Jakob Fürchtegott Dielmann

 

Deutscher Maler und Illustrator; Sohn eines Gärtners; wurde nach einer Lithographenlehre in der J. C. Vogelschen Lithographieanstalt in Frankfurt von 1825 bis 1827 Schüler von Carl Friedrich Wendelstadt am Städelschen Kunstinstitut, wo er den Maler Jakob Becker kennenlernte mit dem er ab 1835 die Düsseldorfer Kunstakademie besuchte. 1841 besuchte er in Willingshausen (im heutigen Schwalm-Eder-Kreis) den aus dem Baltikum stammenden Offizier Gerhardt Wilhelm von Reuter, ein Freund Goethes und zusammen mit Ludwig Emil Grimm 1824 Begründer der Willingshäuser Malerkolonie, der er sich anschloß, sie aber bereits 1842 wieder verließ. Im selben Jahr bezog er in der Städelschule in Frankfurt am Main ein Atelier und wurde Schüler von Anton Burger und Philipp Rumpf, bevor er in den 1860er Jahren nach Kronberg im Taunus übersiedelte, wo er gemeinsam mit Anton Burger Mitbegründer der Kronberger Malerkolonie war.

Dielmann schuf vorzugsweise Darstellungen des täglichen Lebens, wobei Kinder, Großmütter, Bäuerinnen und Tiere als Motive dienten, aber auch Landschaftsbilder vom Mittelrhein, sowie des Mains und seiner hessischen Heimat. Auf seinen zahlreichen Reisen durch Deutschland kam er zur Freilichtmalerei und schuf viele Bilder von deutschen Landschaften; er war aber auch als Illustrator tätig; so diente eines seiner Bilder, Alte Börse (Frankfurt), dem Stahlstecher Wilhelm Lang als Vorlage für seinen bekannten Stich der Börse am Paulsplatz (gegenüber der Paulskirche an der heutigen Berliner Straße).

Auf der Jahrhundertausstellung deutscher Kunst in Berlin im Jahre 1906 war Dielmann, mit vier Landschaftsbildern vertreten.

Das Brauhaus in der Gelnhäuser Gasse zu Frankfurt (1848)

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Frankfurt am Main, Hauptfriedhof

Bild: Karsten Ratzke (10/2015), Wikipedia.de
Bild: Karsten Ratzke (10/2015), Wikipedia.de
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Albin Moroder

 

 

Österreichischer Bildhauer; zweiter Sohn von Otto Moroder, der ebenfalls Bildhauer war, und Anna Moroder, née Knottner, sowie ein Enkel des Künstlers Josef Moroder Lusenberg; kam mit seiner Familie als Fünfjähriger nach Mayrhofen. Eine Ausbildung in der Peter-Anich-Gewerbeschule in Innsbruck bei Hans Pontiller brach er nach einem halben Jahr ab und absolvierte eine Holzbildhauerlehre innerhalb der Familie, wo bei er zeitweise gemeinsam mit seinen beiden Brüdern Klaus und Rudolf von einem Professor für Anatomie der Universität Innsbruck in bildhauerischer Anatomie unterrichtet.

Moroder schuf gegenständliche Figuren, die er auch bei Ausstellungen in Wien, Paris, London und Salzburg zeigte. Eines seiner Hauptmotive war das Kruzifix. Als Material seiner Arbeiten verwendet er vor allem Holz, aber auch Bronze. 1948 bot sich ihm die Möglichkeit zu einem Studienaufenthalt in England, wo er Henry Moore kennenlernte, mit dem er auf dessen Einladung hin einige Zeit in dessen Atelier zusammenarbeitete.

Seine Bronzeskulptur Trauer – Hoffnung – Zuversicht wurde 2002 im Auftrag der Gemeinde Mayrhofen und vor der dortigen Kirche auf der Fläche des ehemaligen Kirchhofs aufgestellt. Albin Moroder, der bis zu seinem Tode schöpferisch tätig war, überreichte in einer Privataudienz im November 2005 Papst Benedikt XVI. ein Kruzifix.

