Charles George Gordon auch Gordon von Khartum
Britischer Offizier (Major-General); vierter Sohn und neuntes Kind des Generalleutnants Henry William Gordon, Royal Artillery (1785/1786–1865) und dessen Frau Elizabeth, Tochter des Reeders Samuel Enderby; absolvierte die Royal Military Academy in Woolwich und trat im Juni 1852 den Royal Engineers bei.
Von 1854 bis 1856 kämpfte er im Krimkrieg, in dem er verwundet wurde. Nach Kriegsende arbeitete er zwei Jahre an der Feststellung der Grenze zwischen dem Russischen und dem Osmanischen Reich in Bessarabien. 1857 bis 1858 und erneut 1860 ging er nach China, trat in chinesischen Dienste ein, nahm an der englisch-französischen Expedition im 2. Opiumkrieg teil und war im Oktober des selben Jahres .an der Erstürmung Pekings beteiligt. Zwischen 1863 und 1864 schlug er als Oberbefehlshaber der chinesischen Truppen die rebellischen Tai-pings (Taiping-Aufstand) nieder. Ab 1865 lebte er als Pionierkommandant von Gravesend in England, wo er sich um die Armen kümmerte, eine kleine Abendschule einrichtete, in der er selbst unterrichtete.
1871 wurde Gordon britischer Bevollmächtigter für die Europäische Donaukommission1 in Galatz (heute Galați in Rumänien). 1873 übernahm Gordon im Sudan, der ab 1821 unter die Herrschaft der osmanischen Vizekönige von Ägypten, der Khediven, gekommen war, das Amt des Gouverneurs von Äquatoria. Von 1877 bis 1879 war er Gouverneur und 1880 Militärsekretär des Generalgouverneurs von Indien. Im Februar 1884 ging er im Auftrage der ägyptischen und englischen Regierung zur Ordnung der Zustände nach Khartum im Sudan, wo Mohammed Ahmed ibn Saijid Abd Allah den nach ihm benannten Mahdi-Aufstand im ägyptischen Sudan (1881-1885) anführte. Dort kam Gordon nach heldenhafter Verteidigung beim Fall der Stadt am 26.1.1885 ums Leben.
Werke u.a.: Journals at Kartoum (1895), Diary of the Taiping Rebellion (1890).
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1 Von 1856 bis 1948 bestehende ständige Behörde zur Regelung und Verabredung der Schifffahrts- und Strompolizei-Vorschriften für die Donau.
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London, St Paul’s Cathedral
Österreichischer General und Staatsmann; Sohn des Diplomaten Graf Leopold Joseph von Neipperg und dessen Gemahlin Marie Wilhelmine, née von Hatzfeldt-Wildenburg; von 1789 bis 1790 auf der Hohen Karlsschule in Stuttgart erzogen, trat er im Winter 1790/91 in den österreichischen Militärdienst ein. Im französischen Revolutionskrieg diente er in der Armée du Rhin (Rheinarmee) bei Jemappes und Neerwinden, wurde am 14.9.1794 bei Doelen schwer verwundet (er verlor sein rechtes Auge), nahm am Angriff auf die Mainzer Linien im Oktober 1795 teil und zeichnete sich danach in Italien zwischen 1796 und 1801 vor Mantua, in Tirol, bei Cassano d’Adda (Lombardei), Novi (Piemont), Marengo (heute Ortsteil der Stadt Alessandria, Prov.. Alessandria) und am Mincio (Fluß in Oberitalien) aus. 1805 kämpfte er in Italien. 1809 diente er im Korps des Erzherzogs Ferdinand Karl von Österreich-Este und avancierte zum Generalmajor.
Von 1811 bis 1813 war er österreichischer Gesandter am schwedischen Hof. 1813 focht er an der Spitze einer Brigade bei Reichenberg, bei Stolpen und in der Völkerschlacht bei Leipzig. Er wurde am 20.10.1813 zum Feldmarschallleutnant befördert. Im Dezember ging er nach Neapel, schloß dort am 14.1.1814 den Allianzvertrag mit König Murat, rückte am 23. in die Lombardei ein und erhielt 20. Juni eine Division in der Gegend von Pavia.
