Bilder (2001)

Alberto Giacometti

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Schweizerischer Bildhauer; der Sohn von Giovanni Giacometti (*7.3.1868, †25.6.1933) ließ sich nach einem Studium in Genf und Rom 1923 in Paris nieder, das mit einer Unterbrechungen zwischen 1942 und 1945 sein ständiger Wohnsitz war. Er war mit seinen Plastiken ein bedeutender Vertreter des Surrealismus. Typisch für seine darstellende Kunst waren nach 1945 Plastiken mit dünnen, überlangen Körpern und Extremitäten, die aus rissigem Material gebildet sind. Daneben war sein graphisches Hauptwerk Paris sans fin, eine Serie von 150 Lithographien.

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Borgonovo, Kt. Graubünden (CH), An der Kirche San Giorgo

Bild: Peter Malaschitz

Vincent Hloznìk

 

Slowalischer Maler; studierte von 1937 bis 1942 in Prag an der Hochschule für bildende Künste. Vor allem widmete er sich der Graphik und Malerei sowie der Illustration von Büchern. Sein persönliches Werk ist stark geprägt von den Erlebnissen seiner Generation im Zweiten Weltkrieg. Er definiert in seinen Graphiken die Basisprobleme menschlicher Existenz, insbesondere das Erlebnis von Leid und Schmerz. Einflüsse nahm er aus fast allen Richtungen der europäischen Kunst und Malerei auf. Seit 1958 war er Professor an der Hochschule für bildende Künste in Bratislava und bildete dort eine ganze Generation bedeutender slowakischer Künstler aus. Einer seiner bekanntesten Schüler war Albin Brunovsky.

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Bratislava, Slavièie údolie

Karl (auch Carl) Theodor von Piloty (seit 1860)

Deutscher Maler; studierte an der Münchner Akademie bei Julius Schnorr von Carolsfeld. Auf seinen Studienreisen nach Venedig, Antwerpen und Paris beeindruckt von der dort bereits populären Historienmalerei wandte er sich dieser zu und entwickelte sich zum bedeutendsten Vertreter realistischer Historienmalerei in Deutschland, nachdem ihm der Durchbruch mit dem 1855 entstandenen Gemälde Seni an der Leiche Wallensteins, das sozusagen zum Paradigma für die Historienmalerei des 19. Jahrhunderts wurde, gelungen war. 1856 wurde Piloty Professor und 1874 Nachfolger Wilhelm von Kaulbachs als Direktor der Münchner Akademie. Zu seinen Schülern gehörten u.a. Franz von Defregger, Franz von Lenbach und Hans Makart.

Bilder u.a.: Einzug der Kreuzfahrer in Jerusalem (1860), Kolumbus (1866), Thusnelda im Triumphzug des Germanicus (1873), Ermordung Cäsars (1874).

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Seni an der Leiche Wallensteins (1855)

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München, Alter südlicher Friedhof

Johann Friedrich Overbeck

      

Deutscher Maler und Kupferstecher; einem protestantischen Patrizierhaushalt entstammend, studierte er von 1806 bis 1809 in Wien, wo er 1809 als Schüler der Akademie gemeinsam mit Franz Pforr (*1788, †1812) und anderen den Sankt-Lukas-Bund (genannt nach dem Evangelisten Lukas, dem Patron der Maler) gründete, der nach dem Vorbild frühitalienischer Maler (Tizian, Perugino, Raffael) und altdeutscher Malerei eine religiöse Erneuerung der Kunst anstrebte. Nachdem er 1810 nach Rom übersiedelt war und im nahen ehemaligen Kloster San Isidoro lebte, nannten die Römer die Mitglieder des Bundes spöttisch “Nazareni”, da sie - ähnlich der Menschen im antiken Nazareth - das Haar lang und in der Mitte gescheitelt trugen. Ihnen schlossen sich 1811 Peter von Cornelius an, später Friedrich Wilhelm von Schadow, Julius Schnorr von Carolsfeld, Carl Philipp Fohr u.a. an. 1813 trat Overbeck zum Katholizismus über. Als sich der Lukas-Bund nach 1830 aufzulösen begann, blieb er schließlich alleine in Rom zurück.

Werke u.a.: Freskenzyklus in der Casa Batholdy in Rom (1816-17), Einzug Jesu in Jerusalem (1824), Italia und Germania (1828), Fresko auf der Außenwand der Portiunkula-Kapelle in der Kirche Maria degli Angeli bei Assisi (1829), Triumph der Religion in den Künsten (1840).

Inschriften: Hier ruht in Frieden Ioannes Fridericus Overbeck, geboren zu Lübeck am 3. Tag des Juli 1789, gestorben zu Rom am 12. Tag des November 1869.

