Französischer Marschall (seit 1804); Herzog von Danzig; Sohn eines städtischen Torwächters; nach dem Wunsch seines Onkels, eines Pfarrers, der nach dem Todes des Vaters die Erziehung übernahm, sollte er ein Mann der Kirche werden; Lefebvre aber bevorzugte die militärische Laufbahn. Im Alter von 18 Jahren trat er am 10.9.1773 in die Gardes-Françaises ein. Im April 1888 wurde er Erster Unteroffizier. Als die Französische Revolution begann, begünstigte er die Flucht der Offiziere, wurde daraufhin aus den Gardes-Françaises entlassen und schloß sich dem Bataillon der Filles-Saint-Thomas an. Als die königliche Familie nach ihrer Flucht festgenommen und in die Tuilerien zurückkehren mußte, wurde er bei deren Verteidigung verwundet. In den Revolutionskriegen wurde er 1792 zum Hauptmann, im Dezember 1793 zum Brigadegeneral. Im Januar 1794 zum Divisionsgeneral befördert und nahm im Juni an der Schlacht bei Fleurus teil. Nach diversen Kommandos wurde er am 13. März 1798 Gouverneur der Festung Mainz. Er unterstützte Napoléon beim Staatsstreich des 18. Brumaire, 1800 ernannte ihn dieser zum Senator und 1804 zu Marschall des Kaiserreichs. Während der Doppelschlacht von Jena und Auerstedt befehligte er die Infanterie der Kaiserlichen Garde. 1807 eroberte er Danzig und wurde zum Herzog von Danzig ernannt. 1808 kämpfte er als Befehlshaber des V. Armeekorps auf der iberischen Halbinsel und 1809 kommandierte er die Bayerische Armee bei Eggmühl und Wagram. Als er im selben Jahr beim Versuch den Aufstand niederzuschlagen von Andreas Hofer geschlagen wurde, wurde er abgelöst. Zwischen 1812 und 1814 befehligte er Truppen in Schlachten gehen die Russen, die Preußen. Nach der Abdankung Napoléons unterwarf er sich den Bourbonen und wurde am 4.6.1814 in den Pairsstand erhoben, verlor jedoch die Pairswürde, nachdem er sich nach der 100-tägigen Rückkehr Napoléons auf dessen Seite gestellt hatte. Ludwig XVIII. restituierte ihn 1816 wieder als Marschall, und am 5.3.1819 trat Lefebvre auch wieder in die Pairskammer ein. Verheiratet war Lefevbre seit 1783 mit Catherine Hübscher, eine ehemalige Wäscherin, die als “Madame Sans-Gene” durch das gleichnamige Bühnenstück Victorien Sardous bekannt wurde.
US-amerikanischer General; der Absolvent der West Point Militärakademie war im Zweiten Weltkrieg zunächst Kommandierender des II. Korps in Nordafrika, wurde von Dwight D. Eisenhower zum Drei-Sterne-General befördert. Erfolgreich war er bei der Landung der Allierten auf Sizilien, in den Ardennen und bei der Eroberung der Festung Metz. Seine Panzerverbände der III. US Army waren wesentlich am Durchbruch durch die deutschen Linien am 25.7.1944 bei Falaise beteiligt, bei der die linke Flanke aufgebrochen und vernichtet wurde und den Durchstoß ins Reich ermöglichte. Als die III. US-Army das Konzentrationslager Buchenwald befreite, konfrontierte er die Bevölkerung Weimars mit den Nazi-Verbrechen, indem er sie durch das KZ führen ließ. Patton kam bei einem Verkehrsunfall ums Leben.
