John Hanning Speke

Englischer Afrikaforscher; als Soldat der britischen Armee in Indien stationiert, nahm er dort u.a. am der zwischen dem Sikh Königreich und der British East India Company 1845 und 1846 geführten sog. Ersten Sikh War teil. In seiner dienstfreien Zeit erkundete er den Himalaya und durchquerte Tibet. 1854 nahm Speke an einer von Richard Francis Burton geleiteten Expedition zur Erforschung von Somaliland teil. 1856 brachen die beiden zu einer von der Royal Geographical Society finanzierte Expedition zu den Ostafrikanischen Seen auf, die für das Quellgebiet des Nil gehalten wurden, und entdeckten 1858 den Tanganyikasee. Auf der Weiterreise erreichte Speke, der keiner der afrikanischen Sprachen oder Dialekte mächtig war, so daß Burten ihm den erfahrenen Führer Sidi Mubarak Bombay als Führer beigab, als erster Europäer den Victoriasee, den er als Quellsee des Nils erkannte. Auf einer späteren Expedition mit dem aus Schottland stammenden Entdecker James Grant (*1827, †1892) entdeckte er 1862 die Riponfälle, an denen der “Weiße Nil” aus dem See nach Norden abfließt. Speke überquerte den Kagera, der sich später als Hauptzufluß des Victoriasees erwies und erforschte mit Grant den Nil flußabwärts bis Juba, wo sie auf Samuel Baker (*1821, †1893) und dessen Frau Florence trafen, die den Nil in Richtung Norden erforschten.

Werke u.a.: Journal of the Discovery of the Source of the Nile (1863, dt. Die Entdeckung der Nilquellen), What Led to the Discovery of the Source of the Nile (1864).

Inschrift: A Nilo praeclarus (dt. Durch den Nil hochberühmt).

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Georg Schweinfurth

Deutscher Afrikaforscher; als aus einer reichen deutsch-russischen Familie stammender Sohn konnte er ein Leben lang seinen Neigungen und Interessen nachgehen, ohne sich um seinen Lebensunterhalt kümmern zu müssen. Von 1856 bis 1862 studierte er in Heidelberg, München und Berlin u.a. Paläontologie und Botanik und war damit prädestiniert, auf seinen Entdeckungsreisen seine Aufmerksamkeit auch der Flora zu widmen; so erstellte er z.B. nicht nur ein Verzeichnis äthiopischer Pflanzennamen, sondern präparierte zugleich noch unbekannte Pflanzen, und er beschrieb die Artefakte der Völker Zentralafrikas. Schweinfurth bereiste von 1864 bis 1866 Ägypten, den östlichen Sudan und die Küste des Roten Meeres. 1868 brach er im Auftrag der Humboldt-Stiftung in Berlin zu einer großen Reise nach Afrika auf, die er 1871 beendete. In Begleitung arabischer-nubischer Sklavenhändler erforschte er auf dieser Expedition - den Nil ab Khartum aufwärts reisend nach Faschoda (heute Kodok, im südlichen Sudan) - die Länder der Dinka, Dschur, Bongo, Niam-Niam und Monbuttu und das Quellgebiet des Nil und seiner westlichen Zuflüsse, u.a. den westlich in den Kongo einfließenden, 2.000 km langen Nebenfluß Uelle. Außerdem lieferte er erste gesicherte Berichte über die Existenz der Pygmäen und weiterer dort lebender Völker, wie die Mangbetu und Dinka. Aufgrund eines Schiffbruchs auf dem Kongo bei Kisangani büßte er ein Auge ein. Ab 1873 besuchte er mehrfach den Nordosten Afrikas und Arabien. siedelte 1875 siedelte er auf Aufforderung des Khediven nach Kairo über, von wo aus er die ägyptisch-Arabische Wüste zwischen dem Nil und dem Roten Meer in zwölf Streifzügen bereiste. Ab 1889 lebte er in Berlin, kehrte zeitweise aber immer wieder nach Ägypten zurück. 1888 gab er mit Friedrich Ratzel die Reiseberichte und Briefe Eduard Schnitzers alias Emin Pascha (*1840, †1892) heraus.

 

 

Werke u.a.: Im Herzen von Afrika (1874).

