Greta Keller eigentl. Margaretha Keller
Österreichische Diseuse, Chansonette und Schauspielerin; die Tochter der Volksschauspielerin Hedwig Keller nahm bereits ab acht Jahren Tanzunterricht, erhielt bei Max Reinhardt eine Schauspielausbildung und hatte 1916 ihr Debüt am Volkstheater in Wien. 1920 wechselte sie nach Berlin, wo sie mit Peter Igelhoff und Peter Kreuder zusammenarbeitete. Sie kehrte zunächst wieder nach Wien zurück. Ab September 1927 hatte sie zusammen mit Marlene Dietrich und Peter Lorre Auftritte in der musikalischen Show Broadway in den Kammerspielen und im Kabarett "Pavillon", dem späteren “Moulin Rouge". 1928 folgte ein Engagement im Pariser “Casanova". 1928/29 erfolgten die ersten Schallplattenaufnahmen. Ab 1930 trat sie auch in Filmen auf: so sang sie in Einbrecher gemeinsam mit ihrem ersten Mann Joe Sargent, den sie anläßlich eines Vorsingen im “Tabarin” kennengelernt hatte, das Lied Kind, Dein Mund ist Musik. Mit Peter Igelhoff entstanden 1935 Aufnahmen, die ein Kleinod deutschen Kabaretts darstellen: Aus dem Tagebuch der Dame. Später ging sie über London in die Vereinigten Staaten und lebte lange Zeit mit ihrem Mann in Los Angeles. In England durch Rundfunksendungen der BBC bereits bekannt, wurde sie als häufiger Gast in amerikanischen Radiosendungen, Auftritten in Filmen, Revuen, Musicals und Tourneen auch in den Vereinigten Staaten populär und zur gefeierten Entertainerin u.a. auch durch das Lied Lili Marlen. Ebenso wie Marlene Dietrich sang sie während des Zweiten Weltkrieges, während dem sie in New York wohnte1 , das Lied Lili Marlen und andere bekannte Lieder. Nach 1945 arbeitete sie auch wieder in Europa, wo sie im St. Moritzer Palace-Hotel den Nachtclub ”Chez Greta“ eröffnete. 1947 trat sie erstmals auch wieder in Wien auf, blieb aber zunächst in New York wohnhaft. Erst Anfang der 1950er Jahre nahm sie dann auch in Wien wieder eine Wohnung. 1972 war ihre Stimme in dem Hollywood-Film Cabaret zu hören, in dem sie das Lied Heirat sang; noch 1975 hatte sie ein Gastspiel im Theater an der Wien.
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1 Dort heiratete sie ein zweites Mal, den US-amerikanischen Schauspieler und Millionärssohn David Bacon, der zwei Jahre später ermordet wurde (die Umstände seines Todes blieben bis heute im Dunklen).
Lieder u.a.: Wenn die Sonne hinter den Dächern versinkt (1935), Pennies from Heaven (1937), Die Nacht, die Musik und Dein Mund (1938).
Wien, Zentralfriedhof
Fatty George eigentl. Franz Georg Pressler
Österreichischer Jazzmusiker; trat nach dem Zweiten Weltkrieg während der Besatzung Österreichs durch alliierte Truppen zunächst in Offiziersklubs der US-Amerikaner mit seiner “Two-Sound-Band” auf, eröffnete dann 1952 in Innsbruck sein erstes “Jazz-Casino”, gefolgt 1955 von einem solchen in Wien und schließlich 1958 dem “Fatty’s Saloon” ebenda. Sein Verdienst liegt in der Vermittlung des Mainstream-Jazz in einem Land, in dem während der Nazi-Herschaft “undeutsche” Musik und solche aus den Vereinigten Staaten verboten war. Seine Schallplatten – die erste entstand 1954 – und ab 1977 Auftritte in seiner eigenen, von der ORF produzierten Fernsehsendung “Fatty live” trugen hierzu ganz wesentlich bei.
