Irving Berlin eigentl. Israel Isidore Baline
US-amerikanischer Komponist; aus Furcht vor den Juden-Pogromen Ende des 19. Jahrhunderts in Rußland wanderte die Familie 1893 nach New York aus. Nachdem dem Tode seines Vater mußte Berlin die Familie durch zahlreiche Hilfstätigkeiten finanziell unterstützen; u.a. arbeitete er als singender Kellner in Restaurants. Anfang der 1900er Jahre begann er erste Songs zu schreiben. Im Ersten Weltkrieg schrieb er das Musical Yip, Yip, Yaphank und erhielt dafür ein Honorar von 150.000 US-Dollar. Bereits Mitte der 1920er Jahre galt er als der erfolgreichste Songschreiber Amerikas. Am sog. Armistice Day (Waffenstillstandstag) im Jahre 1938 veröffentlichte er den Song God Bless America. Dieser von der Altistin Kate Smith gesungene Song wurde im Laufe der Jahre so populär, daß er der Nationalhymne Konkurrenz zu machen drohte. Von den zahlreichen Songs, die er schrieb, ist insbesondere der von Bing Crosby gesungene Song White Christmas aus dem Jahre 1942 nach wie vor populär, aber auch Songs wie There's No Business Like Show Business, Alexander's Ragtime Band oder Easter Parade werden heute noch gespielt. Auch sein Musical Annie Get Your Gun (1946) wurde weltberühmt; in Deutschland übernahm Heidi Brühl die Rolle der amerikanischen Kunstschützin Annie Oakley.
Seit 1926 war er in zweiter Ehe (seine erste Frau Dorothy Goetz war bereits 1912 während der Flitterwochen an Typhus gestorben) gegen den Willen ihres Vaters Clarence Mackay, des Präsidenten der Postal Telegraph Company, mit dessen Tochter Ellin verheiratet.
Deutscher Liedermacher; wuchs in Berlin auf, wo er am Französischen Gymnasium ein Klassenkamerad Reinhard Meys (*1942) war; Bereits als Student spielte er in Studentenkneipen in Berlin, sang zum Klavier und erzählte Anekdoten. 1968 wurde er für sein Lied über den Stierkampf auf den Internationalen Essener Songtage prämiert; ein Jahr später erhielt er seinen ersten Plattenvertrag. und 1970 kam seine erste Langspielplatte (LP) …daß dich nicht die Schweine beißen auf den Markt. Im Laufe seiner Karriere als Liedermacher brachte er es auf mehr als 20 Schallplatten und CDs und schaffte es mit seinen Werken, die oftmals die Tücken des Alltags zum Inhalt haben, bis in die Hitparaden auf dem deutschen Musikmarkt; so trat er u.a. in Ilja Richters Disco-Sendung auf, und er füllte große Säle wie die Philharmonie in Berlin oder die Hamburger Musikhalle. Roski schrieb auch Sketche für Rundfunk und Fernsehen (u.a. für Diether Krebs’ Comedy-Sendung Voll daneben), außerdem .moderierte er Hörfunksendungen und Galaveranstaltungen. 1998 warf ihn eine Krebserkrankung aus der Bahn; er kehrte jedoch nach längerer Aus-Zeit noch einmal auf die Bühne zurück. 2001 erschien seine letzte CD unter dem Titel Ich lerne sprechen - Live. Ulrich Roski tarb im Alter von nur 58 Jahren.
Lieder u.a.: Man darf das Alles nicht so verbissen seh'n, Des Pudels Kern, Das kommt alles vom Saufen, Selbst ist der Mann, Guten Flug, Nimm mal wieder einen mit, Wir müssen’s mal wieder beweisen, Nichts als Ärger, Aufforderung zum TÜV, Lonesome Rider.
Autobiographie: In vollen Zügen (2002).