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Carl Kircheiss

 

 

Deutscher Weltumsegler; Sohn eines Hoteliers; ging mit 14 Jahren zur See; erlangte mit 25 Jahren als einer der jüngsten Seeleute in Deutschland das Kapitänspatent und fuhr für die Hamburger Reedereien Stinnes und Hamburg-Süd. 1914 wurde er während einer Südamerikafahrt in Buenos Aires vom Ausbruch des Ersten Weltkrieges überrascht; es gelang ihm jedoch mit falschen Papieren in die Heimat zurückzukehren. 1917 wurde er von Kapitänleutnant Felix Graf Luckner als Navigationsoffizier auf dessen Hilfkreuzer SMS Seeadler angeheuert. Als die Seeadler im Südpazifik auf ein Riff vor der Insel Mopelia (Gesellschaftsinseln) auflief, aufgegeben werden mußte und die Mannschaft auf der Insel Motuihe im Hauraki-Golf (Neuseeland) interniert wurde, gelang es Luckner und Kircheiss mit einem selbstgebastelten Rettungsboot zu entfliehen. Beide wurden jedoch erneut gefangengenommen und erst 1918 aus der Kriegsgefangenschaft entlassen. Bekannt wurde Kircheiss, als er 1927 von einer Weltumsegelung (als erster Deutscher) wieder in den Hamburger Hafen einlief: Kircheiss und vier Männer waren zwei Jahre zuvor mit dem umgebauten, 22 Meter langen Kutter Hamburg zu dieser Weltumsegelung aufgebrochen. Kircheiss starb, als ihn auf der Elbchaussee im Bereich Othmarschen ein Auto erfaßte und er tödlich verletzt wurde.

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Dowlish Wake (Somerset), St Andrews Church

(C) Phil Draper

Bild: Rüdiger Kratz (11/2006) Wikipedia

Berlin, Botanischer Garten

Bilder: Udo Grimberg (09/2009)

Hamburg-Nienstedten, Friedhof

Sir John Franklin

          1845

Englischer Konteradmiral und Polarforscher; eines von elf Kindern; eine seiner Schwestern war die Mutter von Emily Tennyson, der Frau des Dichters Alfred Tennyson; Neffe von Kapitän Matthew Flinders, den er von 1801 bis 1803 auf einer Umsegelung Australien begleitete. Franklin ging im Alter von 14 Jahren zur See und nahm 1801 an der Schlacht von Kopenhagen und 1805 an der Schlacht von Trafalgar teil, dort an Bord der HMS Bellerophon, sowie 1814 an der Schlacht von New Orleans. 1818 begleitete er den Polarforscher John Ross auf dessen Polarexpedition. Trotz der von 1819 bis 1822 unglücklich verlaufenen Expedition in die Nordwest-Territorien Kanadas, wo er und die Mannschaft nur durch das Essen von Flechten und ähnlichem überlebten, ließ ihn die Herausforderung, die Polarregion zu erforschen, nicht mehr los. Für seine Verdienste wurde er 1828 von König Georg IV. in den Adelsstand erhoben und 1836 zum Gouverneur von Tasmanien ernannt, jedoch 1843 wegen seiner Versuche, die Strafkolonie zu reformieren, des Amtes wieder enthoben. Er kehrte nach England zurück und bereitete eine Expedition vor, auf der er die Nordwestpassage, von der man glaubte, es müsse sie geben, die aber noch niemand gefunden hatte, zu finden hoffte. Am 19.5.1845 brach er zur der Reise mit zwei Schiffen, der HMS Terror und der HMS Erebus 1 sowie 129 Mann Besatzung auf. Keiner der Teilnehmer dieser Expedition kehrte zurück, vielmehr verschwanden sie spurlos. Erst Mitte der 1850er Jahre fand man Spuren der Besatzung, und 1859 entdeckte eine Suchmannschaft einige Leichen und eine in einem Steinhaufen abgelegte Notiz von Franklins Stellvertreter. Offenbar waren die beiden Schiffe im Eis festgefroren, und nachdem die frischen Lebensmittel ausgegangen waren, erkrankten viele an Skorbut, eine typische Mangelerscheinung bei Seeleuten der damaligen Zeit. Vermutet wird, daß sich die Mannschaft eine Bleivergiftung zuzog, als sie sich vom Inhalt der mitgeführten Konservendosen ernährten; damals wurde die Dosen mit Blei verlötet. Es gibt jedoch auch die Vermutung, daß die Hungernden schließlich dem Kanibalismus verfielen und/oder sie sog. Tierfraß zum Opfer fielen.