Deutscher Marineoffizier (Kapitän z. See seit 1919); Sohn des Gymnasiallehrers am Rostocker Gymnasium, Verfassers einer Grammatik der mecklenburgischen Sprache, Dr Carl Nerger;
Kanonenboot SMS Iltis (pinxit Wiily Stöwer)
Nerger trat 1893 in die kaiserliche Marine als Seekadett ein und war 1900 als Oberleutnant zur See auf dem Kanonenboot SMS Iltis in Ostasien an der “Niederkämpfung der Taku-Forts” beteiligt, 1914 Kommandant des Kleiner Kreuzers SMS Stettin und von 1916 bis 1918 als Fregattenkapitän Kommandant des Hilfskreuzers SMS Wolf, dem umgebauten Handelsschiff Wachtfels (I) der Hansa-Reederei, auf 451 Tage währender, auf sich allein gestellter Kaperfahrt in Gewässern in Südostasien, Australien und Neuseeland. Wolf wurde als der erfolgreichste Handelsstörer aller Zeiten weltbekannt. In der Weimarer Republik war Nerger Ehrendoktor der Medizin der Universität Rostock und Ehrenbürger der Hansestadt Rostock. Seit 1929 war er Leiter des Werkschutzes und Mitglied des Direktoriums der Siemens-Schuckertwerke in Berlin. 1945 wurde er in seiner Potsdamer Villa von Soldaten der sowjetischen Besatzungsmacht als “Angehöriger der Abwehr” verhaftet und im Speziallager Nr. 7, das die Sowjets auf dem Gelände des ehemaligen KZ Sachsenhausen eingerichtet hatte, interniert, wo er 72-jährig starb.
Auszeichnungen u.a.: Pour le Mérite (verliehen am 24. Februar 1918).
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Literatur:
Fregattenkapitän Nerger S.M.S. Wolf, Scherz Verlag Berlin (1917 )
F. Witschetzky, Das schwarze Schiff, Union Deutsche Verlagsgesellschaft (o.J.)
Richard Guilliatt & Peter Hohnen: The Wolf, A Classic Adventure Story Of How One Ship Took On The Navies Of The World In The First World War (2009), ISBN 978-0-552-15705-6
Captain der britischen Streitkräfte; der Sohn des Bischofs von Liverpool und Gründer des Peter’s College in Oxford war der am höchsten dekorierte britische Soldat im Ersten Weltkrieg, erlangte das Victoria Cross zweimal.
Deutscher Marineoffizier; der Sohn eines Juristen ging 1912 nach dem Abitur zur kaiserlichen Marine; als Teilnehmer der Seeschlacht im Skagerrak (1916) wurde ihm das Eiserne Kreuz verliehen. In der Weimarer Republik wurde er in die Reichsmarine übernommen und war in den 1920er Jahren Kommandeur einer Torpedoboot-Halbflottille. Ab Oktober 1925 war Langsdorff im Kriegsministerium zuständig für die Koordination zwischen der Marine und dem Heer. 1927 wurde er zum Kommando der Torpedobootflotille abkommandiert und 1930 zum Korvettenkapitän ernannt. Ab 1931 wieder in Berlin, wurde er gegen seinen Willen von den neuen Machthabern im Dritten Reich 1934 dem Innenministerium zugeordnet wurde. Von 1936 bis 1938 war er 1. Admiralstabsoffizier im Stab der Aufklärungsstreitkräfte. Im Januar 1937 wurde er zum Kapitän zur See befördert, und im Oktober 1938 wurde Langdorff, der sich in Berlin wegen der neuen Machtkonstellation unwohl fühlte, schließlich seinem Wunsch entsprechend zur aktiven Marinedienst versetzt und übernahm als Kommandant das