Walther Heinrich Alfred Hermann von Brauchitsch

Quelle: Deutsches Bundesarchiv Bild 183-E00780

Deutscher Generalfeldmarschall; Sohn des königlich-preußischen Generals der Kavallerie Bernhard von Brauchitsch (*1833, †1910); gehörte während des Ersten Weltkrieges dem Generalstab an und wurde in der Weimarer Republik in die aufgrund des Versailler Vertrages auf 100.000 Mann begrenzte Reichswehr übernommen. 1938 wurde er im Zuge der Blomberg-Fritsch-Krise als Nachfolger von Werner von Fritsch zum Oberbefehlshaber des Heeres ernannt. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges leitete er den Angriff auf Polen und anschließend die Operationen der Wehrmacht an der Westfront in den Niederlanden, Belgien und Frankreich und – trotz Differenzen mit Hitler – auch den Überfall auf die Sowjetunion im Jahre 1941. Für das Scheitern der Einnahme Moskau machte Hitler von Brauchitsch verantwortlich, der daraufhin am 19.12.1941 seinen Abschied nahm. Nach Kriegsende wurde er als Kriegsverbrecher angeklagt und verurteilt; er starb in britischer Haft.

Zurück zur Personenliste                         

Anami Korechika

Japanischer General und Minister; besuchte die kaiserlich-japanische Militärakademie und wurde 1906 zum Unterleutnant der Infanterie befördert. Im November 1918 verließ er die Kriegsakademie im Rang eines Hauptmanns und wurde im April 1919 Mitarbeiter im Generalstab. Von diesem Zeitpunkt wurde er rasch befördert: Im Februar 1922 zum Major, im August 1923 zum Stabsoffizier und im August 1925 zum Oberstleutnant; schließlich wurde er im Mai 1925 zum Mitglied im Generalstab ernannt und war 1927 als Militärattaché in Paris akkreditierte. In den Jahren 1936 und 1937 wurde Anami zum Chef des Militärischen Verwaltungsbüros im Heeresministerium bzw. zum Chef des Personalbüros im Heeresministerium, kurz darauf, im Jahr 1938, zum Generalleutnant ernannt und 1943 zum General. Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges, im April 1945, wurde Anami als Heeresminister Mitglied im japanischen Kabinett und versuchte die Kapitulation Japan zu verhindern, auch indem er Kaiser Hirohito in diese Richtung beeinflußte. An dieser Meinung hielt er selbst nach den am 6. und 9. August 1945 auf Hiroshima und Nagasaki erfolgten Atombombenabwürfe fest. Erst als Hirohito persönlich die Kapitulation befahl, unterzeichnete er am 14. August 1945 -ebenso wie dann alle Mitglieder des Kabinetts - die Kapitulationsurkunde. Anschließend beging er rituellen Selbstmord (Seppuku).