Lady Jane Franklin

Verheiratet war Franklin ab 1823 in erster Ehe mit der Dichterin Eleanor Anne Porden (*1795, †1825), die unmittelbar nach Franklins Aufbruch zu einer zweiten Polarexpedition starb, in zweiter Ehe mit Jane née Griffin (*1791, †1875), die Suchexpeditionen initiierte und mitfinanzierte.

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1  HMS Eberus wurde im September 2014 in der Victoria Strait entdeckt.

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Bild: Ansgar Walk (08/1997) wikipedia.de

Nunavut-Territorium (im Norden Kanadas), Beechey-Insel

Salomon August Andrée

                                                 

Schwedischer Ingenieur und Polarforscher; studierte an der Technischen Hochschule in Stockholm und schloß das Studium 1874 ab. 1880 wurde er an der Hochschule Lehramtsassistent, und 1882 war er Teilnehmer an der unter der Führung des Meteorologen Nils Gustaf Ekholm (*1848, †1923) stattfindenden geophysikalialischen Expedition, die das Team nach Spitzbergen führte; auf dieser Erkundung beschäftigte er sich mit der Elektrizität in der Luft. Ab 1894 war er Chefingenieur des schwedischen Patentamts. Andrée verfaßte eine Abhandlung über seine Erkenntnis aus der Expedition sowie über die Wärmeleitung und veröffentlichte eigene Erfindungen in wissenschaftliche Journalen. Von 1891 bis 1894 saß Andrée für eine liberale Partei im Stockholmer Stadtrat. International bekannt wurde er durch seinen mißglückten Versuch, mit einem Wasserstoffballon den Nordpol zu überfliegen: Am 11.7.1897 war er - unterstützt durch die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften und finanzieller Zuwendungen u.a. von Seiten König Oscars II. und Alfred Nobels - in Begleitung der Ingineure Knut Frænkel and des Photographen Nils Strindberg, eines Verwandten des Dramatikers August Strindberg, in dem Freiballon von Spitzbergen aufgestiegen; die drei kehrten nicht wieder zurück, sondern blieben zunächst verschollen. Erst 1930 fand man im Nordosten Spitzbergens ihre Überreste, sowie Tagebuchaufzeichnungen und Photographien. Diese Dokumente wurden noch im selben Jahr unter dem Titel Dem Pol entgegen auch in deutscher Sprache veröffentlicht.

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Bild: Holger Ellgaard (2009) wikipedia.se

Solna (Stockholms län), Norra begravningplatsen

Hinweis: Die Rückführung der Toten nach Stockholm geriet zu einem großen Medienspektakel, bei der König Gustav V. eine Rede hielt, bevor die Beisetzung erfolgte, nachdem die sterblichen Reste der Toten verbrannt worden waren. Beigestzt wurden in der Grabstelle auch Andrées beiden Begleiter.

(05/2006)

