Francis Travis

 

 

Schweizer Dirigent und Hochschullehrer US-amerikanischer Herkunft; bekannt wurde Francis Travis als Interpret von Johann Sebastian Bach, Ludwig van Beethoven, Gustav Mahler und zeitgenössischer Musik.

Neben seiner künstlerischen Laufbahn unterrichtete Travis 25 Jahre als Dirigierprofessor an der Hochschule für Musik in Freiburg im Breisgau. Außerdem war er als Dirigent und Leiter der Abteilung für Vokalmusik beim Schweizer Rundfunk in Lugano tätig. und war dann Chefdirigent am Basler Theater und dem Theater Trier sowie ständiger Gastdirigent der Nederlandse Opera Stichting in Amsterdam. Von 1990 bis 1995 lebte er in Tokio, wo er als Dirigent verschiedener japanischer Orchester und Chöre wirkte und Dirigieren an der Tokyo National University of Fine Arts and Music unterrichtete. In jüngerer Zeit widmete er sich verstärkt der Oper und dirigierte u. a. am Royal Opera House London, der Bayerischen Staatsoper München, wo er zuletzt auch wohnte, am Teatro Colón in Buenos Aires und am Teatro Real in Madrid.

Als Isang Yun 1967 wegen eines Besuchs in Nordkorea vom südkoreanischen Geheimdienst aus Deutschland entführt und später in Seoul wegen Landesverrats verurteilt wurde, setzte sich Francis Travis auch persönlich mit grossem Nachdruck für ihn ein

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Bilder: Matthias Bauer (05/2018)

München, Ostfriedhof

Abi Ofarim (hebr. אבי עופרים]‎ eigentl. Abraham Reichstadt

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Israelischer Musiker, Sänger und Musikproduzent; wuchs unter teilweise kargen Bedingungen auf; schon als Jugendlicher verfolgte er zielstrebig eine künsterische Karriere; so nahm er im Alter von 12 Jahren Ballettunterricht, stand mit fünfzehn in Haifa erstmals auf der Bühne, mit siebzehn arbeitete er als Choreograph und betrieb im Alter von 18 Jahren ein eigenes Tanzstudio. Parallel hierzu arbeitete er als Fabrikarbeiter und trat als Nebendarsteller in Filmen in Erscheinung. Den obligatorischen Militärdienst absolvierte er als Mitglied einer Theatergruppe, in der er unter anderem Akkordeon spielte. 1959 gründeten er mit Esther, née Zaided (*1941), im Anschluß an die gemeinsam verbrachte Militärzeit das Gesangsduos Esther & Abi Ofarim, das seinen ersten Auftritt im Hebrew Theatre Club, dem israelischen Nationaltheater, hatte, als Abi als Tänzer und Esther als Sängerin dort engagiert wurden. In der Folge traten sie mit folkloristischen Titeln auf, wobei Esther den Gesangspart übernahm und Abi sie mit der Gitarre und als Zweitstimme begleitete. 1961 spielten sie unter dem Künstlernamen Ofarim (deutsch: Gazelle) ihre erste Schallplatte mit alten jüdischen Liedern ein. 1961 heirateten das Paar und 1963 verlegten sie ihren Wohnsitz nach Genf. 1963 belegte Esther beim Grand Prix Eurovision de la Chanson (heute Eurovision Song Contest, ESC) in London für die Schweiz mit dem Titel T’en va pas den zweiten Platz und wurde schlagartig auch international bekannt. In Deutschland stürmten Songs wie Morgen ist alles vorüber, Schönes Mädchen, Sing Hallelujah oder Cinderella Rockefella, die Charts Nach der Trennung von Esther im März 1969 (Scheidung 1970) versuchte Ofarim sich als Solo-Künstler, hatte jedoch zunächst wenig Erfolg. Es folgten Alkohol- und Drogenexzesse, und er mußte vier Wochen Untersuchungshaft im Gefängnis Stadelheim verbringen; später wurde er zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr verurteilt. In der Folge dieses Erlebnisses änderte er sein Leben und konzentrierte sich auf seine Karriere als Musikproduzent, die sich besser entwickelte als seine bisherigen Versuch als Sänger. Unter anderem produzierte er die Sängerin Margot Werner. 1982 veröffentlichte er unter dem Titel Der Preis der wilden Jahre seine Biographie, in der er auch Probleme mit Drogenbesitz und seiner Verurteilung wegen Steuerhinterziehung thematisierte.

