Bilder: Jochen Kliebisch (03/2007)

Karl Ernst Osthaus

Deutscher Kunstmäzen und Kunstsammler; der Sohn eines Bankiers studierte nach einer kaufmännischen Ausbildung Philosophie, Kunstgeschichte und Naturwissenschaften in Berlin, Straßburg, Wien, Bonn und in München. Am 9.7.1902 wurde das von ihm initiierte und finanzierte und durch den Berliner Architekten Carl Gérard errichtete und nach Entwürfen von Henry van de Velde ausgebaute Museum Folkwang (der dem nordischen Sagenkreis entlehnte Name bezeichnet den Festraum der Göttin Freya) in Hagen als Kunstmuseum eröffnet. Zuvor (1901) hatte er bereits die Folkwang-Malschule gegründet. 1916 zum Kriegsdienst eingezogen, zog er sich ein schweres Leiden zu, an dessen Folgen er starb. Bereits ein Jahr später verkauften seine Erben seine Kunstsammlungen an die Stadt Essen, die das Folkwang-Museum im Jahr 1922 mit dem 1906 gegründeten Essener Kunstmuseum fusionierte; seitdem firmiert es unter dem Namen Museum Folkwang. Im Hagener Folkwang-Gebäude befindet sich seit 1955 das Karl Ernst Osthaus-Museum.

Werke u.a.: Grundzüge der Stilentwicklung (1919).

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Hagen OT Emst, Villa Hohenhof, Mausoleum

Bild: Jim Frazier (06/2006) flickr.com

Frank Lloyd Wright

US-amerikanischer Architekt; ausgebildet an der Madison School for Engineering an der Universität von Wisconsin, und ließ er sich nach Stationen in verschiedenen Architekturbüros in Oak Park, einer Vorstadt Chicagos, nieder, wo er sein eigene Büro eröffnete. 1904 entwarf er dort für einen Nachbar, Edwin Cheney, ein Haus. Obwohl seit über einem Jahrzehnt verheiratet, ging er mit dessen Frau Margaret (Mamah) Cheney eine Beziehung ein und zog mit ihr zusammen. Während Wright sich auf einer Reise befand, wurde Cheney zusammen mit ihren Kindern und zwei weiteren Personen von einem seiner Bediensteten, mit dem es eine Auseinandersetzung wegen seines Lohn gegeben hatte, auf seinem Anwesen ermordet, indem er sie in dem Haus einschloß und dieses anzündete. Wright entwarf Bürogebäude, Hotels, Museen z.B. das Guggenheim Museum in New York, aber auch Wohnhäuser für arm und reich. Besonders das 1908 von ihm entworfene Frederick C. Robie House (im Hyde Park auf dem Campus der University of Chicago) nahm nach dem Ende des Ersten Weltkrieges großen Einfluß auf europäische Architekten. Wright, der die Sommer in Wisconsin verbrachte, während er sich im Winter auf seinem Anwesen in Arizona aufhielt, starb an den Folgen einer Operation, die aufgrund eines Darmverschlusses notwendig geworden war.

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Scottsdale (Arizona) Taliesin West

Hinweis: Bevor seine vierte Ehefrau Olgivanna verfügte, die sterblichen Überreste Frank Lloyd Wrights sollen nach ihrem Todes nach Taliesin West überführt werden, befanden sie sich auf dem Lloyd-Jones Friedhof der Unitarian Church in Spring Green (Wisconsin) in der Nähe von Taliesin.

Bilder: Frank-Dieter Jung (04/2007)

Josef Lada

 

Tschechischer Illustrator; an der Prager Kunsthochschule abgelehnt, erlernte er das Handwerk eines Buchbinders, brachte sich als wahres Naturtalent das Malen und Zeichnen jedoch autodidaktisch bei. Insgesamt schuf er ca.15.000 Zeichnungen und 400 Bildern in Tempera auf Leinwand. Berühmt jedoch wurde er durch seine Illustrationen für Kinderbücher, von denen er 121 mit seinen Zeichnungen ausstattete und mit Buchumschläge versah, darunter das des Kater Mikesch, des Katers, der sprechen konnte. Dessen Abenteuer wurden später zu der 26-teiligen Zeichentrickfilm-Serie Kocour Mikeš verarbeitet. Aber auch für Bücher für Erwachsene schuf er Illustrationen; das bekannteste ist das der Abenteuer des braven Soldaten Schwejk des tschechischen Schriftstellers Jaroslav Hašek. Für das tschechische Fernsehen produzierte er die 13-teilige Serie Bubáci a hastrmani (Geister und Nixen) und die 7-teilige Serie O chytré kmotre lišce (Über den schlauen Gevatter Fuchs).

