Franz Peter Schubert

        

Österreichischer Komponist; dreizehntes von sechzehn Kinder eines aus Böhmen stammenden Volksschullehrers, von denen aber die meisten vor Erreichen des ersten Lebensjahres starben. Kaum fünf Jahre alt, wurde er bereits zu Hause von seinem Vater unterrichtet, erhielt auch schon ersten Musikunterricht, bevor er mit sechs in die Schule eingeschult wurde, in der sein Vater unterrichtete. Seine musikalische Begabung zeigte sich sehr früh: Bereits vor seinem 10. Lebensjahr hatte Schubert eine Reihe von Liedern und Klavierstücken komponiert. 1808 wurde er Mitglied der Wiener Hofkapelle als Chorknabe. Seine Studien setzte er u.a. bei Antonio Salieri bis 1716 fort, der auf das junge Genie 1811 durch das Lied Hagars Klage aufmerksam geworden war. Allerdings zerschlug sich sein ursprüngliches Ziel, ebenfalls Lehrer zu werden; nicht so sehr der teilweise schlechten Leistungen im Konvikt wegen, sondern weil er nach dem Besuch einer Lehrerbildungsanstalt keine dauerhafte Stellung finden konnte, aber sich auch mehr dem Komponieren zuwandte. Aber auch hier hatte er mit Schwierigkeiten zu kämpfen, da einerseits die Verlage die Veröffentlichung seiner Werke ablehnten, er andererseits aber auch keine Anstellung erhalten konnte; im Frühjahr 1816 hatte er sich erfolglos um den Posten eines Kapellmeisters in Laibach (heute Ljubljana) beworben. Jedoch gelang es ihm, einen großen Freundeskreis von Gelehrten und Künstlern aufzubauen, so daß er immer häufiger zu “Schubertiaden” eingeladen wurde, Treffen am Abend, anläßlich derer er seine Kompositionen zu Gehör bringen konnte. Ab 1818 wurde er wiederholt auf das ungarische Landgut des Grafen Johann Karl Esterházy in Zelis (heute Zeliezovce, Slowakei) eingeladen und dann als Musikerzieher für dessen Kinder engagiert. Dort verliebten sich dessen Tochter Caroline, mit der er musizierte hatte, und Schubert in einander. Wegen des Standesunterschiedes konnte es natürlich keine Verbindung geben: Caroline mußte eine standesgemäße, aber unglückliche Ehe eingehen, Schubert blieb Junggeselle. Ein Jahrzehnt später starb er an Typhus, nachdem er sich an verseuchtem Wasser infiziert hatte. Schubert steht im Übergang zwischen Klassik und Romantik, seine Lieder zählen zu den wichtigsten Werken dieser Gattung überhaupt.

Werke u.a.: Messen (in G- und B-Dur),fünf Opern. 4. Sinfonie c-moll, Tragische Sinfonie, 5. Sinfonie B-Dur, sakrale Musik, eine Oper und mehr als 100 Lieder (alle 1816), Liederzyklus Die Schöne Müllerin (1823), Der Tod und das Mädchen (1824). Sinfonie C-Dur Die Große (1828).

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Wien, Zentralfriedhof

Arturo Toscanini

Italienischer Dirigent; studierte Violoncello und Komposition an den Konservatorien von Parma und Mailand. Nach einem Aufenthalt in Brasilien arbeitete er am Teatro Regio in Turin und dirigierte an verschiedenen Opernhäuser in Italien sowie in Barcelona. Mit Guiseppe Verdi verband ihn eine lebenslange Freundschaft. Von 1898 bis 1903 war Toscanini Kapellmeister an der Mailänder Scala und ging - nach einer zweiten Amtszeit von 1906 bis 1908 - nach New York City, wo er von 1908 bis 1915 Chefdirigent der Metropolitan Opera war. Von 1921 bis 1929 war er erneut an der Scala als Generalmusikdirektor. Von 1929 bis 1936 übernahm er die Leitung der New Yorker Philharmoniker und wurde 1937 Chefdirigent des für ihn gegründeten National Broadcasting Company (NBC) Symphony Orchestra. Als Gegner des Faschismus in seinem Heimatland, emigrierte er 1938 in die Vereinigten Staaten, kehrte jedoch 1946 nach Italien zurück. Toscanini dirigierte auch bei den Bayreuther und Salzburger Festspielen.