Abi Ofarim erhielt im Laufe seiner Karriere 59 Goldene Schallplatten.

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München, Neuer Israelitischer Friedhof

Salzburg, Kommunalfriedhof

Bilder: Claus Harmsen (stones & art, 1/2012)

Margot Werner

 Bild: Udo Grimberg (Ausschnitt, 2009) cc_somerightsreserved

 

Österreichische Balletttänzerin, Chansonière und Schauspielerin; Tochter eines Kaufmanns und einer Pianistin; die Liebe zum Beruf einer Tänzerin entstand in ihr, nachdem sie als Vierjährige im Circus Krone erstmals eine Seiltänzerin zugesehen hatte. Sie bedrängte ihre Mutter, die sie schließlich im Kinderballett der Bayerischen Staatsoper anmeldete. Schließlich absolvierte sie die klassische Tanzausbildung am Salzburger Landestheater. Trotz ihrer Erfolge als Tänzerin - auch als Eiskunstläuferin - und als Primaballerina in der Staatsoper wurde sie bekannt erst als Sängerin, nachdem Sammy Drechsel, Gründer der Münchner Lach- und Schießgesellschaft, für sie 1973 einen Solo-Liederabend arrangiert hatte, der vom Publikum und der Kritik begeistert aufgenommen wurde. In der Folge trat Margot Werner in zahllosen Fernsehsendungen auf, u.a. bei Rudi Carrells TV-Show Am laufenden Band,  in Hans Rosenthals Unterhaltungssendung Dalli Dalli oder in Hans-Joachim Kulenkampffs Feuerabend, und bekam 1976 sogar ihre eigene Fernsehshow, die unter dem Titel Von Margot bis Montag über den Sender lief - 1975 war bereits die Margot-Werner-Show ausgestrahlt worden. 1977 folgte dann ihr bekannter Hit So ein Mann, so ein Mann. Später wirkte sie in mehreren Spielfilmen mit. Als einen der Höhepunkte ihrer Karriere bezeichnete sie ihren Auftritt an New Yorker Metropolitan Opera

Margot Werner starb nach einem Sturz aus dem Fenster des Münchner Klinikums Bogenhausen.

Verheiratet war Margot Werner in erster Ehe mit dem Schauspieler Peter Pasetti; 1978 heiratete sie mit den Hotelbesitzer Jochen Litt.

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Gunter Gabriel  eigentl. Günter Caspelherr

Bild: Udo Grimberg (08/2011)

 

Deutscher Country- und Schlagersänger, Komponist und Liedtexter; verlor seine Mutter, als er gerade einmal 4 Jahre alt war; sein Verhältnis zu seinem Vater war von körperlicher Gewalt geprägt. Die Volksschule brach er vorzeitig ab und schlug sich mit verschiedenen Gelegenheitsarbeiten in ganz Mitteleuropa durch. Dann aber holte er das Fachabitur nach, studierte Maschinenbau an der FH Hannover, beendete jedoch auch das Studium nicht, widmete sich in der Folge ganz der Musik, arbeitete als Discjockey und wurde schließlich Promoter bei einer Plattenfirma. Aufgrund seiner Kontakte mit Musikern begann er für diese Lieder zu schreiben. Seinen ersten Song komponierte er für Rex Gildo. Erfolg hatte er mit seinem Fernfahrersong Er ist ein Kerl; für ihn wurde Gabriel 1974 mit dem deutschen Fernsehpreis Goldene Europa. ausgezeichnet. Im selben Jahr war er mit Hey Boss, ich brauch’ mehr Geld (1974), einem seiner bekanntesten Hits, erfolgreich. Daneben schrieb er immer wieder Hits für andere Künstler, so im Jahr 1975 für Juliane Werding (*1956) den Song Wenn du denkst, du denkst, für Frank Zander Ich trink auf dein Wohl, Marie oder 1976 für die Dänin Wencke Myhre Das wär John nie passiert sowie im selben Jahr.Ein Sonntag im Bett. Es war die Zeit, in der er u.a. in der ZDF-Hiparade bei Dieter-Thomas Heck oder in Illja Richters Disco. auftrat.

