Deutscher Generalfeldmarschall (seit 1944); trat im Jahr 1909 als Fahnenjunker in das Militär ein. Im Ersten Weltkrieg war er u.a. Ordonnanzoffizier der Obersten Heeresleitung (OHL), in der Weimarer Republik war er Offizier der Reichswehr. Im Zweiten Weltkrieg war er zunächst Chef des Generalstabes der 16. Armee und nahm in dieser Funktion sowohl am Polen- als auch am Westfeldzug teil. Am 1.4.1940 wurde Model zum Generalleutnant ernannt. 1941 nahm er am “Unternehmen Barbarossa”, dem Überfall auf die Sowjetunion, teil, und im Zuge des Eroberungskrieges im Osten führte er seit Januar 1942 die 9. Armee und von Januar bis August 1944 nacheinander die Heeresgruppen Nord, Nordukraine und Mitte, war danach Oberbefehlshaber der Heeresgruppe B im Westen und vorübergehend zugleich Oberbefehlshaber West; wehrte die britische Luftlandung bei Arnheim im September 1944 ab und nahm an der Ardennenoffensive teil. Kurz vor Kriegsende ließ er in Essen Deserteure standrechtlich erschießen und duldete in Düsseldorf die Verurteilung des Polizeivizepräsident Franz Jürgens und anderer Personen, die aus eigenem Antrieb Übergabeverhandlungen mit der anrückenden US-Army anstrebten, und deren Erschießung im April 1945. Wenig später erschoß Model, der die Aussichtslosigkeit eines fortgeführten Krieges erkannt hatte und sich weigerte, der Anordnung nachzukommen, wichtige, noch nicht zerstörte Industrie-, Verkehrs- und Versorgungseinrichtungen im Ruhrgebiet zu vernichten, sich auf einem Feld bei Lintorp.
Hürtgenwald, Soldatenfriedhof Vossenack
Deutscher Admiral; Vater des Soziologen und ehemaligen hessischen Kultusminister (1969-74) Ludwig von Friedeburgs; seit 1914 in die Kaiserliche Marine, nahm er im Ersten Weltkrieg als Mitglied er U-Boot-Waffe teil. 1932 wurde er Referent bei Kurt von Schleicher. 1933 wurde der inzwischen im Rang eines Korvettenkapitäns stehende Friedeburg als Marineadjutant unter Reichskriegsminister Werner von Blomberg ins Reichskriegsministerium berufen; 1934 wurde er zum Oberkommando der Marine versetzt, erhielt im Juni 1939 kurzzeitig das Kommando über U-27 und wurde im Juli gleichen Jahres Stabsoffizier in der Organisationsabteilung beim Führer der U-Boot-Waffe Karl Dönitz. Im September 1939 wurde er deren Chef. Seit 1941 Vizeadmiral der U-Boote, wurde er im Februar 1943 zum Kommandierenden Admiral ernannt. Zuletzt war er Generaladmiral. Am 4.5.1945 unterzeichnete er die deutsche Teilkapitulation im Nordwestraum; am 7.5. war er als einer der Unterhändler bei der Unterzeichnung der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht durch Generaloberst Alfred Jodl anwesend und als Kommandierender Admiral der Kriegsmarine Mitunterzeichner der Kapitulationsurkunde im sowjetischen Hauptquartier in Berlin-Karlshorst. Friedeburg beging Suizid.
Flensburg, OT Adelby
Jögeveste (Helme Vald, Valgamaa, Estland).
Michael Andreas,Barclay de Tolly [russ. Михаил Богданович (Михаил Андреас) Барклай-де-Толли]
Russischer Generalleutnant und Kriegsminister; entstammte einer alten schottischen Familie, die sich in Livland niedergelassen hatte. Er trat der russischen Armee bei und nahm am Türkenkrieg von 1788/89, den Feldzügen gegen Schweden 1790 und gegen Polen 1792 und 1794 teil. 1808 ware er wesentlich an der Eroberung Schwedisch-Finnlands beteiligt. In den folgenden zwei Jahre war er Generalgouverneur in Finnland. 1810 ernannte ihn Alexander I. zum Kriegsminister. 1812 führte er die 1. Russische Westarmee gegen Napoléon I., wurde dann aber, nachdem es seitens russischer Nationalisten Proteste gegen seine Ernennung gegeben hatte und am 17. August 1812 Smolensk nach der Einnahme durch die Franzosen zerstört worden war, durch Michail Ilarionowitsch Kutusow ersetzt; nach der Schlacht von Borodino verließ er die Armee. Erst nach dem Tod Kutusows wurde er Oberbefehlshaber der russisch-preußischen Truppen. 1814 war Barclay am Einmarsch in Frankreich beteiligt und wurde im selben Jahr vor Paris zum Feldmarschall ernannt. Nach Kriegsende wurde er in den Fürstenstand erhoben.