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Antonio Salieri

Italienischer Komponist; einer wohlhabenden Kaufmannsfamilie entstammend; er lernte schon früh Violine, Cembalo und Gesang. Der österreichische Komponist Florian Gassmann (*1729, †1774) holte ihn nach Wien, wo er u.a. mit Christoph Willibald Gluck studierte, dem er freundschaftlich verbunden blieb. 1774 wurde er nach Gassmanns Tode zum kaiserlichen Kammerkomponist und Kapellmeister bestellt, wurde 1788 Hofkapellmeister und 1817 Leiter des Konservatoriums. Salieri schrieb hauptsächlich Opern (neapolitanische Schule) sowie Kirchenmusik und Kantaten, war gefragter Lehrer mit bedeutenden Schülern wie Ludwig van Beethoven, Franz Liszt und Franz Schubert. Angebliche bestann eine Rivalität mit Wolfgang Amadeus Mozart; gemäß einer Legende soll er Mozart aus Eifersucht ermordet haben. Diese Legende nahm Nikolaj Rimski-Korsakow zum Anlaß einer Oper (nach einem Stück von Aleksander Puschkin). Mit diesem Thema beschäftigt sich auch Milos Formans Spielfilm Amadeus (1984).

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Mailand, Cimitero Monumentale

Wien, Zentralfriedhof

Enrico Caruso eigentl. Errico Caruso

                               1915

Italienischer Sänger (Tenor); einer kinderreichen, armen Familie entstammend, wurde er einer der faszinierendsten Sängerpersönlichkeiten seiner Zeit mit starker schauspielerischer Begabung. Sein Operndebüt hatte er 1894 in seiner Heimatstadt, den ersten großen Erfolg 1898 in Mailand; der internationale Durchbruch kam jedoch erst 1903 an der Metropolitan Opera in New York City in Giuseppe Verdis Rigoletto. Es folgten weltweite Engagements, u.a. in Sankt Petersburg, Rom und Lissabon, im Londoner Covent Garden. Verheiratet war er mit der Amerikanerin Dorothy Park Benjamin. Zuvor hatte er in “wilder” Ehe mit der Operndiva Ada Giachetti zusammengelebt, mit der er zwei Söhne hatte, und anschließend mit ihrer Schwester Rina. Caruso starb - schwer krank - im Alter von nur 47 Jahren kurz nach seiner Rückkehr aus den Vereinigten Staaten nach Italien.

Selbstkarrikatur

Caruso hatte eine weitere besondere Begabung: Er schuf oft und gerne Karikaturen und Zeichnungen von Personen aus seinem Umfeld, z.B. Arturo Toscanini oder Gustav Mahler, wobei er die entsprechenden Personen treffend darzustellen verstand.

Werke u.a.: Wie man singen soll (1914).

Pasquale Amato, Francesco Paolo Tosti und Enrico Caruso (rechts), 1914

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Domenico Gaetano Maria Donizetti

                                      

Italienischer Komponist; ärmlichen Verhältnissen entstammend - er kam in einem Kellergewölbe zur Welt -, war er Schüler an der Musikschule seiner Heimatstadt bei dem aus Bayern stammenden Simon Mayr und anschließend bei Pilotti und Mattei in Bologna. 1814 kehrte nach Bergamo zurück, wurde dort Bassist und Archivar an der Kirche S. Maria Maggiore. 1818 wurde seine erste Oper Enrico conte di Borgogna (dt. Heinrich von Burgund) in Venedig mit mäßigem Erfolg uraufgeführt. Auch weitere Werke fanden zunächst keinen großen Widerhall. Der Durchbruch als Opernkomponist erfolgte im Jahr 1830 in Mailand mit Anna Bolena. Donizetti, der im Jahr drei bis vier Opern schrieb, “Opera seria” als auch “Opera buffa” und wesentlich zur Bildung der “Semiseria” beitrug, war von 1834 bis 1839 als Professor am Konservatorium in Neapel tätig; anschließend lebte er in Paris und ab 1842 als Hofkompositeur in Wien. 1845 fiel er in geistige Umnachtung, nachdem er 1844 an der Syphilis erkrankt war. Zunächst im Irrenhaus in Ivry bei Paris untergebracht, wurde er in seine Vaterstadt zurückgeführt, wo er starb. Donizetti war zusammen Vincenzo Bellini und Gioacchino Rossini, der sein Vorbild war, einer der führenden Opernkomponisten der Belcanto-Epoche.