Autobiographie: Kronika mého zivota (Chronik meines Lebens).

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Prag, Olsanske hrbitovy (Olsany Friedhof)

Bilder: Eric Johnson (06/2007)

Spring Green (Wisconsin), Lloyd-Jones Cemetery

Bilder: (c) Eddie Daley

Elizabeth Eleanor Siddal eigentl. Siddall

 als Beata Beatrix (pinx. D.G.Rossetti, 1863)

Englische Malerin und Dichterin; Ehefrau Dante Gabriel Rossettis; arbeitete als Hutmacherin in einem Modegeschäft, als sie von dem Maler Walter Deverell wegen ihrer langen kupferroten Haaren und ihrer grazilen Gestalt als Modell entdeckt wurde. Bald schon stand sie Modell für William Holman Hunt u.a. als Sylvia in Zwei Herren aus Verona und für John Everett Millais als Ophelia (s.u.). Der Schriftsteller, Maler und Sozialreformer John Ruskin unterstütze sie ab 1854 finanziell, so daß es ihr möglich war, sich ganz auf das Malen zu konzentrieren, wobei sie andererseits künstlerisch von Rossetti unterstützt wurde; sie illustrierte Motive aus mittelalterlichen Sagen, Walter Scotts Geschichten sowie aus William Wordsworth' und Alfred Tennysons Gedichten mit Tusch- und Bleistiftzeichnungen oder als Aquarelle. Außerdem schuf sie einige Ölbilder, darunter 1854 ein unprätentiöses Selbstporträt, auf dem ihre Schönheit in keiner Weise zum Ausdruck kommt. Auf der präraffaelitischen Ausstellung in Russell Place 1857 stellte sie zum ersten Mal aus. 1852 wurde sie Rossettis Geliebte, er aber zögerte die Heirat immer wieder hinaus. Erst als sie nach einer Trennung von ihm ernsthaft krank wurde, heirateten sie im Mai 1860. Sie starb nach einer zweiten Schwangerschaft - schon in der ersten war das Kind verlorengegangen -, an einer Überdosis Laudanum. Ungeklärt ist, ob der Tod Folge eines Versehens war oder es sich um eione Selbsttötung aufgrund post-nataler Depression handelte. Untröstlich über ihren Tod, glaubte Rossetti, nie wieder arbeiten zu können und legte eine Sammlungen von Gedichten mit in ihr Grab hinein. Sieben Jahre später ließ er das Grab öffnen und das Manuskript herausholen. Es hieß, ihrer Schönheit habe die Jahre unbeschadet überstanden, sogar das Haar soll gewachsen sein.

   

Siddal als Ophelia (pinxit John Everett Millais, 1852).

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London, Highgate Cemetery (Western Section)

Bild: James Rose (05/2007) flickr.com

Thomas Gainsborough

 Selbstbildnis (um 1759)

Englischer Maler; der Sohn eines Lehrers, der auch Stoffe herstellte und mit ihnen Handel betrieb; ging 1740 nach London, wo er zunächst bei dem französischenMargaret Burr Graveur Hubert Gravelot (*(1699, †1773), einem Schüler Antoine Watteaus, ausgebildet wurde und mit dem französischen Rokoko in Berührung kam. Später studierte er auch bei dem Historienmaler Francis Hayman. 1745 kehrte er nach Sudbury zurück, wo er sich auf die - nicht sehr erfolgreiche - Landschaftsmalerei konzentrierte, bis er 1759 mit seiner Familie - er war seit 1740 mit Margaret Burr, einer illegitimen Tochter des Herzog von Beaufort verheiratet, die eine Rente in Höhe von £200 in die Ehe einbrachte - in Bath niederließ und dort zu einem gefragten Portraitisten avancierte. 1768 war er einer der Gründungsmitgliedern der Royal Academy of Arts. 1774 übersiedelte er auf Dauer nach London. Dort errang seine Porträtmalerei die Aufmerksamkeit höchster Adelskreise; einer seiner Auftraggeber König Georg III.. Gainsborough, der neben Joshua Reynolds zu den Hauptmeister der englischen Portraitsmalerei des Rokoko gezählt wird, schuf aber auch reine Landschaftsbilder, die von einer besonderen Vorliebe für Waldszenen und beeindruckenden Gebirgslandschaften geprägt sind. Er war somit der erste große Landschaftsmaler Englands. Diese Bilder wurden zum Vorbild der Landschaftsmalerei des 19.  Jahrhunderts wurden und eine Vorstufe zur Kunst John Constables bilden.