Oscar Baumann

Österreichischer Ethnologe, Geograph, Kartograph und Forschungsreisender; bereiste bereits als 19Jähriger die noch unerforschten Gebiete Montenegros, von denen er Karten herstellte und empfahl sich damit der Teilnahme an der österreichische Kongoexpedition, die unter der Leitung von Oskar Lenz von 1885 bis 1887 durchgeführt wurde. Zwar mußte er die Expedition wegen einer Erkrankung vorzeitig verlassen, aber er konnte zuvor noch eine erste brauchbare Kartographierung des vom Kongo durchströmten Gebietes durchführen. 1886 bereiste er die Insel Fernando Póo, deren Ethnologie und Geographie er erkundete. Zurück in Europa, promovierte er 1888 in Leipzig zum Doktor der Philosophie. Noch im selben Jahr begleitete er den Geographen und Verleger Hans Meyer, der 1889 zusammen mit Ludwig Purtscheller erstmals den Kilimandscharo bestieg, auf dessen Expedition durch Ostafrika. Diese Expedition war der Beginn der Kolonialisierung Deutsch-Ostafrikas. Baumann bereiste weite Teile des heutigen Tansanias und erforschte insbesondere Usambara; dabei geriet er in die Hände des Araberführers Buschiri geriet, wurde in Ketten gelegt und erst nach Zahlung eines Lösegelds wieder freigelassen. 1889 bereits er erneut Montenegro und sorgte für die kartografische Aufnahme des zentralen Gebirgsstocks. Im Januar 1890 vollendete Baumann die Erforschung Usambaras im Auftrag der Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft und bereiste anschließend das Paregebirge bis zum Kilimandscharo und nach Nord-Useguha. Auf seiner dritten Forschungsreise in Ostafrika, der sogenannten Massai-Expedition, erreichte Baumann 1893 als erster Europäer die Quelle des Kagera-Nils am Luvironza. 1895 bereiste Baumann im Auftrag des Zuckersyndikats Ostafrika und nahm den Unterlauf des Pangani bis zu dessen Fällen auf. 1896 wurde Baumann zum österreichisch-ungarischen Konsul in Sansibar ernannt, mußte jedoch bereits drei Jahre später aufgrund einer Infektionskrankheit nach Österreich zurückkehren, wo er an deren Folgen starb.

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Salzburg, Kommunalfriedhof

Godfred Hansen

 

 

Dänischer Polarforscher und Marineoffizier; viertes Kind des Juristen und konservativen Politikers Hans Nicolai Hansen; fuhr schon ab dem 15. Lebensjahr zur See und schlug eine Laufbahn bei der dänischen Marine ein. 1893 wurde er Kadett ernannt, 1897 zum Leutnant und 1902 zum Premierleutnant. Hansen hatte bereits mehrere Fahrten nach Island und zu den Färöern mitgemacht, als er den Polarforer Roald Amundsen (*1872, †1928 verschollen) kennenlernte. Als er von dessen Plan hörte, eine Expedition mit dem Ziel durchzuführen, den arktischen Magnetpol zu ermitteln und die Nordwestpassage erstmals zu durchqueren, bewarb er sich erfolgreichfür dieses Unternehmen, ließ sich von 1903 bis 1906 beurlauben und wurde als Erster Offizier des Segelschiffs Gjøa und zugleich der Stellvertreter des Expeditionsleiters Roald Amundsen Mitglied der Expeditionsmannschaft. Während der Expedition führte er meteorologische und erdmagnetische Arbeiten durch und kartierte auf einer gemeinsam mit Peder Ristvedt zwischen dem 2. April und dem 23. Juni 1905 unternommenen ausgedehnten Schlittenreise die noch unbekannte Ostküste der Victoria-Insel zwischen dem 70. und 72. Breitengrad. Nachdem Amundsen die Gjøa am 5. September des Folgejahrs in Nome in Alaska verlassen hatte, übernahm Hansen die Führung des Schiffs auf der Fahrt nach San Francisco. Von 1911 bis 1912 tat er als Erster Offizier auf dem Schoner Ingolf in Dänisch-Westindien Dienst und vermaß die Küsten von Saint John und Saint Thomas neu. 1914 zum Hauptmann ernannt, befehligte er ab 1915 er das Torpedoboot Tumleren. 1918 wurde er Erster Offizier auf dem Küstenpanzerschiff Peder Skram. Von 1919 bis 1920 führte Hansen, der von 1918 bis 1929 Adjutant des dänischen Königs Christian X. war, eine Expedition an der Westküste Grönlands. Die Expedition war Teil von Roald Amundsens "Maud"-Expedition, und sollte ein Depot weit nördlich von Ellesmere Island einrichten. Dabei legte er mit Schlittenhunden und in Begleitung von Eskimos mit den Versorgungsgütern eine Strecke von 700 Kilometern zurück; das Depot wurde allerdings von Amundsen nicht genutzt. 1923 wurde er bei der Vorführung eines neuentwickelten Rauchschleier-Generators schwer verletzt. Nach seiner Genesung wurde ihm 1924 das Kommando über den Kreuzer Hejmdal übertragen, der als Kadettenschulschiff diente. 1927 wurde er zum Kommandørkaptajn und 1931 zum Kommandør befördert. Ab 1930 leitete er die Kadettenschule in Kopenhagen; noch 1931 befehligte er die Niels Juel auf einer Ausbildungsfahrt nach Konstantinopel und Odessa. Zuletzt stand er im Rang eines Konteradmirals.