Österreichischer Komponist, Kabarettist und Schriftsteller; nachdem der Sohn eines jüdischen Vaters nach dem “Anschluß” Österreichs an das Deutsche Reich seine Stelle als Lehrling eines Schaufensterdekorateurs verloren hatte, zudem sein Vater und sein Bruder in das Konzentrationslager Dachau verschleppt waren, verließ er Österreich und gelangte über mehrere Zwischenstationen nach Palästina, wo er seinen Lebensunterhalt als Straßensänger, Barpianist und Komponist verdiente. 1948 kehrte er schließlich nach Wien zurück und trug eigene Chansons mit Klavierbegleitung u.a. in der Marietta-Bar vor, die er gepachtet hatte. Von 1950 bis 1961 schuf er diverse Kabarettprogramme (Blattl vorm Mund, Glasl vorm Aug, Dachl überm Kopf, Hackl im Kreuz) mit Michael Kehlmann, Helmut Qualtinger, Carl Merz, Georg Kreisler u.a. und wirkte selbst auch als Pianist und Conférencier mit. Zwischen 1953 und 1955 war Bronner beim Norddeutschen Rundfunk (NDR) in Hamburg als musikalischer Leiter der Unterhaltungsabteilung tätig. In den späten 1950er Jahren war er Theaterleiter (u.a. am Theater am Kärntnertor) und von 1979 bis 1988 Leiter des Kabaretts Fledermaus. Er schrieb für Rundfunksendungen u.a. Schlager für Fortgeschrittene oder für das Hörfunkkabaretts Der Guglhupf und schuf 1969 eine Wiener Fassung von My fair Lady. Außerdem übersetzte er Ephraim Kishons Satiren u.a. Abraham kann nichts dafür (1984). 1941 heiratete er in Palästina die aus Wien stammende Liesel Kreutzer; die Ehe wurde 1954 geschieden. In zweiter Ehe war Bronner mit der Schauspielerin Bruni Löbel verheiratet, zuletzt mit Margaret (†1978).
Werke u.a.: Der jüdische Humor (1999), Lieder: Der g'schupfte Ferdl (1952), Der Halbwilde aliud Der Wilde mit seiner Maschin´(1956), Weil mir so fad is' (1957), Der Papa wird´s schon richten (1958), Das Holzhackerlied (1959), Selbst ist das Mannequin (1960).
Erinnerungen: Kein Blattl vor´m Mund (1992), Tränen gelacht (1995), Spiegel vorm Gesicht. Erinnerungen (2004).
Wien, Israelitischer Friedhof, Alte Abtg.
Deutscher Dirigent; studierte an der Leipziger Musikhochschule Klavier, Violine und Musiktheorie und trat mit 22 Jahren den Posten des Konzertmeisters an den Städtischen Bühnen in Halle an der Saale an. Ab 1954 war er Kapellmeister an den Städtischen Bühnen in Chemnitz, ab 1958 Generalmusikdirektor in Dresden und von 1962 bis 1970 in Schwerin. Er gab zahlreiche Gastspiele in der Sowjetunion und in Osteuropa. 1971 suchte er während eines Gastspiels um Asyl in Schweden nach und setzte sich anschließend in den Westen ab, wo er Generalmusikdirektor am Kieler Opernhaus wurde. 1974 trat er mit dem Boston Symphony Orchestra auf und erreichte mit einem 5-Jahresvertrag beim Toronto Symphony Orchestra schließlich seinen internationalen Durchbruch. Anschließend war er Leiter des NDR Sinfonieorchesters in Hamburg, bis er 1983 von Sir Georg Solti die Nachfolge als “Principal Conductor” und Musikdirektor des London Philharmonic Orchestra übernahm.
Heikendorf b. Kiel
Cathederal City (CA), Desert Memorial Park
Sonny Bono eigentl. Salvatore Phillip Bono
US-amerikanischer Sänger und Schauspieler; in der Zeit in der mit der Sängerin Cher verheiratet war (Scheidung 1974), produzierte und sang er mit ihr zusammen seine bekanntesten Songs wie z.B. die international erfolgreichen Hits The Beat Goes On oder I Got You, Babe. Zwischen 1971 und 1974 hatten Sonny und Cher eine eigene, populäre Fernsehshow, The Sonny and Cher Comedy Hour. Bono, der ein Anhänger der umstrittenen Scientology-Bewegung war, war Bürgermeister von Palm Springs, wo er während seiner Amtszeit das jährlich stattfindende Nortel Palm Springs International Film Festival gründete. Auf ihn geht die Initiative einer zeitlichen Ausdehnung des Urheberrechtsschutzgesetzes in den USA zurück, das postum nach ihm benannt wurde (Sonny Bono Copyright Term Extension Act). Sonny Bono starb an den Folgen eines Skiunfalls.
Songs u.a.: Bang Bang, Baby Don’t Go.
Alexander Nikolajewitsch Skrjabin
Russischer Komponist; studierte von 1888 bis 1892 am Moskauer Konservatorium, an dem er später (von 1898 bis 1903) Klavier unterrichtete, u.a. bei Sergej Iwanowitsch Tanejew, und begann bereits 1891 als Pianist zu konzertieren. Früh unternahm er ausgedehnte Konzertreisen, bevor er sich ab 1903 der Komposition zuwandte. Von 1904 bis 1910 lebte er in der Schweiz und in Belgien und kehrte anschließend nach Moskau zurück. Seine wichtigsten Orchesterwerken sind besonders von der Musik von Hector Berlioz und Richard Wagner beeinflußt, während sein Klavierwerk an Frédéric Chopin und Johannes Brahms anknüpft.
Werke u.a.: Prométhée. Poème du feu (1910), Le poème de l’exstase (1905-07), Klavierkonzert in fis-Moll (1896-97).
