalsozialistischen “Machtergreifung”, dem 30. Januar 1945, gleichzeitig in Berlin und in der umkämpften Atlantikfestung La Rochelle aufgeführt wurde. Bereits 1938 hatte er die Musik zu dem GedichtLili Marleen, das der Lehrer Hans Leip 1915 als Wache schiebender Soldat geschrieben und in dem später von ihm mit eigenen Gedichten verfaßten Bändchen Die kleine Hafenorgel in 30 Exemplaren hatte drucken lassen, von dem eines in die Hände von Schultze gelangte. Das von Lale Andersen 1939 interpretierte Lied hatte zunächst wenig Erfolg, bis Ende des Jahres waren nicht einmal 1.000 der von Elektrola produzierten Schallplatten verkauft worden. Das änderte sich erst, als 1941 der deutsche “Soldatensender Belgrad” die Aufnahme einige Male jeweils gegen 22 Uhr zum Programmschluß spielte; ab da trat das Lied als einer der erfolgreichsten Schlager seinen Siegeszug an, wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und auch von sogenannten “Feindsendern” gesendet.

Nach dem Ende des Krieges gründete Schultze einen eigenen Musikverlag und Bühnenvertrieb, schrieb aber auch weiterhin Musik für Filme, so u.a. für den Antikriegsfilm U 47 - Kapitänleutnant Prien. 1961 wurde er zum Präsidenten des Verbandes deutscher Bühnenschriftsteller und -komponisten gewählt und war von 1973 bis 1991 Vorstandsmitglied im Deutschen Komponistenverband. Bis 1996 bekleidete er Ämter im GEMA-Aufsichtsrat, im Kuratorium der GEMA-Sozialkasse und bei der Versorgungsstiftung der deutschen Komponisten.

Die Kritik galt auch der Musik für Veit Harlans Durchhaltefilm Kolberg, der am 12. Jahrestag der nationalsozialistischen Machtergreifung, dem 30. Januar 1945, gleichzeitig in Berlin und in der umkämpften Atlantikfestung La Rochelle statt,

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Braunschweig, Hauptfriedhof

Otmar Suitner

suitner_otmar_bd Bild: G. Liebig no_copyright

Österreichischer Dirigent; studierte am Konservatorium in Innsbruck und von 1940 bis 1942 am Mozarteum in Salzburg Klavier. Anschließend wirkte er bis 1944 als Ballettrepetitor am Tiroler Landestheater in Innsbruck. In der Zeit bis 1952 gab er v.a. Konzerte als Pianist, u.a. in Wien, Rom, München und in der Schweiz. 1952 war Suitner Musikdirektor in Remscheid, bevor er 1957 Generalmusikdirektor der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz in Ludwigshafen wurde. Mit der Staatsphiharmonie gastierte er in Berlin, München, Hamburg sowie in Italien und Griechenland und begleitete mit dem Orchester auch Maria Callas. Ab 1960 wirkte Suitner als Chefdirigent der Staatskapelle Dresden. Zwischen 1964 und 1967 dirigierte er bei den Bayreuther Festspielen Richard Wagners Fliegenden Holländer, Tannhäuser und den Ring des Nibelungen. Von 1964 bis 1971 und erneut von 1974 bis 1991 war er Generalmusikdirektor an der Deutschen Staatsoper in Ost-Berlin. Gastspiele führten ihn rund um den Erdball; er dirigierte in den Vereinigten Staaten, in Lateinamerika und Japan, wo man ihn zum Ehrendirigenten des NHK-Symphonieorchesters Tokio ernannte. Suitner verband eine enge Freundschaft mit Paul Dessau, dessen Opern Puntila (1966), Einstein (1974) und Leonce und Lena (1979) er in ihren Uraufführungen an der Deutschen Staatsoper Berlin dirigierte. Von 1977 bis 1990 war Suitner Professor für Dirigieren an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst (heute Universität für Musik und darstellende Kunst) in Wien. 1990 mußte er sich aus gesundheitlichen Gründen aus dem aktiven Musikleben zurückziehen. Daß Suitner sich aus privaten Gründen in Ostberlin niedergelassen hatte, verübelte man ihm in der Bundesrepublik Deutschland, obwohl sich der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl (*1930), der ihn aus Ludwighafen kannte, für ihn einsetzte.

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Berlin, Friedhof Dorotheenstädt.u. Friedrichswerdersche Gemeinde

Bilder: Hans-Christian Seidel (12/2011)

Wolfgang Sawallisch

 

 

Deutscher Dirigent und Pianist; Sohn eines Direktor der Hamburg-Bremer-Feuerversicherung; begann während des Zweiten Weltkriegs seine musikalische Ausbildung, die unterbrochen wurde, als er zum Kriegsdienst eingezogen wurde. Nach seiner Entlassung aus britischer Kriegsgefangenschaft in Italien studierte er bei Joseph Haas und legte 1946 nach einem Semester das Staatsexamen an der Staatlichen Musikhochschule München ab. Dirigierunterricht nahm er bei Hans Rosbaud und Igor Markevitch. Anschließend war er zunächst Korrepetitor in Augsburg und wurde im Jahr 1953 in Aachen der damals jüngste deutsche Generalmusikdirektor, eine Position, die er später auch in Wiesbaden, Köln und Hamburg einnahm. 1957 dirigierte er erstmals in Bayreuth den Tristan, die er als seine Lieblingsoper bezeichnete. 1971 wurde er als Nachfolgers Joseph Keilberths Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper in München, der er von 1982 bis zu seinem Abschied 1992, als August Everding ihn ablöste, auch als Intendant vorstand. In dieser Zeit führte er die Opern Richard Wagners und Richard Strauss‘ auf. 1988 zeigte die Bayerische Staatsoper unter seiner Verantwortung sämtliche Strauss-Opern während der Festspielzeit. In den Vereinigten Staaten übernahm er von 1993 bis 2003 als Musikalischer Leiter des renommierte Philadelphia Orchestra, mit dem er auf Konzertreisen im In- und Ausland ging.

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Bilder: Claus Harmsen (stones & art, 04/2013)

Grassau (Ldkrs. Traunstein), Friedhof

Bild_ Matthias Röhe (07/2008)
Bild: Matthias Bauer (06/2011)

vor Renovierung

Musiker LVI

Omnibus salutem!