Zurück zur Personenliste                         

Ernst Lindemann

Quelle: Bundesarchiv, Bild 101II-MN-1361-21A

Deutscher Marineoffizier; trat 1913 in die kaiserliche Kriegsmarine ein. Die Ausbildung zum Kadetten erfolgte auf dem Schweren Kreuzer SMS Hertha. Ab April 1914 besuchte er die Marineschule in Mürwik, bevor er 1915 seinen Dienst auf See antrat und u.a. Artillerie-Offizier auf den Linienschiffen SMS Elsaß und SMS Schleswig-Holstein war. 1920 wurde er zum Oberleutnant zur See befördert, 1925 zum Kapitanleutnant, 1932 zum Korvettenkapitän, und 1932 wurde er als Geschützkommandant auf einem der sogenannten Westentaschenschiffe, der Admiral Scheer, abkommandiert. 1938 erhielt er schließlich die Beförderung zum Kapitan zur See. Zwischen 1931 und 1934 war er außerdem Lehrer an der Schiffs-Artillerie-Schule und 1935 beim Kommando I. Marinelehrabteilung der Reichsmarine. Zudem war Lindemann von 1936 bis 1939 Referent und später auch Chef der Ausbildungsabteilung im Oberkommando der Kriegsmarine. Im August 1940 erhielt er das Kommando über das gerade in Dienst gestellte Schlachtschiff Bismarck. Um im Verband mit dem Schweren Kreuzer Prinz Eugen im Atlantik alliierte Geleitzüge anzugreifen, mußte das Schiff die Blockade der britischen Marine durchbrechen, wurde aber bei diesem Versuch von dem britschen Flaggschiff HMS Hood und der HMS Prince of Wales entdeckt und gestellt. Bei dem Gefecht in der Dänemarkstraße wurde die Hood von der Bismarck versenkt, wobei insgesamt 1419 Besatzungsmitgliedern ums Leben kamen. Die ebenfalls schwer getroffene Prince of Wales drehte ab. Die Bismarck, durch einen Treffer im Vorschiff an einem der Ölbunker getroffen, verließ den Verband und lief in Richtung des Hafens Saint-Nazaire an der französischen Atlantikküste ab, während es der Prinz Eugen gelang, in den in den Atlantik zu entkommen. Die Bismarck konnte sich zwar ihren Verfolgern HMS Suffolk und HMS Norfolk entziehen, ihre Route konnte aber aufgrund eines von den Briten abgefangenen Funkspruchs wieder lokalisiert werden. Am 26.5.1941 wurde die Ruderanlage der Bismarck durch ein von einem Flugzeug abgeworfenen Torpedo getroffen, so daß sie ihrer vollen Leistung verlustig ging. Am folgenden Tag wurde das Schlachtschiff von vier Kriegsschiffen der Royal Navy gestellt und ging etwa 550 Seemeilen westlich von Brest bei den Koordinaten 48°10´Nord, 16°12´West unter. Bis heute unklar geblieben ist - obwohl das Wrack 1989 gefunden und später untersucht wurde -, ob das Schiff aufgrund eines Topedotreffers oder durch Selbstversenkung unterging. Von der Besatzung überlebten nur 116 Mann, die von verschiedenen Einheiten aufgenommen wurden. Lindemann, der mit seinem Schiff unterging, wurde 1941 postum das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes für die Versenkung des britischen Schlachtkreuzers HMS Hood verliehen.

Zurück zur Personenliste                         

Edmund Taczanowski

Polnischer General; schon als junger Mann war er von Adam Mickiewicz beeinflußt, der sich 1831 in Choryn aufhielt, als die Preußen ihn daran hinderten, ins von Rußland besetzte Polen zurückzukehren, um sich dort der Freiheitsbewegung anzuschließen. Taczanowski quittierte den Dienst in der preußischen Armee, um am Großpolnischer Aufstand von 1846 und 1848 an der Revolte gegen das österreichische Regiment in Polen teilzunehmen. Nachdem das Unternehmen gescheitert war, schloß er sich Giuseppe Garibaldis Risorgimento an. Verwundet geriet er in französische Gefangenschaft und diente nach seiner Freilassung als General in der polnischen aufstand 1863 gegen die russische Besatzung. Als diese Aktion ebenfalls mißlang, floh Taczanowski über Frankreich in die Türkei wo er vergeblich versuchte, eine polnische Befreiungsarmee aufzustellen. Amnestiert, erlaubte ihm die preußische Regierung 1870 die Rückkehr zu seiner Familie nach Choryn. Heute ist sein Grab ein Denkmal polnischen Unabhängigkeitswillens, und sein Haus stellt einen historische Markstein dar, in dem Taczanowskis als auch Mickiewiczs gedacht wird. Verheiratet war er seit 1860 mit Aniela Baranowska, der Tochter der Schriftstellerin Agnieszka Baranowska.

Zurück zur Personenliste                         

Bilder: Matthias Bauer (06/2009)

Salzgitter OT Hoherode, Friedhof

Bilder: Hans-Christian Seidel (05/2009)

Berlin, Städt. Friedhof Dahlem

Warschau, Cmentarz Wojskowy

Fuchu b. Tokio, Tama Reien Friedhof

Johann Jakob Otto August Rühle von Lilienstern

 

Preußischer Generalleutnant und Militärschriftsteller; Sohn eines Sekondeleutnant a.D., Ritterschaftsrat und Besitzer des Gutes Königsberg bei Prignitz; besuchte das Kadettenhaus Berlin und wurde gemeinsam mit Heinrich von Kleist am 6.12.1795 zusammen Fähnrich im 3. Bataillon des Garderegiments. Seit jener Zeit verband Beide eine enge Freundschaft, obwohl sie verschiedene Berufswege einschlugen. Neben den militärischen Studien beschäftigten er sich mit verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen, namentlich der Mathematik, den Naturwissenschaften,aber auch mit der Philosophie, der Politik und der Musik.