Werke u.a.: Lucrezia Borgia (1833), Lucia di Lammermoor (1835), Der Liebestrank (1832), Die Regimentstochter (1840), Don Pasquale (1843).

 

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Bergamo, Basilica Santa Maria Maggiore

Modest Petrowitsch Mussorgskij [russ. Модест Петрович Мусоргский]

         pinxit Ilja Repin (Ausschnitt)

Russischer Komponist; jüngster Sohn eines wohlhabenden Landbesitzers; schlug zunächst von 1856 bis 1858 die Offizierslaufbahn ein, bildete sich dann jedoch autodidaktisch in Kompositionstechnik, forderte die Erneuerung der russischen Musik im Geiste der Volksmusik: Da es ihm nicht gelang, von der Musik seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, war er auf Zuwendungen durch seine Freunde angewiesen und nahm eine Beamtenstellung an; er starb verarmt und als Auswirkung seiner Alkoholsucht.

Werke u.a.: Bilder einer Ausstellung (1874), Salambo, (1863-66), Der Jahrmarkt von Sorotschinzy (1876-81), Chowanschtschina (1872-1880), Boris Godunow, 1. Fassung (1868/69), 2. Fassung (1871/72), Lieder und Tänze des Todes (1875-1877).

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(Peter) Pjotr Iljitsch Tschaikowskij [russ. Пётр Ильи́ч Чайко́вский]

                 

Russischer Komponist; Sohn eines Bergbau-Ingenieurs und der Enkelin eines nach Rußland emigrierten französichen Emigranten; erhielt bereits im Alter von vier Jahren Klavierunterricht. Von senen eltern für eine Karriere im Staatsdienst vorgesehen, besuchte Tschaikowskij von 1850 bis 1859 die Rechtsschule in Sankt Petersburg und war anschließend im Justizministerium tätig, nahm aber privat Klavierstunden bei einem nach Rußland ausgewanderten Pianisten. 1861 gab er den wirtschaftlich gesicherter Beruf eines Staatsbeamten auf und studierte ab 1862 Komposition und Instrumentation am von Anton Rubinstein gegründeten Konservatorium in Sankt Petersburg. 1866 ging er nach Moskau, wo er bei Anton Rubinsteins Bruder Nikolai Rubinstein wohnte, und nahm eine Stelle als Dozent am Moskauer Konservatorium an, die er von 1866 bis 1878 bekleidete. Dort betätigte er sich auch als Musikkritiker. In Moskau entstanden seine ersten erfolgreichen Kompositionen, so auch die Ouvertüre Romeo und Julia (1869), zu der ihn Mili Balakirew angeregt hatte. Anfang 1877 Nadeschda Filaretowna von Meckmachte er die Bekanntschaft von Nadeschda Filaretowna von Meck (*1831, †1894 in Wiesbaden), die reiche Witwe des nach Rußland ausgewanderten Karl von Meck (†1876), die ihn finanziell unabhängig machte, so daß er als freischaffender Komponist und Dirigent zu leben in der Lage war. 1877 heiratete er die Studentin Antonina Miljukowa, eine Ehe, die von nur kurzer Dauer war: Er verließ sie nach dauernden Auseinandersetzungen. Kurz nach der Uraufführung der Sinfonie Nr. 6 h-Moll Pathétique, starb Tschaikowskij überraschend. Als offizieller Grund wurde der der Choleraepidemie angegeben; Gerüchte, er habe aufgrund einer homoerotischen Beziehung, die publik zu werden drohte, Selbstmord begannen, verstummten jedoch nie.

Werke u.a.: Vojewoda (1868), Undine (1869) und Opritschnik (1872), Klavierkonzert Nr. 1 b-Moll (1875), Sinfonien Nr. 1 g-Moll (1866, “Winterträume”), Nr. 2 c-Moll (1872; 2. Fassung 1897) und Nr. 3 D-dur (1875, die “Polnische”), Eugen Onegin (1878), Die Jungfrau von Orleans (1879), Mazeppa (1883), Die Zauberin (1887), Schwanensee (1877), Dornröschen (1890), Der Nußknacker (1892).