Seit Juli 1814 begleitete er auf Befehl des Kaisers Napoléon die 23-jährige Marie-Louise von Österreich, die vormalige Kaiserin von Frankreich und Gattin Napoléon Bonapartes, in die Bäder von Aix-les-Bains und auf ihren Reisen durch die Schweiz. 1815 vertrat er auf dem Wiener Kongreß die Interessen dieser Fürstin und des von ihr regierten Herzogtums Parma. Am 29. März wurde er zu ihrem Oberstallmeister sowie zum Oberkommandanten der Truppen von Parma ernannt. Nach dem Wiederausbruch des Kriegs im Frühjahr 1815 zwischen Österreich und Neapel übernahm er das Kommando des 1. Armeekorps, zog am 21. Mai in Neapel ein und befehligte dort bis zum 25. Juni als Militärgouverneur, worauf er das Kommando in den von den Österreichern besetzten französischen Departements Gard, Ardèche und Hérault übernahm. Danach kehrte er in den Dienst als Oberstallmeister der Erzherzogin Marie-Louise zurück und wurde von ihr 1816 zum Oberhofmeister und Minister des Auswärtigen sowie im folgenden Jahr vom Kaiser Franz I. zum k. k. Wirklichen Geheimen Rat ernannt.
Graf Neipperg war zweimal verheiratet: zunächst mit Gräfin Pola, dann morganatisch mit Erzherzogin Marie Louise; ersterer Verbindung entstammen die Fürsten Neipperg., letzterer die Fürsten Montenuovo.
Mit seiner erster Gemahlin Gräfin Theresia Pola de Treviso und den Söhnen Alfred und Ferdinand (Gemälde um 1810)
Parma (Emilia-Romagna), Basilica di Santa Maria della Steccata
Gustav Friedrich August von Thomsen (ab 1913 )
Deutscher Admiral (Kaiserliche Marine), Sohn des preussischen Politikers Adolf Theodor Thomsen und dessen Frau Katharina, née Tönnies; trat 1862 in die preußische Marine ein Von 1875 bis 1878 war er Mitglied der Artillerieprüfungskommission und zugleich Dezernent (i.e. Sachbearbeiter mit Entscheidungsbefugnis für Artillerieausrüstung) in der Admiralität der Kaiserlichen Marine. 1878 zum Korvettenkapitän befördert, wurde er Erster Offizier des Panzerschiffs Hansa und nahm an Fahrten nach Westindien teil.[3] Von 1880 bis 1881 war er Abteilungsführer in der I. Matrosen-Division und anschließend Artillerieoffizier vom Platz und Vorstand des Artilleriedepots Wilhelmshaven.
Oldenswort (Krs. Nordfriesland, Schleswig-Holstein), Friedhof
Albert Mayer (auch Camille Mayer)
Deutscher Offizier: ältester von drei Söhnen eines Bankdirektors und einer Mutter mit hugenottischen Wurzeln; kam mit seinen Eltern kurz nach seiner Geburt in die Nähe von Mülhausen (Mulhouse) im damaligen deutschen Reichsland Elsaß-Lothringen, schlug 1912 eine Laufbahn als Berufssoldat bei der Kavallerie ein und war zu Beginn des Ersten Weltkrieges Leutnant der Jäger-Regiment zu Pferde Nr. 5 aus Mülhausen, einer Einheit deren Aufgabe es hauptsächlich war, Aufklärungs- und Sicherungsaufgaben durchzuführen.
Am 2. August 1914 führte er eine acht Reiter umfassende starke Patrouille auf einer Aufklärungsmission nach Joncherey, Territoire de Belfort, wo zur Sicherung ein Bataillon des 44e regiment d’infanterie lag. Es entwickelte sich ein kurzes Feuergefecht, in dessen Verlauf sowohl der Caporal Jules-André Peugeot (*1893, †1914) wie auch Albert Mayer tödlich getroffen wurden. Albert Mayer wurde damit zum ersten Toten der deutschen Streitkräfte im Ersten Weltkrieg, obwohl dieser offiziell gegenüber Frankreich erst am nachsten Tage, dem 3. August um 18 Uhr, erklärt wurde.
Mayer wurde mit allen militärischen Ehren zunächst auf dem Friedhof von Joncherey bestattet, bald nach Kriegsende jedoch auf den deutschen Soldatenfriedhof in der französischen Gemeinde Illfurth überführt und dort beigesetzt.