Während des 4. Koalitionskrieges gegen Napoléon kämpfte Rühle von Lilienstern 1806 im Korps des Fürsten Friedrich Ludwigs zu Hohenlohe-Ingelfingen als Generalstabsoffizier in der Schlacht bei Jena und Auerstedt. Nach der Kapitulation von Penzlau ruhte sein aktiver Dienst in der Armee, so daß er sich leterarisch betätigte, so gab er u.a. zwischen 1808 und 1810 Pallas, Zeitschrift für Staats- und Kriegskunst heraus. Nach dem Frieden von Tilsit erbat und erhielt er die Erlaubnis in Weimarische Dienste zu treten. Dort stieg er zum Major auf und wurde Kammerherr sowie Gouverneur des Prinzen Bernhard von Weimar. Mit ihm war er 1809 bei der Sächsischen Armee am Feldzug gegen Österreich beteiligt. 1811 gab Rühle seine Anstellung auf und betätigte sich in der Landwirtschaft, da sein Ersuchen um Verwendung als Lehrer an der Allgemeinen Kriegsschule aufgrund nicht vorhandener Stellen abgelehnt worden war. 1813. schloß er sich Freiwilliger dem preußischen Heere an und wurde im Range eines Majors dem Generalstab Blüchers zugeteilt. Damit gehörte er zu dem Kreis Scharnhorsts, Gneisenaus, und Müfflings. jenen einflußreichsten entschlossenen Personen, die, sich zum kompromißlosen Widerstand gegen die Herrschft Napoléon entschlossen hatten.

Er verstarb, als er sich in Salzburg anläßlich des Besuchs bei einer befreundeten Dame aufhielt.

Zurück zur Personenliste                                

Bilder: Erik Siegfried Mayer (2012)

Salzburg, St. Sebastiansfriedhof

Hermann von Wrangel

 

Schwedischer Feldmarschall und Generalgouverneur von Livland (heute ungefähr die Gebiete Estland und Lettland); Sohn eines Landrats und Schwedischen Rittmeisters in Estland; Vater Carl Gustav Wrangels (*1613, †1676); Wrangel, der schon früh in schwedische Dienste getreten war, wurde 1612 Kommandant der am rechten Ufer der Narva gelegnen Festung Iwangorod und 1616 Kommandant in Schloß Kalmar. Es folgten Kommandos 1619 über die Festung Älvsborg, und 1623 wurde Wrangel, der 1621 zum Feldmarschall befördert worden war, Statthalter in Kalmar und 1625 Statthalter von Jönköping. Nachdem Elbing (heute Elbląg) am 14.7.1626 in die Hände der Schweden gefallen war, ernannte ihn Gustav II. Adolf 1627 zum Gouverneur des im Polnisch-Schwedischen Kriege bedeutenden Nachschubhafen. Während dieses Krieges (1600–29) rückte er am 1.2.1629 mit einer Armee von 6.000 Mann geben die polnische Armee unter Stanislaw Potocki vor, die bei Brodnica (Strasburg) im Winterquartier lag, und schlug die Polen in der Schlacht bei Górzno, verfolgte auch die fliehenden Polen bis Thorn, konnte die Stadt jedoch nicht einnehmen, so daß er nach Elbing zurückkehrte. 1630, dem Jahr in dem Schweden in den Dreißigjährigen Krieg eingriff, wurde er zum Reichsrat ernannt und 1632 zum Gouverneur von Preußen. 1633 begleitete er den im November 1632 in der Schlacht von Lützen gefallenen Gustav II. Adolf nach Schweden. 1635 verhandelte er den am 12. September selben Jahres zwischen Polen und Schweden in Stumsdorf geschlossenen Friedensvertrag. Am 12.1.1636 räumten die Schweden unter Wrangel dann Elbing und gaben es an den Herzog von Preußen zurück. Der Feldmarschall schloß sich jetzt mit Johan Banér zusammen, der am 4.10.1636 in der Schlacht bei Wittstock über ein überlegenes kaiserlich-sächsisches Heer siegte. Da es zwischen den beiden Heerführern immer wieder Auseinandersetzungen gab, bot Wrangel seinen Rücktritt erstmals im Juli 1637 an, nahm aber im Herbst 1637 an Kämpfen in Hinterpommern teil. Als Wrangel sich nach Greifswald zurückziehen mußte und sein General Vitzthum von Eckstätt auch nicht verhindern konnte, daß kaiserliche Truppen unter General Gallas die Peene überschritten, wurde in Kämpfen fast die gesamte Armee aufgerieben; daraufhin wurde Wrangel am 6.4.1638 nach Schweden zurückbeordert. Sein Sohn Carl Gustav, der ihn als Oberst begleitet hatte, wurde Generalmajor und nahm seinen Platz ein. Herman von Wrangel begab sich auf sein Schloß Skokloster.