Seine Liebe aber galt der Musik im Countrystil. Beim Bayerischen Rundfunk erhielt Gunter Gabriel eine eigene Fernsehshow unter dem Titel Country-Musik mit Gunter Gabriel. 1993 erhielt er gemeinsam mit Tom Astor für den Song Sturm und Drang den Award der ”German American Country Music Federation“ (GACMF); m,it dem Preis wurde auch sein 2002 erschienenes Album Gunterwegs. geehrt. 2003 nahm Gabriel in Tennessee im Studio seines Idols Johnny Cash, dessen Musik ihn inspirierte, ein Album mit Liedern von Cash in deutscher Sprache auf. Im August und September 2010 verkörperte Gabriel die Titelfigur in dem Bühnenstück Hello, I’m Johnny Cash an der Seite der Sängerin Helen Schneider, die die Rolle von Cashs Ehefrau June Carter Cash übernommen hatte, und Anfang 2012 war er in der Episode Wann hast du Zeit für die Liebe? aus der Polizeiserie Großstadtrevier zu sehen.

Gabriel, der seinen Künstlernamen “Gabriel“ vom Vornamen seiner ersten Ehefrau ableitete, lebte zeitweilig im Wohnwagen oder auch in einem Ersatzteillager, bevor er das Hausboot namens Magdeburg erwarb, eine ehemalige DDR-Arbeiterunterkunft, die zuletzt im Harburger Binnenhafen vor Anker lag. Sein Leben bestand aus vielen persönlichen und wirtschaftlichen Katastrophen, wobei er sich aber auch immer wieder berappelte. Anfang 2016 ging er für die TV-Sendung des Privatsenders RTL Ich bin ein Star - hol mich hier raus in das Dschungelcamp.

Gabriel starb an den Folgen eines Sturzes, als er eine steinerne Wendeltreppe hinunterstürzte.

Songs u.a.: Komm unter meine Decke (1975), Mit dem Hammer in der Hand/Das Lied vom einfachen Mann (1975), Intercity Linie Nr. 4 (1976), Intercity Linie Nr. 4 (1976), Papa trinkt Bier (1977), Ich bin CB-Funker (1978), Ein ehrbares Mädchen (1979), Der letzte Wagen ist immer ein Kombi.

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Berlin OT Charlottenburg, Waldfriedhof Heerstr.

Hinweis: Bei dem Stein handelt es sich um einen Gedenkstein da die Urne in der Ostsee bei Tavemünde seebestattet wurde.

Dame Gracie Fields  eigentl. Grace Stansfield

 

 

Englische Sängerin, Schauspielerin und Comedienne; trat erstmals 1905 als Kind auf und schloß sich später verschiedenen Theatergruppen an wie Haley's Garden of Girls and the Nine Dainty Dots an. Auch ihre beiden Schwestern und ihr Bruder traten öffentlich auf, sie aber war die erfolgreichste ihrer Geschwister. Ihr professionelles Debüt im Varieté gab sie 1910 am Rochdale Hippodrome; jetzt gab sie ihre Teilzeitbeschäftigung in der örtlichen Baumwollspinnerei auf - dort hatte sie jeweils eine halbe Woche in der Spinnerei und die andere Hälfte der Woche in der Schule verbrachte. Nachdem sie den den Komiker und Impresario Archie Pitt, den sie 1923 heiraten wird, kennengelernt hatte, begann er sie zu managen. 1915 entstand ihre erste Revue mit dem Titel Yes I Think So; mit ihr tourten sie bis 1924 zur Großbritannien. Iin den folgenden Jahren traten sie mit verschiedenen Shows By Request, It's A Bargain und The Show's The Thing in Erscheinung. Der Durchbruch aber stellte sich mit der Revue Mr Tower of London ein, die im prominenten Londononer West End 1924 auf die Bühne kam.