Mr and Mrs William Hallett (1785, Der Morgenspaziergang)

 

 

Werke u.a.: Cornard Wood (1748), The Blue Boy (um 1770, Der Knabe in Blau), Mrs. Robinson als Perdita (1781/82), Mrs. Sarah Siddons (1783/85).

Stolz vor der Kulisse seines Eigentums: Robert Andrews mit seiner Frau (1748). Die englische Eiche, an der Roberts lehnt, steht noch heute in der Landschaft bei Sudbury, in der Gaisborough aufwuchs.

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London, Kew Green, St Anne's Churchyard

Paul Klee

1911      pinxit August Macke (1914)

Deutsch-Schweizer Maler und Grafiker; der Sohn eines Musiklehrers und einer Sängerin studierte ab 1900 u.a. bei Franz von Stuck in München. 1901 hielt er sich in Italien auf. 1906 ließ er sich in München nieder, heiratete die Pianistin Lily Stumpf. 1911 lernte er Alfred Kubin, August Macke und die Künstler des Blauen Reiters kennen. Er befreundete sich mit Wassily Kandinsky und Franz Marc und beteiligte sich 1912 an der Ausstellung des Blauen Reiters. Im selben Jahr reiste er nach Paris, wo er sich besonders mit den Werken Henri Rousseaus, Robert Delaunays, George Braques und Pablo Picassos auseinandersetzte. 1914 reisten er und Macke nach Tunis und Kairouan. Von 1921 bis 1931 lehrte er am Bauhaus in Weimar und Dessau. Anschließend war er Professor an der Düsseldorfer Kunstakademie, bis er nach der “Machtergreifung” durch die Nationalsozialisten 1933 entlassen wurde. Sein Nachfolger wurde Franz Radziwill, bis dieser nach eineinhalb Jahren ebenfalls entlassen wurde. Klee übersiedelte in die Schweiz und ließ sich in Bern nieder. In Deutschland wurden viele seiner Werke 1937 als “entartet” diffamiert und beschlagnahmt. Klee hinterließ etwa 9.000 Werke.

Theoretische Werke u.a.: Pädagogisches Skizzenbuch (1925), Über die moderne Kunst (herausgegeben 1945), Das bildnerische Denken (herausgegeben 1956), Unendliche Naturgeschichte (herausgegeben 1970).

Inschrift: Diesseitig bin ich gar nicht fassbar, denn ich wohne grad so gut bei den Toten wie bei den Ungeborenen, etwas naeher der Schoepfung als ueblich und noch lange nicht nahe genug.

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Bern, Schosshaldenfriedhof

Bild: Lisa Bruemmer (12/2005)

Georg Friedrich Heinrich Hitzig

 

 

Deutscher Architekt; Sohn des Kriminalisten und Schriftstellers Julius Eduard Hitzig (*1780, †1849); Vater des Klinikers und Hirnforschers Julius Eduard Hitzig (*1838, †1907); absolvierte die Gewerbeschule und die Berliner Bauakademie. Schüler von Karl Friedrich Schinkel. seit 1875 Präsident der Kunstakademie, einer der letzten Vertreter des Hellenismus in Berlin. Hitzig baute u.a. die Börse (1859-64, 1944 ausgebrannt, 1957/1958 abgerissen), dasTech. Hochschule Charlottenburg 1895 Reichsbankgebäude (1869-78, 1945 ausgebrannt, 1960 abgerissen), die Technische Hochschule in Charlottenburg (1943 teilzerstört); nicht nur diese Bauten sind aufgrund der Einwirkungen des Zweiten Weltkrieges verschwunden, sondern auch viele andere seiner Werke. 1857 und 1864 unternahm er Studienreisen, unter anderem nach Ägypten, Griechenland, in die Türkei, nach Triest und Paris. 1868 wurde er Mitglied des Senats der Akademie der Künste und 1875 deren Präsident. Am 1.10. 1880 wurde er von der Akademie des Bauwesens zum Abteilungs-Dirigenten für Hochbau gewählt.

