Jean-Nicholas Huyot

 

Französischer Architekt; schon früh an Kunst interessiert, wurde er Schüler von Antoine Peyre an der Académie royale d'architecture. und gewann 1807 den ersten Grand Prix de Rome für Architektur.

Ab 1811 war er Assistent des Architekten Louis-Robert Goust, der nach dem Tode von Jean Chalgrin dessen Pläne für die Errichtung des Arc de Triomphe fortführte. Zwischen 1817 und 1821 bereiste er in Begleitung des Grafen Louis Nicolas Philippe Auguste de Forbin und den Malern Pierre Prévost und Léon Matthieu Cochereau Kleinasien, Ägypten und Griechenland. Im September 1817, am Tag nach seiner Ankunft auf der griechischen Insel Milo, brach er sich ein Bein, was ihn für mehrere Monate an das Bett fesselte. Er sandte Jean-François Champollion eine Sammlung von Inschriften, die er im Tempel von Ramses II. in Abu Simbel entdeckt hatte, und unterstützte ihn bei der Entzifferung der Hieroglyphen. 1822 wurde er zum Mitglied der Académie des beaux-arts des Institut de France gewählt, wo er den Lehrstuhl für Architekturgeschichte innehatte. Er unterrichtete Geschichte der Architektur an der École des beaux-arts in Paris. Nach dem Rücktritt Gousts in Jahre 1829 übernahm Huyot die Arbeiten am Triumphbogen, zog sich jedoch 1832 wieder zurück, da er sich aus Kostengründen nicht in der Lage sah, seine Änderungen an dem Projekt zu realisieren und wurde durch Guillaume Abel Blouet ersetzt. 1835, während der Julimonarchie, wurde er mit der Erweiterung der Conciergerie betraut, es in einen majestätischeren Rahmen zu gestalten, um dort alle juristischen Dienste und die Präfektur zusammenzufassen. Da das Projekt jedoch erst durch den Königlichen Erlaß vom 26. Mai 1840. angenommen und sanktioniert wurde, konnte er es nicht mehr in Angriff nehmen, da er bereits kurz nach der Entscheidung starb.

Paris, Arc de Triomphe de l’Étoile (1920)

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Paris, Cimetière du Père-Lachaise

Bild: Annie Grillet (08/2018)

Carl Otto Czeschka

pinxit Koloman Moser (1907)

 

Österreichischer Graphiker und Maler; Sohn eines Tischlermeisters und einer Näherin; wuchs in Wien im Stadtteil Fünfhaus unter sehr armen Verhältnissen auf. Ein Stipendium ermöglichte Czeschka den Besuch des Esterhazy-Gymnasiums. 1890 absolvierte er nach einem halben Jahr eine Tischlerlehre in der Tischlerei seines Vaters. Nach einer Vorbereitungszeit ab 1891 auf ein Kunststudium, konnte er mittels einer von Koloman Moser vermittelten Zeichenlehrerstelle auf Schloß Wartholz, wo Czeschka die Kinder des Erzherzogs Karl Ludwig unterrichtete, sein Studium finanzieren. Nach dem Studium bei Christian Griepenkerl an der Akademie der bildenden Künste von 1894 bis 1899 lehrte Czeschka an der Kunstgewerbeschule zunächst als Hilfslehrer. 1900 wurde er Mitglied der Wiener Secession. Von 1902 bis 1907 war er an der Kunstgewerbeschule in Wien, wo er neben Josef Hoffmann und Koloman Moser ein besonders einflußreicher Künstler der Wiener Werkstätte, einer. Produktionsgemeinschaft bildender Künstler mit zeitweise 100 Handwerkern, die den Jugendstil in Wien prägten Ab 1907 war er an der Kunstgewerbeschule in Hamburg als Professor tätig. 1909 schuf er er sein berühmtestes Werk, das illustriertes Buch Die Nibelungen. Seine Illustrationen waren eine wichtige Inspirationsquelle für den Stummfilm Die Nibelungen (1924) von Fritz Lang und Thea von Harbou. Viele seine Glasfenster wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört. In den 1930er Jahren bis Anfang der 1940er Jahre konzentrierte er sich auf seine Lehrtätigkeit an der Kunstgewerbeschule, (heute Hochschule für bildende Künste Hamburg). Für die am 21.2.1946 erstmals erscheinende Wochenzeitung Die Zeit kreierte Czeschka das Logo, wobei das eingebettete Hamburg-Wappen später gegen ein anderes ausgetauscht wurde.