Fields berühmtestes Lied, das ihr Thema wurde, Sally, wurde in den Titel ihres ersten Films, Sally in Our Alley (1931), eingearbeitet, der zu einem großen Kassenschlager wurde. Sie drehte zunächst mehrere Filme in Großbritannien und später in den USA (für die sie eine für damalige Maßstäbe Rekordsumme von 200.000 Pfund für vier Filme erhielt). Trotz ihres Filmerfolges blieb sie immer der Bühne verbunden und war zu ihrer Zeit einer der größten Stars im Film und in der Music-Hall-Szene ihres Heimatlandes.

Während des Zweiten Weltkrieges unterzeichnete sie wie viele andere Künstler einen Vertrag bei der Entertainments National Service Association (ENSA), reiste nach Frankreich, um die Truppen inmitten von Luftangriffen zu unterhalten, auf der offenen Ladefläche von LKW und vom Krieg verwüstetem kriegszerrütteten Gelände; sie war die erste Künstlerin, die in Berlin hinter feindlichen Linien spielte.

Da sie nach der Scheidung von Pitt 1940 den Filmregisseur Monty Banks, ein Italiener, der eigentlich Mario Bianchi hieß und im Krieg weiterhin Bürger des Kriegsgegners Italien blieb, somit im Vereinigten Königreich eine persona non grata war und möglicherweise Gefahr gelaufen wäre, in ein Internierungslager zu kommen, verließ das Paar Großbritannien und ging in dei USA. Die Folge war, daß ihre Popularität in England sehr schnell schwand. Dennoch konnte sie nach dem Krieg ihre Karriere in England wieder aufnehmen - wenn auch auf niedrigerem Niveau.. Sie nahm weiter Schallplatten auf, aber drehte keine Filme mehr. Musikalisch ging sie in eine leicht klassische Richtung, da der Musikgeschmack sich wandelte. In Großbritannien konnte sie 1957 mit Around the World, Platz 8 und 1959 mit Little Donkey, Platz 20, noch zwei Singles in die Charts bringen. Seit ihrer dritten Hochzeit (Banks war 1950 gestorben), arbeitete sie weniger, aber wenn sie auftrat, waren die Hallen nach wie vor ausverkauft, sogar als sie schon in ihren Siebzigern war. Ein Album mit ihren größten Hits, The Golden Years , kam 1975 in die LP-Charts. 1978 eröffnete sie persönlich das Gracie Fields Theatre in Rochdale und hatte mit 80 Jahren noch einen Auftritt in der Royal Variety Show – ihren letzten Auftritt. Im Jahr danach wurde sie von der Königin zur Dame des Order of the British Empire erhoben.

Hinweis: Trotz desselben Nachnamens und obwohl im selben Ort geboren, ist sie nicht mit der Sängerin und Schauspielerin Lisa Stansfield (*1966) verwandt.

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Bilder: Matthias Bauer (06/2018)

Capri, Cimitero Acattolico

Hans Lang

 

 

Österreichischer Komponist; studierte nach dem Besuch der Handelsakademie in Wien Musik am Neuen Wiener Konservatorium. Lang schuf v.a. Unterhaltungsmusik und Wienerliedern. Bekannt wurde er vor allem durch seine Filmmusik für zahllose in den 1950er Jahren gedrehte und beim Kinopublikum im Nachkriegsdeutschland beliebte sogenannte Heimatfilme wie Lumpacivagabundus, Der Hofrat Geiger, Der alte Sünder, Hallo Dienstmann, Ober, zahlen! und Die Fiakermilli. Im Duett mit seiner Partnerin Maria Andergast sang Hans Lang auch einige seiner Lieder selbst. Er schrieb das Drehbuch zum Film Haifische der Nachkriegszeit (1925) sowie die Operette Lisa, benimm dich! (Uraufführung 21. März 1939 Wien). Bei vielen Stücken arbeitete er mit dem Textdichter Erich Meder zusammen. Viele ihrer Wienerlieder wurden sehr populär. Unter dem Pseudonym Lois Wurzinge] komponierte Lang außerdem volkstümliche Lieder, wie Abend am Almsee und Der Gamsbock..