Panzerschiff Admiral Graf Spee. Nachdem die Graf Spee Mitte August 1939 ihren Hafen verlassen hatte, erhielt Langsdorff bereits vor Beginn des Zweiten Weltkrieges am 1.9.1939 den Befehl, sich in südamerikanische Gewässer mit dem Ziel zu begeben, beim bevorstehenden Ausbruch des Krieges die Handelsrouten im Südatlantik, die für die Versorgung des englischen Mutterlandes lebensnotwendig waren, zu stören und damit zugleich die Briten zu zwingen, Kriegsschiffe aus dem nördlichen Atlantik abzuziehen, was zunächst auch gelang: Nachdem mehrere Handelsschiffe versenkt worden waren, entsandte die britische Admiralität drei Kriegsschiffe dorthin. Als am Morgen des 13. Dezember britische Kriegsschiffe gesichtet worden waren, wurde Langsdorff nach anfänglichem Irrtum schnell klar, daß es sich nicht um einen Verband von Zerstörern, sondern um zwei Leichte (HMS Ajax und HMS Achilles) und einen Schweren Kreuzer (HMS Exeter) handelte. Während des Gefechts erhielt die Graf Spee 20 gravierende Treffer, so daß der Kapitän sich entschloß, das Gefecht abzubrechen und im Rio de la Plata den neutralen uruguayischen Hafen Montevideo anzulaufen, um Notreparaturen durchführen zu lassen. Nachdem die gemäß internationaler Verträge vereinbarte Liegezeit von 24 Stunden, die noch einmal um 72 Stunden verlängert worden war, abgelaufen war, war das Panzerschiff gezwungen, den Hafen am 17.12. zu verlassen, um einer Internierung der Mannschaft und des Schiffes für die Dauer des Krieges zu entgehen; nach telegraphischer Anweisung von der Marineleitung Erich Raeders sollte er den Montevideo gegenüberliegenden Hafen von Buenos Aires anlaufen, obwohl der Hafen für den Tiefgang des Schiffes nicht geeignet war. Nach 3 Seemeilen, beim Erreichen der internationalen Gewässer, ließ Langsdorff jedoch die Schiffsmotoren stoppen, die Mannschaft wurde heimlich von Bord gebracht, teilweise von argentinischen Barkassen übernommen und nach Buenos Aires gebracht, wo sie interniert wurde. Nach erfolgter Evakuierung des Schiffs gab er den Befehl, es zu sprengen. Da ihm die deutsche Marineleitung die kampflose Aufgabe und Selbstversenkung Admiral Graf Spees als Hochverrat und Feigheit vor dem Feind auslegte, nahm Langsdorff, der in eine Marinekaserne in Buenos Aires gebracht worden war, sich, auf der Reichskriegsflagge liegend, in seinem Quartier das Leben. Er wurde unter großer Anteilnahme der Bevölkerung beigesetzt. Die Stelle, an der der Westentaschenkreuzer Admiral Graf Spee auf dem Meeresgrund liegt, ist heute mittels einer Boje gekennzeichnet.
Beisetzung von Besatzungsmitgliedern
Anker des Panzerschiffs Graf Spee im Hafen von Montevideo
Inschrift auf der Mauer: Ancla Graf Spee que perduren los Ideales que hoy juntos defendemos. (Anker Graf Spee, dass die Ideale, die wir heute gemeinsam verteidigen, Bestand haben).
Schwielowsee OT Geltow, Friedhof
Hinweis: Nerger wurde anonym auf dem Gelände des Internierungslagers Sachsenhausen (zu Oranienburg) beigesetzt. Auf dem abgebildeten Grabstein wird lediglich seiner gedacht.