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Bilder: Parsifal von Pallandt (09/2018)

Hamburg, Friedhof Ohlsdorf

Peter Johann Nepomuk Geiger

 

Österreichischer Historienmaler und Zeichner; einer Bildhauerfamilie entstammend; erhielt die erste Anleitung in der Kunst von seinem Vater Josef; beabsichtigte zunächst, Medizin zu studieren, wandte sich dann aber der Kunst zu , wurde auch zum Besuch der Akademie zugelassen, mußte aber wegen nicht ausreichender Begabung die Akademie verlassen und verdiente seinen Lebensunterhalt als Bildhauer in der Danhauserschen Möbelfabrik und als Pfeifenkopfschnitzer, insbesondere mit Basreliefs auf Meerschaumköpfe Mit 21 Jahren vollendete er einen Riesen-Meerschaumkopf mit der Darstellung der Zerstörung von Troja, mit mehr denn 80 Figuren. So gewann er Anerkennung und einen Ruf nach Frankreich, wo er als Ornamentiker hätte arbeiten sollen, ,entschied sich dann jedoch zum Verbleib in seiner Geburtsstadt.. Ab der 1840er Jahrewar er als Buchillustrator tätig, 1841 schuf er seine Illustrationen zu Anton Zieglers Vaterländischen Immortellen (1841) die seinen Ruf endgültig begründeten. Bis 1848 folgte eine große Anzahl Illustrationen für Geschichts- und Dichterwerke, daneben aber auch mehrere Ölbilder für Mitglieder des kaiserlichen Hauses. Für diese schuf er mehrere Werke; u.a. fertigte er für Erzherzog Ferdinand Max einen Zyklus von Darstellungen zu Werken von Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Schiller und William Shakespeare und für Erzherzog Karl Ludwig von Österreich mehrere Genrebilder aus dem orientalischen Leben.

1844 begann an der Akademie seine akademische Laufbahn als Korrektor. 1846 wurde er Adjunkt und 1849 zum außerordentlicher Professor. der historischen Zeichnungsgründe bestellt. Zwischen 1850 und 1852 war Geiger als Lehrer an der Elementarzeichnungs- und Modellierschule tätig, 1850 begleitete Erzherzog Ferdinand Maximilian von Österreich, den späteren Maximilian I., Kaiser von Mexiko, auf dessen Orientreise Von 1853 bis 1871 war er dann ordentlicher Professor. an der Vorbereitungsschule der Akademie der bildenden Künste; u.a. unterrichtete er die Erzherzöge Franz Joseph und Max.

Johann Nepomuk Geiger fertigte auch eine Reihe kolorierter erotischer Zeichnungen.

Werke u.a.: Die Schlacht bei Lützen, Kampf der Tiroler unter Andreas Hofer

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Bilder: A. Krischnik/K. Nerger (10/2005)

Wien, Hütteldorfer Friedhof

Magdalena Abakanowicz

 

 

Polnische Bildhauerin und Textilkünstlerin; einer polnischen Adelsfamilie von Tataren entstammend. In ihrer Jugend war sie als Sportlerin erfolgreich; so nahm sie 1946 an den Ostseespielen von  Gdynia (Gdingen) teil und war dreimal .Medaillengewinnerin der Landmeisterschaft bei Staffelrennen. Von 1949 bis 1954 studierte sie an der Kunstakademien in Danzig und der Akademie der Bildenden Künste in Warschau., wobei ihr Hauptinteresse auf Malerei lag. 1956 begann sie als unabhängige Künstlerin zu arbeiten. Ab 1979 war sie Professorin an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste in Poznań (Posen), wo sie von 1965 bis 1990 unterrichtete. und außerdem 1984 Gastprofessorin an der University of California, Los Angeles (UCLA) in den Vereinigten Staaten. Ab 2006 war Abakanowicz Mitglied des Programmrats der Centre for National Creation Foundation.

Magdalena Abakanowicz gestaltete Wandteppiche, Plastiken, Environments, auch fragmentarische Abformungen des nackten Menschen, v.a. aus Sisal, Hanf und Kokosfasern, und seit den 1970er Jahren auch Arbeiten in Bronze. 

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Warschau, Powazki Militärfriedhof (Cmentarz Powazkowski)

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Hans Marsilius Purrmann

pinxit: Rudolf Levy (um 1913)

 

Deutscher Maler und Graphiker; erlernte das Malerhandwerk im väterlichen Betrieb, bevor er in Karlsruhe die Kunstgewerbeschule besuchte und ab 1897 an der Akademie der Bildenden Künste München studierte. Durch seinen Lehrer Franz von Stuck erhielt er die erste akademische Kunstausbildung. Dort machte er u.a. die Bekanntschaft von Paul Klee, Wassily Kandinsky und lernte Albert Weisgerber kennen; mit dem letzteren verband ihn eine herzliche Freundschaft. 1906 ging er nach Paris, wo er als Schüler und Freund von Henry Matisse seine eigene, vom Expressionismus unberührte malerische Form fand. Purrmann schuf Stillleben, Akte, Bildnisse und meist südliche, lichterfüllte Landschaften.