Zurück zur Personenliste                                   

Bild: Koyos (07/2010) Wikipedia.org

Skoklosters socken ( Håbo härad), Grabkapelle der Kirche

Paul Wilhelm Bäumer

          

 

Deutscher Jagdflieger; erlernte nach dem Besuch der Volksschule den Beruf eines Zahntechnikers. Als er sich zu Beginn des Ersten Weltkrieges als Freiwilliger zu den Seefliegern meldete, wurde er abgewiesen, trat dann der Reichswehr als Infanterist bei und kam nach der Grundausbildung zunächst an die Westfront, bevor er Anfang 1915 an die Ostfront verlegt wurde. Dort wurde er durch einen Durchschuß seines linken Unterarms verwundet. Nach seiner Genesung kam er zu seinem Bataillon zurück, meldet sich dann aber bei den Luftstreitkräften, wurde angenommen - allerdings zunächst als Wachsoldat - und kam dann nach der fliegerischen Ausbildung am 28.6.1917 zur Jagdstaffel Boelcke (Jasta 2) und wenig später zur Jagdstaffel 5, wo er innerhalb von vier Tagen drei feindliche Beobachtungsballons abschoß. Im August 1917 kam er wieder zurück zur Jagdstaffel Boelcke, wo er sehr erfolgreich war: Innerhalb weniger Tage “erzielte er seit September fünfzehn weitere Abschüsse.” Nach seinem 30. Luftsieg wurde Bäumer zur höchsten deutschen Kriegsauszeichnung, dem Orden Pour le Mérite vorgeschlagen, mit dem er offiziell am 2.11.1918 ausgezeichnet wurde. Bis Kriegsende hatte Bäumer, der selber mehrmals abgeschossen worden war, insgesamt 43 Luftsiege errungen und war damit einer der erfolgreichsten deutschen Jagdflieger im Ersten Weltkrieg. Nach dem Ende des Krieges arbeitete er kurzzeitig bei Blohm & Voss und arbeitete, nachdem er sein Examen erfolgreich abgelegt hatte, als Zahnarzt (einer seiner Patienten war Erich Maria Remarque, der Bäumlers Namen für den seines Protagonisten in dem Erfolgsroman Im Westen nichts Neues verwendete). 1922 gründete er gemeinsam mit einem ehemaligen Fliegerkameraden in Hamburg die Flugzeugbaufirma Bäumer Aero GmbH und betätigte sich außerdem als Kunstflieger.

Bäumer starb bei einer fliegerischen Abendveranstaltung in Kopenhagen, als der Motor seiner Flugzeugs versagte und die Maschine aus ca. 650 Metern Höhe in den Øresund stürzte.