Illfurth (Dép. Haut-Rhin, Frankreich), Deutscher Soldatenfriedhof
Russischer Kosake, Offizier; führte als Leutnant im April 1813 eine Hundertschaft kosakischer Soldaten, die sich gegen die Besetzung Hannovers durch französische Truppen (1803–1813) stellten und im Raum Celle stationiert waren.[
Am Ostersonntag 1813 kam es in der Frühe in Vahrenwald zu einem Überraschungsangriff der russischen Kosaken auf die patrouillierenden französischen Kürassiere, die gerade im Eickeschen Landkrug eingekehrt waren. Bei Kämpfen gegen aus Hannover nachfolgende französische Truppen fiel Wassiliy Gawrilow.
Die deutschsprachige Inschrift auf der Rückseite des russisch-orthodoxen Kreuzes bezeichnet “Wasili Gawrilow’s Sohn“ als “Lieutenant des Donschen Regiments“.
Dem russischen Offizier
gefallen bei der Befreiung Europas
von der Herrschaft Napoléons
Don-Kosaken Sotnik
Wassiliy Gawrilow
von sowjetischen Kriegern
1946
Hannover, Neustädter Friedhof
Hinweis: Die Grabplatte wurde 1946 von sowjetischen Soldaten hinzugefügt.
Hannover, Neustädter Friedhof
Beutetürken1
Hammet wurde 1683 vor Wien nach der Zweiten Wiener Türkenbelagerung gefangen genommen und diente als Lakai oder sogenannter Kammertürke für Kurfürstin Sophie von der Pfalz.
Zu Hasan notierte der hannoversche Amtsschreiber Johann Heinrich Redecker in altem Deutsch lediglich: ”Auch war um diese Zeit ein Türke, welcher gefangen, in Hannover, nahmens Hassan, der auch im türkischen Unglauben blieb…, circa A. 1691 starb [und bei Hammet] in einem eben solchen Grabe beerdiget“ sei. Außergewöhnlich sei die Bestattung von Hammet nach islamischen Ritus gewesen, während die Mehrheit der osmanischen Kriegsgefangenen seinerzeit zwangsgetauft worden sein sollen.
Inschrift:
Nachdem die grosse turksche Macht Anno 1683 nach Wien gangen und dieselbe durch die Deutschen wieder voraus getrieben, die Turken aber sich wieder bey Berkan in Ober-Ungarn mit 12000 Mann gesetzet, bey welcher Action, so bey den genannten Berkan geschehen, sich mit unter den Turcken befunden der bey diesem Steine begrabene Turcke Hammet, alwo er an einen Capite gefangen worden, welcher aber denselben an Ihro Durchl. die Hertzogin gegeben, welcher dan auch derselben gedienet bey die 8 Jahr, darauf gestorben und alhie begraben. Anno 1691.
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1 Bezeichnung für osmanische Kriegsgefangene während der sogenannten Türkenkriege, welche im 17. und 18. Jahrhundert nach Deutschland verschleppt und vollständig assimiliert wurden.
Joachim Bernhard von Prittwitz und Gaffron
Preussischer General der Kavallerie; dem weitverzweigten Adelsgeschlecht derer von Prittwitz entstammend; Sohn des preußischen Kapitäns und Gutsbesitzers Joachim Wilhelm von Prittwitz und dessen Ehefrau Sophie Wilhelmine Gottliebe, née von Dompnig und Nippern; besuchte zunächst eine Dorfschule, bevor er auf das Gymnasium in Oels(heute Oleśnica, Polen) wechselte.
Am 4.4.1746 wurde er zum Fähnrich befördert, war in Schwedt in Garnison und avancierte am 8.5.1751 zum Sekondeleutnant. Im Siebenjährigen Krieg wurde Prittwitz in der Schlacht bei Kolin (Böhmen, heute zu Tschechien) am 18. Juni 1757 verwundet und erhielt für sein Wirken in der Schlacht bei Zorndorf (Neumark, heute zu Polen) am 25. August 1758 den Orden Pour le Mérite. Ende 1758 erlaubte der König seinem General von Zieten, sich für sein Husarenregiment aus der ganzen Armee die besten Offiziere auszuwählen, und dieser erwählte auch Premierleutnant Prittwitz. Als Rittmeister und Chef einer Eskadron rettete Prittwitz König Friedrich den Großen am 12. August 1759 in der Schlacht von Kunersdorf (heute Kunowice, Polen) vor der drohenden Gefangennahme.