Paris, Cimetière du Père Lachaise
Luxembourg, American Cemetery
Brandhoek (B), New Military Cemetery
Buenos Aires, Cementerio La Chacarita (deutsche Abteilung)
Preußischer Offizier; trat bereits im Alter von 14 Jahren in das Dragoner-Regiment Ansbach-Bayreuth ein. In der Schlacht bei Auerstedt schwer verletzt, entkam er den feindlichen Reitern nur, weil sein Pferd mit ihm durchging. Ende des Jahres 1806 war er bereits an der Verhinderung der Einnahme von Kolberg beteiligt, wobei einer seiner Mitkämpfer der spätere Freikorpsführer von Lützow war. Von König Friedrich Wilhelm III. per Cabinetsordre vom 12.1.1807 beauftragt, stellte er auf eigene Kosten ein Freikorps aus Freiwilligen auf und nahm mit diesen erfolgreich an der Verteidigung der Festung bis zum Sommer 1807 teil. Im Winter des gleichen Jahres wurde sein Regiment in die preußische Armee integriert und nach Berlin verlegt, Schill wurde zum Major befördert und Kommandant des 2. Brandenburger Husaren-Regiments. Am 28.4.1809 verließ Schill mit seinem Regiment die Garnison ohne Order, um gegen Napoléon zu Felde zu ziehen, scheiterte jedoch mit seinem Versuch, das Volk zur Erhebung gegen diesen und die französische Besatzung zu bewegen. Ebenso mißlang sein Versuch, den Kommandanten von Wittenberg an der Elbe, das unter französischer Besatzung stand, zu überreden, sich ihm anzuschließen. Sein eigenmächtiges Verhalten fand die Mißbilligung Friedrich Wilhelms III., der ihn als Deserteur betrachtete, was Schill jedoch nicht davon abhielt, mit seinen Freiwilligen gegen Stralsund vorzugehen, in das er am 25.5. einrückte. Trotz aller Bemühungen, die 1807 von den Franzosen geschleiften Festungsanlagen der Stadt im Eiltempo wieder herzustellen, wurde Stralsund schon am 31.5.1809 von Truppen des holländischen Generals Gratien und des dänischen Generals Ewald nach großen Verlusten seines Freikorps genommen. Im Straßenkampf wurde Schill getötet. Sein Kopf wurde als Trophäe an Napoléons Bruder Jérôme Bonaparte, der 10.000 Francs auf ihn ausgesetzt hatte, gesandt, seinen Leib vergrub man auf dem Stralsunder St. Jürgen-Friedhof. Sein Kopf, der bis 1837 in einem Naturalienkabinett im niederländischen Leiden aufbewahrt worden war, wurde in einer Urne am Fuße des Denkmals, das sich in der Schillstraße in Braunschweig befindet, beigesetzt. Diejenigen seiner Soldaten, denen es gelungen war, sich von Rügen nach Swinemünde durchzuschlagen, wurden vor ein preußisches Kriegsgericht unter Vorsitz des Generals von Blücher gestellt und mit Festungsstrafe und Kassation bestraft; andere, die sich nach Preußen durchschlagen konnten, wurden 1813 durch eine Amnestie begnadigt. 14 seiner Offiziere wurden auf Befehl Napoleons vor ein französisches Kriegsgericht gestellt und standrechtlich in Braunschweig erschossen, 543 Soldaten auf Galeeren in Brest und Cherbourg deportiert, elf zum Tode verurteilt und in der Festung Wesel am Rhein hingerichtet. Im Laufes des Befreiungskrieges gegen Napoléon wurde Ferdinand von Schill zu einer populären Symbolfigur.
Von Schill soll die Redewendung stammen: "Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende".
Stralsund, St. Jürgen-Friedhof
Stelle in der Stralsunder Fährstraße, an der Ferdinand von Schill im Straßenkampf getötet wurde.