Moskau, Friedhof am Neujungfrauenkloster
New York, Bronx, Woodlawn Cemetery
US-amerikanischer Komponist österreichischer Herkunft; verbrachte Kindheit und Jugend bei seiner Mutter in Berlin; 1924 ging nach New York, wo sein Vater lebte: Dort verdiente er sich seinen Lebensunterhalt mit diversen Tätigkeiten, u.a. als Boxer und dann als Pianist in Nachtclubs, Bierhallen und Bars. Mitte der 1930er Jahre lernte er den Schriftsteller Earle Crooker kennen, mit dem er seine ersten Musicals schrieb. Ab 1942 arbeitete er dem Liedertexter Alan Jay Lerner zusammen. Es entstand der Welterfolg My Fair Lady (1956, nach George Bernhard Shaws Pygmalion). Für die Adaption für den Film Gigi (1973) erhielten er und Alan Jay Lerner einen Oscar.
Cathederal City (CA), Desert Memorial Park
Deutsche Sängerin (Sopran); Tochter eines Zimmermanns; besuchte die Luisenschule und wollte Lehrerin werden. Dieser Wunsch wurde durch den frühen Tod des Vaters zunichte gemacht; sie war gezwungen, als Bankangestellte zu arbeiten, aber sie nahm in der arbeitsfreien Zeit Gesangsunterricht bei verschiedenen Lehrern. Ihr erstes Engagement erhielt sie 1915 am Stadttheater von Halle (Saale), wo sie als Venus im Tannhäuser debütierte. In den Folgejahren führte sie ihr Weg über Rostock und Königsberg an die Hamburgische Staatsoper, wo sie von 1919 bis 1923 fest engagiert war. Zu jener Zeit begann ihr künstlerischer Durchbruch; sie nahm erste Schallplatten auf und erarbeitete sich ein breites Repertoire (u.a. die Donna Anna im Don Giovanni von Mozart, die Leonore in Beethovens Fidelio, die Norma von Bellini, die Aida von Verdi, vor allem aber die großen Wagner-Partien wie Isolde und Brünnhilde). In den Jahren zwischen den beiden Weltkriegen zählte sie zu den herausragenden Wagnersängerinnen und nahm weltweit eine führende Stellung im dramatischen Fach ein. Sie sang am Covent Garden Opera House in London, 1927/28 an der Mailänder Scala jeweils komplette Ring-Zyklen in italienischer Sprache und an 1930 im Pariser Palais Garnier. Verheiratet mit dem jüdischen Konzertmeister der Berliner Staatsoper, Rudolf Deman, einem österreichischen Staatsbürger, geriet sie nach der “Machtübernahme” der Nationalsozialisten unter politischen Druck. Als 1938 der “Anschluß” Österreichs an das Reich erfolgte, floh er in die Schweiz (1943 sah sie sich gezwungen, die Ehe auflösen zu lassen). In der Folge wurden ihre Auftritte an der Staatsoper bis zum Ende des Dritten Reichs drastisch reduziert. Auf Rat ihres Freundes und Freundes Heinrich Schlusnus wandte sie sich verstärkt dem Kunstlied zu. Nach dem Ende des Krieges führte sie bei mehreren Inszenierungen Regie an der Staatsoper. die in den Admiralspalast ausgelagert worden war. Nachdem ihr Mann 1946 aus dem Schweizer Exil zurückgekommen war, nahmen beide Professuren an der Berliner Musikhochschule an. Mitte der 1960er Jahre zog sich Frida Leider in das Privatleben zurück.
Auszeichnungen u.a.: Bundesverdienstkreuz Erster Klasse (1968).
Berlin OT Charlottenburg, Waldfriedhof Heerstr
Berlin OT Charlottenburg, Waldfriedhof Heerstr
Hinweis: Rechts neben der Grabstätte Gerhard Bronners befindet sich die Rühestätte Friedrich Torbergs.
Deutscher Schlagzeuger; gründete 1964 gemeinsam mit Claus Backhaus, Franz Halmich, Manfred Mössner, Manfred Hehl und Hans Springer, der 1965 durch Bernd Hengst ersetzt. wurde, im baden-württembergischen Knittlingen die Dancing Band, die den Namen der Formation bereits im Folgejahr in Dancing Show Band änderte. Die Band spielte an den Wochenenden in Kneipen etc. und machte sich in der Region bald einen gewissen Namen als Tanzband. 1966 wurde Manfred Mössner durch Roland Bausert ersetzt und 1967 kam Olaf Malolepski für Manfred Hehl zur Combo. 1969 komponierten die Bandmitglieder Bernd Hengst und Franz Halmich das Lied Weine nicht, kleine Eva, das als Single unter dem neuen Bandnamen The Flippers, ein Jahr später dann unter Die Flippers, sich auf den Markt zu einem sensationellen Erfolg in Hörfunk und Fernsehen entwickelte und bis heute zu den Evergreens des deutschen Schlagers zählt - ebenso wie der Schlager Die rote Sonne von Barbados (1984), mit dem sie 1986 die ZDF-Hitparade gewannen. Die Band zählt mit über 8,6 Millionen verkauften Tonträgern zu den kommerziell erfolgreichsten Bands in Deutschland. Sie errang 31 Goldene und 9 Platinschallplatten, und wurde mit 2 Echos und 12 Goldenen Stimmgabeln ausgezeichnet. Zu ihren bekanntesten Liedern gehören, Sha La La, I Love You, Lotosblume und Wir sagen danke schön.