Am 14.2.1994 verlieh ihm der österreichische Bundespräsident den Titel Professor.

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Bilder: Ralf Mayer (09/2021)

Mayrhofen (Zillertal, Bez.Schwaz) Waldfriedhof

Gottfried Leo Böhm

 

 

Deutscher Architekt; studierte zwischen 1942 und 1947 Architektur und Bildhauerei in München und arbeitete ab 1952 im renommierten Architekturbüro seines Vaters Dominikus Böhm, das er 1955 nach dem Tode des Vater übernahm übernahm und weiterführte. 1963 bis 1985 lehrte er als Professor an der Technischen Hochschule in Aachen.

als Böhms berühmtester Sakralbau gilt die Wallfahrtskirche in Neviges (1962-64), ein vielfach gebrochener, plastisch verstandener Sichtbetonbau, der an den plastischen Expressionismus der 1920er Jahre anknüpft. Er schuf Versammlungsbauten wie das Bürgerhaus in Bergisch-Gladbach (1977-80) und Wohnbauten für den Sozialen Wohnungsbau in Köln-Chorweiler (1965-75) und baute einige große Verwaltungsgebäude wie z.B. das Hochhaus des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik in Düsseldorf (1969-76) oder das Verwaltungsgebäude der Firma Züblin in Stuttgart-Vaihingen (1981-85), bei dem zwei Bürotrakte aus farbigen Betonfertigelementen durch eine große Glashalle verbunden werden.

Werke:u.a.: Pfarrkirche Saarlouis, 1965-66), Rathaus Bensberg, Bergisch Gladbach (1963-67); Wallfahrtskirche Neviges, Velbert (196368); Rekonstruktion Schloß Saarbrücken (1989/90), Deutsche Bank, Luxemburg (1992); Arbed-Gebäude, ebenda (1994); WDR-Gebäude, Köln (1996).

Auszeichnungen u.a.: Orden des heiligen Papstes Silvester (1952), Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, Großer Kunstpreis des Landes Nordrhein-Westfalen (1954), Pritzker Architecture Prize (1986).

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Bilder: Wilfried Paque (09/2021)

Köln, Südfriedhof

Otto Otl Aicher

 

 

Deutscher Graphikdesigner; kam als Schulfreund von Werner Scholl, der seit 1944 in Rußland als vermißt gilt, ab Herbst 1939 in engeren Kontakt mit dessen Geschwisterkreis; stand dem NS-Regime kritisch gegenüber und wurde 1937 inhaftiert und durfte 1941 nicht an der Prüfung zum Abitur teilnehmen, da er sich weigerte der HJ (Hitlerjugend) beizutreten, erhielt aber im selben Jahr bei seiner Einberufung in die Wehrmacht das Angebot einer Offizierslaufbahn, das er jedoch ablehnte. Nachdem er sich sich an der linken Hand selber eine Verletzung beigebracht hatte, um dem Kriegsdienst zu entgehen, stand er der Familie Scholl im Jahre 1943 bei, als Hans und Sophie wegen ihrer Mitgliedschaft in der “Weißen Rose“ verurteilt und hingerichtet wurden. Trotz seiner Verletzung 1945 zum an der Ostfront eingesetzt, desertierte Aicher und versteckte sich bei den Scholls auf dem ”Bruderhof“ in Ewattingen (Ldkrs.Waldshut, Baden-Württemberg) 1946 begann er ein Studium der Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste in München. Im Jahr darauf eröffnete er sein eigenes Atelier in Ulm.

Gemeinsam mit seiner Frau Inge (*1917, †1998), einer Schwester von Hans und Sophie Scholl, die er 1952, geheiratet hatte, und dem Architekten und Künstler Max Bill gründete er 1953 die Hochschule für Gestaltung Ulm (HfG) und wurde dort Dozent für Visuelle Kommunikation. Nach dem Austritt Bills wurde er 1956 Mitglied eines Rektoratskollegiums der Hochschule für Gestaltung, bevor er von 1962 bis 1964 deren alleiniger Rektor war. Zudem hatte er Gastprofessuren in Yale und Rio de Janeiro. Von 1967 bis 1972 war Aicher Gestaltungsbeauftragter der Olympischen Sommerspiele 1972 und prägte das äußrere Erscheinungsbild der Spiele durch das Design der Uniformen der Hilfskräfte und das bis heute international bestehende System an Piktogrammen (ikonischen Darstellungen).

