Bilder: Werner Farwick

Georg Wulf

 

 

Deutscher Konstrukteur; Sohn eines Zollsekretärs; erste Erfahrungen mit dem Bau eines einfachen, mit einem 8 PS starken Motor ausgerüsteten Fluggefährts sammelte er ca. 1910 zusammen mit seinem Bruder Wilhelm.

1924 war er Mitbegründer der Focke-Wulf Flugzeugbau AG, Bremen. Er arbeitete hauptsächlich als Testpilot und Erprobungsleiter, kam beim Testen eines Prototyps der F-19 "Ente" (sog. Entenflugzeug) ums Leben.

Inschrift: Per aspera ad astra (lat.: Durch Mühen zu den Sternen).

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Nikolaus August Otto

Deutscher Maschinenbauer und Unternehmer; der Sohn eines Bauern gründete - nach einer Lehre als Kaufmann und als sog. Handlungsgehülfe in Frankfurt am Main und Köln - 1864 die Gasmotoren-Fabrik Deutz (Name ab 1872) zusammen mit Eugen Langen, erfand 1867 ebenfalls mit diesem einen atmosphärischen Gasmotor und 1876 den Viertaktgasmotor mit verdichteter Ladung und Fremdzündung, d.h. mit elektrischer Zündung (Ottomotor), der das Vorbild für den gesamten weiteren Verbrennungsmotorenbau gab. Erstmals auf der Pariser Weltausstellung im Jahre 1867 hatten Otto und Lange ihren Kraftstoff sparenden Gasmotor vorgestellt. Die Jahre nach 1876 waren geprägt von den Auseinandersetzungen um seine Patente, die letztendlich den Schutz seiner Erfindung beendete. Gottlieb Daimler, der Direktor in Ottos Firma war, und dessen Freund Wilhelm Maybach verließen 1882 nach Unstimmingkeiten mit Otto das Unternehmen und gründeten eine Versuchswerkstatt in Bad Cannstatt.

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Bild: Werner Farwick

Bremen, Osterholzer Friedhof

Köln, Friedhof Melaten

Bilder: Matthias Bauer (2002)

Peter Mitterhofer

 

Österreichischer Tischler; nach einer Lehre bei seinem Vater begab er sich, wie damals bei Handwerksburschen üblich, auf die Walz durch Österreich, Deutschland, Holland und Frankreich; nach seiner Heimkehr heiratete er 1862 eine Zimmermannstochter. Neben seiner Zimmermannsarbeit erfand er nützliche Dinge, darunter auch eine Schreibmaschine. Die Angabe auf seinem Grabstein, der erste Erfinder der Schreibmaschine zu sein, ist allerdings nicht richtig! Zwar baute er zwischen 1864 und 1869 vier Modelle sogenannter Typenhebelschreibmaschinen - zwei in Holz mit Stechschriftbuchstaben, die er "Wien 1864" bzw. "Meran 1866" nannte, und zwei in Metall für Typendruck - eine Schreibmaschine mit Typenhebeln war jedoch bereits 1832 von K.F. Drais Freiherr von Sauerbronn gebaut worden, ferner 1833 von Monsieur Progin aus Marseille und auch von Signore Ravizza aus Novara im Jahre 1855.

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Partschins (Südtirol, Italien)

Bild: Alexander Krischnig (10/2005)

Curt Herzstark

 

Österreichischer Erfinder; der Sohn eines Büromaschinenhändlers gilt als der Erfinder des Taschenrechners, der “Curta”, einer mechanischen Rechenmaschine, die, während über Stellschieber Zahlen eingegeben und das Ergebnis des Rechenvorgangs mit einer Kurbel generiert wurde, problemlos in einer Hand gehalten werden konnte. Bevor er diese Erfindung weiterentwickeln und kommerzialisieren konnte, wurde er als Halbjude in das KZ Buchenwald transportiert. Durch einen Zufall wurde er von einem ehemaligen Geschäftskonkurrenten erkannt und es wurde ihm erlaubt, an seiner Erfindung weiter zu arbeiten, für die er so die Konstruktionszeichnungen anfertigen konnte. Zur Umsetzung selbst kam es erst nach seiner Befreiung durch alliierte Truppen. Er floh zunächst mit seinen Zeichnungen nach Wien, fand aber keinen Geldgeber für den Start einer Produktion. Schließlich wurde er nach Liechtenstein eingeladen, wo eine Fabrik zur Herstellung der Curta gegründet wurde. Herzstark arbeitete, nachdem ihm die Leitung der Fabrik zunächst in wirtschaftlicher Hinsicht ausgebootet hatte, Anfang der 1950er Jahre als Berater für deutsche und italienische Büromaschinenhersteller.