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Wien, Friedhof Neustift am Walde

Bild: 08/2005)

George Michael  eigentl. Georgios Kyriacos Panayiotou

Bild: University of Houston Digital Library (1988)  

Englischer Sänger, Komponist und Songwriter; Sohn eines griechisch-zypriotischen Vaters, Betreiber eines Restaurants, der 1950 nach England gekommen war, und dessen britischer Ehefrau; einer Tänzerin. Bevor Michaels eigentliche Karriere begann, spielte er u.a. in der tube, der Londoner U-Bahn, z.B. Songs wie 39 von Queen und in Clubs und lokalen Schulen, wo er auch als DJ agierte. 1981 gründete Michael gemeinsam mit Andrew Ridgeley, einem Schulfreund aus gemeinsamer Zeit an der Bushey Meads School in Bushey, das DuoWham!, das bis 1986 bestand. 1983 erzielte ihr Album Fantastic, Rang 1 in den UK-Charts. In der Folge produzierten sie eine Reihe erfolgreicher Singles, darunter Young Guns, Wham Rap! und Club Tropican. Ihr zweites Album mit dem Titel Make It Big erreichte Platz. 1 in den US-Charts. Singles aus diesem Album, darunter Wake Me Up Before You Go-Go, Freedom, Everything She Wants, erreichten Platz 1 in the UK- und US-Charts, bzw. Careless Whisper, welches auf Platz 1 in 25 Ländern inklusive der UK- und US-Charts kam und George Michaels erste Solo Single war. 1985 erhielt Michael den ersten seiner drei Ivor Novello Awards for Songwriter of the Year from the British Academy of Songwriters, Composers and Authors. 1987 kam sein erstes Soloalbum unter dem Titel Faith, das kommerziell erfolgreichste Album seiner Karriere auf den Markt, für das er im Jahr 1989 mit einem Grammy Award in der Kategorie Album des Jahres ausgezeichnet wurde. Sein zweites Soloalabum, Listen Without Prejudice Vol. 1, erschien ein Jahr später, im Spätsommer 1990, blieb jedoch trotz guter Kritiken hinter dem des Vorgängers Faith zurück; trotzdem wurden bislang weltweit ca. acht Millionen Tonträger verkauft. Im Frühjahr 1996 erschien bei der Plattenfirma Virgin mit Older sein drittes Soloalbum. Im Herbst 1998 veröffentlichte Michael das Greatest-Hits-Album Ladies & Gentlemen: The Best of George Michael, das Platz 1 der BBC-Charts erreichte und das u.a. den Song Don’t Let the Sun Go Down on Me, ein Duett mit Elton John, und eine Coverversion des Stevie-Wonder-Songs As, aufgenommen im Duett mit Mary J. Blige, enthält. Mitte 2000 nahm er mit Whitney Houston die Single If I Told You That auf, und im Frühjahr 2002 folgte seine Single Freeek!. Anfang 2004 ließ er verlauten, daß sein Album Patience sein letztes kommerziell vertriebenes Werk sein würde; seine Musik könne nur noch - kostenlos - von seiner Homepage heruntergeladen werden. Im Dezember 2008 erschien der ursprünglich für die Spice Girls geschriebene Weihnachtssong December Song für 24 Stunden zum freien Herunterladen von seiner Internetseite.

Am 21.11.2011 mußte Michael ein Konzert in Wien absagen, da er sich eine Lungenentzündung zugezogen hatte, wegen der er für einen Monat im Wiener Allgemeinen Krankenhaus behandelt wurde. Aber auch die noch ausstehenden Auftritte seiner geplanten Tournee wurden abgesagt (die Erfahrung seines Krankenhausaufenthaltes verarbeitete Michael in dem Song White Light, das er dem Krankenhauspersonal widmete). Am 12.8.2012 trat Michael bei der Abschlußfeier der XXX. Olympischen Sommerspiele 2012 in London auf. Einen Monat später gab er im Rahmen einer Wohltätigkeitsgala gegen Aids im Opéra Garnier in Paris ein weiteres Konzert. Begleitet wurde er von einem Symphonieorchester und präsentierte dabei Songs aus seinem neuen Album Symphonica.