Otto Friedrich von der Groeben
Preußischer Offizier; Sohn eines brandenburgischen Generalmajors und Amtshauptmanns; schloß sich nach dem Besuch einer Jesuitenschule im Alter von siebzehn Jahren dem polnischen Obersten Christoph Meglin an und reiste mit diesem nach Italien und Malta. In dieser Zeit nahm er an einer Kaperfahrt gegen die Türken teil und pilgerte ins Heilige Land. 1680 kehrte er nach fast achtjähriger Abwesenheit nach Preußen zurück. In Berlin, wo er zwei Jahre lang am Hof des Großen Kurfürsten diente und 1681 von diesem zum Kammerjunker ernannt wurde, bevor er 1682 die Leitung der zweiten brandenburgischen Kolonialexpedition übernahm und mit den zwei Fregatten Morian und Chur Prinz von Brandenburg an die Goldküste Afrikas segelte, wo bereits im Mai des Vorjahres ein Freundschafts- und Handelsvertrag mit drei Ahanta-Häuptlingen geschlossen worden war. In der Nähe der heutigen ghanaischen Stadt Princes Town wurde unmittelbar nach der Flaggenhissung am 1.1.1683 mit dem Bau des Forts Groß Friedrichsburg begonnen. Als er dort erkrankte, übergab er vor seiner Rückreise die Bauarbeiten an Philipp Pietersen Blonck. Nachdem er in der zweiten Häfte des Jahres 1683 wieder in Berlin eingetroffen war, wurde er vom Großen Kurfürsten mit der Anwartschaft auf die Nachfolge in der Amtshauptmannschaft über Marienwerder und Riesenburg belohnt, die sein Vater bereits seit 1662 innehatte. 1686 schloß er sich in Venedig einem Feldzug venezianischer Truppen unter dem Befehl Francesco Morosini gegen die Türken zur Eroberung der Morea (der Halbinsel Peloponnes) an. 1694 veröffentlichte er seineOrientalische Reisebeschreibung des Brandenburgischen Edelichen Pilgers Otto Friedrich von der Gröben, nerbst der Brandenburgischen Schiffahrt nach Guinea, und der Verrichtung zu Morea. 1700 folgte das allegorische Epos Des edlen Bergone und seiner tugendhaften Areteen denckwürdige Lebens- und Liebesgeschichte. 1704 wurde er zum Königlich-Preußischen Kammerherrn ernannt, und 1719 trat er in die Dienste von Stanislaus I. Leszczyński, des Königs von Polen, der ihn zum Generalmajor beförderte.
Kwidzyn-Marienwerder, Dom
Hermann Moritz Graf von Sachsen gen. Maréchal de Sax
Deutscher Feldherr und Kriegstheoretiker, Generalmarschall von Frankreich; Herzog von Kurland (1726-29); illegitimer Sohn des Kurfürsten Friedrich August I. von Sachsen, gen. August der Starke und Aurora von Königsmarck; Bereits im Jahre 1706 studierte er in Halle (Saale) Musik und Philosophie. Zwischen Vater und Sohn, die sich charakterlich sehr ähnlich waren, entstanden immer wieder Spannungen: Insbesondere 1716, nachdem Moritz im Zuge der Heeresreform sein Regiment verloren hatte, kam es zu heftigen Auseinandersetzungen, die in der Drohung gipfelten, den aufsäßigen Sohn auf die Festung nach Königstein zu schicken. Von seinem Vater, der ihn unter Matthias Johann Graf von der Schulenburg zum Offizier hatte ausbilden lassen, wurde er zum Obersten in einem Kürassierregiment ernannt, kämpfte 1709 in Flandern unter Prinz Eugen und dem Herzog von Marlborough mit Auszeichnung. Ebenso zeichnete er sich während des Großen Nordischen Krieges 1711, in dem Jahr, in dem ihn sein Vater legitimierte und ihm den titel eines Grafen von Sachsen verlieh, bei Stralsund aus, als sein Vater gegen Peter I. von Rußland um die Vorherrschaft am Baltischen Meer kämpfte, er nahm 1717 an der Belagerung Belgrads unter Prinz Eugen von Savoyen teil. 1720 ging er nach Frankreich, wo er sich in den Jahren nach 1733 im Polnischen Erbfolgekrieg bei der Rheinarmee auszeichnete und im Kampf Frankreichs gegen habsburgische Armeen Anteil an den Kämpfen um Kehl, bei Ettlingen und an der Mosel hatte. 1734 wurde er zum französischen Generalleutnant befördert. Nach dem großen Sieg in der Schlacht Fontenoy im Jahre 1745 wurde er im katholischen Frankreich zum Maréchal-Général des Camps et Armées de France (Generalfeldmarschall) ernannt, obwohl Moritz Protestant war - damit war er einer von nur sieben Generalmarschällen Frankreichs (Voltaire, der mit Moritz befreundet war, verfaßte anläßlich des Sieges ein Gedicht auf ihn). Nachdem am 18.10.1748 der Friede von Aachen geschlossen war, zog sich Moritz, von Alter und Krankheit gezeichnet, auf das ihm von König Ludwig XV. auf Lebenszeit zur Nutzung überlassene Schloß Chambord zurück. Von Juni bis Oktober 1749 unternahm er die letzte seiner regelmäßigen Reisen nach Dresden und hatte in dieser Zeit eine vielbeachtete Zusammenkunft mit König Friedrich II. in Sanssouci.