Mathilse Viollmöller (pinxit Sabine Lepsius, um 1900 

Verheiratet war Purrmann mit der Malerin Mathilde Vollmoeller (*1876, †1943), einer Schwester des Archäologen und Schriftstellers Karl Vollmöller.

 

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Bilder: Heinz-Ulrich Claßen. (09/2019)

Langenargen (Bodenseekreis), Friedhof

Albert Samuel Anker

Selbstbildnis         ~ 1901

 

Schweizer Maler und Graphiker; zweites von drei Kindern eines Tierarztes; begann nach dem Abitur 1851 in Bern Theologie zu studieren. Nachdem er im September erstmals Paris besucht hatte, wo er unter anderem die Werke von Eustache Le Sueur und Nicolas Poussin kennen und schätzen lernte, setzte er das Studium im Herbst 1852 an der Universität Halle fort, obwohl er das Studium eigentlich aufgeben wollte, um Maler zu werden. Nachdem der Vater seinen ursprünglichen Widerstand aufgegeben hatte, beendete er das Studium 1894, zog nach Paris und wurde Schüler des Schweizer Malers Charles Gleyre, bei dem ab 1861 auch Pierre-Auguste Renoir studierte. Zwischen 1855 und 1860 besuchte er die École nationale supérieure des beaux-arts de Paris und war von 1859 bis 1885 im Pariser Salon regelmäßig mit seinen Bildern vertreten. Zwischen 1856 und 1862 reiste er in die Bretagne, in den Schwarzwald und nach Italien, worauf mehrere Reisen nach Italien, Deutschland, Frankreich und Belgien folgten. 1866 wurde er Mitglied der Gesellschaft Schweizerischer Maler und Bildhauer. Von 1870 bis 1874 war er Mitglied des Grossen Rates des Kantons Bern und setzte sich dort für den Bau des Berner Kunstmuseums ein, das 1873 eröffnet wurde. Nachdem als Folge eine schweren Schlaganfalls im Jahre 1901 seine rechte Hand gelähmt worden war, war das Malen großer Bilder nicht mehr möglich; aber er schuf auf einem Stuhl sitzend und das Gemälde auf dem Schoß liegend - ca. 600 Aquarelle

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Bilder:  hris van de Riet (08/2019)

Ins (Kt. Bern), Friedhof

Albrecht Adam

 

Deutscher Schlachten-, Portrait- und Genremaler; Sohn eines Konditors, der seine früh erkennbare Begabung erkannte und förderte. Als Nördlingen 1802 im Zuge der Mediatisierung von Bayern, d.h. der Aufhebung reichsunmittelbarer Stände und ihre Unterwerfung unter die in diesem Falle Landeshoheit der Franzosen unter Napoléons, schickte der Vater ihn, um ihn vor der drohenden Einberufung zum Militär zu bewahren, an die Zeichenakademie nach Nürnberg. dort lernte er den 10 Jahre älteren Historienmaler Johann Lorenz Rugendas kennen, mit dem er 1807 nach München ging. Dort machte Adam die Bekanntschaft mit den Malerinnen Margarethe Geiger und Sophie Reinhard und ging mit ihnen im Folgejahr nach Wien, wo er die Akademie besuchte. Im Jahre 1809 trat er als Augenzeuge bei den damaligen Schlachten von Aspern (21./22. Mai) und Wagram (5./6. Juli) im Gefolge österreichischer und bayerischer Heerführer, namentlich des bayrischen Generalmajors Graf Froberg-Montjoie, auf. Während der Schlacht bei Wagram fertigte er mehrere Skizzen an, wovon ihm die im Wiener Heeresgeschichtlichen Museum ausgestellte, zugeschrieben wird. In seiner Autobiographie die allerdings erst nach seinem Tode erst 1886 erschien, schilderte er diese Erlebnisse - auch in Schriftform.

1812 nahm er mit Napoléons Grande Armée am Rußlandfeldzug teil. Von dort im Dezember 1812 unter großen Gefahren nach München zurückgekehrt, begab er sich wenig später nach Italien, wo er bis 1815 verweilte, führte dann in München eine Reihe von Schlachtenbildern aus den letzten Kriegen aus und veröffentlichte ein lithographisches Prachtwerk in 120 Blättern unter dem Titel Voyage pittoresque et militaire, ebenfalls Schlachtenszenen enthaltend.