George Michael kam immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt: So wurde er am 4.4.2010 in London verhaftet, nachdem er mit seinem Auto ein Gebäude in Hampstead gerammt hatte. Er wurde auf Kaution entlassen, jedoch im September 2010 erneut verhaftet - diesmal, weil er unter Drogeneinfluß gefahren war; es erfolgte eine Verurteilung zu acht Wochen Gefängnis, zu einer Geldstrafe von 1.400 Euro und fünf Jahren Führerscheinentzug; er konnte jedoch bereits nach knapp vier Wochen vorzeitig das Gefängnis verlassen. Zuvor war er bereits 1988 auf einer öffentlichen Toilette in Los Angeles wegen sog. cruising, d.h. Suche nach einem Sexualpartner, verhaftet und zu einer Geldstrafe, gemeinnütziger Arbeit, die er in einer Jugendorganisation ableisten mußte, und einer psychologischen Beratung verurteilt worden.

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Bilder: Dirk Schmitz (07/2018)

London, Highgate North Land Cemetery

Maria Mucke

 

 

Deutsche Sängerin und Schauspielerin; Tochter eines Architekten; begann ihre berufliche Karriere an den Städtischen Bühnen Leipzig bei Lina Carstens und an der Musikhochschule Leipzig bei Gertrud Bartsch, wo sie 1938 ihr erstes Engagement an den Städtischen Bühnen Leipzig hatte. Von 1940 bis 1945 war sie am Nationaltheater Weimar tätig. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam sie nach Wiesbaden, wo sie den Wiesbadener Paul Kuhn und seine Swingstars kennenlernte und mit dem Singen begann. 1948 entstand die erste Rundfunk-Aufnahme mit dem Tanzorchester Willy Berking beim Hessischen Rundfunk, der Aufnahmen mit einigen deutschen Sendeanstalten folgten. 1950 schloß sie einen Vertrag mit der damals neuentstandenen Philips-Tongesellschaft ab. In der Folge entstanden Schallplatten mit Chansons und Operettenquerschnitten. Ihre bekannteren Schlager waren La-Le-Lu, Zauber von Paris und Heut' ist ein Feiertag für mich,. der 1956 in die Top-10 der deutschen Single-Charts aufstieg. Tourneen führten sie durch viele Länder im westlichen Europa sowie nach Amerika und Marokko. Für das Fernsehen trat sie in Sendungen mit Hans-Joachim Kulenkampff in der ARD und Peter Frankenfeld im ZDF und zuletzt in der SWF-Serie Der Forellenhof auf. Von 1993 bis 1995 übernahm sie Gastrollen am Volkstheater Frankfurt, das Liesel Christ gemeinsam mit Wolfgang Kaus 1971 gegründet hatte., und von 1992 bis 2007 war Maria Mucke Dozentin für Schlager und Chanson an der staatlichen Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Frankfurt am Main.

Verheiratet war Maria Mucke seit 1950 mit dem späteren Programmdirektor des Hessischen Rundfunks Hans-Otto Grünefeldt.

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Kronberg im Taunus, Friedhof Thalerfeld.

Bilder: 08/2018

Régine Crespin

 

 