Wieder einmal in Geldnot, bat er 1758 seinen König in einem längeren Gedicht um Geld und erhält zur Antwort “Wer dieses so artig in Verse gebracht, dem werden 500 Dukaten vermacht. – Ich bin Euer wohlaffectionirter König Friedrich“
Am 10. Dezember 1760 erfolgte seine Ernennung zum Major und erhielt das Kommando über das 1. Bataillon seines Regiments.
1775 Generalmajor und zugleich Kommandeur des “Regiments Gensdarmes“ in Berlin und General-Inspekteur der märkischen und Magdeburger Kavallerie, 1785 Generalleutnant und 1789 durch König Friedrich Wilhelm II. Beförderung zum General der Kavallerie.
Von Prittwitz war Inspekteur der Märkischen und Magdeburger Kavallerie; 1763 schenkte Friedrich der Große den inzwischen zum Oberstleutnat beförderten Joachim Bernhard von Prittwitz die Ämter Quilitz (später Neuhardenberg) und Rosenthal. Die Landdotation umfaßte dir Güter Quilitz,Rosenthal, Gorlsdorf, Quappendorf, Sägewitz und Kienswerder.
Abschied der Generäle am Totenbett Friedrichs II. am 17. August 1786) pinxit Georg Schöbel (1860-1931)
Neuhardenberg (Krs. Seelow), Schinkel-Kirche
Franz Ritter von Hipper (seit 1916)
Deutscher Marineoffizier, Admiral der Kaiserlichen Marine; einer oberbayerischen Bierbrauer- und Wirtsfamilie entstammend; Sohn des Eisenhändlers Anton Hipper und dessen Ehefrau Anna, née Miller; trat 1881 als Kadett in die Kaiserliche Marine ein, wurde im Herbst 1884 Offizier und 1903 mit der Führung von Schlachtkreuzern - bestehend aus “Kleinen” und “Großen Kreuzern” - beauftragt. Seit 1912 war er Admiral und Befehlshaber der Aufklärungsstreitkräfte der Kaiserlichen Hochseeflotte und behielt diese Dienststellung auch im Ersten Weltkriege bei.
Der erste Angriff der großen Kriegsschiffe nach dem Beginn des Ersten Weltkrieges erfolgte am 15.12.1914: Mit fünf Schlachtkreuzern marschierte Hipper vor die Küstenstädte Scarborough, Hartlepool und Whitby im Nordosten Englands; rund 1.500 Granaten wurden auf die zivilen Ziele abgefeuert. Währenddessen legte der Kleine Kreuzer SMS Kolberg, ein Minenfeld zwischen den deutschen Schiffen und den weiter im Norden gelegenen Heimathäfen der Home-Fleet.
Am 24.1.1915 sandte Hipper drei moderne Schlachtkreuzer, den älteren Panzerkreuzer SMS Blücher sowie Deckungskräfte erneut aus. Doch die Royal Navy war durch ihre Dechiffrierspezialisten vorgewarnt und schickte den deutschen Schiffen fünf ihrer Schlachtkreuzer entgegen. Gegen 7..35 Uhr morgens kam es nördlich der Doggerbank zum ersten Sichtkontakt beider Verbände. Im daraufhin geführten Gefecht auf der Doggerbank schlug die Royal Navy unter dem Kommando des Vizeadmirals Sir David Beatty einen Teil der deutschen Flotte. In dem Gefecht wurden auf britischer Seite zwei moderne Schlachtkreuzer schwer beschädigt, darunter der Schlachtkreuzer HMS Lion. Die SMS Blücher - zu langsam, als der abziehenden Kriegsschiffe der Kaiserlich Marine folgen zu können - erhielt mehrere schweren Treffer, verlor an Geschwindigkeit und wurde von den Briten versenkt. Hipper hatte sofort erkannt, daß die Briten seinen Schiffen fast doppelt überlegen waren und gab Befehl zum Wenden.
Nun erwies es sich als schwerer Fehler, daß SMS Blücher zu seinem Verband gehörte, denn sie lief maximal 24 Knoten, während die neueren deutschen Schiffe 26 Knoten erreichten und die britischen Schlachtkreuzer sogar 27 bis 28 Knoten.