[Unter Verwendung: Enzyklopädie: Herzstark, Curt. DB Sonderband: Wikipedia Herbst 2004, S. 122559].

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Eschen (Liechtenstein)

Bilder: Matthias Bauer (05/2006)

August Arnold

 

Österreichischer Erfinder; noch in den letzten Jahren als Schüler gründeten er und Robert Richter im September 1917 in der Türkenstraße in München-Schwabing eine kleine Firma, in der sie zunächst Kopiermaschinen und Scheinwerfer für die aufstrebende Filmwirtschaft herstellten. Da sie selbst als Kameraleute gearbeitete hatten, begannen sie jedoch bald mit der Weiterentwicklung der Filmkamera, bis sie schließlich im Jahre 1937 die ARRIFLEX 35 vorstellten, eine Kamera mit Spiegelreflexoptik; einer der ersten, mit dieser Kamera gedrehten Filme war der 1938 entstandene Streifen Menschen, Tiere, Sensationen mit Harry Piel. 1952 wurde die ARRIFLEX 16 entwickelt, die mit dem preislich wesentlich günstigeren 16-mm-Filmmaterial arbeitete. Da die Kamera zu schultern war, wurden fast ausnahmslos Wochenschau-Filme mit ARRIFLEX aufgenommen. 1982 erhielten die beiden Ingenieure der ARRIFLEX 35 einen Oscar für ihr revolutionäres Lebenswerk. Insgesamt erhielt Arnold für hervorragende technische Innovationen sieben Auszeichnungen der Akademie in der Sparte Scientific Or Technical Award.

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München, Nordfriedhof

Sergej Michailowitsch Prokudin-Gorskij [russ. Сергей Михайлович Прокудин-Горский]

1906                      1912

Russischer Erfinder und Photograph; Sohn einer Adelsfamilie mit langer militärischer Tradition; studierte Chemie in Sankt Petersburg bei Dmitrij Mendelejew, außerdem Musik und Malerei an der Kaiserlichen Kunstakademie. 1889 setzte er seine Studien an der Technischen Universität in Berlin bei Adolf Miethe fort, der u.a. mit der Farbphotographie experimentierte (er machte in rascher Folge mit einer Plattenkamera drei Schwarzweiß-Aufnahmen, wo bei er jeweils einen roten, blauen und gelben Filter vor das Objektiv setzte: Aus den Komplementärfarben entstand eine Farbbild). Nachdem Prokudin-Gorskij nach Sankt Petersburg zurtückgekehrtwar, eröffnete er am Podjatscheskij Prospekt ein kleines Photoatelier und stellte ab 1904 farbige Diapositive her, die er dem überraschten und begeisterten Publikum vorstellte. Am 9.5.1909 geang es ihm, Nikolaus II. , der ihn zu einer Vorführung eingeladen hatte, für die Bilder zu interessieren. Tatsächlich stellte dieser ihm eine Salonwagen der Eisenbahn zur Verfügung, mit dem Prokudin-Gorskij in fünf Sommern hintereinander prokudin_tolstoi1908_bddurch das russische Reich fuhr und Tausende von Aufnahmen machte. Zwar hatte der Zar die Reise bezahlt, aber für die Arbeit zahlte er nicht. So sah er sich gezwungen, seine Bilder als Postkarten unter das Volk zu bringen. 1913 gründete er eine Aktiengesellschaft, mußte aber bald seinen Salonwagen für den bevorstehenden Krieg an das Militär abgeben.

Leo Tolstoi auf einer Farbaufnahme von Prokunin-Garskij aus dem Jahre 1908

Nach der Revolution verließ er Rußland, nicht ohne die Bilder in sein Exil nach Paris mitzunehmen. Später erwarb die Rockefeller-Stiftung 1.600 Glasplatten von den Erben Prokudin-Gorskijs für $3.000 und bereitete sie wieder auf. Heute gehören sie der Sammlung der Library of Congress.