Später erwarb Aicher in Rotis (heute OT von Leutkirch) einen Bauernhof mit Mühlenanlage. 1984 gründete er zusammen mit seiner Frau das Institut für analoge Studien in Rotis, wo er u.a. 1988 die „Rotis“-Schriftfamilie entwickelte. Das Institut, das der Architekt Norman Foster den ”Tempel“ nannte, war für Otl Aicher eine Plattform für Arbeitstreffen, Präsentationen und Lehrveranstaltungen mit Kollegen und Studenten.

Otl Aicher starb an den Folgen eines Verkehrsunfalls beim Rasenmähen, als er auf seinem Traktor rückwärtsfahrend mit einem Motorradfahrer kollidierte.[

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Bilder: Hans Schmift (08/2022)

Leutkirch OT Hofs (Leutkirch im Allgäu, Ldkrs. Ravensburg), Friedhof

Hans Joachim Stenzel

 

 

Deutscher Zeichner und Karikaturist; wuchs in Louisville auf, wohin seine aus Berlin stammenden Eltern im Jahre 1923 ausgewandert waren, um den Auswirkungen der zunehmenden Inflation in der Weimarer Republik zu entgehen. Von dort kehrte die Familie jedoch im Jahre 1926 nach Deutschland zurück, wo er 1930 in Berlin-Charlottenburg in die Volksschule eingeschult wurde und wo Erich Schmitt, der ab 1948 in Ost-Berlin für die Berliner Zeitung die jeweilige Karikatur des Tages zeichnen wird, ebenfalls seine Schulausbildung begann. 1943 begann Stenzel ein Volontariat als Trickfilm-Zeichner, wurde aber im Juni als Sanitäter zur Wehrmacht eingezogen. Beim Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 geriet er als Sanitätsgefreiter in Gefangschaft und begann seine Karriere als Zeichner in US-amerikanischer Kriegsgefangenschaft. 1948 arbeitete er zunächst als Zeichner bei der Jungen Welt in Ost-Berlin, ab 1959 bei der Berliner Morgenpost in West-Berlin, wo er durch seine Karikaturen, die er zunächst mit “zel”, einem Teil seines Familiennamen, signierte, bald zu großer Popularität gelangte (später signierte er mit “zelli” - so, wie seine Freunden und Kollegen ihn nannten).

Stenzel war neben Oskar, Ole Jensen, Arne Leihberg und Aribert Ane Neßlinger einer der populärsten und profiliertesten Nachkriegskarikaturisten in West-Berlin. Bekannt war er für seinen schonungslosen Humor.

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Bild: Dirk Gebauer (10/2022)

Berlin, Städt. Friedhof Dahlem

Klaus Wittkugel

 

 

Deutscher Gebrauchsgraphiker und Plakatkünstler;

studierte nach einer Kaufmannsausbildung in Hamburg von 1927 bis 1929 bis 1932 an der Folkwangschule in Essen, wo er Meisterschüler von Max Burchartz war. Nach dem Ende des Studiums zog er nach Berlin und arbeitete bis 1935 als Gebrauchsgrafiker in einem Warenhauskonzern. Von 1935 bis 1937 leitete er das Atelier einer Berliner Werbeagentur. Anschließend war er bis zur Einberufung zum Kriegsdienst 1939 freischaffend in Berlin tätig. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft arbeitete Wittkugel von 1945 bis 1949 als Gebrauchsgraphiker in der Zentrale für Handel und Versorgung. Im Anschluß bis 1952 war er Chefgraphiker im Amt für Information. Bereits seit 1949 arbeitete Klaus Wittkugel als Dozent an der Hochschule für angewandte Kunst in Berlin und ab 1952 bis zu seiner Emeritierung 1975 als Professor.