Godfred Hansen spielte aber auch in der dänischen Gesellschaft eine aktive Rolle. Schon in jungen Jahren war er korrespondierendes Mitglied der Norwegischen Geographischen Gesellschaft. Von 1926 bis zu seinem Tod stand er dem Komitee für den Erhalt der Fregatte Jylland vor, die heute als Museumsschiff in Ebeltoft zu besichtigen ist, und 1934 wurde er Vorstandsvorsitzender der dänischen Luftverkehrsgesellschaft (Det danske Luftfartselskab).

Ihm zu Ehren tragen mehrere geographische Objekte seinen Namen, u.a. die Insel Godfred Hansen vor der Ostküste Grönlands.

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Bild: Finn Larsen (09/2014)

Kopenhagen, Holmens Kirkegård

Franz Wilhelm Junghuhn

 

 

Deutscher Arzt, Geologe, Botaniker und Landvermesser; war 1835 zunächst Militärarzt in Batavia; bevor er 1840 nach Sumatra, das Land der Battas versetzt wurde. Er übernahm 1842 die geologische . Erforschung Javas,, indem er zahlreiche naturwissenschaftlichen Forschungs- und Entdeckungsreisen durch Java und Teile Sumatras unternahm.

Werke u.a.: Die Topographischen und Naturwissenschaftlichen Reisen durch Java (1845), Die Battaländer in Sumatra (1847), Java, seine Gestalt, Pflanzendecke und innere Bauart (1852-54).

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Bild: Tropenmuseum  Collectie Stichting Nationaal Museum van Wereldculturen

Lembang (Insel Java, Indonesien

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Opfer der Österreichischen Himalya-Expedition von 1969 zum Dhaulagiri IV in Nepal

 

Die Expedition war im August 1969 von Wien aus aufgebrochen. Nachdem sie Pokhara, eine Stadt in Nepal ca. 200 km westlich von Kathmandu, erreicht hatten, von wo aus sie mit etwa 100 Lastenträgern zum Basislager auf 3.450 m am Fuße der Südwand marschierten, das sie nach 13 Tagen am 1. Oktober erreichten. Am 9. Oktober wurde das fünfte und damit letzte Hochlager auf 6.900 m auf einem Sattel zwischen Dhaulagiri IV und einem unbenannten Siebentausender im Westen. aufgeschlagen; von dort aus sollte der Aufstieg über den Ostgrat und die Südwestflanke erfolgen. In einer drahtlose Nachricht ließ Richard Hoyer, der von Alpenverein Edelweiss zum Leiter der Expedition ernannt worden war, am selben Abend wissen, daß man sich in gutem Zustande befinde und bereit sei, am nächsten Tag um 3 Uhr morgens mit dem Gipfelaufstieg beginnen zu können; die Route würde - nur an einer Stelle unterbrochen - über einen Schneegrat führen. Seitdem werden Hoyer und seine Kameraden sowie der Sherpa Tensing Nindra vermißt. Auch eine umfangreiche Suche aus der Luft nach Spuren der vermißten Männern blieb ohne Erfolg, so daß die Ursache für den Unfall nicht abschließend geklärt werden konnte; vermutlich war die Ursache ein Lawinenabgang.

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Bilder: Parsifal von Pallandt (11/2022)

Wien, Zentralfriedhof, Opfergräber

Hinweis: Hier ruhen fünf Mitglieder der Himalaya-Expedition von 1969, die am 7.640 Meter hohen Dhaulagiri IV durch eine Lawine ihr Leben verloren (Richard Hoyer, Peter Lavicka, Peter Nemec, Kurt Reha, Kurt Ring). Außerdem wird hier des Sherpa Tensing Ninda gedacht.

Entdecker / Abenteurer VII

Omnibus salutem!