Deutscher Marineoffizier; der Sohn eines Leinenfabrikanten trat nach dem Abitur als Offizieranwärter in die Kaiserliche Marine ein. Nach Grundausbildung und Beförderung zu Fähnrich und Leutnant z. See wurde er im Mai 1906 zu dem in der damaligen deutschen Kolonie Tsingtau (heute Qingdao, China) stationierten Ostasiengeschwader versetzt. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland bewarb er sich im Oktober 1908 bei der noch relativ neuen U-Boot-Waffe. Sein erstes Kommando erhielt er auf U 4.; 1911 wurde er Kommandant von U 9, das seinerzeit zu den modernsten Entwicklungen der U-Bootwaffe gehörte und wurde im April 1912 zum Kapitänleutnant befördert. Beim ersten Einsatz der U-Boote nach Beginn des Ersten Weltkrieges im August 1914 vor Helgoland, an dem Weddigens Boot beteiligt war, verlor die Marine zwei Boote, weitere Boote wurde beschädigt. In anschließenden Einsätzen im September 1914 gelang ihm die Versenkung dreier, wenn auch veralteter britischer Panzerkreuzer, die HMS Aboukir, HMS Hogue und HMS Cressy; über 1.500 Menschen verloren dabei ihr Leben (lks., Darstellung in der Illustrirten Zeitung). Otto Weddigen wurde von Wilhelm II. mit dem Eisernen Kreuz Erster und Zweiter Klasse ausgezeichnet. Nur wenige Wochen später gelang es U 9 vor Aberdeen den britischen Kreuzer HMS Hawke zu versenken. Dieser erneute Erfolg brachte Weddigen die Auszeichnung mit dem Orden Pour le Mérite ein. Nach Genesung von einer Verletzung übernahm Weddigen Anfang März 1915 das Kommando über das U 29 und versenkte vier Handelschiffe in der Irischen See. Auf dem Rückmarsch in die Heimat begegnete das Boot am 18.3.1915 östlich des Pentland Firth der Grand Fleet. Nach einem Fehlschuß auf das Schlachtschiff HMS Neptune wurde das Seerohr von Weddigens Boot vom Schlachtschiff HMS Dreadnought aus gesichtet. Trotz Alarmtauchens gelang es U 29 nicht mehr so rasch abzutauchen, um genug an Tiefe zu gewinnen. U 29 wurde gegen 13h40 gerammt, das Boot sank rasch, ohne daß es auch nur einem einzigen Angehörigen der Mannschaft gelang, sein Leben zu retten. Seine Taten und sein früher Tod ließen Kapitänleutnant Otto Weddigen zum Volkshelden werden; zugleich war die Versenkung der britischen Schiffe für die Admiralität Anlaß, jetzt gezielt den weiteren Ausbau der U-Boot-Waffe voranzutreiben. Letztlich hat die verstärkte Kriegsführung mit U-Booten zum Kriegseintritt der Vereinigen Staaten geführt, der durch die Versenkung der Lusitania im Jahre 1915 durch das deutschen U-Boot U 20 unter seinem Kommandanten Schwieger.
Inschrift: Gefallen im Weltkrieg mit seiner Besatzung am 18. III. 1915 im nördlichen Teil der Nordsee bei einem Angriff auf englische Kampfgeschwader. Ehrenbürger der Stadt Herford, Inhaber der Rettungsmedaille, Ritter des Ordens Pour le Merite. Sei getreu bis in den Tod dann will ich dir die Krone des Lebens geben.