Moritzens frühe, von seiner Mutter gestifteten Ehe mit der reichen Johanna Victoria Gräfin Löben wurde nach wenigen Jahren (1721) getrennt. Danach hatte Moritz, wie sein Vater, zahlreiche Affairen. Mit Marie Rinteau hatte er eine Tochter, die den Namen Maria Aurora erhielt; sie war die spätere Großmutter der Schriftstellerin George Sand.
Straßburg, Eglise St-Thomas
Hinweis: Als Moritz von Sachsen starb arrangierte man in Paris zwar eine angemessen große Trauerfeier, aber beigesetzt werden konnte der protestantische Marschall Frankreichs in der Hauptstadt in einem repräsentativen Grabmahl nicht. Daher wurde beschlossen, ihn im elsäßischen Straßburg beizusetzen, wo der Leichnam zunächst in der église du temple Neuf beigesetzt wurde, bis 1771 das Mausoleum im Chor der evangelischen Kirche St. Thomas fertiggestellt worden war.
Der Tod, das Stundenglas in der linken Hand, hat den Sarkophag schon geöffnet, während die Figur in der Mitte (möglichweise Frankreich darstellend) den Feldherrn, der mit den Insignien der Macht und des Krieges umgeben ist, und den Tod von einander zu trennen scheint.
Maximilien Sébastien, comte Foy
Französischer General und Staatsmann; Sohn eines Soldaten, der sich nach seiner Entlassung aus dem Militärdienst als Postmeister niederließ, und einer englischen Mutter. Nach seiner Ausbildung an der Kriegsschule zu La Fère nahm er als Artillerieoffizier von 1792 bis 1793 an den Feldzügen in Belgien teil. Wegen öffentlicher Mißbilligung einiger Befehle des Konvents wurde er verhaftet, aber nach dem 9. Thermidor wieder auf freien Fuß gesetzt. In den Feldzügen der Rhein- und Moselarmee von 1795 bis 1797, 1798 in der Schweiz und 1799 bei der Donauarmee unter Masséna zeichnete er sich aus. Ab 1800 diente er in der italienischen Armee und befehligte als Generaladjutant eine Brigade der Vorhut. Nach dem Frieden von Amiens wurde er 1802 Oberst der Artillerie und 1804, obwohl er Napoléon als Anhänger Moreaus bekannt war, unter General Marmont Chef des Generalstabs der Artillerie im Lager von Utrecht. Im Krieg mit Österreich (1805) diente er unter Marmont und wurde dann nach Friaul und Venedig gesandt. 1807 schickte ihn Napoléon auf eigenen Wunsch mit 1.200 Artilleristen der Türkei gegen die Russen und Engländer zu Hilfe. Nach seiner Rückkehr kommandierte Foy unter Junot in Portugal, seit November 1808 als Brigadegeneral und seit 1812 als Divisionsgeneral (Napoléon hatte ihn persönlich befördert) in Spanien, wo er am 21. Juli an Stelle des verwundeten Marmont zeitweilig den Oberbefehl über das in der Schlacht von Salamanca unterlegene Heer übernahm. Während des von ihm geführten Rückzugs wurden seine Infanterietruppen in der Schlacht von Garcia Hernandez überrascht, doch 1813 bewährte er sich bei dem Rückmarsch der Truppen nach Südfrankreich. Erst am 27.2.1814 verließ er, lebensgefährlich verwundet, das Heer und ging als Generalinspektor der Infanterie nach Nantes.