Tschechischer Opernkomponist; der Sohn eines Dorfschullehrers besuchte 1865 das Augustinerstift in Brno (Brünn), anschließend von 1866 bis 1869 die deutsche Realschule und studierte schließlich von 1869 bis 1872 an der Slawischen Lehrerbildungsanstalt. 1872 wurde er dort Musiklehrer und leitete außerdem verschiedenen Chöre. Nach dem Studium an der Prager Orgelschule war er von 1876 bis 1890 Chormeister des Philharmonischen Vereins Beseda. Von 1879 bis 1880 studierte er am Konservatorium in Leipzig, anschließend in Wien, wurde nach der Gründung der Orgelschule in Brno deren Direktor und war zugleich von 1881 bis 1888 Dirigent der Philharmonischen Gesellschaft. Im Jahre 1919 wurde Janácek Direktor des neugegründeten Konservatoriums in Brno und nach deren Verstaatlichung 1920 Professor einer Meisterklasse für Komposition. Die Bedeutung Janácek, der mit Antonin Dvorák befreundet war, liegt in seinen Opernkompositionen, in denen er die Sprache seiner Landsleute und die Laute der Natur einarbeitete.
Werke u.a.: Jenufa (1904), Tagebuch des Verschollenen (1916), Die Ausflüge des Herr Broucek (1920), Katja Kabanova (1921), Das schlaue Füchslein (1924).
Brno (Brünn), Stadtfriedhof
München, Nymphenburger Friedhof
Deutscher Dirigent; der Sohn eines Lehrers begann seine musikalische Karriere 1924 an der Münchner Oper als Repititor, wirkte ab 1926 in Kiel, anschließend in Mannheim und wurde 1930 Generalmusikdirektor der Duisburger Philharmoniker, bevor er 1932 die Leitung des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin übernahm. Von 1949 bis 1960 leitet er das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, das er zu einem der führenden Orchester Deutschlands machte. Anschließend leitete er das Concertgebouw-Orchester in Amsterdam. Er gilt als einer der bedeutendsten Dirigenten des 20. Jahrhunderts und machte sich vor allem einen Namen durch seine Brahms- und Bruckner-Interpretationen. Die neun Symphonien des letzteren brachte er als erster auf Schallplatte heraus.
Adelina (Adela) Juana Maria Patti
Italienische Sängerin (Koloratursopran); kam 1847 mit ihren Eltern, dem Opernsänger und -regisseur Salvatore Patti und der aus Sizilien stammenden Sängerin Caterina, née Chiesa, nach New York und trat dort erstmals im Alter von sieben Jahren öffentlich auf. Ihr Operndebüt hatte sie 1859 als Lucia in Gaetano Donizettis Lucia di Lammermoor. Aufgrund ihrer klaren Stimme und stimmlichen Bandbreite erhielt sie schon bald Rollen in Opern von Vincenzo Bellini, Gioacchino Rossini, Guiseppe Verdi u.a. und sang an zahlreichen europäischen Bühnen, in Südamerika sowie an der Metropolitan Opera in New York. Sie galt als eine der ganz großen Koloratursängerinnen ihrer Zeit. Auch ihre ältere Schwester Carlotta Patti wurde als Konzertsängerin (ebenfalls Koloratursopran) in Europa und den USA bekannt.Ebengalls Operns#ngerin war ihre ebenfalls ältere Schwester Amelia Patti.
pinxit Winterhalter (Ausschnitt, 1863)
Paris, Cimetière du Père Lachaise
Drafi Deutschereigentl. Karlheinz Deutscher
Bild: Udo Grimberg
Deutscher Musiker und Musikproduzent; der aus armen Verhältnissen stammende Sänger wuchs bei seiner Großmutter und in Heimen auf; nach der Schule mußte er sich mit Gelegenheitsarbeiten über Wasser halten und lebte im Obdachlosenheim. Schon im Alter von 13 Jahren spielte er Hits seiner Idole Jerry Lee Lewis, Elvis Presley oder Bill Haley nach und wurde 1963 bei einem Talentwettbewerb entdeckt. 1965 wurde er mit Marmor, Stein und Eisen bricht schlagartig bekannt. Seine rasche Karriere als Drafti Deutscher wurde jäh durch einen Prozeß wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses, über den die Presse detailliert berichtete, unterbrochen (er hatte in der Öffentlichkeit von einem Balkon herunter auf die Straße uriniert und wurde dabei von Schulkindern beobachtet). Er schrieb jedoch unter Pseudonymen weiterhin erfolgreiche Musik, u.a. Titel für Peggy March den Schlager Fly Away Pretty Flamingo, für Bino Mama Leone oder für Boney M. Belfast. Insgesamt produzierte er mehr als 200 Schlager darunter auch für Bernd Clüver und Katja Ebstein. Einer seiner größter Erfolge war der Titel Jenseits von Eden (1984), den in der deutschen Version Nino de Angelo sang, in der englischen Deutscher selbst; der Song wurde in verschiedenen Sprachen produziert. Deutscher, der in früheren Jahren keine Party ausgelassen hatte und immer wieder in die Schlagzeilen geraten war, hatte bereits 1998 zwei Schlaganfällen überstanden. Nach einem weiteren Schlaganfall und einer Lungenentzündung erlag er in der Universitätsklinik in Frankfurt am Main nach einer Herz-Operation einem Herz-Kreislaufkollaps.