Herford, Städtischer Friedhof
Nikolaus II. Graf Pálffy (seit 1587)
Kaiserlicher Feldmarschall; der loyale Gefolgsmann der Habsburger entstammte einem begüterten Adelsgeschlecht Österreich-Ungarns. 1580 wurde er Schloßhauptmann von Pressburg, 1584 Kommandant von Komorn, 1594 Kommandant von Gran. 1598 wurde er zum Generalfeldmarschall ernannt. Er erwarb sich während der Türkenkriegen von 1593 bis 1598 große Verdienste; neben Adolf von Schwarzenberg war er maßgeblich an der Wiedergewinnung der Festung Raab am 29.3.1598 beteiligt. Verheiratet war Pálffy mit Maria Fugger (*?, †1646).
Bratislava, St. Martinsdom
Bild: Library of Congress
Französisches Fliegerass; meldete sich unmittelbar nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges zur Armee, wurde Anfang des Jahres 1915 dann aber bei der Luftwaffe zunächst als Aufklärer eingesetzt; erst 1917 stieg er in Kampfflugzeuge um. Mit 75 Luftsiegen war er der führende Jagdpilot auf der Seite der Allierten, wobei er an einem Tag während zweier Einsätze jeweils sechs feindliche Flugzeuge abschoß. Hinter Manfred von Richthofen stand er, was die Anzahl der Abschüsse anbelagt, an zweiter Stelle. Nach dem Kriege nahm er an Flugwettkämpfen und Flugvorführung teil. Zweimal (1926 und 1927) scheiterte er mit seinem Versuch, eine erste West-Ost-Überquerung des Atlantischen Ozean durchzuführen. Fonck, der von 1919 bis 1924 Abgeordneter für das Départment Vosges war, war von 1937 bis 1939 Inspektor für Kampfflugzeuge der französischen Luftwaffe. Als hochrangiger Mitarbeiter der Vichy-Regierung unter Philippe Pétains nach der französischen Kapitulation im Juni 1940 büßte er allerdings an Ansehen ein und starb weitgehend vergessen.
Saulcy-sur-Meurthe (Dép. Vosges)
Athen, Erster Friedhof
Ioannis Metaxas [griech. Ιωάννης Μεταξάς]
Griechischer General und Diktator; einer ursprünglich aus Byzanz ansäßigen adeligen Familie entstamend; Sohn eines ehemaligen Präfekten der Insel Ithaka; brach die Schule zum vorzeitigen Besuch der Militärakademie in Athen ab, welche er als 14-Jähriger ab September 1885 besuchte. Während des Türkisch-Griechischen Krieges 1897 lernte er den griechischen Thronfolger Konstantin I., kennen, der an der Universität von Heidelberg studiert hatte und ihm ein Stipendium zum Studium in Deutschland vermittelte. 1902 schloß er sein Studium an der preußischen Kriegsakademie mit Auszeichnung ab. Von 1913 bis 1916 war er Generalstabschef, und von 1920 bis 1936 mehrmals Minister. Metaxas betrieb 1935 die Rückkehr König Georgs II.. Nach einem Staatsstreich im April 1936 errichtete er als Ministerpräsident ab August 1936 ein diktatorisches Regierungssystem; Metaxas gilt als Symbol des griechischen Widerstandes gegen den italienischen Vormarsch 1940.
Deutscher Generalfeldmarschall (seit 1940) und Staatssekretär; Sohn eines Marinebeamten; trat im 1910 als Fahnenjunker in das Fußartillerieregiment von Linger (Ostpreußisches) Nr. 1 ein. Im Ersten Weltkrieg wurde er nach entsprechender Ausbildung als Flugzeugbeobachter eingesetzt, war ab Spätherbst 1916 Oberleutnant und Adjutant des Schulkommandeurs der Fliegerschule Alt-Autz in Kurland und wurde kurz vor Ende des Krieges im Range eines Hauptmanns Kommandeur der “Jagdgruppe 6”. Da aufgrund des Versailler Vertrages der Wiederaufbaus von Luftstreitkräften in Deutschland verboten war, quittierte Milch den Dienst und wurde Geschäftsführer der Danziger Luftpost GmbH, später dann Technischer Direktor und Vorstandsmitglied der 1926 gegründeten Deutschen Luft Hansa und ab 1942 deren Aufsichtsratsvorsitzender und Präsident. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten trat er der NSDAP bei und wurde 1933 Staatssekretär des Reichsluftfahrtministeriums (RLM), zugleich Generalinspekteur der Luftwaffe. In seiner Eigenschaft als Staatssekretär des RLMs eröffnete er im Juli 1936 den “Weltflughafen” Frankfurt am Main, mit dessen Bau südlich der Stadt 1934 begonnen worden war. Nach Ernst Udets Suizid im November 1941 wurde Milch, der 1940 zum Generalfeldmarschall ernannt worden war, Generalluftzeugmeister und als solcher Leiter der technischen Entwicklung und der Rüstungsproduktion der Luftwaffe. Nachdem im Laufe des Krieges - insbesondere ab dem Sommer 1943 - die Luftangriffe der Alliierten nach dem Verlust der Lufthoheit der deutschen Luftwaffe auf deutsche Städte immer weiter zunahmen, verlor er zunehmend das Vertrauen des Generalfeldmarschalls Hermann Göring und Hitlers und wurde schließlich Mitte 1944 entmachtet,
Im Nürnberger Milch-Prozeß vom 2. Januar bis 17. April 1947 vor dem amerikanischen Militärgerichtshof wurde Milch als Kriegsverbrecher zu lebenslanger Haft verurteilt, u.a. da er verantwortlich für Einsatz von Zwangs- und Fremdarbeitern in der Rüstungswirtschaft des Dritten Reichs mitverantwortlich befunden wurde (ob er von den Menschenversuche der Luftwaffe im Konzentrationslager Dachau wußte, konnte ihm nicht nachgewiesen werden). 1951 wurde die Strafe von lebenslänglich auf 15 Jahre Haft herabgesetzt; 1954 wurde Milch vorzeitig aus der Haft in Landsberg am Lech entlassen. Später arbeitete er als Industrieberater.
Lüneburg, Zentralfriedhof
Hans Birch Freiherr von Dahlerup (seit 1851)
Dänischer Marineoffizier; Sohn des Postmeisters von Hillerød, absolvierte die dänische Seekadetten-Akademie und bestand 1804 die Offiziersprüfung mit Auszeichnung, und erhielt noch nicht 16 Jahre alt sein Offizierspatent. In einer Seeschlacht während des im Rahmen der Kontinentalsperre durch Napoléon geführten Seekrieges Dänemarks mit Großbritannien geriet der junge Offizier in Gefangenschaft und wurde nach England gebracht. Nach seiner Entlassung nahm er erneut an Kriegshandlungen teil und kam noch zweimal in britische Gefangenschaft. Nach dem Ende des Krieges fuhr der inzwischen im Rang eines Kapitänleutnants stehende Dahlerup auf Handelsschiffen. Nach vier Jahren als Artillerielehrer an der Marine-Akademie, fuhr er als Kommandant verschiedener Schiffe zur See. 1849 trat er in österreichische Dienste, wurde zum Marinekommandanten ernannt und zugleich zum Vizeadmiral und Feldmarschalleutnant befördert und mit dem Auftrag betraut, die marode österreichische Flotte zu restituieren; u.a. richtete er eine Flottenbasis in Triest (heute zu Italien) ein und unterstützte mit den von ihm zusammengefassten Resten der Flotte den Kampf der Truppen Radetzkys, seinerzeit Oberbefehlshaber in der Lombardei und Venetien. im Ersten Italienischen Unabhängigkeitskrieg (1848-49). Nach dem Ende des Krieges ließ er den Marinestützpunkt Triest weiter ausbauten und einen neuen in Pola (heute zu Kroatien) anlegen. Außerdem wurde die Flotte ausgebaut, ein Marineinfanteriekorps gebildet, eine Offiziersschule gegründet und an veränderte Anforderungen angepasste Dienstvorschriften erlassen; außerdem wurde Deutsch zur Kommandosprache erklärt. Seine Moderniserungen wurden allerdings nicht kritiklos hingenommen; es entwickelten sich erhebliche Widerständen nicht nur in der Truppe, so daß Dahlerup 1851 schließlich seinen Abschied nahm. Als Dank für seine Tätigkeit erhob Kaiser Franz Joseph ihn in den Freiherrenstand. 1861 kehrte er allerdings auf Wunsch Erzherzog Ferdinand Max, Bruder des spätere Kaiser Maximilian von Mexiko, und seit 1854 Marine-Kommandant in Triest, dorthin als Berater zurück. Als sich Österreich 1864 im Deutsch-Dänischen Krieg auf die Seite Deutschlands stellte, quittierte er den Dienst und kehrte nach Kopenhagen zurück und verbrachte seine letzten Jahre in der Nähe der Hauptstadt.
Kopenhagen, Holmens Kirkegård
Omnibus salutem!