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Siedler in der Mugan-Steppe (Bild oben u. unten: Library of Congress) no_copyright

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Sainte-Geneviève-des-Bois, Russischer Friedhof

Ignaz Igo“ Etrich

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Österreichischer Flugzeugkonstrukteur und Pilot; Sohn eines Textilindustriellen; besuchte die Oberrealschule und die Handelsschule in Leipzig. gemeinsam mit seinem Vater richtete er eine Versuchswerkstatt ein und entwickelte 1903 den ersten Nurflügelapparat nach dem Vorbild des Flugsamens von Zanonia macrocarp, den er 1905 patentieren ließ. Aus einem der zwei Gleiflugzeuge, die sein Vater für ihn aus dem Nachlaß Otto Lilienthals erworben hatte, entwickelte er 1907 ein Motorflugzeug, die Etrich 1, die durch einen am Heck montierten Motor angetrieben wurde. Nach der Gründung des Flugfeldes in Wiener Neustadt 1909 errichtete er dort zwei Hangars, und führte mit seinem Partner Franz Wels weitere Flugversuche durch, und 1910 fand der Jungfernflug der Etrich Taube, Etrich II statt. Noch im selben Jahr führte Karl Illner, Mechaniker und Pilot bei Etrich, den ersten Fernflug über 55 Kilometer von Wiener Neustadt nach Wien und nach einer Zwischenlandung wieder zurück, durch. Es erfolgte eine Lizenzvergabe an den in Berlin arbeitende ÖsterreicherEdmund Rumpler, der die Etrich-Taube in Berlin als Etrich-Rumpler-Taube zu produzieren begann. 1912 errichtete Etrich in Liebau (Schlesien) eine Flugzeugfabrik, die er allerdings schon zwei Jahre später nach Brandenburg verlegte (in diesem Werk war später auch Ernst Heinkel tätig, der die ersten deutschen düsengetriebenen Flugzeuge konstruierte). Am 12.5.1912 startete Karl Illner in Salzburg in einerEtrich-Taube. Etwa 15.000 Zuschauer, die teilweise in Sonderzügen angereist waren, erlebten den Flug am Flugfeld in Maxglan, wo später der Flughafen Salzburg entstand.

1945/46 wurde Etrich enteignet und vertrieben. 1950 ließ er sich mit seiner zweiten Frau Maria in Freilassing nieder, 1961 übersiedelte er dann nach Salzburg.

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Bild: Heinz Knisch (12/2011)

Salzburg, Kommunalfriedhof

Melitta Klara Schenk Gräfin von Stauffenberg née Schiller

 

Deutsche Ingenieurin und Fliegerin; Tochter des aus einer jüdischen Pelzhändlerfamilie stammenden Baurats und preußischen Beamten, der als junger Mann zum Protestantismus konvertiert war; studierte nach dem Abitur 1922 im schlesischen Hirschberg Mathematik, Physik und schwerpunktmäßig Flugmechanik an der Technischen Hochschule München, an der sie 1927 ihren Abschluß machte. Ab 1928 arbeitete sie als Diplom-Ingenieurin an der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt (DVL) in Berlin-Adlershof. 1936 wurde sie wegen der jüdischen Herkunft ihrer Familie aus dem Dienst bei der Luftwaffe entlassen, arbeitete danach als Ingenieurin bei den Askania-Werken in Berlin-Friedenau, wo sie u.a. Navigations- und Steuerungssysteme für die Flugboote Dornier Do 18 und Blohm & Voss Ha 139 mitentwickelte; außerdem war sie auch an der Entwicklung der sog. Askania-3-Achsensteuerung beteiligt. Im Jahre 1937 wurde Melitta von Stauffenberg, die über alle Flugzeugführerscheine verfügte – als zweite Frau Deutschlands nach Hanna Reitsch – zum Flugkapitän ernannt. Mit dem Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde sie 1939 zwangsverpflichtet, in der Erprobungsstelle Rechlin der Luftwaffe Zielgeräte für Sturzflugvisiere zu testen. Sie wurde dabei am 8.4.1945 in einer Bücker Bü 181 von einem US-amerikanischen Jagdflugzeug abgeschossen, konnte die Maschine zwar noch notlanden, .starb aber wenig später aufgrund ihrer Verletzungen. Stunden an den Verletzungen.