Später nahm König Ludwig I. seine Dienste in Anspruch; so schuf er u.a. für den Bankettsaal der königlichen Residenz in München ein Bild von der Schlacht an der Moskwa. Im Jahr 1848/49 begleitete er unter Radetzky den Feldzug in Italien, dessen Ergebnis die Gemälde der Schlachten von Novara und Custozza in der Neuen Pinakothek sind. Seine letzte Arbeit war die Schlacht bei Zorndorf für das Maximilianeum in München.

Herrenloses Pferd auf dem Schlachtfeld von Moschaisk/Borodino am 26.8./7.9.1812 (pinxit. 1834)

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Bild: HubertSt (06/2016) Wikipedia.de
Bild: HubertSt (06/2016) Wikipedia.de

München, Alter Südlicher Friedhof

Yves Klein

 

 

Französischer Maler, Bildhauer und Performancekünstler; wuchs als Kind des Malerehepaares Marie Raymond und Fred Klein teilweise in Paris und in Nizza auf, wo er von 1944 bis 1946 die École Nationale des Langues Orientales besuchte. Vor Freunden propagierte er bereits Ende der 1940er Jahre seine Idee von der Monochromie, die er in London während einer Tätigkeit bei einem Rahmenmacher für sich entdeckt hatte; das International Klein Blue (IKB) erfand er 1956. Im Folgejahr stellte er elf monochrome IKB-Tafeln in Mailand aus; die Ausstellung in der Galerie Apollinaire war organisiert von Pierre Restany, mit dem Klein und andere Künstler 1960 die Künstlergruppe Nouveau Réalisme (Neuer Realismus) gründeten. Klein schuf monochrome Bilder, besonders in leuchtendem Blau. Von seinen Anthropometrien (Körperabdrücke), Feuerbildern und anderen Experimenten gingen Anregungen auf die zeitgenössische Kunst aus. Klein war Mitbegründer und führender Vertreter des Nouveau Réalisme. Später fertigte er auch blaue und rote ”Schwammreliefs" - farbgesättigte Naturschwämme, die entweder als Skulpturen auf Sockel montiert waren oder auf Bildträger gleicher Farbe. Ein größeres Ensemble dieser Schwammreliefs entstand 1958/59 für das Foyer des Gelsenkirchener Stadttheaters. Seine Werke verstand er als ”Manifeste kosmischer Sensibilität". Klein dehnte seine Arbeit immer weiter auf neue Materialien und Techniken aus, er schuf ”IKB-Feuer" und Luftplastiken. Lichtwände entstanden 1961 im Krefelder Museum Haus Lange. Seine “Anthropometrien" entstanden seit 1958 in öffentlichen Malaktionen, während der das IKB durch bemalte Aktmodelle auf Leinwände übertragen wurde. 1958 strich er die leere Pariser Galerie Iris Clert außen mit IKB an, und in den ”leeren Räumen" servierte er ”IKB-Getränke". Am 27.11.1960 unternahm Klein in der rue Gentil-Bernard in Fontenay-aux-Roses seinen berühmten “Sprung in die Leere”, eine Performance, die von Harry Shunk und John Kender fotografiert wurde.

Verheiratet war Yves Klein seit 21.1.1962 mit Rotraut Uecker. der Schwester des Künstlers Günther Uecker, der Mitglied der Künstlergruppe ZERO war.

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La Colle-sur-Loup (Dép. Alpes-Maritimes), Cimetière communal

Dorothea TheaSchleusner

Bild: Minya Diez-Dührkoop no_copyright

 

Deutsche Malerin, Illustratorin und Essayistin; Tochter des Archidiakonus an der Stadtkirche Wittenbergs Georg Schleusner und dessen Frau Elisabeth, née Palmie. Nach dem Besuch der Wittenberger Mädchenschule faßte sie 1898 den Entschluß, eine künstlerische Laufbahn einzuschlagen. Sie studierte in Berlin als Meisterschülerin bei Curt Stoeving, Franz Skarbina und Reinhold Lepsius, in Paris an der Academie Colarossie unter René-Xavier Prinet und Tourés und der Academie Moderne bei Eugène Carrière in Paris. Während ihres zweijährigen Aufenthaltes in Paris machte sie u.a. die Bekanntschaft von Auguste Rodin, André Gide und Rainer Maria Rilke. Außerdem führte sie eine weitere Studienreise nach Florenz, Rom und Siena, während derer sie Kopien alter Meister anfertigte. Nach Rückkehr von einer Reise nach London betrieb Thea Schleusner 1901 in Berlin ein eigenes Schüleratelier. Von 1906 bis 1931 war sie Mitglied des Vereins der Berliner Künstlerinnen und schuf während dieser Zeit eine Reihe von Portaits berühmter zeitgenössischer Persönlichkeiten, u.a. solche von Ricarda Huch, Albert Einstein, Mary Wigman und Emil Nolde. 1909 entstand das Bild Beweinung Christi - inspiriert vom gleichnamigen Gemälde Botticellis. Außerdem illustrierte sie Bücher, z.B. Oscar Wildes Märchen und Annette von Droste-Hülshoffs Gedichte.