Schlager u.a.: Shake Hands (1964), Cinderella Baby (1964), Heute male ich Dein Bild, Cindy Lou (1965), Nimm mich so wie ich bin (1966), Honey Bee (1966), Ich hab' den Mond in meiner Tasche (1967), Weil ich Dich liebe (1971), Sensuality (1986).
Berlin, Parkfriedhof (Thunerstr.)
Wien, Zentralfriedhof
Jacques François Fromental Élie Halévy eigentl. Elias Levy
Französischer Komponist; Sohn eines Kantors; Onkel des Dramatikers und Librettisten Ludovic Halévy; studierte bei Luigi Cherubini am Pariser Konservatorium, an dem er selber ab 1827 Professor für Harmonielehre und Komposition wurde. Zu seinen Schülern zählten Georges Bizet, der 1869 seine Tochter Geneviève heiratete, und Charles Gounod. Seine große Oper La Juive (Die Jüdin), uraufgeführt an der Pariser Oper im Jahre 1835, sicherte Halévys Ruf als Opernkomponist. Halévy komponierte über 40 Opern, Sein Schaffen steht in der Tradition der klassizistischen französischen Oper. Bekannt wurde Halévy auch durch seine in der Nachfolge F.A. Boieldieus stehenden komischen Opern, u.a. L'éclair (1835). Ab 1844 bekleidete er das Amt des Vizepräsidenten der Académie des Beaux Arts, und trat auch als Verfasser musikgeschichtlicher Aufsätze hervor.
Werke u.a.: Guido et Ginevra ou La Peste de Florence (1838), La Reine de Chypre (1841, Le Val d'Andorre (1848).
Paris, Cimetiere de Montmartre
Italienischer Liedermacher; begann nach der Schulzeit ein Studium der Ingenieurswissenschaften, bevor er zur Politikwissenschaft wechselte. Im Jahr 1953 gründete er eine Musikgruppe, die Jelly Roll Boys Jazz Band, die Lieder von Nat King Cole und Kid Ory darbot. Das Trio Garibaldi, das er ebenfalls gründete, bestand allerdings nur wenige Wochen. 1957 begann er damit, Saxophon zu spielen, und 1961 startete er seine Solokarriere mit der Single Quando. 1962 machte Tenco einen, allerdings kurzlebigen Abstecher ins Filmgeschäft; er trat in Luciano Salces Film La Cuccagna auf und schrieb zugleich den Soundtrack zum Film. 1968 wurde unter dem Titel Ballate e Canzon seine erste LP veröffentlicht. Einer der auf ihr enthaltenen Songs, Cara Maestra, fiel der Zensur zum Opfer. Gleiches geschah auch mit seinen Songs Io Si und Una Brava Ragazza. 1966 wurde seine Karriere durch den obligatorischen Wehrdienst aufgrund der geltenden Allgemeinen Wehrpflicht unterbrochen, aber er veröffentlichte beim Label RCA den Song Un Giorno Dopo L'Altro. Im gleichen Jahr lernte er in Rom die Sängerin Dalida kennen, und die beiden wurden ein Paar. Zuvor hatte er eine turbulente Beziehung mit der Schauspielerin Stefania Sandrelli (*1946) gehabt. Am 25.1.1967 nahmen Tenco und Dalida gemeinsam am Festival della canzone italiana in Sanremo mit dem Schlager Ciao Amore Ciao teil. Zunächst trug er das Chanson vor, wobei ihm die Stimme versagte, während Dalinda nach ihrem Vortrag des Schlagers bejubelt wurde. Die Jury entschied, daß beide an dem Finale nicht teilnehmen düften. Angeblich nahm Tenco sich das Leben, als er von dieser Entscheidung hörte. Jedenfalls fand Dalida ihn in seinem Hotelzimmer im Savoy, tödlich verletzt durch einen Schuß in die Schläfe. Auf einer handschriftlichen Notiz, die ebenfalls gefunden wurde, beklagte er sich über den aus seiner Sicht aus rein kommerziellen Gründen getroffenen Ausschluß vom Festival. Wenige Tage zuvor war seine Hochzeit mit Dalida angekündigt worden. Da sich über die Jahre Gerüchte erhalten hatten, er habe sich nicht selbst getötet, ordnete die Generalstaatsanwaltschaft 38 Jahre nach seinem Tod die Exhumierung seiner sterblichen Überreste an. Untersuchungen ergaben eine Bestätigung seiner Selbsttötung, so daß der Fall endgültig ad acta gelegt wurde.