Foy galt als einer der fähigsten und mutigsten Kommandeure Napoléons und war nach der zweiten Restauration einer der Wortführer der liberalen Opposition.
Paris, Cimitière du Père Lachaise
Französischer Général de division; Sohn des Holzhändlers Jean Louis Pécheux und dessen Frau Marie Louise Thérèse, née Delattre; trat am 17.8.1792 als Hauptmann der Grenadiere im 4. Bataillon der Freiwilligen der Aisne in Dienst, das 1797 in die 41. Halbbrigade der zweiten Formation eingegliedert wurde. 1792 diente er in der Armee des Nordens unter dem Befehl des Général de division Charles François Dumouriez und erhielt dort am 8. September den Rang eines Chef de Bataillon. Zwischen 1793 und 1798 diente er in den Armeen der Ardennen, Sambre-et-Meuse und des Inlandes, 1799 wechselte e zur Armée d’Italie, wo er zum Chef de brigade aufstieg und bis 1801 in Ligurien stand. Nachdem seine Einheit in Italien fast aufgerieben worden war, wechselte er 1803 zur gallo-batavischen Armee. Mit dem 95e régiment d’infanterie wurde er zur Besetzung von Hannover herangezogen. Als Befehlshaber einer eigenen Halbbrigade stand er ab 1804 im Feldlager von Boulogne und wurde Mitglied der Ehrenlegion.Barthélemy Catherine Joubert, Jean-Victor Moreau, Étienne Championnet und Guillaume Brune hatten mehrmals die Gelegenheit, der Regierung das brillante Verhalten dieses vorgesetzten Offiziers zu empfehlen, ein Verhalten, das ihm am 21. Fructidor des siebten Jahres die Beförderung zum Général de brigade einbrachte.
Am 30.5.1813 zum Général de division befördert, verstärkte er mit seiner Division ab Anfang August 1813 die Truppen des Marschall Louis Nicolas Davout in Norddeutschland. Am 16. September wurde er beim Vorstoß in Richtung auf Magdeburg von einem überlegenen alliierten Korps unter General Ludwig von Wallmoden-Gimborn in der Schlacht an der Göhrde geschlagen, konnte sich jedoch mit der Hälfte seiner Division nach Lüneburg zurückziehen. Pécheux verblieb unter Davout bis über das Kriegsende 1814 in Hamburg.
Während der Herrschaft der Hundert Tage 1815 befehligte Pécheux die 12. Infanteriedivision des IV. Infanteriekorps unter General Gérard bei der Armee des Marschall Grouchy und kämpfte mit seiner Division bei Ligny und Wavre. Nach Napoléons Niederlage und erneuter Abdankung kehrte er in seine Heimatstadt zurück.
1818 erhielt er das Kommando über die 12. Militärdivision in Nantes. Nachdem er als Inspekteur der Infanterie tätig war, wurde er längere Zeit in Disposition gestellt. Erst 1823 erhielt er durch Intervention des Kriegsministers, des Herzog von Belluno, Claude-Victor Perrin, gen. Victor, Herzog von Belluno, seiner Erfahrungen in Spanien von 1810 gedenkend, ein Kommando während der Invasion in Spanien. Unter dem Oberbefehl des Marschalls Lauriston nahm Pécheux an der Einnahme von Pamplona teil. Nach diesem Feldzug zog sich Pécheux endgültig auf seine Güter zurück.
Der Name des Generals wurde ihm zu Ehren am Arc de Triomphe: Westpfeiler, 37. Säule, eingetragen
Bucilly (Dép. Aisne), Cimetière
Omnibus salutem!