Das Schlagertrio Die Flippers mit Manfred Durban als Drummer und den Sängern Olaf Malolepski und Bernd Hengst gab Ende 2010 seine Abschiedstournee und löste sich dann 2011 nach mehr als 40 Jahren auf.
Musiktitel u.a.: Alles Liebe (1972), Komm auf meine Insel (1974), Marlena (1976), Heimweh nach Tahiti (1979), Ich kann den Anderen in deinen Augen sehen (1984), Sieben Tage Sonnenschein (1990), Unsere Lieder (1994), Das muss doch Liebe sein (2001), Du bist der Oscar meines Herzens (2006), Ay, Ay, Herr Kapitän (2008), Aloha He, Stern der Südsee (2009), Es war eine wunderschöne Zeit (2010).
Knittlingen (Enzkreis), Friedhof
Erni Bieler eigentl. Ernestine Geisbiegler
Österreichische Jazz- und Schlagersängerin; machte, da sie Opernsängerin werden wollte, eine Ausbildung zur Koloratursopranistin, die sie 1945 abschloß, wandte sich dann aber der “leichten” Musik zu und gründete mit ihren Kommilitoninnen, den Geschwistern Ina und Toni Winkler, das Vienna Terzett. Außerdem trat sie im Hot Club Vienna des Jazz-Musikers Hans Koller auf. Zudem trat sie auf diversen Festivitäten wie Hochzeitsfeiern auf, bevor sie im Wiener Club Tabarin erstmals öffentlich und professionell mit zunehmendem Erfolg in Erscheinung trat. Als sie 1947 ihren ersten Plattenvertrag, den der Musikproduzenten Gerhard Mendelson vermittelte, unterzeichnete, nahm sie ihren Künstlernamen Ernie Bieler an. Bei den Plattenfirmen Astra-Schall und Harmona, sowie bei Elite Special nahm sie erste Titel auf -unter anderem mit Rudi Hofstetter und Peter Alexander. Später wechselte sie zum Plattenlabel Polydor, dem sie bis 1962 treu blieb. Dort nahm 1954 schließlich ihre Karriere als Solo- und Ensemblesängerin ihren Anfang. Ihren ersten Hit hatte sie 1956 gemeinsam mit den Music-Boys mit Laß’ die Welt darüber reden. 1958 trat sie für den Bayerischen Rundfunk in der deutschen Vorentscheidung zum Grand Prix Eurovision de la Chanson (heute Eurovision Song Contest, ESC) an. Sie nutzte die Möglichkeit der sog. Mehrspurtechnik, sich selber zu begleiten und nahm dann unter dem Pseudonym Kitty Sisters Schallplatten bei Heliodor auf, auf denen sie deutschsprachige Versionen bekannter US-Hits interpretierte, zum Beispiel von Nat King Cole, Teresa Brewer, Janis Martin und den Chordettes. Mit Jimmy Makulis sang sieUns trennen Länder. Als Hintergrundorchester wirkten Max Greger, Horst Wende, Johannes Fehring und Erwin Halletz. In der Filmkomödie Die Fledermaus (1962) von Johann Strauss, die Géza von Cziffra in Szene setzte, übernahm sie den Gesangspart von Marianne Koch, die an der Seite von Peter Alexander als Dr. Gabriel Eisenstein die Rosalinde verkörperte.
Nach Beendigung ihrer Schlagerkarriere, nahm sie Mitte der 1960er Jahre kurzzeitig Wiener Operettenlieder für Amadeo und Ariola auf, denen einige Rundfunkproduktionen folgten, bevor sie sich mit dem Musiker Jula Koch in das Privatleben zurückzog. Allerdings war sie in den 1970er und frühen 1980er Jahren zu Gast in mehreren TV-Evergreen-Shows. Zuletzt sah man sie 1996 im Fernsehen, wo sie mit Rudi Hofstetter, einem ihrer früheren Gesangspartner, im Musikantenstadl eine Auswahl ihrer alten Erfolgstitel präsentierte.
Wien, Feuerhalle Simmering
Omnibus salutem!