Zurück zur Personenliste                              

Bilder: Norbert Seydinovic (04/2014)

Hamburg, Friedhof Ohlsdorf

Karl Friedrich Max von Müller

 

Deutscher Marineoffizier, Kapitän z. See; Sohn eines preußischen Offizier; war vom 10.6.1912 bis September 1912 Admiralstabsoffizier der Hochseeflotte und anschließnd bis zum April 1913 im Reichsmarineamt tätig, bevor er im Mai 1913 zum - letzten - Kommandanten des Kleinen Kreuzers SMS Emden - damals Teil des Ostasiengeschwaders unter Konteradmiral Maximilian Graf von Spee - ernannt wurde. Nach Beginn des Ersten Weltkrieges war SMS Emden aus dem Ostasienverband in Tsingtau entlassen und führte Kreuzerkrieg im Indischen Ozean. Durch die Emden wurden innerhalb von zwei Monaten 16 britische Handelsschiffe versenkt und weitere sieben Schiffe aufgebracht. Außerdem gelang es von Müller, in der indischen Hafenstadt Madras Öllager zu zerstören und den russischen Kreuzer Schemtschug sowie der französische Torpedobootzerstörer Mousquet im Hafen von Penang (Malaysia) zu versenken.

Geschütz der Emden am Rande des Hyde Parks in Sydney.

Das Glück verließ von Müller allerdings, als er auf den im Indischen Ozean gelegenen Kokosinseln eine Kabelstation zu zerstören beabsichtigte; sein Schiff wurde von dem australischen Kreuzer HMAS Sydney, der noch von der Kabelstation aus informiert worden war, überrascht und kampfunfähig geschossen. SMS Emden wurde während des Gefechts auf den Strand gesetzt. Bei dem Gefecht wurden 133 Seeleute der Emden getötet, 202 Männer gerieten in Kriegsgefangenschaft, darunter auch Karl von Müller. Diese verbrachte erzunächst in Malta, dann in England. Ab Januar 1918 war in Holland interniert. Nach seiner Entlassung nach Deutschland wurde von Müller im Oktober zum Abteilungschef im Allgemeinen Marine-Departement des Reichsmarineamtes ernannt und am 1. Oktober 1918 zum Kapitän zur See befördert. Nach dem Zusammenbruch des Kaiserreiches reichte Müller am 11.1.1919 seinen Abschied ein und zog sich in seine Heimatstadt Blankenburg zurück.

Teile der Mannschaft von SMS Emden, die auf der Insel abgesetzt worden waren, schlugen sich nach der Zerstörung des Kleinen Kreuzersunter der Führung des 1. Offiziers Hellmuth von Mücke nach Konstantinopel (heute Instanbul) und dann weiter nach Deutschland durch.

Auflistung der Opfer auf australischer Seite auf dem Emden-Denkmal am Rande des Hyde-Parks in Sydney (Bilder: KN, 12/2001)

Auszeichnungen u.a.: Pour le Mérite (1918)

Zurück zur Personenliste                             

Blankenburg (Sachsen-Anhalt) Waldfriedhof

Bilder: Thomas Haas (05/2014)

Friedrich Wilhelm Ludolf Gerhard Augustin von Steuben

 1780   

Preußischer Offizier; US-amerikanischer General; trat als 16-Jähriger in die preußische Armee ein, nahm am Siebenjährigen Krieg als Hauptmann in der Armee Friedrichs II. teil und wurde anschließend entlassen, verarmte und verdingte sich von 1764 bis 1775 als Hofmarschall des Fürsten von Hohenzollern-Hechingen; in dieser  Zeit wurde er zum Baron ernannt. Auf Empfehlung Benjamin Franklins, der von 1776 bis 1779 in Paris als Diplomat die Interessen der nordamerikanischen Kolonien führte und den er dort 1777 kennenlernte, ging er noch im selben Jahr nach Amerika, trat dort in die Armee George Washingtons ein und sorgte als Generalinspekteur für die Organisation, Ausbildung und Disziplin der amerikanischen Truppen; außerdem truger auch mit eigenen Truppenkommandos im US-amerikanischen Unabhängigkeitskrieg zum Sieg über das britische Heer bei. Nach dem Ende des Unabhängigkeitskrieges erhielt er kein militärisches Amt mehr ud verarmte erneut. Allerdings gewährte ihm der Kongreß schließlich eine Pension, und vom Staat New York erhielt er ein Landgut. Zu seinem Andenken findet alljährlich Ende September in New York City die Steubenparade statt. In Deutschland wurde 1930 anläßlich seines 200. Geburtstages die Steuben-Schurz-Gesellschaft e.V. in Frankfurt am Main gegründet und, nachdem die Nationalsozialisten sie 1933 aufgelöst hatten, 1948 in Wiesbaden erneut ins Leben gerufen; heute befindet sich der Sitz der Gesellschft wieder in Frankfurt am Main