Verheiratet war sie seit 1937 mit dem Historiker Alexander Schenk Graf von Stauffenberg, dem Bruder des späteren Hitler-Attentäters Claus Schenk Graf von Stauffenberg.

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Bild: Claus Harmsen (stores & ars, 01/2007))

Albstadt OT Lautlingen, Schloßgelände Stauffenberg

Oskar Barnack

 

 

Deutscher Feinmechaniker und Erfinder; Sohn eines Bauern; machte in Lichtenberg, wo er aufwuchs, eine Ausbildung zum Mechaniker in einer Werkstatt, die u.a. astronomische Geräte baute, und arbeitete anschließemd als Gehilfe m Königreich Sachsen und in Österreich. bevor er 1911 zur Firma Ernst Leitz, Optische Werke, Wetzlar, als Mechanikmeister kam und dort Entwicklungschef in der Abteilung für Filmkameras wurde. Angeregt zur Entwicklung eines kleinformatigen photographischen Apparats wurde der begeisterte Hobbyphotograph, der sich in seiner Freizeit der Naturphotographie widmete, weil er des Mitführens der damaligen schweren Photoapparaturen überdrüssig war. So kam er auf die Idee, einen handlicheren Apparat zu entwickeln, der außerdem nicht mehr mit großen Filmplatten arbeitete, sondern das gewünschte Motiv auf einen Rollfilm bannte. In den Jahren 1913/1914 stellte er so außerhalb seiner Tätigkeit bei Leitz einen Photoapparat mit einem Aufnahmeformat von 24 mm x 36 mm, dem sog. Kleinbildmaterial, her.

Anzeige anläßlich der Leipziger Messe 1925

Wegen des Ersten Weltkrieges verzögerte sich die weitere Entwicklung der Kleinbildkamera, so daß die erste Leica erst ab 1924 in Serie gefertigt und 1925 auf der Leipziger Frühjahrsmesse erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, in den Markt kam und ihren weltweiten Siegeszug begann. Bis zur Einführung der digitalen Photographie blieb das Kleinbildfilmmaterial und die entsprechenden Kamaraformate, als deren Erfinder Barnack gilt, Standard im Bereich der professionellen Photographie.

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Wetzlar, Alter Friedhof

Bilder: Friedhofsverwaltung Wetzlar

John Ericsson  eigentl. Johan Ericsson

Schwedischer Ingenieur und Erfinder; Sohn von Olof Ericsson und dessen Frau Sophia, née Yngström, sowie der jüngere Bruder des Ingenieurs Nils Ericsson; ging im Jahre 1839 in die USA, wo er mehrere Schiffe baute, unter anderem das Kriegsschiff USS Princeton und das erste Panzerschiff der US-Marine, die USS Monitor, die im Sezessionskrieg (amerikanischer Bürgerkrieg) auf der Seite der Nordstaaten in den 1860er Jahren erfolgreich zum Einsatz kam.

Als Erfinder und Ingenieur erzielte John Ericsson weltweite Erfolge. Zu seinen berühmtesten Erfindungen gehörten die Solarmaschine, eine dampfbefeuerte Dampfmaschine, der Dampfsprüher, ein von Pferden gezogener und dampfbetriebener Feuerlöscher, und die Heißluftmaschine, eine Heizmaschine, die erhitzte Luft verwendete als Heizmedium. Ericsson gilt vor allem als einer der Erfinder des ersten funktionierenden Propellers. Seine profitabelste Erfindung war die Heißluftmaschine, auch Feuermaschine oder Kalorikmaschine genannt - eine Maschine, die nach dem gleichen Prinzip wie eine Dampfmaschine funktionierte, aber anstelle von Wasserdampf Luft als Medium verwendete.

Nach seinem Tode wurde sein Leichnam 1890 nach Schweden überführt und in Filipstad in einem eigens errichteten Mausoleum beigesetzt. Ihm zu Ehren wurde 1926 in Washington, D.C. das John Ericsson Memorial eingeweiht.

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Gefecht der USS Monitor (im Vordergrund) mit dem Panzerschiff der Konföderierten, der Virginia, am 9. März 1862.

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Bild: Nicklas Nordqvist (04/2010) Wikipedia.org
Bild: Nicklas Nordqvist (04/2010) Wikipedia.org

Filipstad (Värmlands län, Schweden), Östra kyrkogård

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Erfinder / Konstrukteure V

Omnibus salutem!