Nußknacker-Uraufführung 1892 im Mariinskij-Theater in Sankt Petersburg mit Stanislawa Belinskaja als Klara, Lydia Rubtsowa als Marianna, Vasilij Stukolkin als Fritz.

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Neapel, Cimitero del Pianto

Sankt Petersburg, Tichwiner Friedhof am Aleksander Newskij Kloster

Bilder: Martina Schulz (2004)
Bild: Ulrich Bork (06/2005)
Bild: Alexander Krischnig (05/2006)
Bild: W. Burghart

Wien, Währinger Ortsfriedhof (urspr. Begräbnisplatz)

Bilder: Hartmut Riehm (02/2007)

Sankt Petersburg, Tichwiner Friedhof am Aleksander Newskij Kloster

Bilder: Alexander Krischnig (05/2006)
Bild: Bellfield28 (02/2009)

Henri Sauguet

 

 

Französischer Komponist; erhielt bereits im Alter von fünf Jahren, dem Jahr, in dem ihm seine Mutter Elisabeth Sauguet ihren Namen gab, von ihr und Marie Bordier seinen ersten Klavierunterricht. Später bekam Sauguet Orgelunterricht, u.a. von Paul Combes, Organist an Nôtre-Dame in Bordeaux. Im Alter von 15 Jahren wurde er selbst Organist an der Kirche Saint-Vincent in Floirac nahe Bordeaux. Sein Plan, ein Studium der Musik am Konservatorium von Bordeaux zu beginnen, wurde allerdings aufgrund des Beginns des Ersten Weltkrieges zunichte gemacht, da sein Vater eingezogen wurde und er zum Lebensunterhalt der Familie beitragen mußte. Nach dem Ende des Krieges, aus dem sein Vater verwundet zurückkam, verschaffte ihm der Komponist Joseph Canteloube, einer der besten Kenner des französischen Volksliedes, der auf ihn aufmerksam geworden war und ihn eine zeitlang unterrichtete, 1919 eine Anstellung als Sekretär in der Präfektur Montauban Angeregt durch Canteloube, entwickelte Sauguet selbst Interesse an der französischen Volksmusik. Nach Bordeaux zurückgekehrt, gründete er dort gemeinsam mit Louis Emié und Jean-Marcel Lizotte eine “Groupe des Trois“, deren erstes Konzert am 12.12.1920 stattfand. Im Oktober 1921 zog er nach Paris, um dort seine musikalische Ausbildung bei Charles Koechlin zu vervollständigen und arbeitete als Sekretär im Guimet Museum, wobei er parallel zu dieser Tätigkeit als Vertreter einer Firma für Schieröle arbeitete. 1923 gründete er gemeinsam mit drei anderen jungen Musikern aus Freundschaft zu Érik Satie die École d'Arcueil; am 25.10.1923 gaben sie ihr erstes Konzert am théâtre des Champs-Élysées. Seine “Solo”-Karriere begann im Jahre 1924 mit dem Ballett Les Rose, das er im Auftrag des Grafen Etienne de Beaumont geschrieben hatte, und fand seine Fortsetzung mit der einaktigen Komischen Oper Le Plumet du colonel, die gemeinsam mit Igor Strawinskys Histoire du soldat aufgeführt wurde. Als Komponist zunehmend erfolgreich, konnte er 1930 auch seine bisherigen Tätigkeiten, die er bei diversen Firmen und einem Musikverlag.ausführte, beenden. In der Folge arbeitete er vorwiegend als freischaffender Komponist, und war aber auch zeitweilig als Musikkritiker und Dirigent tätig. Neben vielen Kompositionen für die Bühne, komponierte er zwischen 1933 und 1965 auch für Film und Fernsehen: Zwischen 1924 und 1965 komponierte er siebenundzwanzig Ballette, darunter La Chatte (1927), La Nuit (1929), Mirages (1943), La Dame aux camélias (1957) und Pâris (1964); am 2.3.1945 wurde sein erfolgreichstes Ballett Les forains am théâtre des Champs-Élysées uraufgeführt, und kurz danach beendete er die ernste 1. Sinfonie ab, die dem Gedächtnis der Opfer des Zweiten Weltkrieges gewidmet ist und mit Symphonie expiatoire (betitelt ist.

1976 wurde Sauguet Mitglied der Académie des Beaux-Arts als Nachfolger seines verstorbenen Freundes Darius Milhaud. Henri Sauguet verstarb während eines Pariser Musikfestes.