In te Domine speravi: non confundar in aeternum. Auf Dich, Herr, habe ich gehofft: In Ewigkeit werde ich nicht zuschanden (Psalm LXXI).

nach 1828

Italia und Germania

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Bilder: (c) P.Robert Jauch OFM (2005)

Rom, San Bernardo

Fra Angelico eigentl. Guido di Pietro

Italienischer Maler, Dominikanermönch mit Ordensnamen Fra Giovanni da Fiesole, gen. Beato Angelico; wurde zwischen 1418 und 1423 Mönch in Fiesole. Als der Dominikanerorden 1436 von Fiesole nach Florenz in das ehemalige Salvestrinerkloster von San Marco umzog, beauftragte Cosimo von Medici (der Alte) nach erfolgtem Umbau Fra Angelico mit der Ausschmückung mit Fresken. 1445 berief Papst Eugen IV. ihn nach Rom, um die heute nicht mehr existierende Cappella del Santissimo Sacramento im Vatikan mit Fresken versehen zu lassen. In der Folge entstanden bedeutende Werke von tiefer Innerlichkeit und weltabgewandter Frömmigkeit u.a. in Cortona und Orvieto. Eines seiner letzten Werke war Szenen aus dem Leben der heiligen Stephanus und Laurentius (1447-1449) für die Cappella Niccolina im Vatikan im Auftrag Nikolaus’ V. Von 1449 bis 1452 war Fra Angelico Prior im Dominikanerkloster in Fiesole. 1984 wurde Fra Angelico durch Papst Johannes Paul II. selig gesprochen.

Verkündigung (San Marco, Florenz um 1437)

 

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Bild: P. Robert Jauch OFM (2005)

Rom, S. Maria sopra Minerva

Bild: Wolfgang Prokosch (12/1998)

Jean Louis André Théodore Géricault

1816           

Französischer Maler und Grafiker; der Sohn einer vermögenden Familie unternahm nach dem Studium bei Carle Vernet und Pierre Guérin eine Studienreise nach Italien und begann dort die großen Meister der Renaissance zu kopieren (u.a.Michelangelo und Peter Paul Rubens). Er wandte sich jedoch realistischer, wenngleich romantisch übersteigerter Darstellungsweise zu, z.B. Le radeau de la Méduse (1818/19, dt. Das Floß der Medusa), das zu seinen bekanntesten Bildern gehört, zumal es einen Vorgang darstellt, der die Zeitgenossen stark bewegte (die Medusa, eine französische Fregatte, lief im Juni 1816 an der westafrikanischen Küste auf Grund; da für die 400 Besatzungsmitgliedern und Passagieren nicht genug Rettungsboote vorhanden waren, mußten sich wurden 147 Menschen auf ein selbstgebautes Floß begeben, von denen, da das Floß steuerungslos abgetrieben wurde, nur 15 überlebten. Um überleben zu können, hatte sie sich von den Leichen ihrer Mitpassagiere ernährt). Zugleich entstanden Szenen aus den napoleonischen Kriegen und Pferdebilder. 1820 reiste Géricault nach England und, als er krank von dort nach Frankreich zurückkehrt war, begann er Porträts zu malen und Bilder geistig Kranker. Besonders letztere zwischen 1821 und 1824 entstandenen Bildnisse zählen zu seinen besten Porträts (z.B. Neid. Monomane, um 1822). Géricault starb an den Folgen eines Kutschenunfalls.

Werke u.a.: Offizier der Gardejäger beim Angriff (1812), Verwundeter Kürassier (1814)

  

Floß der Medusa (1819)

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Paris, Cimetière du Père Lachaise

Bilder: Franz Josef Mörsch (08/2004)
Peter Müller (10/2014)

München, Nordfriedhof

Hinweis: Carl von Piloty wurde auf dem Alten Südfriedhof beigesetzt. Die sterblichen Überreste wurden jedoch später auf den Münchner Nordfriedhof überführt und dort beigesetzt. Inzwischen wurde die Grabstele auf dem Alten Südlichen Friedhof wieder aufgestellt.

Józef Mehoffer

pinxit Stanisław Wyspiański (1898, Ausschnitt) no_copyright

 

Polnischer Maler und Graphiker; entstammte einer Familie, die dem österreich-ungarischen Kaiserreich als Beamte dienten; sein Großvater Joseph Edler von Mehoffer war Journalist, Schriftsteller und Offizier, sein Vater Berater am Amtsgericht; studierte an der Krakauer Akademie der Schönen Künste Malerei u.a. bei Jan Matejko, an der Universität und der Akademie in Wien sowie in Paris an der Académie Colarossi und der École des Beaux-Arts. Jozef Mehoffer, der als einer der führenden Vertreter des Jungen Polen gilt, schuf zahlreiche Portraits von Personen, vorzugsweise in historisierenden Trachten, sowie Theaterdekorationen und Möbel. An Gebrauchsgraphik schuf er eine Vielzahl von Buchumschlägen und Exlibris, erstellte Plakate, Wasserzeichen und schuf Vorlagen für Banknoten. Berühmt aber wurde Mehoffer aufgrund seiner Kirchenfenster, bei denen er Elemente der mittelalterlichen Malerei mit solchen der Wiener Sezession verband; darunter die 13 Fenster der Kathedrale Saint Nicolas von Freiburg im Üechtland aus den Jahren 1895 bis 1936 und gemeinsam mit Stanisław Wyspiański und Jan Matejko in der Krakauer Marienkirche. Großfächige Wandmalereien schuf er u.a. in der armenischen Kathedrale von Lemberg, in der Schatzkammer auf dem Krakauer Wawel oder in der Kirche von Turek.