Am 31.5./1.6.1916 fand vor dem Skagerrak in den Gewässern vor Jütland die einzige große Seeschlacht zwischen der deutschen und der britischen Flotte im Ersten Weltkrieg statt. Der deutsche Flottenchef war Vizeadmiral Reinhard Scheer, Befehlshaber der I. Aufklärungsgruppe und I. Befehlshaber der Aufklärungsschiffe war Vizeadmiral Franz von Hipper. Es waren 16 Schlachtschiffe, fünf Schlachtkreuzer, sechs veraltete Einheitslinienschiffe, elf Kleine Kreuzer und 61 Torpedoboote beteiligt. Für seine Verdienste in der Schlacht vor dem Skagerrak wurde von Hipper 1916 mit dem Orden Pour le Mérite ausgezeichnet.
Am 8. August 1918 wurde er als Nachfolger von Admiral Reinhard Scheer Chef der Hochseestreitkräfte und war der Verfasser des Oberbefehls Nr. 19, dem zur folge die deutsche Kriegsflotte zum Kampf auslaufen sollte und der der Anlaß zum Matrosenaufstand war, als die Mannschaften sich weigerten dem Befehl zu folgen. Daraufhin wurde er bis 13. Dezember beurlaubt und dann auf sein Gesuch hin zur Disposition gestellt.
Nach ihm wurden der Schwere Kreuzer Admiral Hipper der Kriegsmarine1 und die Schulfregatte Hipper (F 214)2 der Bundesmarine benannt.
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1 Indienststellung: 29.4.1939, Verbleib: 3.5.1945 gesprengt
2 Indienststellung: 24.7.1946 (Royal Navy), 10.1.1959 (Bundesmarine), Außerdienststellung: 31.7.1964, Verbleib: 1967 zum Abwracken verkauft.
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Inschrift:
SEINE EXELENZ, DER
KAISERL. ADMIRAL
FRANZ RITTER VON HIPPER
INHABER DES POUR LE
MÈRITE UND DES KGL
BAYER. MILT MAX JOS
ORDENS, EHRENBÜRG-
ER STADT WEILHEIM
GEB. AM 13. SEPT. 1863
GEST. AM 25. MAI 1932
Weilheim (Oberbayern), Friedhof
Deutscher Offizier, Generalleutnant; kam im Alter von 16 Jahren zusammen mit allen seinen Schulkameraden als Flak-Marinehelfer auf die Insel Helgoland, wo bis Mitte April 1945 die Marineflakbatterien eine überdurchschnittliche hohe Alarm- und Einsatzbereitschaft hatten. Er und seine Kameraden blieben zunächst auf der Insel, die aufgrund der intensiven Bombardierungen durch die Alliierten am 18.4.1945 fast völlig zerstört wurde. Nach dem Ende des Krieges traf er mit seiner aus dem Osten geflohenen Familie durch Zufall nördlich von Bremen zusammen. In der Folge arbeitete Altenburg fast 10 Jahre lang bei den US-amerikanischen Besatzungstruppen in Deutschland - zuletzt als Versorgungsoffizier in einer leitenden Position im Nahrungsmittel- und Versorgungsbereich in Bremen.
1956 trat Altenburg nach eine besonderen Prüfung - er hatte kein Abitur machen können - als Offiziersanwärter in die im Jahr zuvor gegründete Bundeswehr ein. Nach Abschluß der Offiziersausbildung beim Artillerielehrbataillon in Idar-Oberstein und Truppenverwendung
1962 bis 1964 wurde er an der Führungsakademie der Bundeswehr im 5. Generalstabslehrgang Heer in Hamburg zum Generalstabsoffizier ausgebildet, bevor Stabs- und Führungsaufgaben im In- und Ausland folgten u.a. als G1-Generalstabsoffizier im Stab der 6. Panzergrenadierdivision in Neumünster, als G3-Generalstabsoffizier der Panzerbrigade 18 ebenfalls in Neumünster und von 1968 bis 1970 als Kommandeur des Feldartilleriebataillons 61 in Albersdorf und war danach Hilfsreferent im Bundesministerium der Verteidigung und dort persönlicher Referent und Presseoffizier beim Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Albert Schnez.