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Bilder: Herbert Herterich (04/2018)

Paris, Cimetière de Montmartre

Oscar Joost  eigentl. Oskar Joost

 

 

Deutscher Musiker; Tanzorchesterleiter; Sohn eines Militärmusikers, von dem er und sein Bruder Albert jun., gen. Ali, ihren ersten Geigenunterricht; verließ nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges das Gymnasium in Leipzig, um sich als Freiwilliger bei der kaiserlichen Armee zu melden. Nach dem Ende des Krieges bestritt er seinen Lebensunterhalt in der Landwirtschaft, als Bankangestellter und schließlich als Mitglied von Unterhaltungskapellen. 1924 gründete Joost, der Klarinette, Violine und Tenor-Saxophon spielte, mit seinem Bruder Ali das Tanzsport-Orchester Oscar Joost. 1930 begannen sie auf dem Dachgarten des berühmten BerlinerHotel Eden zu spielen, erhielten noch im selben Jahr bei der Electrola einen Plattenvertrag und nahmen im September mit Herr Ober Zwei Mokka ihren ersten Schlager auf. Später schlossen sie Verträge mit Pallas (1931), Kristall (1931‑1934), Ultraphon/Telefunken (1932), und schließlich mit der Deutschen Grammophon (1934‑41) Bald schon war das Orchester, das jetzt in Oskar Joost Tanz-Orchester umbenannt war, beim Publikum mit Schlagern wie Oh Mucki Oh Mucki, Guitarren spielt auf, Nachts ging das Telefon, In einer kleinen Stadt, Hexentanz, Schön ist die Nacht und Der Trotzkopf. bekannt und beliebt. Die Band arbeitete mit verschiedenen Vokalisten wie Horst Rosenberg, Paul Dorn, Rudi Schuricke, Marika Rökk und dem Gesangsquartett Die Spree-Revellers zusammen.

Oscar Joost, der bereits 1933 Mitglied der NSDAP geworden war, seinen Vornamen wieder in die germanische Namensform ”Oskar” änderte und sich am Versuch der Reichsmusikkammer beteiligt hatte, eine ”deutsche“ Tanzmusik ohne Synkopen zu verwirklichen, meldete sich im Januar 1940 wieder freiwillig zur Wehrmacht, wobei er sein Orchester Rudi Juckeland anvertraute. Für seine Einheit komponierte er eine böhmische Polka. Im Westfeldzug wurde Joost, Kompanieführer im Range eines Oberleutnants, verwundet und starb in einem Berliner Lazarett an einer Grippeerkrankung.

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Bilder: Herbert Herterich (04/2018)

Paris, Cimetière de Montmartre

Hinweis: Oscar Joost wurde nicht in der Grabstätte beigesetzt. Dort beigesetzt wurden sein Bruder und dessen Frau (?).

Raoul Walter

 

 

Österreichisch-deutscher Tenor und Liedsänger; Sohn des Kammersängers Gustav Walter; gewann im Alter von 13 Jahren den ersten Preis für Klavierspiel an der Horak’schen Klavierschule in Wien. Winter stzdiert nach seine Gymnasialzeit im Internat in Leitmeritz, Jura an der Universität in Wien und schloß das Studium 1886 mit der Promovition ab. Neben seiner Tätigkeit in der Wiener Finanzprokuratur wirkte er als Mitglied des Wiener Männergesang-Vereins und von 1883 bis 1887 als Mitglied des Singvereins der Gesellschaft der Musikfreunde. 1888 beschloß er, die Tätigkeit in der Finanzverwaltung aufzugeben, um sich ganz dem Gesang zu widmen und debütierte im selben Jahr am Theater an der Wien in der Rolle des Nanki-Puh in der Operette Der Mikado von Gilbert und Sullivan und sang am 15. Mai unter Johann Strauss anläßlich der 200. Aufführung der Operette Die Fledermaus die Rolle des Alfred. 1890 wurde er an das Stadttheater Brünn als Operettensänger und Opernbuffo engagiert, bevor er 1891 von Hermann Levi an das Königliche Hof- und Nationaltheater in München verpflichtet wurde, an dem er mehr als 25 Jahre wirkte.

 

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Bilder: Heiko Bockstiegel (07(1994)

München, Waldfriedhof (Alter Teil)

Musiker IV

Omnibus salutem!