Börse in Berlin

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Bilder: Thomas Haas (06/2013)

Berlin, Friedhof d. Dorotheenstädt. u. Friedrichwerdersche Gemeinde

Hinweis: Im Vordergrund des obigen Bildes ist die Grabstätte Karl Friedrich Schinkels sichtbar.

Gustav Nonnenmacher

Bild: Eva Fischer

 

Deutscher Bildhauer; von der Mutter der staatlichen Fürsorge überlassen kam er zuerst zu Kosteltern, dann ins Waisenhaus, in dem ihm als Jahrgangsbestem mit Stiftungsgeldern ein Studium ermöglicht werden soll; aber die Inflation der 1920er Jahre vernichtete das Stiftungskapital. Der Waisenhausdirektor – wohl schlechten Gewissens – verschaffte ihm in Holzgerlingen (heute zu Baden-Württemberg) eine Lehre zum Holzbildhauer. Kurz nach seinem achtzehnten Geburtstag kam es zu einer erstmals bewußten, aber flüchtigen Begegnung mit seiner Mutter, anläßlich derer er von der Existenz seines älteren Bruders Ernst (†1989) erfuhr, der als Wanderarbeiter überlebte, kleinkriminell wurde und politisch mit der kommunistischen Bewegung sympathisierte und später von den Nazis in die Häftlingskategorie als “Berufsverbrecher“ gebrandmarkt wurde, kam in die Konzentrationslager Flossenbürg und Sachsenhausen und kämpfte nach der Befreiung vergeblich um die Anerkennung als Opfer des Nationalsozialismus. Gustav aber faßte allmählich Fuß, da er Arbeit auf dem Hornberg als Segelflugzeugbauer gefunden hatte. Im Oktober 1936 zum obligatorischen Wehrdienst herangezogen, kam er zur Luftwaffe und hatte während des Zweiten Weltkrieges zahllose Einsätze mit der zum Transporter umgerüsteten Junkers JU-52; mehrere Abstürze überlebte er zwar, wurde aber als nicht mehr ”frontflugverwendungsfähig” eingestuft und diente als Blindfluglehrer in Zeltweg in der Steiermark. Nach dem Ende des Krieges arbeitete Nonnenmacher als Bildhauer und freischaffender Künstler in Monsheim. 1951 ließ er sich dauerhaft in Worms nieder. Nach schwierigen Anfangsjahren wurde er ein im südwestdeutschen Raum bekannter und anerkannter Künstler.

Kassandra, 1974 (Bild: Eva Fischer)

Er schuf aufsehenerregende antimilitaristische Mahnmale für die Opfer des Krieges (z. B. in Maikammer), zahlreiche Gestaltungen öffentlicher Plätze und Gebäude, und er nahm mit seinen freien Arbeiten gesellschaftspolitisch Stellung, wie zum Beispiel durch die zeitweise in der Lobby des rheinland-pfälzischen Landtags aufgestellte Bronze Kassandra, dem Torso Europa oder der Bronzetafel zur Erinnerung an die im Gestapokeller Mainz gequälten Opfer des Faschismus. Gustav Nonnenmacher arbeitete als Künstler bis ins hohe Alter.

Verheiratet war Gustav Nonnenmacher seit 1943 mit Inge, née Saage; aus der Verbindung gingen 1944 Sohn Frank hervor und 1952 die Tochter Ulrike.

Apokalyptische Reiter (Hunger, Pest, Krieg und Tod, 1960), Originalmonument aus Maikammer in der Pfalz. Bild: Karin Kissel (Oktober 2014)

Text auf der Tafel: Der Krieg ist verderblich, Länder werden verwüstet, Menschen gemordet, Säuglinge zertreten, Tugenden verleugnet. Gib uns Frieden, o Herr.

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Bild: Ulrike Arnold-Nonnenmacher (04/2016)
Bild: Karl Schröding (01/2017)

Worms, Hauptfriedhof

Rudolph Karl Alexander “Sascha Schneider

 

 

Deutscher Bildhauer und Maler;

wurde vor allem als Illustrator der Deckelbilder der Reiseerzählungen von Karl May bekannt .

 

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Bild: Steffi Eckold (04/2009)
Bild: Parsifal von Pallandt

Dresden-Loschwitz, Neuer Friedhof

Bildende Künste XLI

Omnibus salutem!