1950 war er Gründungsmitglied des Verbandes Bildender Künstler der DDR, erster Vorsitzender der Sektion Gebrauchsgraphik und ab 1984 Ehrenmitglied. Ab 1961 war Klaus Wittkugel Mitglied, von 1968 bis 1974 Vizepräsident der Akademie der Künste.

Wittkugel, der als einer der bedeutendsten Gebrauchsgraphiker und Plakatkünstler der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) gilt, war langjähriger Professor an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee.

 Er wohnte in einer von mehreren sogenannten “Intelligenzsiedlungen” in Berlin-Schönholz, die in der Straße 201 lag, (ab Nov. 2014 in Beatrice-Zweig-Straße umbenannt).

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Bilder: Klaus Meinert (11/2022)

Schöneiche bei Berlin, Waldfriedhof der Ev. Kirchengemeinde Schöneiche

Paul Maximilien Landowski

1932

 

Französischer Bildhauer polnischer Herkunft; Sohn von Édouard Landowski, einem Arzt polnischer Herkunft, der nach dem sog. Januaraufstand in Kongreßpolen nach Frankreich geflohen war, und dessen Frau Julie Henriette, Tochter des berühmten belgischen Geigers und Komponisten Henri Vieuxtemps; Vater des französischen Komponisten und Kulturpolitikers Marcel Landowski (*1915, †1999). Landowski studierte an der Académie Julian und absolvierte die École nationale supérieure des Beaux-Arts. 1900 gewann er mit seiner David-Statue den Prix de Rome. Im Laufe seiner 55-jährigen Karriere schuf über 35 Denkmäler in der Stadt Paris und zwölf weitere in der Umgebung. Darunter befindet sich die Art-Deco-Figur von St. Genevieve auf der Pont de la Tournelle von 1928.

Paul Landowski war Direktor der Villa Medici, später der Direktor der Académie des Beaux-Arts, der er seit 1926 als Mitglied angehörte, sowie Weltausstellungskurator (1937). Bei den Olympischen Sommerspielen 1928 in Amsterdam gewann Landowski im Bereich Bildhauerei eine Goldmedaille.

Landowski schuf u a. Statuen für das Reformationsdenkmal in Genf. Sein bekanntestes Werk jedoch ist die 1931 fertiggestellte Christusstatue (Cristo redentor) auf dem Corcovado in Rio de Janeiro, die er in fünfjähriger Arbeit nach den Plänen des brasilianischen Ingenieurs Heitor da Silva Costa schuf.

Die Skulpturen auf der Grabstätte Preis in Düsseldorf, so wie auch auf dem Grab des Kunstsammlers Otto Klaus Preis (*1936, †2003) auf dem Montmartre-Friedhof in Paris sind jeweils überlebensgroße Abgüsse des Jabel le berger, einer Figur der Bronzegruppe Les Fils de Cain mit Jabel le berger, Jubal le poète und Tubalcaïn le forgeron, welche seit 1906 in den Gärten der Tuillerien in Paris stehen. Er schuf auch Les Fantomes, das französische Denkmal für die zweite Schlacht an der Marne, das auf der Butte de Chalmont in Nordfrankreich steht. In Raum 4 im Untergeschoß des Krematoriums befindet sich ein 1943 in Auftrag gegebenes Werk, Le Retour éterne, das erst 1954 eingeweiht wurde.