Ricaldone (Prov. Alessandria), Friedhof
Deutscher Jazzsängerin und Theaterschauspielerin; verbrachte Teile ihrer Jugend in Heimen, da ihr Vater, Kriegsdienstverweigerer im Ersten Weltkrieg und später Kommunist, 1941 von den Nazis in das Konzentrationslager Mauthausen gebracht worden war, wo er sich das Leben nahm, und ihre Mutter wegen "staatsfeindlicher Äußerungen" verhaftet wurde und im KZ Ravensbrück starb. Als sie zwanzig Jahre alt war, floh sie aus der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) in das in der amerikanische Besatzungszone gelegene bayerische Hof, schlug sich dort mit Gelegenheitsarbeiten durch. Später arbeitete sie in Augsburg bei einer Bäckerfamilie, wo sie das Klavierspielen erlernte. Dort stieß sie auf eine Kleinanzeige in der Zeitung, auf die sie antwortete, und sie bekam 1950 ein erstes Engagement: Sie trat im US-Soldaten-Club "Crossroads" in Augsburg als Sängerin auf. In den folgenden Jahren tingelte sie durch zahlreiceh Clubs der US-Army in Deutschland. Nachdem sie im Jahre 1957 acht Wochen durch Schweden getourt war, nahm sie nach ihrer Rückkehr 1958 am Deutschen Jazz-Festival in Frankfurt am Main teil und wurde dort entdeckt und hoch gelobt; die Kritiker verglichen sie jetzt mit Jazzgrößen wie Billie Holiday und Ella Fitzgerald. Wenig später wurde sie auf dem Festival im südfranzösischen Juan-les-Pins mit dem Titel der "besten europäischen Jazzsängerin" ausgezeichnet und 1960 beim Festival Européen du Jazz in Antibes als beste europäische Sängerin. Es folgten Fernsehauftritte u.a. mit Ted Heath, sie arbeitete mit Hans Koller, Albert Mangelsdorff, Helmut Brandt, Wolfgang Dauner sowie den Orchestern von Kurt Edelhagen, Werner Müller und Erwin Lehn zusammen und rückte mit ihrem Swingidiom und den Bluesstücken an die Spitze der westdeutschen Jazzsängerinnen. Mit der Zeit aber wurde ihre Auftritte rarer: nicht zuletzt wegen ökonomischer Schwierigkeiten in der Musikindustrie - wegen der aufkommenden Beatmusik ab Mitte der 1960er Jahre, insbesondere Musik der Beatles, verlor sich das Interesse am Jazz. Ihre Plattenfirmen Teldec und später Polydor zwangen sie, Schlager zu singen, weigerte sich aber, ihre Jazzmusik zu vermarkten; einen gegen die Plattenbosse geführten Prozeß verlor sie. So begann sie, in den späten 1960er Jahre Theater zu spielen, und sich schließlich ganz aus dem Musikgeschäft zurückzuziehen, abgesehen von einem Auftritt auf einem Jazzfestival in Würzburg 1974 und einem weiteren 1985 in der Brotfabrik in Frankfurt am Main. Erst in den 1990er Jahren trat sie gelegentlich wieder auf - ohne allerdings an ihre ehemaligen Erfolge wieder anschließen zu können. Inge Brandenburg geriet in Vergessenheit. Ihre letzten Jahre verbrachte die Sängerin in einem Münchner Einzimmer-Apartment; bestattet wurde sie, die an den Folgen ihrer jahrelangen Alkoholabhängigkeit starb, in einem Armengrab.