Für seine Leistungen auf dem Gebiete der Kunst wurde er 1975 Kommandeurskreuz mit Stern des Ordens Polonia Restituta ausgezeichnet. Zwei Jahre zuvor hatte er den Goldenen Laurel der polnischen Akademie der Literatur erhalten.

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Bilder: Parsifal von Pallandt (03/2015)

Krakau-Kraków, Rakowicki-Friedhof

Anton Romako

 

Österreichischer Maler; uneheliche Sohn eines Fabrikanten und dessen Haushälterin; studierte zunächst ab 1847 an der Wiener Akademie bei Waldmüller, wechselte dann jedoch nach München, wo er bei Wilhelm Kaulbach studierte, bevor er Italien besuchte und später London. In den 1850er Jahren kehrte er nach Wien zurück, wo er Privatschüler bei Carl Rahl war. Ab 1857 lebte und arbeitete er in Rom, wo er sich als Portraitist, Genre- und Historienmaler einen Namen macht und sein Atelier zu einem Treffpunkt der Romfahrer wurde.

Kaiserin Sisi (1883)

In Rom heiratete er 1862 die Deutschitalienerin Sophie Köbel, von der Römern “la bella donna” genannt, mit der er fünf Kinder hatte. Nachdem sie ihn 1875 verlassen hatte, kehrte er nach Wien zurück, während sie und die gemeinsamen Kinder in Rom zurückblieben (zwei seiner Töchter nahmen sich später das Leben). In Wien allerdings konnte er sich mit seiner Kunst nicht durchsetzen, zu groß war der Einfluß seines künstlerischen Antipoden Hans Makart. Er fand nur noch wenige Käufer seiner Werke. So verließ er Wien immer wieder, unternahm weitere Studienreisen u.a. nach Ungarn, Italien und Frankreich, lebte abwechseln in Genf und Paris. Anton Romako, in seinen letzten Jahren von Krankheit und existentiellen Sorgen geplagt, vereinsamte zunehmend.

Aber seine Portraits erwiesen sich durch ihre Maltechnik in den Jahren nach seinem Todes nicht nur als einer der Wegbereiter der österreichischen Moderne; sie stellen eine Antizipation des impressionistischen, psychologischen Portraitsstil dar.

Neapolitanische Schenke

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Bilder: Parsifal von Pallandt (03/2015)

Wien, Zentralfriedhof

Fritz Wolf

 

 

Deutscher Graphiker und Karikaturist; nach einer Lehre als Chemograph konnte er den Beruf nur solange ausüben, bis er zu Beginn des Zweiten Weltkrieges zur Wehrmacht eingezogen wurde. Nach dem Ende des Krieges verdiente er sich seinen Lebensunterhalt zunächst mit verschiedenen Tätigkeiten, bis er als Volontär in einem graphischen Betrieb arbeiten und anschließend von 1948 bis 1949 Gebrauchsgrafik an der Folkwang-Werkkunstschule in Essen. studieren konnte. 1949 zog er nach Osnabrück, wo er eine Anstellung als "regelmäßig gedruckter Hauskarikaturist" bei der damaligen Neuen Tagespost ergattern konnte (Archilles Markowski, der Begründer der Zeitung war während des Krieges sein Vorgesetzter gewesen); diese Tätigkeit führte er bei der Zeitung, die später in Neue Osnabrücker Zeitung (NOZ) umbenannt wurde, bis zu seinem Tode aus. Er arbeitete aber auch über Jahrzehnte regelmäßig für die Tageszeitung des Springer-Verlages Die Welt, die Illustrierte Stern und die Frauenzeitschrift Brigitte, die beide zum Verlag Gruner + Jahr gehörten. Bald wurden seine auch politischen Karikaturen bekannt und von anderen Medien des In- und Auslandes übernommen.

2003 errichtete die Stadt Osnabrück ihm zu Ehren ein Denkmal: Fritz Wolf in Bronze gegossen, mit den Attributen seiner Zunft zu seinen Füßen - Federkiel und Tintenfaß.

Auszeichnungen u.a.: Niedersächsischer Preis für Publizistik (1973), Möser-Medaille (1979).

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Bilder: Detlev Buhre (03/2015)

Osnabrück OT Nahne, Friedhof

Bildende Künste XXXI

Omnibus salutem!