Zurück zur Personenliste                         

Bild: Doug Kerr (07/2010) Wikipedia.org
Bild: Doug Kerr (07/2010) Wikipedia.org

Remsen (Oneida County, NY), Ranch Steubenville

Johann Justus Georg Gustav von Rauch

 

 

Preußischer General der Infanterie und Kriegsminister; Sohn eines Ingenieurcapitän in braunschweigischen Diensten; trat 1788 in Potsdam die Ingenieurakademie in Potsdam ein, an der sein Vater Lehrer war. Im April 1790 erfolgte seine Beförderung zum etatmäßigen Leutnant im Ingenieurkorps, war bis zum Spätherbst 1796 bei Landesaufnahmen und Befestigungsarbeiten an der schlesisch-österreichischen Grenze und in den neuerworbenen Landesteilen eingesetzt und nahm auch an dem durch die dritte Teilung Polens verursachten Krieg des Jahres 1794 teil. 1802 kam er als Quartiermeisterleutnant in den neugebildeten Generalstab, wurde am 12.12.1803 zum Kapitän ernannt und 1805 dem “vortragenden Generaladjutanten“ von König Friedrich Wilhelm III., Oberst Friedrich von Kleist zugeteilt. Im Generalstab, in dem er am 22.10.1805 zum Major und Generalquartiermeister befördert worden war, nahm er  am Vierter Koalitionskrieg 1806/07 teil. 1807 wurde Rauch Generalstabschef bei General von Rüchel, dem Gouverneur von Königsberg. Nach dem Friedensschluß wurde Rauch Gerhard von Scharnhorst zugeteilt und leistete bei dessen Neuordnung der Preußischen Armee wesentliche Beiträge. Auf Vorschlag Scharnhorsts wurde er Mitglied einer unter dessen Vorsitz einzusetzenden Kommission zur Reorganisation des Ingenieurkorps. 1809 wurde Rauch Direktor der 2. Division des Allgemeinen Kriegsdepartements im Kriegsministerium, und am 16.3.1812 - bei gleichzeitiger Beförderung zum Generalquartiermeisterleutnant - interimistischer Kommandeur des Ingenieurkorps. Zu Beginn des Befreiungskrieges wurde Rauch, seit 1812 im Range eines Oberst, am 1.3.1813 Generalstabschef beim Korps des Generals Ludwig Yorck von Wartenburg. Nach dem Tode Scharnhorsts wurde er Chef des Ingenieurkorps und zugleich an August Graf Neidhardt von Gneisenaus Stelle interimistischer Generalstabschef von General Gebhard Leberecht Fürst Blücher von Wahlstatt; parallel dazu war er Bevollmächtigter des Kriegsministeriums für die Ergänzung und Wiederaufrüstung des Heeres. Nach dem Frieden von Paris erfolgte 1814 seine Ernennung zum Chef des Ingenieurkorps und Generalinspekteur der Festungen. Am 30.3.1829 wurde Rauch zum General der Infanterie befördert, am 21.11.1831 zum Mitglied des Staatsrates ernannt. 1837 übernahm er zunächst die Geschäfte des Kriegsministers General Job von Witzleben, der aus gesundheitlichen Gründen von der Wahrnehmung der Geschäfte als Kriegsminister entbunden worden war und nach dessen Tod im Juli 1837 das Amt des Kriegsministers, bat jedoch Anfang Februar 1841 aus gesundheitlichen Gründen um seinen Abschied.

Zurück zur Personenliste                   btn_up              

Bild: Beek100 (12/2007) Wikipedia.de
Bild: Beek100 (12/2007) Wikipedia.de

Berlin, Invalidenfriedhof

Militär XXVI

Omnibus salutem!