Songs u.a.: The Man I Love, Love Me Or Leave Me, Body And Soul.
München, Nordfriedhof
Deutscher Sänger, Pianist und Rundfunkmoderator; Sohn des Betreibers eines Elektrogeschäfts; erkrankte bereits kurz nach der Geburt am grünen Star und verlor das Augenlicht im Alter von sechs Jahren vollständig. Im Alter von 12 Jahren kam er an die Deutschen Blindenstudienanstalt in Marburg, wo er u.a. Klavierunterricht erhielt und in Chorgesang und Kompositionslehre ausgebildet wurde. 1946 legte er das Abitur ab und trat in US-amerikanischen und britischen Soldatenklubs mit einer Studentenkapelle mit Jazzmusik in Erscheinung und studierte ab 1949 Anglistik und Germanistik an der Universität in Köln mit dem Berufsziel zunächst eines Journalisten, das eines Übersetzer englischsprachiger Literatur. Er mußte das Studium nach drei Jahre jedoch aus finanziellen Gründen aufgeben. 1951 unternahm er mit der “No Name Band” eine erste Deutschlandtournee; in dieser Zeit arbeitete Sauer bereits auch als Pianist und Sänger. Anfang der 1950er Jahre gewann er mehrfach den Gondel-Poll als bester deutscher Jazzsänger. 1953 wirkte Sauer auch in der "Kurt Edelhagen-Jazzband" mit (mit Edelhagen wird er 1964 eine Tournee durch die DDR unternehmen). Bei den Deutschen Jazzfestivals 1954 und 1955 in Frankfurt trat er mit dem Glen-Buschmann-Quintett in Erscheinung. Sauer, damals als bester deutscher Jazzsänger geehrt, wechselte jedoch in das Schlagergeschäft, da der Jazz damals in Deutschland nur relativ wenige Fans hatte. 1954 gelang ihm mit seinem ersten Schlager Glaube mir, der sich 500.000 Mal verkaufte, gleich ein Hit und errang eine Goldene Schallplatte. Cindy, oh Cindy und viele weitere Erfolgsmelodien folgten diesem ersten Schlagererfolg. Er trat aber auch immer wieder mit Jazz-Titeln auf, , u.a. mit mit den Orchestern von Paul Kuhn und Berry Lipman, und er unternahm zahlreiche Tourneen. 1962 holte ihn Camillo Felgen als Moderator zu Radio Luxemburg, wo er mit seiner Sendung Prominenz am Plattenteller erfolgreich war. Außerdem engagierte ihn die Deutsche Welle und der Deutschlandfunk. Beim Nordwestdeutschen Rundfunk (NWDR) war er mit den Sendungen Sauer macht lustig und Wiederhören macht Freude über viele Jahre hinweg populär. 1966 vertrat Sauer die Bundesrepublik Deutschland beim Schlagerfestival im polnischen Zoppot mit dem Titel Mädchen ohne Namen. In den 1970er Jahren hatte Sauer einen weiteren Erfolg mit dem LiedTango für den Kommissar. 1982 unternahm er mit Gerd Böttcher, Rocco Granata und Fred Bertelmann eine Oldie-Tour. Außerdem trat er in den 1980er Jahren in diversen Fernsehsendungen auf, so u.a. in Heinz Schenks beliebter Unterhaltungssendung Zum Blauen Bock oder der von Dieter Thomas Heck moderierten ZDF-Sendung Melodien für Millionen.
Schlager u.a.: Du hast ja Tränen in den Augen (1954), Ach, man braucht ja so wenig um glücklich zu sein (1956), Wenn die Glocken hell erklingen (1959).
Köln-Rodenkirchen, Friedhof neu
Omnibus salutem!