Französische Opernsängerin (Sopran); kam im Alter von fünf Jahren mit ihren Eltern nach Nîmes, wo diese ein Schuhgeschäft eröffneten. Nachdem sie das Abitur nicht bestanden hatte, mußte sie ihren Wunsch,  Apothekerin zu werden aufgeben. Als sie beim Concours des plus belles voix de France gewann, stimmte ihr Vater ihrem geänderten Berufswunsch zu und erlaubte ihr ein Studium am Pariser Konservatorium, so daß sie bei Georges Jouatte ein Gesangsstudium beginnen konnte. Bereits während des Studiums errang sie drei Preise, und 1948 debütiert sie in Reims als Charlotte in Jules Massenets Werther. 1950 sang sie als Mitglied l’Opéra du Rhin den Part der Elsa in Wagners Lohengrin. in Mulhouse. Berühmt für die klare Klangfarbe ihrer Stimme und der feine Interpretation, kam sie auf Empfehlung von André Cluytens 1957 nach Bayreuth, wo sie unter Wieland Wagner drei Jahre lang die Rolle der Kundry im Parsifal sang, nachdem sie Deutschunterricht bei dem Übersetzer Lou Bruder, den sie später heiratete, Deutschunterricht nahm, um die Rolle zu perfektionieren. 1961 kam sie erneut zu den Bayruther Festspielen - diesmal in der Rolle der Sieglinde in Die Walküre und als Dritte Norn in Götterdämmerung.. Es folgte eine internationale Karriere, die sie nach Glyndebourne, Salzburg, Mailand, London und an der MET führte Unter Herbert von Karajan gab sie 1967 die Brünnhilde in Die Walküre bei ihrem ersten Auftritt bei den Salzburger Festspielen.In den frühen 1970er Jahren stellten sich Stimmprobleme ein und versuchte sich deshalb in Mezzosopran-Rollen. 1974 bot ihr der Regisseur Gérard Oury die Rolle der Frau eines südamerikanischen Diktators, der von Louis de Funès für den geplanten Film Le Crocodile hätte dargestellt werden sollen, an; da dieser jedoch wegen eines Herzinfarkts, den er 1975 während der Dreharbeiten erlitt, nicht mehr nicht mehr zur Verfügung stand, mußte das Projekt aufgegeben werden: Régine Crespin wird niemals in einem Film mitwirken. . Aber 1989 sang sie die Carmen in der 6-teiligen TV-Serie L'Or du diable des Regisseurs Jean-Louis Fournier. Von der Bühne verabschiedete sie sich von der Bühne der Opéra de Paris mit der Rolle der Gräfin inPeter Tschaikowskijs La Dame de Pique. Von 1976 bis 1992 unterrichtete sie am Conservatoire de Paris , außedem gab sie parellel über einen Zeitraum von zwanzig Jahren Kurse für das Merola Opera Programme der San Francisco Opera, .sowie Meisterkurse an verschiedenen Universitäten und Konservatorien in Europa und den USA.

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Bild: Herbert Herterich (08/2018)

Paris, Cimetière du Père Lachaise, Columbarium

Jean-Louis Duport

 

 

Französischer Cellist und Komponist; nahm zunächst Tanz- und Geigenunterricht, bevor er von seinem älteren Bruder Jean-Pierre Duport Violoncellounterricht erhielt. Sein erster Auftritt beim Concert Spirituel im Jahr 1768 war so erfolgreich, daß er fortan in den wichtigsten Pariser Salons gefragt war, beispielsweise beim Baron de Bagge, wo er Luigi Boccherini begegnete, beim Prinzen Henri-Louis-Marie de Rohan-Guéménée, bei der Loge Olympique, dem Concert des amateurs oder bei privaten Konzerten der Königin Marie-Antoinette. Giovanni Battista Viotti, dem er freundschaftlich verbunden war, komponierte für ihn drei Divertissements. Der Engländer John Crosdill war einer seiner Schüler. Nach dem Beginn der französischen Revolution floh er 1789 nach Berlin, wo sein Bruder bereits seit 1773 Musiker an der Königlichen Kapelle war - zunächst im Dienste von Friedrich dem Großen stand und dann, nachdem Friedrich Wilhelm II. diesem auf den Thron gefolgt war, auch von diesem als Cellist engagiert worden war. Jean-Louis wurde ebenfalls als Cellist Mitglied der Königlichen Kapelle. Als Napoléon im Zuge des vierten Koalitionskrieges im Jahr 1806 nach der sogenannten Doppelschlacht von Jena und Auerstedt am 14.10.1806 die preußische Armee unter Fürst zu Hohenlohe-Ingelfingen bei Jena und Karl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig bei Auerstedt geschlagen hatte und am 27.10. in Berlin einzog, verließ er die Stadt und kehrte nach Frankreich zurück, zuerst nach Marseille, dann 1813 nach Paris, wo er Professor am Konservatorium wurde und erster Cellist an der Chapelle Impériale.

Duport war Mitglied der Freimaurerloge von Paris Saint Jean d'Écosse (17811) und der Olympique de la Parfite Estime (1786).

Verheiratet war Jean-Louis Duport mit Louise Celeste, Tochter des Bildhauers Jean-Pierre-Antoine Tassaert.

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Paris, Cimetière du Père Lachaise

Bilder: Herbert Herterich (12/2018)
bilder: Reinhard Finkskes (02/2020)
Bilder: Erich Buschneg (11/2023)
Musiker CII

Omnibus salutem!