Im Oktober 1971 wurde er stellvertretender Leiter derDeputy Chief Nuclear Policy Section (Sektion für nuklearpolitische Fragen) beim Supreme Headquarters Allied Powers Europe (SHAPE) im belgischen Casteau. 1973 bis 1975 war er im Bundesministerium der Verteidigung - zuständig für militärpolitische Grundsatzfragen. Anschließend war er bis 1976 Kommandeur der Panzergrenadierbrigade 7 in Hamburg-Fischbek, ab 1976 als stellvertretender bzw. ab 1978 als Stabsabteilungsleiter FüS III im Führungsstab der Streitkräfte, zuständig für Militärpolitik und Führung, schlossen sich an.
Von 1983 bis 1986 war er der 8. Generalinspekteur der Bundeswehr und von 1986 bis 1989, als dritter General der Bundeswehr nach Adolf Heusinger und Johannes Steinhoff, Vorsitzender des NATO-Militärausschusses.
1979 wurde Altenburg Deutscher Militärischer Vertreter beim Military Committee NATO, (auch NATO-Militärausschuss). Danach war er ab 1980 Kommandierender General des III. Korps und von 1983 bis 1986 Generalinspekteur der Bundeswehr als Nachfolger von Jürgen Brandt. 1986 wurde Altenburg von den Generalstabschefs der NATO zum Vorsitzenden des NATO-Militärausschusses, der höchsten militärischen Instanz der Allianz, gewählt. 1989 beendete er in Brüssel seine aktive Dienstzeit.
Seit 1990 war Altenburg Berater in Fragen der Sicherheits- und Militärpolitik tätig, u.a. bei der NATO, bei in- und ausländischen Regierungs- und Studieninstituten sowie im Wirtschafts- und Industriebereich.
Scharbeutz (Ostholstein, Schleswig-Holstein), Waldfriedhof
Niklas Graf zu Salm auch Nikolaus I. zu Salm-Neuburg
Feldherr; aus der Luxemburger Linie des Hauses Salm entstammend; jüngerer Sohn Johanns IV. Graf zu Salm, Baron von Viviers (*1431,†1485) und dessen Gemahl Margarete von Sierck (*1437, †1520)., nahm 1476, als 17-Jähriger, an der Schlacht bei Murten (Kt. Freiburg, Schweiz) gegen Karl den Kühnen von Burgund teil. 1488 war er an den Kämpfen in Flandern beteiligt und wurde drei Jahre später zum obersten kaiserlichen Feldhauptmann Ferdinands I. ernannt.
Im Jahre 1509 kämpfte er unter Georg von Frundsberg in Italien. Es gelang ihm die Eroberung von Istrien. In der Schlacht bei Pavia 1525 war Niklas Graf Salm an der Gefangennahme von König Franz I. von Frankreich beteiligt, schlug ein Jahr später, 1526, im Bauernkrieg in Tirol den Aufstand der Bauern nieder und eroberte dabei Schladming.
Sein wichtigster Erfolg war die Verteidigung der kaiserlichen Hauptstadt Wien gegen die türkische Belagerung von 1529, als einer der Befehlshaber zu Beginn des Ersten österreichischen Türkenkrieges. 1529 organisierte er bei der ersten Wiener Türkenbelagerung die erfolgreiche Verteidigung der Stadt, wofür er im gleichen Jahr mit der reichsunmittelbaren Grafschaft Neuburg belehnt wurde.
Die Folgen einer bei der Verteidigung der Stadt erlittenen Verletzung durch einen herabfallenden Stein, aber auch die Strapazen, die er während seiner langen Soldatenlaufbahn durchgemacht hatte, führten schließlich 1530 zu seinem Tod.
Verheiratet war Niklas Graf Salm mit Elisabeth von Rogendorf, mit der er vier Söhne und vier Töchter hatte. Seine Nachkommen bildeten bis zu ihrem Erlöschen der Familie im Mannesstamm 1784 die Seitenlinie Salm-Neuburg des Hauses Salm. Sein älterer überlebender Sohn, Nikolaus III. (*1503, †1550), folgte ihm als Graf von Salm und Inhaber von Neuburg nach, sein jüngerer überlebender Sohn, Wolfgang, wurde Fürstbischof von Passau. Seine Urgroßnichte Christine von Salm wurde Ahnherrin des Kaiserhauses Habsburg-Lothringen.
Wien, Votivkirche
Sarkophag mit Szenen von der Belagerung Wiens durch die Türken im Jahre 1529
Omnibus salutem!