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Bild: ManoSolo13241324 (06/2022) Wikipedia.fr
Bild: ManoSolo13241324 (06/2022) Wikipedia.fr
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Boulogne-Billancourt (Dép. Hauts-de-Seine) Cimetière Pierre-Grenier

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Doris Kahane née Doris Machol

 

 

Deutsche Malerin und Graphikerin; erstes von zwei Kindern von Heinz Josef Machol und dessen Frau Minna Mathilde Emilie, née. Grabowski; die Ehe wurde 1926 geschieden; Großnichte von Victor Klemperer; begann ihre künstlerische Ausbildung an der privaten Kunst- und Kunstgewerbeschule Reimann in Berlin, bevor ihre Mutter 1933 (anders 1936) mit ihren Kindern Deutschland nach der “Machtergreifung” durch die Nationalsozialisten verließ und auf Mallorca und in Barcelona lebte, wo Doris die Schule besuchte; später ging sie ins Exil nach Paris. Da sie nach Beginn des Zweiten Weltkrieges als étranger indésirable (unerwünschter Ausländer) galt, wurde sie 1940 in ein Internierungslager in Südfrankreich verbracht, von wo sie allerdings entkommen konnte, in derFolge illegal in Frankreich lebte und sich in dieser Zeit mit kleinen Auftragsarbeiten durchschlagen konnte. Sie trat der kommunistischen Travail allemand bei, deren Nachfolgeorganisation ab 1943 das Comité Allemagne libre pour l’Ouest der Freien Deutschen Bewegung war, und beteiligte sich an der antifaschistischen Propaganda gegen die deutsche Besatzungsarmee. Doris gehörte zu den wenigen deutschsprachigen Künstlern im Untergrund, die in die Résistance gingen und neben anderen Aufgaben auch Flugblätter illustrierten und zum Fälschen von Dokumenten beitrugen. 1944 wurde sie von der NS-Sicherheitspolizei in Marseille verhaftet und in dem Sammellager Drancy interniert, bis es am 18.8.1944 befreit wurde und im Oktober 1945 als überzeugte Kommunistin nach Berlin zurückkehrte, wo sie fortan als Künstlerin der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) wirkte. Von 1951 bis 1955 studierte sie an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee, u.a. bei Arno Mohr, der den Stil ihre Werke beeinflußte. Danach arbeitete sie als freie Künstlerin an der Karl-Marx-Allee und hatte ein eigenes Atelier. Neben Graphiken, Illustrationen und Holzschnitten schuf die Künstlerin auch Portraits von Zeitgenossen, u.a. von Anna Seghers und Ludwig Renn, war als Keramikerin tätig und gestaltete Plakate. Sie war zudem in der DDR auf vielen wichtigen Kunstausstellungen vertreten, u.a. von 1962 bis 1978 auf allen Deutschen Kunstausstellungen bzw. Kunstausstellungen der DDR in Dresden, und sie hatte mehrere Einzelausstellungen, darunter von 1964 bis 1975 fünf in der Galerie Prater in Berlin-Pankow.

1957 zog die Familie für drei Jahre nach Neu-Delhi, wo ihr Mann als Auslandskorrespondent für Zeitungen der DDR tätig war. Außerdem besuchte sie zweimal als Dolmetscherin nach Nordvietnam. 1962/1963 verbrachte sie neun Monate mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Brasilien. Mehrmals bereiste sie sich als Vertreterin der “Kulturschaffenden“ der DDR in den 1960er und 1970er Jahren mehrmals auch in Ländern Lateinamerikas.

Verheiratet war Doris Kahane, die bis zu ihrem Tod mit ihrer Familie in Berlin-Pankow lebte, mit dem Journalisten Max Kahane; aus der Ehe gingen u.a. der Filmregisseur und Drehbuchautor Peter Kahane und die Journalistin und Autorin Anetta Kahane hervor.

Keramikerin tätig, illustrierte Bücher mit Holzschnitten und gestaltete Plakate[

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Bilder: Bianca Lobien (03/2019)

Berlin, Friedhof der Dorotheenstädt. und Friedrichswerderschen Gemeinden

Wilhelm Dürr (der Ältere)

 

Deutscher Maler; Sohn des Musiklehrer und Chordirigenten am Villinger Münster; Fedelis Dürr; kam auf dessen Drängen 1830 an die Kunstakademie in Wien, an der er zunächst die Genremalerei erlernte, wobei seine Vorbilder Josef Danhauser, Johann Matthias Ranftl und Peter Fendi waren. Danach war Dürr im Atelier von Leopold Kupelwieser tätig, wo er sich für Historienmalerei begeisterte und sich den Nazarenern zuwandte.