Werke der Künstlerin befinden sich u.a. im Louvre in Paris, der Kunsthalle Kiel, im Markusdom von Venedig, dem Martin Gropius-Bau und in der Akademie der Wissenschaften in Berlin. Viele ihrer Werke verbrannten während eines Bombenangriffes im Zweiten Weltkrieg.

Bereits in den 1920er Jahren begann Thea Schleusner, sich auch schriftstellerisch zu betätigen; vor allem während ihres längeren Aufenthalts in Schweden 1920 und ihrer Reise nach Indien im Jahre 1931 und 1909 nach Italien sammelte sie viele Reiseeindrücke, die sie sowohl literarisch als auch künstlerisch auswertete, beispielsweise in dem illustrierten Reisebericht Frühlingstage auf Sizilien, die im 2. Band von Velhagen & Klasings Monatsheften, 40. Jahrgang 1925/1926 erschienen.

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Bild: Axel.Mauruszat (09/2020) Wikipedia.de

Berlin-Wilmersdorf, Städt. Friedhof, Kolumbarium

Willy Moese

 

 

Deutscher Comiczeichner und Karikaturist; Sohn eines Deutschen, der nach dem Ersten Weltkrieg aus Böhmen ausgewandert war, und einer Spanierin, wuchs in Barcelona auf, wo er im Alter von drei Jahren in eine Klosterschule in Barcelona eingeschult wurde, bevor seine Familie nach seinem Wechsel auf die deutsche Oberrealschule wegen des Spanischen Bürgerkrieges 1936 das Land verließ und nach Deutschland übersiedelte. Dort begann er zunächst eine Lehre als Industriekaufmann in einer Porzellanfabrik, dann aber 1944 zur Wehrmacht einberufen wurde. Nach seiner Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft lebte er zunächst in Bayern und übte verschiedene Tätigkeiten aus. 1948 war er zunächst als Kunstmaler und später als Pressezeichner tätig und zeichnete für verschiedene ostdeutsche Blätter. Ab 1953 erhielt er von den DDR-Zeitschriften Zeit im Bild und Wochenpost Aufträge, wobei er in der Wochenpost seine Zeichnungen und Karikaturen bald regelmäßig erschienen. Im Jahr 1955 zog er nach Ostberlin, wo fast alle Zeitschriften, für die er arbeitete, ansässig waren. Als freiberuflicher Zeichner tätig, schuf er neben Karikaturen für Tageszeitungen und Theaterplakaten vor allem Comic-Serien für die Neue Berliner Illustrierte, die Junge Welt und vor allem für die Wochenpost. Daneben gestaltete er Titel für die Kinderzeitschriften Atze, Bummi, FRÖSI und das Pionierorgan Trommel. Für das Kabarett-Theater Distel in Ostberlin und das Leipziger Kabarett academixer gestaltete er Bühnenbilder. Bereits 1966 erschien mit der Bunten Kiste ein Sammelband verschiedener Karikaturen und 58 Folgen des Comic-Strips Blaff & Biene, der in den Jahren 1961/62 in der Wochenpost erschienen war.

Nach der “Wende” versuchte Moese, der als einer der produktivsten Karikaturisten der DDR gilt, im Verlag Halb & Halb mit Jolly ein eigenes Humormagazin zu starten, was jedoch aufgrund der harten wirtschaftlichen Bedingungen der Nachwendezeit scheiterte; so zog er sich zum Bedauern seiner vielen Fans weitgehend vom Zeichnen zurück - mit einer Ausnahme: Seine Zeichnungen des Affen NUK blieben, prominent in Szene gesetzt, für die Betriebskrankenkasse der Deutschen Reichsbahn.

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Bilder: Dirk Gebauer (04/2021)

Berlin-Marzahn-Hellersdorf, Städt. Friedhof Kaulsdorf

Bildende Künste LXXXIX

Omnibus salutem!