Erstmals in Rom hielt Dürr sich für zwei Monate im Jahre 1839 auf; im Folgejahr besuchte er die Lagunenstadt Venedig und Bologna in der Emilia Romagna, um anschließend erneut nach Rom zu reisen, wo er bis 1842 lebte und sich in Kreisen bewegte, in denen u.a. Friedrich Overbeck, und Ernst Deger, Franz Ittenbach, Andreas und Karl Müller verkehrten (mit ihnen hatte er die Apollinariskirche in Remagen malerisch ausgestaltet). Als er im Rahmen eines Ausflugs zum Lago di Nemi1, einem See in den Albaner Bergen in der Nähe von Rom, badete und zu ertrinken drohte, rettete sein Mahlerkollege Carl Rahl ihm das Leben. Nach seiner Heimkehr nach Deutschland ließ er sich in Freiburg im Breisgau nieder. 1887 übersiedelte er nach München; dort wohnte bereits seit längerem sein Sohn Wilhelm, wie sein Vater Maler, aber auch als Zeichner tätig.

Wilhelm Dürr schuf viele Altarbilder für Kirchen Badens und des Elsasses und auf Bestellung des Großherzogs von Baden und des Fürsten zu Fürstenberg für deren Galerien in Karlsruhe und Donaueschingen. außerdem hinterließ Dürr, dessen Werke sich mehr durch die sehr sorgfältige Zeichnung als durch die Farbe auszeichnen,  viele Kupferstiche sowie zahlreiche Illustrationen zu Johann Peter Hebels Alemannischen Gedichten.

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1  Der See - in der Antike Erholungsgebiet reicher Römer - ist berühmt geworden, als dort Kaiser Caligula zu seinem Privatvergnügen und für kultische Zwecke zwei große Prunkschiffe, die Nemi-Schiffe, hatte konstruieren lassen, die vermutlich bereits kurze Zeit nach dem Sturz Caligulas gesunken oder versenkt worden sind.

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Bilder: Parsifal von Pallandt (12/2022)

München, Älter Nördlicher Friedhof

Michail Iwanowitsch Skotti  russ. Михаил Иванович Скотти; ital. Michele Pietro Scotti)

 

 

Russischer Maler italienischer Herkunft; Sohn des italienischen Malers Giovanni Battista Scotti (*1776, †1830); erhielt seine allgemeine Grundschulbildung an der Schule der St.-Katharinen-Kirche (Церковь Святой Екатерины). Nach dem Tod seines Vaters wuchs er im Haus des Künstlers Alexej Jegorowitsch Jegorow auf und besuchte als ehrenamtlicher Student Kurse an der Akademie der Künste. Seine Malerkarriere begann er an der Zeichenschule von Karl Brjullow. Bereits 1831 und 1832 wurde Skotti aufgrund seiner Begabung mit zwei Silbermedaillen an der russischen Kunstakademie ausgezeichnet. Ehe Skotti, der vor allem mit Öl- und Wasserfarben sowie Bleistiften arbeitete, 1838 nach Italien zog, wurde eines seiner Werke ebenfalls ausgezeichnet. Nach seiner Rückkehr fünf Jahre später, besuchte Skotti Konstantinopel und ging 1849 schließlich nach Moskau, um Fjodor Sawjalow als Lehrer und Inspektor an der Moskauer Schule für Malerei, Bildhauerei und Architektur zu ersetzen. Auch da malte er weiterhin zahlreiche religiöse Werke; insbesondere in der Verkündigungskirche in Sankt Petersburg unter der Leitung ihres Designers Konstantin Thon, Sohn eines deutschen Juweliers, der sich in Sankt Petersburg niedergelassen hatte.

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Bild: Maixentais (01/2014) Wikipedia.org
Bild: Maixentais (01/2014) Wikipedia.org

Paris, Cimetière de Montmartre

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Bildende Künste XCI

Omnibus salutem!